Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RC-Tiefpass Zweiter (2ter) Ordnung Dimensionieren


von Dominik K. (tupacworld)


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Hallo liebe uController Gemeinde!

Ich habe gestern ein kleines Projekt gestartet, bei welchem ich einen 
Tiefpassfilter dimensionieren will, welcher die Grenzfrequenz von 500kHz 
hat.
Bei 2.1MHz will ich so ungefähr -40dB / -60dB haben... Soweit so gut... 
Ich habe mir dazu überlegt, passive Bauelemente zu benutzen, damit die 
Rippelspannung am Ausgang möglichst klein bleibt. Das Ganze ist für 
Gleichspannung (DC).
Ich habe im Internet alles angeschaut bezüglich der Dimensionierung, 
jedoch bin ich mir nun nicht sicher wie ich R1  R2  C1 /C2 
dimensionieren soll - die Formeln kann ich doch nicht etwa gleich 
verwenden wie bei einem Tiefpass der ersten Ordnung?


PS: Im Anhang ist eine Beschreibung meines Anliegens.



Ich hoffe ihr könnt mir helfen, meinem Problem entgegenzutreten :-)
Danke im Voraus!

von John D. (Gast)


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Mit 2 R und 2 C kannst du keinen TP 2. Ordnung bauen. Du brauchst 
entweder noch ein L oder einen OPV für ein aktives Filter...

von Dominik K. (tupacworld)


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Danke für die schnelle Antwort!

Kann ich nicht ein passives Filter bauen, welches der 2ten Ordnung 
entspricht?
Wofür würde ich ein L denn brauchen? Ein OPV kommt nicht in Frage, da 
ich die Brummspannung gerne möglichst gering halten würde...


Danke vielmals!

von Rene H. (Gast)


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Dominik K. schrieb:
> Kann ich nicht ein passives Filter bauen, welches der 2ten Ordnung
> entspricht?

Doch, dass kannst Du, aber wie John schrieb, Du brauchst ein L dazu.
Hier kannst Du das sogar noch online berechnen: 
http://www.electronicdeveloper.de/FilterPassivTiefpassLC_2O.aspx

Grüsse,
René

von TM F. (p_richner)


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Du kannst nicht gleich rechnen, wie bei einem Filter 1. Ordnung weil das 
zweite Filter das Erste belastet.
Entweder du kannst komplexe Berechnung oder du schaltest einen 
Impedanzwandler zwischen beide Filter. Mit dem OPV kannst du beide 
Filter separat berechnen.

von John D. (Gast)


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Da gibt's sicher wesentlich bessere Seiten, aber siehe bspw.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass
(Tiefpass 2. Ordnung)

von Rene H. (Gast)


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John D. schrieb:
> Da gibt's sicher wesentlich bessere Seiten, aber siehe bspw.:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass
> (Tiefpass 2. Ordnung)

Hunderte... das war nur ein Beispiel. Ich würde vor das L noch ein R 
setzen.

Grüsse,
René

von John D. (Gast)


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Rene H. schrieb:
>
> Hunderte... das war nur ein Beispiel. Ich würde vor das L noch ein R
> setzen.

Das wollte ich (fälschlicherweise) zu deinem Link auch gerade schreiben, 
aber dort wird ja richtig der Quell- und der Lastwiderstand 
berücksichtigt.

von Dominik K. (tupacworld)


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Ich danke euch allen für die Antworten!

Nun, wie es scheint werde ich für meine Applikation wohl ein LRC Filter 
verwenden... Wobei ich mich frage, ob es vielleicht eine bessere 
Möglichkeit in meinem Fall gäbe?
Die Aufgabe zitiere ich hier nochmals unten...

Dominik K. schrieb:
> Tiefpassfilter dimensionieren will, welcher die Grenzfrequenz von 500kHz
> hat.
> Bei 2.1MHz will ich so ungefähr -40dB / -60dB haben... Soweit so gut...
> Ich habe mir dazu überlegt, passive Bauelemente zu benutzen, damit die
> Rippelspannung am Ausgang möglichst klein bleibt. Das Ganze ist für
> Gleichspannung (DC).

Ich bedanke mich :-)

Gruss,
Dominik

von Possetitjel (Gast)


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John D. schrieb:

> Mit 2 R und 2 C kannst du keinen TP 2. Ordnung bauen.

???

Mit zwei Blindwiderständen ist natürlich ein Filter
2. Ordnung möglich.

von Possetitjel (Gast)


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Dominik K. schrieb:

> Kann ich nicht ein passives Filter bauen, welches der
> 2ten Ordnung entspricht?

Doch, natürlich kannst man das.

Es ist aber fraglich, ob ein beliebiges Filter 2. Ordnung
Deine Wünschen entspricht.

> Wofür würde ich ein L denn brauchen?

Z.B. um eine Nullstelle zu erzeugen.

> Ein OPV kommt nicht in Frage, da ich die Brummspannung
> gerne möglichst gering halten würde...

???

von Rene H. (Gast)


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John D. schrieb:
> Da gibt's sicher wesentlich bessere Seiten, aber siehe bspw.:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass
> (Tiefpass 2. Ordnung)

Hunderte... das war nur ein Beispiel. Ich würde vor das L noch ein R 
setzen.

Grüsse,
René

Possetitjel schrieb:
> Mit zwei Blindwiderständen ist natürlich ein Filter
> 2. Ordnung möglich.

Ja, aber dann muss TP2 vom TP1 entkoppelt sein resp. R2 wesentlich 
grösser als R1 dimensioniert werden.

von Possetitjel (Gast)


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Rene H. schrieb:

> Doch, dass kannst Du, aber wie John schrieb, Du brauchst
> ein L dazu.

Seit wann?

Ein System mit zwei Energiespeichern (=Blindwiderständen)
ist ein System 2. Ordnung...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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John D. schrieb:
> Mit 2 R und 2 C kannst du keinen TP 2. Ordnung bauen.
Ich meine: doch, das geht.

Und wenn du die "Spanungsteilerregel" mit dem Faktor 10 beachstest, 
kommt sogar ganz was Brauchbares raus...

Nachtrag:
Kurz gesagt ergeben einfach nur 2 gleiche RC-Glieder hintereinander 
nicht das erwartete oder gewünschte Filter mit der selben 
Grenzfrequenz aber höherer Ordnung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Simon (Gast)


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Dominik K. schrieb:
> Ich danke euch allen für die Antworten!
>
> Nun, wie es scheint werde ich für meine Applikation wohl ein LRC Filter
> verwenden... Wobei ich mich frage, ob es vielleicht eine bessere
> Möglichkeit in meinem Fall gäbe?
> Die Aufgabe zitiere ich hier nochmals unten...
>
> Dominik K. schrieb:
>> Tiefpassfilter dimensionieren will, welcher die Grenzfrequenz von 500kHz
>> hat.
>> Bei 2.1MHz will ich so ungefähr -40dB / -60dB haben... Soweit so gut...
>> Ich habe mir dazu überlegt, passive Bauelemente zu benutzen, damit die
>> Rippelspannung am Ausgang möglichst klein bleibt. Das Ganze ist für
>> Gleichspannung (DC).
>
> Ich bedanke mich :-)
>
> Gruss,
> Dominik

Soweit ich dein Dokument verstehe geht es hier doch um eine Anwendung wo 
das Filter möglichst verlustfrei sein soll (Schaltregler auf LDO), oder?
Probier doch mal ein passives Tiefpass-Filter 2. Ordnung mit hohem 
Eingangswiderstand (also Pi-Struktur wenn man den Kondensator vom 
Schaltregler in die Betrachtung einbezieht), also eine Spule bzw. 
Drossel in Reihe und dahinter parallel noch einen Kondensator gegen 
Masse. Dann hast du insgesamt ein Filter vierter Ordnung hinter dem 
Schaltregler und solltest damit in der Lage sein die Schaltfrequenz 
ausreichend zu unterdrücken ohne zu große Verluste in Kauf nehmen zu 
müssen.

Filter mit Widerständen ziehe ich üblicherweise nur dann in Betracht 
wenn der Ausgang nicht belastet ist, weil sich die Dämpfung dann auch 
gering ist und ich mit RC-Filtern leichter niedrige Grenzfrequenzen 
erreichen kann, bei LC-Filtern ufert das dann meist aus und wird schnell 
kostspielig.

von Possetitjel (Gast)


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Dominik K. schrieb:

>> Tiefpassfilter dimensionieren will, welcher die Grenzfrequenz
>> von 500kHz hat.

Ok. Bei 500kHz also -3dB.

>> Bei 2.1MHz will ich so ungefähr -40dB / -60dB haben...

Schön. Das sind ca. 20dB/Oktave, d.h. mindestens ein
Tiefpass 3. Ordnung. Eher 4. Ordnung - oder ein Sperrkreis.

>> Soweit so gut... Ich habe mir dazu überlegt, passive
>> Bauelemente zu benutzen, damit die Rippelspannung am
>> Ausgang möglichst klein bleibt.

??

>> Das Ganze ist für Gleichspannung (DC).

????

Wieso eine Grenzfrequenz von 0.5 MHz, wenn das Filter für
Gleichspannung ist?

von Possetitjel (Gast)


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Lothar M. schrieb:

> Kurz gesagt ergeben einfach nur 2 gleiche RC-Glieder
> hintereinander nicht das erwartete oder gewünschte Filter
> mit der selben Grenzfrequenz aber höherer Ordnung.

Korrekt.

Die Ordnung eines Filters hat nix mit der Grenzfrequenz,
sondern nur mit der Zunahme der Dämpfung im Sperrbereich
zu tun.

Ein Tiefpass 1. Ordnung bringt es auf 20dB/Dekade, ein
Tiefpass 2. Ordnung auf 40dB/Dekade usw.

Wie "weich" der Übergangsbereich aussieht, ist eine
völlig andere Frage.

von Possetitjel (Gast)


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Simon schrieb:

> Filter mit Widerständen ziehe ich üblicherweise nur dann
> in Betracht wenn der Ausgang nicht belastet ist, weil sich
> die Dämpfung dann auch gering ist und ich mit RC-Filtern
> leichter niedrige Grenzfrequenzen erreichen kann, bei
> LC-Filtern ufert das dann meist aus und wird schnell
> kostspielig.

Das ist richtig.
Bei sehr niedrigen Frequenzen nehmen die Drosseln unhandliche
Größen an.

Generell sind LC-Filter zu bevorzugen, wenn es auf den
Wirkungsgrad ankommt, denn Blindwiderstände wandeln keine
Energie in Wärme um...

von Dominik K. (tupacworld)


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Salut miteinander!

Danke euch allen für das Engagement.

Ich habe selbst nochmals etwas recherchiert & ich bin zum Entschluss 
gekommen, dass ein LC-Filter für mich das Beste sein wird, denn mit 
einem RC-Filter fällt die Eingangsspannung hauptsächlich über dem R ab, 
was ich nicht will.
Mit dem LC-Filter habe ich einen LP-Filter wobei ich mich halt auf die 
Resonanzfrequenz achten muss. Ein R will ich nicht hineinschalten, 
obwohl dieser zwar die Qualität der Resonanz zerstören würde. Denn die 
gesamte Spannung sollte möglichst am Eingang des LDO Linear Reglers 
sein.

Ich glaube, mein Problem sollte damit gelöst sein - ich versuche mich 
mal damit :-)

Nochmals grosses Dankeschön an alle Beteiligten!

Gruss,
Dominik

von Dominik K. (tupacworld)


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Possetitjel schrieb:
>>> Soweit so gut... Ich habe mir dazu überlegt, passive
>>> Bauelemente zu benutzen, damit die Rippelspannung am
>>> Ausgang möglichst klein bleibt.
>
> ??
>
>>> Das Ganze ist für Gleichspannung (DC).
>
> ????
>
> Wieso eine Grenzfrequenz von 0.5 MHz, wenn das Filter für
> Gleichspannung ist?


Durch ein aktives Filter mit OP's denke ich, werde ich realtiv viel PSRR 
haben, was ich nicht will, denn ich möchte mit 2.1MHz arbeiten.
Meine Gleichspannung ist in Impulse aufgeteilt, welche im Takt von rund 
120kHz sind. Dementsprechend, sollten diese Frequenzen durchkommen, die 
Schaltfrequenz des vorherigen DC/DC Wandlers jedoch herausgefiltert 
werden...

Also so:

DC/DC Switching Regulator ----- FILTER ----- LDO LInear Regler

24V ------------------->6V----------------->5.5V------------->5V
------------------------------------------------------------->600mA

von Helmut S. (helmuts)


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Warum sollen die 120kHz das Filter passieren?
Der Linearregler(LDO) kann denen doch gar nicht folgen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dominik K. schrieb:
> Also so: ....
???
Das wird ja immer undurchsichtiger...

> Meine Gleichspannung ist in Impulse aufgeteilt, welche im Takt von rund
> 120kHz sind. Dementsprechend, sollten diese Frequenzen durchkommen, die
> Schaltfrequenz des vorherigen DC/DC Wandlers jedoch herausgefiltert
> werden...
Ich würde mal vorschlagen, du beschreibst jetzt mal WAS du machen 
willst, nicht WIE du es denn gerne machen willst. Du beschreibst also, 
woher die Spannung kommt (mit Typangaben, Bestellnummern, Links usw) 
und du beschreibst, wohin diese "gefilterte" Spannung geht, und dann 
noch warum die geändert werden muss.

Dann kann man mal abschätzen, worum es eigentlich geht. Dieses halbgare 
herumbasteln mit irgendwelchen "Filtern" in einem Frequenzbereich, den 
du dir augenscheinlich irgendwie aus den Fingern gesogen hast, das 
bringt keinen weiter...

von Sascha (Gast)


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Also ich hänge ja immer ne Spule aus der Restekiste in Reihe und dann so 
viele Kondensatoren wie nötig sind damits aufm Oszi gut aussieht.

Aber man kann mit Spannungsglättung natürlich auch nen Tag füllen.

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