Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 12bit ADC+12bit DAC 20kHz 8min


von Matthias W. (matt007)


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Ich möchte ein Signal aufzeichnen um es später in einer Endlosschleife 
wiederzugeben. Das Signal ist 8min lang. 20kHz Abtastung mit 12bit wäre 
ok.

Denkbar sind Lösungen mit PC oder autark mit Mikrocontroller und 
Speicher.

Das Ziel ist es die grundsätzlichen Möglichkeiten näher zu beleuchten um 
auf dieser Basis dann zu entscheiden.

An Messkarten habe ich im Info-Fundus gefunden:
USB AD14f. ADC 14bit 20kHz. DAC 12bit. Unklar welche Rate der DAC kann.

DT9812-10V. ADC 12bit 50kHz. DAC 12bit 50kHz.

RedLab 1408FS. ADC 14bit 48kHz. DAC 12bit 250kHz.

MI16080. ADC 12bit 100kHz. DAC 12bit. Unklar welche Rate der DAC kann.

CEBO LC. ADC 16bit 85kHz. DAC 12bit. Unklar welche Rate der DAC kann.

PCMCIA-Karte mit ADC/DAC. DataTranslation etc.

Natürlich braucht es dazu jeweils eine passende Software. Keine Ahnung 
wie einfach es ist sich hier selbst ein paar Zeilen zu schreiben um das 
so anzupassen wie man es haben möchte.

Ggf. könnte eine Mikrocontroller-Lösung vorteilhaft sein.

Mikrocontroller mit integriertem 12bit ADC und 12bit DAC.
Mikrocontroller mit externem 12bit ADC und 12bit DAC.
Mikrocontroller mit internem 12bit ADC und externem 12bit DAC.

ADuC7020, 7021, 7024, 7026: ADC 12bit 1Ms, DAC 12bit 10us
ADuC848BSZ8-5: ADC 16bit, DAC 12bit und 16bit

STM32L05x: ADC 12-16bit, DAC 12bit
STM32L4: ADC 16bit, DAC 12bit

MSP430F478: ADC 16bit, DAC 12bit
MSP430FG477: ADC 16bit, DAC 12bit
MSP430FG478: ADC 16bit, DAC 12bit
MSP430FG4619: ADC12bit, DAC 12bit

MSP430F5418: ADC 12bit

AVR: externer ADC, externer DAC

natürlich ist es für mich einfacher einen AVR nehmen wo ich die 
GCC-Entwicklungsumgebung kenne statt mich in eine andere Umgebung wie 
z.B. MSP430 einzulernen.

von dacdac (Gast)


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Und wie lautet die Frage?

von Sascha (Gast)


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Hat dein Eingangssignal 20kHz Maximalfrequenz oder willst du mit 20kS/s 
abtasten?

Wenns um 20kHz Audio geht: Mit nem AVR nur gerade so machbar.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias W. schrieb:
> 20kHz Abtastung mit 12bit wäre
> ok.

Das sind also pro Sekunde 30000 Bytes. Wenn wir das jetzt mal mit den 
480 Sekunden multiplizieren sind das 14400000 Bytes - die Adressierung 
wird einem Mikrocontroller etwas schwerfallen, wenn es nicht die 32 Bit 
Klasse a là STM32 ist, m.E. fällt ein normaler AVR hier aus (oder man 
nimmt einen XMega mit externem SDRAM). Entweder komprimierst du schon 
bei der Aufnahme oder du hängst ein 16Mb RAM an deinen Papagei.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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ATXMega gibts einige, die das können.
Interessanter ist die Frage - wohin mit den Daten? Ohne Kompression sind 
es knappe 20MByte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Evtl. ist es sinnvoll, das Signal mit einem z.B. PC aufzuzeichnen und in 
OGG oder MP3 zu komprimieren. Ein STM32 kann es dann abspielen.

von Matthias W. (matt007)


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Sascha schrieb:
> Hat dein Eingangssignal 20kHz Maximalfrequenz oder willst du mit 20kS/s
> abtasten?

20kS/s Abtastung.

> Wenns um 20kHz Audio geht: Mit nem AVR nur gerade so machbar.

2OkS/s reicht.

das wären dann 40000byte/s über seriell. Das könnte noch gehen.

Die Daten müssten beim Lesen vom AVR zum PC-Terminalprogramm geschickt 
werden. Wenn alles komplett da ist kann man das auf eine Chipkarte 
schreiben und den AVR von dort auslesen lassen um es per ISR auf den DAC 
zu schreiben. Soweit die Idee.

Auch mehr als 8min sind so denkbar. Es gibt ja auch recht große 
Chipkarten.

von Dr. Sommer (Gast)


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Klassische Lösung wäre die Aufzeichnung mit Mikrocontroller auf eine 
SD-Karte und spätere Wiedergabe. Ist klein und billig, und mithilfe von 
Libraries sollte sich der Programmieraufwand in Grenzen halten. Ein 
STM32 mit SDIO-Interface kann das locker.

von Matthias W. (matt007)


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Matthias S. schrieb:
> Das sind also pro Sekunde 30000 Bytes.

Danke Matthias !
wenn man je 2byte nimmt für die 12bit sind es sogar 40000byte. Das 
sollte trotzdem noch gehen.

> Wenn wir das jetzt mal mit den
> 480 Sekunden multiplizieren sind das 14400000 Bytes - die Adressierung
> wird einem Mikrocontroller etwas schwerfallen,

ja. Daher würde ich es einfach per seriell/USB zum Terminalprogramm 
senden und den PC die Aufzeichnung machen lassen.

> wenn es nicht die 32 Bit
> Klasse a là STM32 ist, m.E. fällt ein normaler AVR hier aus (oder man
> nimmt einen XMega mit externem SDRAM). Entweder komprimierst du schon
> bei der Aufnahme oder du hängst ein 16Mb RAM an deinen Papagei.

Zum Auslesen brauche ich den Speicher natürlich. Sonst kann das nicht 
autark laufen. Es gibt doch Kartenlese-Interfaces günstig. So etwas 
müsste ich an den AVR doch anhängen können.

von Matthias W. (matt007)


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Matthias S. schrieb:
> Evtl. ist es sinnvoll, das Signal mit einem z.B. PC aufzuzeichnen und in
> OGG oder MP3 zu komprimieren. Ein STM32 kann es dann abspielen.

Danke für den Vorschlag. Komprimieren möchte ich ungerne in diesem Fall 
weil es kein Soundsignal ist.

von Matthias W. (matt007)


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Dr. Sommer schrieb:
> Klassische Lösung wäre die Aufzeichnung mit Mikrocontroller auf eine
> SD-Karte und spätere Wiedergabe. Ist klein und billig, und mithilfe von
> Libraries sollte sich der Programmieraufwand in Grenzen halten. Ein
> STM32 mit SDIO-Interface kann das locker.

gute Idee. Klappt das auch mit einem AVR noch gut?

Hier gibt es ja eine Reihe von Bibliotheken:
https://www.mikrocontroller.net/articles/MMC-_und_SD-Karten
FAT(12,16,32)-Dateisystem. Sehr klein. Beispiele für AVR.
Holger Klabundes FAT16/32 mit Beispielen für AVR MMC/SD und CF, LPC2k 
mit SPI

keine Ahnung was da am einfachsten in Betrieb zu bekommen ist.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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Hier gibts eine Platine mit Pegelwandler:
http://www.shop.display3000.com/elektronikmodule/sd-speicherkartenplatine.html
"Aufwändige Elektronik mit bidirektionalem Pegelwandler und Tristate 
Leitungen. Für 3V und 5 V-Systeme."
"beim C-Compiler WinAVR gibt es diverse Open Source Software."
"Bislang hat noch keine gestestete SD Karte versagt und noch kein 
einziger User hat jemals ein Problem reported."

von Dr. Sommer (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> gute Idee. Klappt das auch mit einem AVR noch gut?

Ich meine mich zu erinnern, dass Leute derartige Datenraten mit einem 
AVR geschafft haben. Da kannst du ja mal nach recherchieren. Das Problem 
wird sein, dass du einiges an RAM brauchst, um die Daten zu puffern, 
während die SD-Karte arbeitet. Moderne Kandidaten wie die STM32 sind da 
tendentiell um einiges besser bestückt.
z.B. ein STM32F4-Discovery (ca. 15€) plus etwas Löterei um die Karte 
anzubinden schafft noch viel höhere Datenraten, bei der Auswahl guter 
Karten. Da gibts eigentlich wenig Grund das irgendwie mit nem AVR 
hinzubiegen...

von Dr. Sommer (Gast)


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PS:
Beitrag "Re: SD-Karten Extender Leitung"
Anschluss des STM32F4-Discovery an eine SD-Karte. Keinerlei zusätzliche 
elektrische Komponenten (wie Pegelwandler) benötigt, lediglich ein 
einfacher mechanischer Adapter. Sollte natürlich so ähnlich auch mit 
anderen STM32-Eval-Boards gehen. Beim F7-Discovery braucht man gar nix 
zu löten, aber das ist auch ziemlicher overkill und teuer (ca. 50€).

von Matthias W. (matt007)


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Dr. Sommer schrieb:
> Beitrag "Re: SD-Karten Extender Leitung"
> Anschluss des STM32F4-Discovery an eine SD-Karte. Keinerlei zusätzliche
> elektrische Komponenten (wie Pegelwandler) benötigt, lediglich ein
> einfacher mechanischer Adapter.

Vielen Dank !

von Matthias W. (matt007)


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Frage:
Was ist zu solchen Billiglösungen zu sagen?
http://www.ebay.de/itm/like/151249498492?ul_noapp=true&chn=ps&lpid=106
http://www.ebay.de/itm/like/141902997711?ul_noapp=true&chn=ps&lpid=106
SD Memory Card Module Slot SPI Reader 3.3V/5V- Arduino / ARM / MCU
SD Card Cardreader Writer f. Arduino Interface Reader Cardwriter

Bekommt man so etwas problemlos an einem AVR in Betrieb?
Hat jemand damit Erfahrungen gesammelt?

von Lothar (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Mikrocontroller mit integriertem 12bit ADC und 12bit DAC

EFM8LB für 1.50 EUR: 14-bit ADC 900 ksps / DMA und 4x 12-bit DAC 200 
ksps
EFM8BB für 1.00 EUR: 12-bit ADC 200 ksps / DMA und 2x 12-bit DAC 200 
ksps

Matthias W. schrieb:
> natürlich ist es für mich einfacher einen AVR nehmen

Da der EFM8 so billig ist und die DMA automatisch läuft könnte man den 
auch als günstigen externen ADC  DAC per SPI  I2C / UART für einen AVR 
nehmen, wenn man gegen 8051 allergisch ist.

von Matthias W. (matt007)


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Lothar schrieb:
> EFM8LB für 1.50 EUR: 14-bit ADC 900 ksps / DMA und 4x 12-bit DAC 200
> ksps
> EFM8BB für 1.00 EUR: 12-bit ADC 200 ksps / DMA und 2x 12-bit DAC 200
> ksps

Danke Lothar. Das ist natürlich ein Argument. Preisgünstiger geht es 
kaum. Bis 3Mbd sollten reichen. Damit wären 40kS/s wohl auch möglich. 
DIL-Gehäuse gibt es nicht. Dafür kann man das noch löten.

Es gibt offenbar eine Software-Entwicklungsumgebung gratis dazu. 
Debug-Adapter kann man wohl kaufen.

Um die Teile brauchbar zu nutzen - reicht da das recht knappe Datenblatt 
zusammen mit der Software? Oder gibts da noch extra Dateien mit 
Beispielen?

Mit diesen Teilen habe ich keinerlei Erfahrung. Ich weiß nicht wie viele 
Klippen da auftauchen können und wie viel Hilfe man wo ggf. bekommen 
kann wenn es klemmt.

Das ist der Nachteil wenn man Controller nimmt die wohl eher selten bei 
Hobbyisten zu finden sind.

> Da der EFM8 so billig ist und die DMA automatisch läuft könnte man den
> auch als günstigen externen ADC  DAC per SPI  I2C / UART für einen AVR
> nehmen, wenn man gegen 8051 allergisch ist.

man kommt wohl nicht umhin den EFM8 erst mal so weit zu programmieren 
daß er die Grundfunktionen für ADC und DAC macht. Der DAC per DMA ist 
natürlich gut. 72MHz intern klingt schnell. Man muss halt schauen daß 
der DMA rasch genug brauchbar gefüttert wird. Vermutlich liest er ja 
einen Puffer aus. Dieser muss geeignet gefüllt werden.

Idealerweise könnte der DMA direkt aus dem externen SD-Speicher lesen, 
wenn das machbar ist. Sonst braucht es eine Routine die einen 
Zwischenspeicher mit dem Inhalt der SD-Karte füllt. Und der DMA arbeitet 
dann den Zwischenspeicher ab. Keine Ahnung wie einfach so etwas bei dem 
EFM8 ist.

von Matthias W. (matt007)


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Für Test-Einzelstücke sind die 20€ Handlinggebühr bei Mouser natürlich 
etwas störend.

von Dr. Sommer (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Es gibt offenbar eine Software-Entwicklungsumgebung gratis dazu.
Für den STM32 gibts gleich mehrere
> Debug-Adapter kann man wohl kaufen.
Ist z.B. beim STM32F4 Discovery integriert in den 15€
>
> Um die Teile brauchbar zu nutzen - reicht da das recht knappe Datenblatt
> zusammen mit der Software? Oder gibts da noch extra Dateien mit
> Beispielen?
Beim STM32 ist das ausführlich, und Beispiele gibts jede Menge
>
> Mit diesen Teilen habe ich keinerlei Erfahrung. Ich weiß nicht wie viele
> Klippen da auftauchen können und wie viel Hilfe man wo ggf. bekommen
> kann wenn es klemmt.
Die STM32 sind mittlerweile recht bekannt hier im Forum.

> Idealerweise könnte der DMA direkt aus dem externen SD-Speicher lesen,
> wenn das machbar ist.
Beim STM32 - ja, über die SDIO bzw. SPI -Peripherie. Du kannst quasi den 
ganzen RAM des Controllers füllen/leeren ohne dass die CPU zwischendurch 
irgendetwas tun müsste. Gleiches gilt für die Ausgabe per DAC.

von Lothar (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Es gibt offenbar eine Software-Entwicklungsumgebung gratis dazu.
> Debug-Adapter kann man wohl kaufen.

Das Eval-Board SLSTK2030A für 27 EUR hat einen J-Link Debugger drauf. 
Der kann auch externe uC debuggen. Die EFM8 kommen werkseitig mit UART 
Bootloader und können auch per USB-seriell Kabel geflasht werden. Die 
IDE kommt mit einem gratis Keil Compiler.

Man merkt hier dass die EFM8 mit aus den Erfahrungen mit den EFM32 ARM 
entwickelt wurden, so bin ich auch dazu gekommen, hatte vorher nur ARM 
genutzt.

> DIL-Gehäuse gibt es nicht. Dafür kann man das noch löten.

Die QFP-32 0.8 mm sind gut zu löten. Die SOP-24 weniger, irregulär 0.635 
mm

> man kommt wohl nicht umhin den EFM8 erst mal so weit zu programmieren
> daß er die Grundfunktionen für ADC und DAC macht

Demos sind bei der IDE reichlich dabei (ADC  DAC ohne  mit IRQ / DMA 
etc). Der DMA kann sogar akkumulieren, averagen, filtern ohne CPU

> wie viel Hilfe man wo ggf. bekommen kann

Das Forum ist im Vergleich zu Atmel sehr ordentlich, mit Antworten von 
Mitarbeitern:

http://community.silabs.com/t5/8-bit-MCU/bd-p/1

von Matthias W. (matt007)


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Dr. Sommer schrieb:
> Matthias W. schrieb:
>> Es gibt offenbar eine Software-Entwicklungsumgebung gratis dazu.
> Für den STM32 gibts gleich mehrere

vielen Dank. Die Umgebung scheint wirklich günstig. Der Pin-Abstand ist 
halt sehr eng zum Löten. Sind viele Pins.

von Matthias W. (matt007)


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Lothar schrieb:
> Das Eval-Board SLSTK2030A für 27 EUR hat einen J-Link Debugger drauf.
> Der kann auch externe uC debuggen. Die EFM8 kommen werkseitig mit UART
> Bootloader und können auch per USB-seriell Kabel geflasht werden. Die
> IDE kommt mit einem gratis Keil Compiler.

ok. Ein Tutorial gibts wohl nicht zufällig irgendwo?

> Die QFP-32 0.8 mm sind gut zu löten.

Danke Lothar. Das ist noch machbar.

> Demos sind bei der IDE reichlich dabei (ADC  DAC ohne  mit IRQ / DMA
> etc). Der DMA kann sogar akkumulieren, averagen, filtern ohne CPU

ok.

> Das Forum ist im Vergleich zu Atmel sehr ordentlich, mit Antworten von
> Mitarbeitern:
> http://community.silabs.com/t5/8-bit-MCU/bd-p/1

Danke.

von Lothar (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Ein Tutorial gibts wohl nicht zufällig irgendwo

Also ich habe mich so "eingearbeitet" dass ich halt alle Beispiele 
durchgegangen bin (Blinky, UART usw) und im Manual nachgeschaut was die 
Register / Bits so bedeuten. Anders als beim AVR gibt es ein Datenblatt 
(für das Elektrische) und ein separates Manual (für die Programmierung).

Wenn Du unbedingt ein Tutorial brauchst: das ist ein ganz normaler 8051 
da gibt es reichlich z.B. 
http://learn.mikroe.com/ebooks/8051programming/ (ist aber wirklich für 
"Anfänger")

Folgende Nachteile haben die EFM8 gegenüber "echten" 8051: die Demos 
nutzen größtenteils eine Library ähnlich CMSIS oder Atmel ASF was aus 
meiner Sicht den Durchblick nicht erhöht. Ich habe das alles 
rausgeworfen und durch direktes Register beschreiben ersetzt. Und die 
EFM8 haben eine Switch-Matrix d.h. man kann jedem Pin jede Funktion 
beliebig zuweisen. Dafür gibt es ein grafisches Tool. Das ist zwar beim 
Layout sehr hilfreich, für den "Anfänger" ist es aber Mist. Bevor man 
auch nur z.B. UART machen kann, muss man erst RX / TX an zwei Pins 
routen:

http://community.silabs.com/t5/Video-Tutorials/The-Configurator-Tool-Simplicity-Studio-User-Guide/td-p/130402

von Matthias W. (matt007)


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Lothar schrieb:
> Also ich habe mich so "eingearbeitet" dass ich halt alle Beispiele
> durchgegangen bin (Blinky, UART usw) und im Manual nachgeschaut was die
> Register / Bits so bedeuten. Anders als beim AVR gibt es ein Datenblatt
> (für das Elektrische) und ein separates Manual (für die Programmierung).

vielen Dank Lothar.

> Wenn Du unbedingt ein Tutorial brauchst: das ist ein ganz normaler 8051
> da gibt es reichlich z.B.
> http://learn.mikroe.com/ebooks/8051programming/ (ist aber wirklich für
> "Anfänger")

Danke. Meine 8051-Seiten liegen lange zurück. Als um 1990 der 80C166 kam 
und der Motorola 68F333 schien der 8051 für manche Anwendungen in der 
Automobilindustrie nicht mehr so interessant. Eher 16bit bis hin zu 
PowerPC war bald gefragt.

Für einfache performante Anwendungen scheinen mir modernisierte 8051 mit 
on chip Peripherie sehr wohl interessant.

> Folgende Nachteile haben die EFM8 gegenüber "echten" 8051: die Demos
> nutzen größtenteils eine Library ähnlich CMSIS oder Atmel ASF was aus
> meiner Sicht den Durchblick nicht erhöht. Ich habe das alles
> rausgeworfen und durch direktes Register beschreiben ersetzt.

Danke für den Hinweis. Das macht aus meiner Sicht Sinn. Erinnert mich an 
die Arduino-Umgebung.

> Und die
> EFM8 haben eine Switch-Matrix d.h. man kann jedem Pin jede Funktion
> beliebig zuweisen. Dafür gibt es ein grafisches Tool. Das ist zwar beim
> Layout sehr hilfreich, für den "Anfänger" ist es aber Mist. Bevor man
> auch nur z.B. UART machen kann, muss man erst RX / TX an zwei Pins
> routen:
>
> 
http://community.silabs.com/t5/Video-Tutorials/The-Configurator-Tool-Simplicity-Studio-User-Guide/td-p/130402

Danke. Ist klar. Solche Features sind zwar schön - erhöhen aber die 
Komplexität bei der Programmierung und sind für manchen eine Hürde.

von Matthias W. (matt007)


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Lothar schrieb:
> Also ich habe mich so "eingearbeitet"

braucht man aus Deiner Sicht so ein Starterkit oder geht es auch 
einfacher mit einer CPU - aufgelötet auf eine Adapterplatine und dann 
Fädeldrähte oder Steckbrett?

Bei den AVR fand ich gut daß man so anfangen kann.

Eine CPU - und darum eine Minimalbeschaltung.
Eine einfache Programmiermöglichkeit dazu - so wie damals PonyProg.

So in etwa sollte doch so ein 8051 auch in Betrieb zu bekommen sein?

Für Anfänger die etwas mit ADC und DAC machen wollen wäre das doch ggf. 
einfacher und kostengünstiger als an einen AVR einen externen DAC 
anzuschließen. Zudem ist 12bit mit 4096 Stufen für bestimmte Anwendungen 
günstiger als nur 10bit (1023 Stufen). DAC ist manchmal besser als eine 
PWM deren Filter einen Ripple hat und erst noch einschwingen muss.

Anfänger kommen mit dem 32pin-Gehäuse mit dem größeren Pinabstand besser 
zurecht als mit so einem 64-pin-Gehäuse wie es die MSP430-Serie bei den 
DAC-Modellen hat.

von Matthias W. (matt007)


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Für Anfänger wäre es auch besser wenn Firmen wie z.B. Reichelt die 
benötigten Teile nebst einfachem Programmieradapter anbieten würden 
damit nicht jedesmal Einmalkosten von 20.- für Mouser entstehen. Solche 
Hürden könnte man abbauen.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> Danke. Meine 8051-Seiten liegen lange zurück. Als um 1990 der 80C166 kam
> und der Motorola 68F333 schien der 8051 für manche Anwendungen in der
> Automobilindustrie nicht mehr so interessant. Eher 16bit bis hin zu
> PowerPC war bald gefragt.

Der 8051 ist wie der Z80 ein Zombie - alle paar Jahre kommt wieder ein 
Projekt mit den Teilen.
Ich habe mich bei meinem letzten BLE-Projekt auch gefragt, warum 
ausgerechnet TI einen 8051-Kern für Ihre CC25xx verwendet.

von Matthias W. (matt007)


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Marcus H. schrieb:
> Der 8051 ist wie der Z80 ein Zombie - alle paar Jahre kommt wieder ein
> Projekt mit den Teilen.

ja. Scheint nicht totzukriegen. Auf der anderen Seite ist es ja nicht 
immer schlecht etwas das mal gut war weiter verbessert wieder neu 
anzubieten. Der Markt kann ja entscheiden.

> Ich habe mich bei meinem letzten BLE-Projekt auch gefragt, warum
> ausgerechnet TI einen 8051-Kern für Ihre CC25xx verwendet.

aus meiner Sicht wäre auch nichts einzuwenden wenn mal jemand einen 
8bit-AVR mit 12bit ADC, 12bit DAC und DMA im DIL-Gehäuse oder mit 32pins 
und somit etwas mehr Abstand zwischen den Pins brächte.

Es wird wohl Gründe geben warum TI das so gemacht hat. Es gab auch 
Gründe warum die AVR so anders gemacht worden sind.

von Falk B. (falk)


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@ Matthias W. (matt007)

>> Der 8051 ist wie der Z80 ein Zombie - alle paar Jahre kommt wieder ein
>> Projekt mit den Teilen.

>ja. Scheint nicht totzukriegen. Auf der anderen Seite ist es ja nicht
>immer schlecht etwas das mal gut war weiter verbessert wieder neu
>anzubieten. Der Markt kann ja entscheiden.

Naja, irgendwann ist der Zug einfach abgefahren. Und es gibt je nun weiß 
Gott reichlich neue CPUs.

>aus meiner Sicht wäre auch nichts einzuwenden wenn mal jemand einen
>8bit-AVR mit 12bit ADC, 12bit DAC und DMA im DIL-Gehäuse oder mit 32pins
>und somit etwas mehr Abstand zwischen den Pins brächte.

Kauf dir einen ATXmega auf einem Breakout Board.
Oder lern SMD Löten.

von Lothar (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Eine CPU - und darum eine Minimalbeschaltung.
> Eine einfache Programmiermöglichkeit dazu - so wie damals PonyProg.
>
> So in etwa sollte doch so ein 8051 auch in Betrieb zu bekommen sein?

Das billigste ist für 3 EUR auf Ebay ein USB seriell Adapter z.B.

3.3V/5V PL2303 USB to Serial Board

oder

USB Serial TTL PL2303HX Kabel

Die "Minimalbeschaltung" eines EFM8 wäre dann die 3.3V / GND vom Adapter 
plus RX / TX zum Flashen und ein Draht zum GND anlegen am ISP Enable 
Pin. Wie gesagt die EFM8 kommen werksseitig mit Bootloader und zum 
Flashen gibt es ein (leider) Kommandozeilen-Tool (in Python, läuft somit 
auch auf Mac / Linux)

Für ADC / DAC Anwendungen sollte man aber noch das übliche machen: 
getrennte Versorgung digital / analog, Abblock-Kondensatoren, eventuell 
Filter für den ADC und ADC Referenz. Temperatur-Kompensation kann man 
sich sparen da interner Sensor vorhanden.

von Matthias W. (matt007)


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Lothar schrieb:
> Das billigste ist für 3 EUR auf Ebay ein USB seriell Adapter z.B.
> 3.3V/5V PL2303 USB to Serial Board

Danke Lothar. 5,45€ sind machbar.

> Die "Minimalbeschaltung" eines EFM8 wäre dann die 3.3V / GND vom Adapter
> plus RX / TX zum Flashen und ein Draht zum GND anlegen am ISP Enable
> Pin.

hört sich machbar an wenn es dazu eine kleine Beschreibung gibt.

> Wie gesagt die EFM8 kommen werksseitig mit Bootloader und zum
> Flashen gibt es ein (leider) Kommandozeilen-Tool (in Python, läuft somit
> auch auf Mac / Linux)

kein Problem. Mir ist so was lieber als eine Oberfläche die an zig 
Stellen Einstellungen braucht die man dann nur schwer versteht und das 
eine oder andere vergisst.

> Für ADC / DAC Anwendungen sollte man aber noch das übliche machen:
> getrennte Versorgung digital / analog, Abblock-Kondensatoren, eventuell
> Filter für den ADC und ADC Referenz.

so wie bei AVR etc. ja auch.

> Temperatur-Kompensation kann man
> sich sparen da interner Sensor vorhanden.

per Software muss dann ggf. dann halt was machen wenn man weiß wie da 
was wegläuft. Es könnte ggf. sein daß externe Wandler stabiler sind.

Du meinst also daß man so ein Starterkit eher nicht braucht?
Die Software kann man sich vermutlich auch so irgendwo laden?

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Was spricht gegen eine Loesung mit der PC Soundkarte?

von Matthias W. (matt007)


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Uwe B. schrieb:
> Was spricht gegen eine Loesung mit der PC Soundkarte?

Danke Uwe !
prinzipiell nichts. Das war die erste Idee.
Beitrag "Signal mit DC-Anteil mit 20kHz, 12bit abtasten"

Das Signal ist jedoch nicht symmetrisch zur Null-Linie, hat sehr 
niederfrequente Anteile und sollte daher besser DC-gekoppelt 
aufgezeichnet werden.

Die üblichen Soundkarten sind AC-gekoppelt. Man müsste daher eine Karte 
finden die trotz allem ohne größere Veränderungen sauber aufzeichnet und 
das so auch wiedergeben kann.

von Lothar (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> hört sich machbar an wenn es dazu eine kleine Beschreibung gibt

Wenn man schon ARM kennt (LPC STM32 etc) ist es genauso. Ansonsten:

AN945: EFM8 Factory Bootloader User Guide

Matthias W. schrieb:
> Du meinst also daß man so ein Starterkit eher nicht braucht

Nicht unbedingt. Aber auch wenn hier alle Experten behaupten, nie einen 
Debugger zu brauchen: es kann schon manchmal hilfreich sein.

Falk B. schrieb:
> Kauf dir einen ATXmega auf einem Breakout Board

Also der Zug ist doch auf jeden Fall abgefahren. Wann gab es denn einen 
neuen ATXmega? Wird zudem bestimmt von Microchip eingestampft.

Und was die AVR angeht, jeder neue 8051 hat z.B. programmierbare PLL und 
Security Bits also kein Fuse Mist mehr.

von Matthias W. (matt007)


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Danke Lothar für den hilfreichen Beitrag. Ich stelle das Thema erst mal 
zurück, behalte es jedoch im Auge. Mir gefallen diese Teile.

Natürlich kann ein Debugger hilfreich sein. Es ist halt die Frage wie 
viel zusätzlichen Aufwand, Ärger und Kosten man sich damit einhandelt. 
Noch dazu wenn es ein privates Projekt ist.

Ich hatte ein etwas größeres Programm mit AVR und Assembler gemacht. Es 
war sehr lästig da Fehler zu finden. JTAG hätte wohl geholfen, hatte ich 
damals aber nicht.

Viel lässt sich über die serielle Schnittstelle machen. Da kann man auch 
Ausgaben machen die beim Debuggen helfen. Dazu braucht es wenig Kosten 
und wenig Lernaufwand.

von S. Landolt (Gast)


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in memoriam KLEN

BUG-KILLING

Palmström schlägt als nächstes vor sodann
ein debugging-Fehler-kill-Programm.

Und in seinen Träumen: ohne Mühn
sieht er fehlerfrei Programme blühn.

Mit v. Stumm sitzt er halbnächtelang
programmierend, ändernd, sinnend bang.

Leider ('s war nicht bugfrei programmiert)
hat's Programm sich selbst - eliminiert.

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