Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Feuchtigkeitsmessung


von Michael J. (hepp23)


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Hallo Leute,

ich bin neu hier im Forum und habe gleich mal eine Frage für ein 
Schulprojekt. Ich würde gerne im Zuge einer Hausarbeit ein 
Luftfeuchtigkeits-/Temperaturmessgerät bauen. Das ganze hätte ich über 
einen Microcontroller gebaut und das Programm dazu steht soweit auch 
schon. Jetzt könnt ihr mir vll bei der Auswahl der benötigten Sensoren 
helfen. Welche Feuchtigkeitssensoren setzt man da ein? Hab schon vieles 
bei Conrad recherchiert, aber da gibt es ja auch einige verschiedene
Hat sowas vll schon mal jemand gebaut und könnte mir da ein bischen 
unter die Arme greifen?
Ich wär euch auf jeden Fall sehr dankbar

Gruß
Michl

von Pandur S. (jetztnicht)


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Naja. Wenn du einen Sensor waehlst der gleich einen Digitalausgang hat, 
bist du am Naechsten am Wert des Sensors. Das bedeutet dann noch nicht 
zwingend dass der Wert etwas vernuenftiges darstellt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der DHT11 ist ein recht beliebter Feuchtigkeitssensor, sein teurerer 
Bruder DHT22 soll etwas genauer sein. Ob die was taugen, kann ich dir 
nicht sagen - ich kaufe Hygrometer fertig, weil sie einfach zu billig 
sind.

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (dekoepi)


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DHT22 habe ich seit Kurzem im Test. Sind zunächst glaubwürdige Werte, 
die diese Sensoren senden. Es gibt Quellen im Netz, die jedoch von einem 
möglichen frühen Ableben nach einem halben bis ganzen Jahr mehrerer 
dieser Teile berichten. Langzeiterfahrungen kann ich daher nicht 
liefern. DHT11 sind mit weniger als 70 Cents inklusive Versand zwar 
deutlich günstiger, aber liefern nur "Ganzzahlenwerte" zurück und sind 
signifikant ungenauer. Hier kommt es also darauf an, wie genau man es 
gerne hätte. Ich mag Kurven mit "gefühlter" Präzision - faktisch sind 
die Schwankungen natürlich je nach Datenblatt teils Größenordnungen 
höher als die Auflösung vortäuscht.

Wenn es nicht das merkwürdige "DHT-Protokoll" sein muss, gibt es auch 
vergleichbare, günstige I2C-Sensoren mit ordentlicher Auflösung und 
Genauigkeit.

http://www.aliexpress.com/item/Industrial-High-Precision-Si7021-Humidity-Sensor-with-I2C-Interface-for-Arduino/32342390504.html
(auf eBay: 
http://www.ebay.de/itm/Si7021-Industrial-High-Precision-Humidity-Sensor-I2C-Interface-for-Arduino-/201371694878 
)
http://www.aliexpress.com/item/New-HTU21D-Temperature-and-Humidity-Sensor-Module/1970355069.html
(auf eBay: 
http://www.ebay.de/itm/Si7021-Industrial-High-Precision-Humidity-Sensor-I2C-Interface-for-Arduino-/201371694878 
)

: Bearbeitet durch User
von ethernet fan (Gast)


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von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael J. schrieb:
> ich ... habe ... eine Frage für ein
> Schulprojekt. Ich würde gerne im Zuge einer Hausarbeit ein
> Luftfeuchtigkeits-/Temperaturmessgerät bauen. Das ganze hätte ich über
> einen Microcontroller gebaut und das Programm dazu steht soweit auch
> schon.

Merkwürdig. Du hast das Programm schon fertig, obwohl du noch gar keinen 
Sensor ausgesucht hast?

> Jetzt könnt ihr mir vll bei der Auswahl der benötigten Sensoren
> helfen. Welche Feuchtigkeitssensoren setzt man da ein? Hab schon vieles
> bei Conrad recherchiert, aber da gibt es ja auch einige verschiedene

Na, wenn du recherchiert hast, dann hast du ja sicher die Datenblätter 
der verschiedenen Sensoren im Conrad-Sortiment gelesen. Du weißt jetzt 
für jeden dieser Sensoren

- was er kostet
- wie genau er mißt
- wie aufwendig es ist, ihn mit dem µC auszulesen

Jetzt kannst du basierend auf deinen Anforderungen an die Genauigkeit, 
deinen Programmierfähigkeiten und deinem Budget einen (für dich) 
passenden auswählen.

An welchem dieser Schritte hängst du fest und brauchst Hilfe?

von Michael J. (hepp23)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich werde mich jetzt mal über 
den DHT11 informieren. Der scheint mir von der Einbindung her nicht 
schlecht zu sein und über die Haltbarkeit des Sensors mach ich mir 
weniger Gedanken, ist ja nur für die Schule :D :D

Das Programm hatte ich soweit schon fertig, da ich da von einem 
Analogsensor ausgegangen bin und da müsste halt nur noch der 
Wertebereich entsprechend angepasst werden.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden wie ich vorankomme und 
was das Ergebnis ist :)

Vielen Dank nochmal an alle für eure Zeit und Mühe

von Michael J. (hepp23)


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Hallo nochmal,

kurz noch eine Frage weil ich da drauf im Zuge der Recherchen über den 
DHT11 gestoßen bin.
Gibt es denn auch einen guten, genauen (erfahrungsgemäß) analogen 
Sensor.
Bin gerade auf den LM355 Temperatursensor gestoßen. Das wäre für mich 
als Anfänger wahrscheinlich einfacher als mit dem DHT11 und dem 1-wire 
Protokoll oder? Als Microcontroller wollte ich den Atmel Atmega88 
verwenden, da mir mein Cousin da ein Entwicklerboard von Franzis 
ausleihen könnte.
Leider bin ich wirklich noch in den Kinderschuhen was das 
Microcontroller programmieren angeht, also bitte verzeiht mir wenn ich 
Blödsinn schreibe :)

Auf jeden Fall bin ich um jeden Ratschlag und jede Hilfe dankbar.

Gruß

Michl

von Dirk K. (dekoepi)


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Wenn es analog sein soll, nimm einen spottbilligen 10kOhm-NTC und fertig 
(interessanterweise kostet einer aus Deutschland geschickt so viel wie 
50 aus China.)
Die Fingerübung hat mich nur deshalb 30 Minuten gebraucht, weil ich die 
Bibliothek für das Display vorher durchlesen musste, um das ordentlich 
anzustoßen.

http://www.ebay.de/itm/NTC-Heissleiter-Thermistor-Temperatursensor-NTC-103-MF-52-10K-Ohm-1-/261913473065

Aufbau:
Beitrag "Arduino Temperatursensor"

GND -> 10kOhm-Widerstand -|Abgriff für den ADC|- NTC-10kR -> 5V

Du misst dann einfach den ADC an dem Pin aus, an dem du den Abgriff 
zwischen dem NTC und den 10kOhm angeschlossen hast.

Widerstand ist dann: 10000 * ((1024 / ADCwert)-1)

Rest siehe obigen Thread und Suche.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vloki)


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Michael J. schrieb:
> Leider bin ich wirklich noch in den Kinderschuhen was das
> Microcontroller programmieren angeht...

Nimm einen digitalen Sensor und schon lernst du was dazu ;-)
Auf einen € mehr oder weniger kommt es doch dabei nicht an!

von Martin (Gast)


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DHT11 :  echt  lustiges Datenblatt

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Ich werfe noch den SHT21 in die Runde, hat I²C, ist nur für 3,3V und es 
gibt eine hübsche Abdeckkappe. Bei TME gabs die mal mit ordentlich 
Nachlass. Da ist der Lerneffekt ungleich größer, weil selbst das Löten 
resp. die Rückfeuchtung nicht zu verachten ist.

von Volker S. (vloki)


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Boris O. schrieb:
> Da ist der Lerneffekt ungleich größer, weil selbst das Löten ...

Ich habe hier auch ein paar davon (SHT21) rumliegen.
Wollte ich jetzt erst mal nicht empfehlen wegen dem Gehäuse ;-)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Michael J. schrieb:

> Gibt es denn auch einen guten, genauen (erfahrungsgemäß) analogen
> Sensor.

Es gibt (gab?) ja noch die alten, analog arbeitenden
Philips-Feuchtigkeitssensoren. Allerdings ändert sich
dort kein Widerstand, sondern eine Kapazität, was die
Auswertung etwas schwieriger macht. Alternativ könnte
man die Feuchte auch aus dem Taupunkt errechnen. Den
misst man mit einem Fühler, der mit einem feuchten
Strumpf überzogen ist. Siehe auch Psychrometer.

von Wolle G. (wolleg)


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Harald W. schrieb:
> Alternativ könnte
> man die Feuchte auch aus dem Taupunkt errechnen. Den
> misst man mit einem Fühler, der mit einem feuchten
> Strumpf überzogen ist. Siehe auch Psychrometer.

Würde ich einem Anfänger nicht empfehlen, da ihm wahrscheinlich das 
Grundlagenwissen noch fehlt.
Reicht evtl. als Hausarbeit nur das Temperaturmessgerät?

von Michael J. (hepp23)


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Hallo,

danke mal wieder für die ganzen Antworten.

Also ich werde um dann auch gleich noch was zu lernen den DHT11. Jetzt 
hat mir ein Freund gesagt dass man für den 1-wire Bus lieber einen 
weiteren IC zwischen schaltet, der Die Daten von UART auf 1-wire 
umwandelt. Ist das dann einfacher zu realisieren, bzw. praxisnaher, oder 
bleibt sich das gleich ob ich nun die 1-wire Bus Daten direkt an den 
Sensor schicke/empfange, oder über UART auf den zweiten IC und dann 
schickt ihn dieser weiter?
Das Projekt habe ich leider als Temperatur-/Feuchtemessung so 
eingetragen, deswegen kann ich da nicht mehr nur die Temperaturmessung 
machen. Außerdem kann man ja dann viel mehr über Feuchtigkeit und 
Taupunktberechnung, Schimmelbildung und so weiter schreiben :)

von MaWin (Gast)


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Michael J. schrieb:
> etzt hat mir ein Freund gesagt dass man für den 1-wire Bus lieber einen
> weiteren IC zwischen schaltet,

Nö.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael J. schrieb:
> Ist das dann einfacher zu realisieren, bzw. praxisnaher

Nö, kein bisschen. Im Gegenteil, für den DHT11/22 gibt es vermutlich für 
deinen bisher unbekannten MC eine fertige Bibliothek, um den Sensor zu 
lesen. Jeder zusätzliche Baustein kostet Geld, Zeit und Arbeit.

Wusst' ichs doch:
http://playground.arduino.cc/Main/DHT11Lib
https://learn.adafruit.com/dht

von Michael J. (hepp23)


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Hallo,

ok, dann mach ich mich da nochmal schlau. Der MC ist ein Atmel Atmega88

von Dirk K. (dekoepi)


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Hol' dir doch für 1,50€ und 2-6 Wochen Wartezeit einen Arduino Nano.
http://www.aliexpress.com/item/Freeshipping-1pcs-lot-Welded-Nano-3-0-controller-compatible-for-arduino-nano-CH340-USB-driver-NO/32524137828.html
(ATmega168, Achtung ...)
Oder halt verschwenderisch 14 Cents mehr ausgeben und den "normalen" 
Nano nehmen:
http://www.aliexpress.com/item/4PCS-2pcsATmega328-Mini-USB-Board-2pcs-USB-Cable-Nano-3-0-Atmel-ATmega328/1990724032.html

Der Arduino-Bootloader sollte aber auch auf den ATmega88 passen.
http://www.morethantechnical.com/2012/04/04/bootloading-an-atmega88-for-arduino-w-code/

: Bearbeitet durch User
von Michael J. (hepp23)


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Was hab ich dann für Vorteile mit dem Arduino im Vergleich zum Atmega88?

von Dirk K. (dekoepi)


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... dass du die vorgenannten Bibliotheken direkt und einfach nutzen 
kannst, ohne jedwede Funktion verstanden zu haben.

Edit: Sehe grad, der erste Google-Link zu "ATmega88 DHT11" liefert dir 
doch schon alles in fertig. Musst jetzt nur noch den Code 
zusammenfrickeln.
http://davidegironi.blogspot.de/2012/12/reading-temperature-and-humidity-on-avr.html

: Bearbeitet durch User
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