Hallo Forum, ich hab drei SSR-40DA Solidstate-Relais bekommen. Das erste schaltete nicht ein, das zweite schaltete nicht aus und das dritte ist nach 2min gestorben. Ich frag mich, ob da jetzt ein Bedienerfehler meinerseits vorliegt. Die SSRs gehen bis 380V und können Dauerhaft 40A und Peak 410A (siehe Bild) Ich hatte die SSRs primär aufgrund des Einschaltstroms meiner LED-KSQs gekauft. Das sind 5 KSQs mit jeweils 60A Einschaltstrom. Macht in der Summe max 300A ... Also noch weit unter dem erlaubten Maximum. Und ich hab ein Motor (Rohrlüfter, 230V@23W). Zum dritten: Während das Relais angeschaltet war, hatte ich den Stecker für den Rohrlüfter in die Steckdose gesteckt. Es gab einen Funken (in der Steckdose) und das SSR war tot. Die anderen hatten von hausaus seltsame Sachen gemacht und ich geh fast davon aus, dass die schon tot waren. Gibt es irgendwas spezielles, was ich unbedingt beachten sollte? Ich dachte mir, straight forward alles und man kann da nichts falsch machen. Dass sich die Dinger aber als so fragil erwiesen haben lässt mich zwei Sachen verdächtigen: - rudimentäre Fehler meinerseits - oder es sind billig China-Fälschungen - oder Ausschussware Könntet Ihr mir Tipps hierzu geben? Viele Grüße, Mampf
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Verschoben durch Admin
Ein externer snubber und ein varistor fehlen sicherlich. Außerdem überlastest du das SSR massiv...in dem China datenblatt fehlen wesentliche Informationen was den peakstrom angeht... Der einschaltstrom wird mit großer sicherheit die dinger töten. Und ob die angaben im datenblatt stimmen ist auch so eine sache. Ein NTC oder klassisch ein widerstand zur einschaltstrombegrenzung sind hier sinnvoll. Generell solltest du lieber für solche Geschichten Qualitätsprodukte kaufen..
Schaltpläne lassen sich nur schwer in Prosa verstehen. Wie ziehst Du 300A aus einer Steckdose?
Die Dinger wurden hier mal zerlegt: Beitrag "Solid State Relais von innen SSR-40 DA von Fotek" Wie es aussieht sind da 2 x 25A Thyristoren drin.
Peter D. schrieb: > Wie ziehst Du 300A aus einer Steckdose? Mit einem Flaschenzug. :-) SCNR Moderne, niederohmige Installationen können durchaus für kurze Zeit (bis der Leitungsschutzschalter anspricht) hunderte von Ampere Peakstrom liefern. Halbleiterbauelemente vertragen das eher nicht und verabschiedensich, bevor der Leitungsschutzschalter anspricht.
Und hier zerlegt jemand ein 25A SSR: https://www.youtube.com/watch?v=DxEhxjvifyY Und da ist wohl ein 12A Triac drin.
300A peak aus der Steckdose ... reife Leistung. Da kann man verstehen, wenn EVUs wegen Elektrobastlern Sturm laufen. Wie wäre es mit sequentieller Einschaltung in kurzen Abständen nacheinander?
Mir sind mal Crydom DC-SSRs mit weniger als 10% Belastung gestorben... erst nach dem Tot des ersten SSRs habe ich gesehen, das die keine Freilaufdiode drinne hatten... eine popelige 1A Schottky und seit über 20.000 Zyklen gibt es keine Probleme mehr!
Mampf F. schrieb: > Die SSRs gehen bis 380V und können Dauerhaft 40A und Peak 410A (siehe > Bild) Traue nie einem China-Datenblatt. Abgesehen davon können auch die SSRs von Markenherstellern dauerhaft nur so viel Strom verkraften wie es die Kühlung zulässt. Bei den China-SSRs fallen ca. 1,6V ab was dann bei 40A über 60W sind. Die muss man auch irgendwie abführen. Mampf F. schrieb: > Das erste schaltete nicht ein, das zweite schaltete nicht aus und das > dritte ist nach 2min gestorben. Wenn sie nicht angehen liegt es manchmal auch daran, dass die 3,3V eines uC eben oft nicht ausreichen, auch wenn es im Datenblatt anders steht. Umgehen kann man das dann dadurch, dass man VCC des Optokopplers an 5V hängt und GND schaltet. Wenn sie (nach einer gewissen Zeit) nicht mehr ausgehen sind sie oft schon den Hitzetod gestorben. Ich vermute aber in deinem Fall wie auch schon erwähnt die fehlende Freilaufdiode als Fehlerursache.
Christopher J. schrieb: > Ich vermute aber in deinem Fall wie auch schon erwähnt die fehlende > Freilaufdiode als Fehlerursache. Bei einen AC-SSR?
Christopher J. schrieb: > Wenn sie nicht angehen liegt es manchmal auch daran, dass die 3,3V eines > uC eben oft nicht ausreichen, auch wenn es im Datenblatt anders steht. > Umgehen kann man das dann dadurch, dass man VCC des Optokopplers an 5V > hängt und GND schaltet. Ja, das hab ich zuerst gemacht ... Die SSRs waren als direktes Replacement von 10A Relais gedacht. An + war 5V direkt angeschlossen und über einen ULN2803 wurde - auf Masse gezogen. Nachdem das nicht funktionierte, hatte ich die 5V über die Relais geschalten, die ich vorher verwendet hatte. Die 300A sind ja nur theoretisch und beim dritten Relais war nur ein 23W-Motor dran. Kann mir jemand gute Relais und/oder SSRs empfehlen? Langsam bin ich am verzweifeln ... Das kann doch nicht so schwer sein, eine 230V Last zuverlässig zu schalten :-)
Mampf F. schrieb: > Kann mir jemand gute Relais und/oder SSRs empfehlen? Es gibt Spezialrelais für "HighInrushCurrent", die mit Doppelkontakten wohl zumindest 100A einschalten können. Am besten auf den Seiten der Relais-Hersteller danach suchen. M.E. sind mechanische Relais oft zuverlässiger als elektronische. Ausserdem kann man sie oft auch nach einigen Tausend Schaltungen leichter austauschen. > Langsam bin ich am verzweifeln ... Das kann doch nicht so schwer sein, > eine 230V Last zuverlässig zu schalten :-) Naja, seit "ungewöhnliche Lasten" heutzutage schon fast normal sind, wird das zunehmend schwieriger.
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