Forum: Markt [S] SCSI-Karte


von Lukas E. (lukas_e147)


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Ich suche eine SCSI Karte, die einen 68 Poligen Anschluss möglichst 
Innen und aussen hat. Scön wäre ne Adaptec und noch besser wärs wenn sie 
unter Win7 laufen würde.
Von mir aus auch ne alte 2940UW, den Treiber hab ich auf Win7 gepatcht.
Sie sollte natürlich funktionieren.

von Stephan K. (nightowl)


Angehängte Dateien:

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Hab ne Domex DMX3194UP die kannst Du haben.
Hab die allerdings das letzte mal vor 10 Jahren benutzt ;-)

von Lukas E. (lukas_e147)


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Die hat leider nur nen 50 Pin Anschluss :-(
Bin aber auch so gut wie versorgt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas E. schrieb:
> Bin aber auch so gut wie versorgt.

Wenn nicht, schreib' mir 'ne Mail.  Ich denke, ich werden noch was
finden, habe früher recht viel SCSI gemacht.

LVD-SCSI wäre hoffentlich OK, ja?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Wenn Du kein passendes Angebot unterbreitet bekommst lohnt sich 
womöglich ein Blick in diesen Thread:

Beitrag "Re: [V] Auflösung alte PC Hardware Komponenten und alte Komplett-PCs incl Zubehör"

von Franz R. (Gast)


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Hätte eine Adaptec PCI Karte, mit 50Pin und 68Pin Anschluss

von Dieter W. (dds5)


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Ich hab noch eine Advance 2941U2W.
Die hat intern 2 und extern einen 68p Anschluss.

Ist Baujahr 99, also schon gut abgehangen ;-))

Nachtrag:
Eine 50p Stiftleiste ist auch noch drauf.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Achtung, die 68-poligen HD-Stecker waren damals sowohl für HVD-SCSI als 
auch LVD-SCSI sehr gebräuchlich, so dass man schon sehr genau wissen 
sollte, welchen Hostadapter man hat bzw. benötigt. U2W-Platten liefen 
meines Erachtens immer mit LVD, wohingegen viele, aber nicht alle, 
externen SCSI-Geräte wie z.B. Bandlaufwerke HVD verwendeten. Die beiden 
Spannungspegel sind auf jeden Fall nicht kompatibel zueinander. Ob 
LVD-Geräte an gemischten Installationen beschädigt werden, ist mir 
leider nicht bekannt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Achtung, die 68-poligen HD-Stecker waren damals sowohl für HVD-SCSI als
> auch LVD-SCSI sehr gebräuchlich, so dass man schon sehr genau wissen
> sollte, welchen Hostadapter man hat bzw. benötigt.

Interne 68polige Stecker gab es aber nur LVD.  HVD war nur für
externe „Kisten“ (Storage Arrays, Tape-Roboter) üblich.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Interne 68polige Stecker gab es aber nur LVD.

Nö. Guckst Du hier:
http://www.adaptec.com/de-de/support/scsi/2940/aha-2944uw/
http://download.adaptec.com/pdfs/installation_guides/aha2944uw_ig.pdf

Der HVD-Standard ist wesentlich älter als LVD, wurde aber damals noch 
nicht als HVD bezeichnet. Man beachte zudem beim Adaptec 2944 UW, dass 
auch die interne 50-polige Pfostenleite mit HVD arbeitet und nicht etwa 
single-ended.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:

> Der HVD-Standard ist wesentlich älter als LVD,

Ja klar.  Das war einfach “differential SCSI”.

> Man beachte zudem beim Adaptec 2944 UW, dass
> auch die interne 50-polige Pfostenleite mit HVD arbeitet und nicht etwa
> single-ended.

Ist aber ein ziemlicher Exot.  Wer hat schon sowas verwendet?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Wer hat schon sowas verwendet?

Solche SCSI-Controller wurden in Systemen mit internen (und externen) 
HVD-Festplatten eingesetzt, z.B. der Seagate Barracuda 4, die es in den 
folgenden Ausführungen gab:

N:   narrow (8 bit), single-ended
ND:  narrow (8 bit), differential
W:   wide, single-ended
WC:  wide, single-ended, SCA-Stecker
WD:  wide, differential
DC:  wide, differential, SCA-Stecker

ftp://ftp.seagate.com/acrobat/install_guides/hawk/28870d.pdf

Ähnliche Festplatte gab es aber auch z.B. von Fujitsu. Es ist heutzutage 
eher schwierig, diese per Suchmaschine ausfindig zu machen, denn in 
ihren Produktbeschreibungen gab es natürlich noch nicht die Bezeichnung 
"HVD", sondern eben nur "differential". Sucht man aber nach 
"differential SCSI", wird man mit den Unmengen an LVD-Komponenten 
zugeschüttet.

Ich selbst habe aber nur einmal einen Adaptec 2944UW verbaut, und zwar 
für den Anschluss einer Exabyte-Bandbibliothek. Das war kurz vor Ende 
der Kaiserzeit.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Solche SCSI-Controller wurden in Systemen mit internen (und externen)
> HVD-Festplatten eingesetzt,

Habe ich nie ernsthaft erlebt.

Den Stress mit HVD hat man sich eigentlich nur angetan, um lange
Kabel für externe Geräte anzuschließen.  Für die internen kurzen
Kabel genügte single-ended bei den damligen Datenraten.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Habe ich nie ernsthaft erlebt.

Ohne solche Szenarien hätte es aber damals keine derartigen Festplatten 
auf dem Markt gegeben. Allerdings wurden damals Festplatten auch in 
externen Gehäusen betrieben. Ich erinnere mich noch deutlich an meine 
Uni-Zeit, als ein Wissenschaftler etliche externen Gehäuse mit jeweils 
ein bis zwei SCSI-Platten und als letztes Gerät in der Kette ein 
Röntgendiffraktometer an eine SGI Iris Indigo angeschlossen hatte und 
sich dann wunderte, warum es immer wieder Aussetzer und Zugriffsprobleme 
gab. Nach langer Diskussion konnte ich ihn dann davon überzeugen, alle 
Festplatten in ein einziges großes Gehäuse einzubauen, um die Kabellänge 
und Anzahl von Steckverbindungen zu reduzieren. Und plötzlich 
funktionierte alles wieder.

> Den Stress mit HVD hat man sich eigentlich nur angetan, um lange
> Kabel für externe Geräte anzuschließen.  Für die internen kurzen
> Kabel genügte single-ended bei den damligen Datenraten.

Bei großen Storage-Systemen verschwindet die Grenze zwischen internen 
und externen Geräten. Da konnten früher schon etliche Meter an interner 
SCSI-Verkabelung zusammenkommen, z.B. bei EMC Symmetrix. Ich erinnere 
mich leider nicht mehr daran, welchen SCSI-Typ die von mir verbastelte 
3930 hatte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
>> Habe ich nie ernsthaft erlebt.
>
> Ohne solche Szenarien hätte es aber damals keine derartigen Festplatten
> auf dem Markt gegeben.

Doch.

> Allerdings wurden damals Festplatten auch in
> externen Gehäusen betrieben.

Genau eben dafür.  Für externe Kübel.

Ich meinte ja auch nur, dass ich sie nicht intern erlebt habe.  Große
Server (Sun etc.) kamen dann in der Regel völlig ohne interne Platten
daher, die hatten einfach nur x SCSI-Busse, alle HVD, und die
Bootplatten waren in zwei externen Kübeln (gespiegelt).  Dafür brauchte
man natürlich auch einzelne Platten mit HVD, die dann in so einem
Gehäuse waren, oder natürlich für die von dir genannten großen Arrays.

Viel später hat man auch die internen Platten differenziell gebaut
und dabei auf einen Migrationspfad von SE geachtet (LVD/SE).  Da war
es nicht mehr die Leitungslänge, was den Ausschlag gab, sondern die
weitere Erhöhung der Datenrate.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Um die Diskussion vielleicht etwas abzukürzen:

Die Chance, daß einem eine HVD-SCSI-Karte für den PC über den Weg 
läuft, die ist ziemlich gering, insbesondere, wenn die dann auch noch 
für Wide-SCSI (16 Bit) ist und in einen PCI-Slot passt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Die Chance, daß einem eine HVD-SCSI-Karte für den PC über den Weg läuft,
> die ist ziemlich gering, insbesondere, wenn die dann auch noch für
> Wide-SCSI (16 Bit) ist und in einen PCI-Slot passt.

Nö.  Ich habe hier eine in meinem PC, mit der die (Sun-)Tapelibrary
betrieben wird.

Klar, die Karte stammt von Sun, aber auch deren Maschinen sind eben
schon vor Jahrzehnten auf PCI gegangen, und die Karte ist einfach
nur eine OEM-Karte von Symbios Logic, d. h. die haben die nicht
speziell für Sun gebaut.  Der einzige Unterschied zu „normalen“
PC-Karten ist, dass im Flash ein Openboot-BIOS drin ist.

von Stefan W. (dl6dx)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Die Chance, daß einem eine HVD-SCSI-Karte für den PC über den Weg
> läuft, die ist ziemlich gering, insbesondere, wenn die dann auch noch
> für Wide-SCSI (16 Bit) ist und in einen PCI-Slot passt.

2007 hatte ich mir ein DLT-Tapearray mit HV-SCSI gegönnt und auf Anhieb 
via eBay einen Adaptec AHA-2944UW (HV-UW-SCSI, 32 Bit PCI) gefunden. Ok, 
mittlerweile dürften die etwas seltener geworden sein.

Aber diverses SCSI-Zeug läuft hier immer noch im produktiven Einsatz. 
Die Server gehen einfach nicht kaputt...

Viele Grüße

Stefan

PS: AHA-2944UW:
http://www.adaptec.com/de-de/support/scsi/2940/aha-2944uw/

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Die Chance, daß einem eine HVD-SCSI-Karte für den PC über den Weg
> läuft, die ist ziemlich gering, insbesondere, wenn die dann auch noch
> für Wide-SCSI (16 Bit) ist und in einen PCI-Slot passt.

Keineswegs. Genau diese Kombination war vergleichsweise stark 
verbreitet. HVD-Wide-SCSI war DER Standard für extern angeschlossene 
Bandbibliotheken. Den zugehörigen "Mainstream"-SCSI-Controller Adaptec 
2944(UW) erhält man auch heutzutage noch in erstaunlich großer Stückzahl 
über Ebay. Nur für Einzellaufwerke und sehr kleine/kostengünstige 
Bandwechsel verwendete man meist SE-SCSI, z.B. DAT-Wechsler.

Die wirklich seltete Kombination ist, wie von Jörg schon richtig 
erkannt, HVD-SCSI für einen internen Bus.

HVD-SCSI wurde auch noch für externe Laufwerke verwendet, als für 
interne Geräte längst SATA und SAS Einzug gehalten hatten. Fibre Channel 
war für viele Anwendungen viel zu teuer, und externe SAS-Komponenten 
mussten sich auch erst einmal ganz langsam etablieren.

: Bearbeitet durch User
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