Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehzahlmessung über Zündspule


von Sascha (Gast)


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Hallo Experten,

ich habe eine ähnliche Aufgabenstellung wie hier bereits diskutiert 
wurde. Ich will den geschalteten Minuspol der Zündspule abgreifen, um 
der Autogasanlage hierüber die Motordrehzahl mitzuteilen.

Ihr habt mehrere Lösungen vorgeschlagen, ich habe aber keine für mich
verständliche finale Lösung am Ende gefunden, vielleicht kann mir hier
jemand helfen. Hier meine Anforderungen aufgelistet:

- Benötige Drehzahlsignal für LPG Anlage
- Will von Zündspule Minuspol abgreifen
- Will die Autogasanlage nicht mit Induktionsspannungen belasten

Wer hat für mich eine sichere, erprobte und am besten einfache Lösung?
Mit Schaltbild wäre richtig cool.

Vielen Dank
Gruß
Sascha

von Jakob (Gast)


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Woher sollen wir wissen, was dir an den verschiedenen Lösungen
nicht gefiel, oder was deine LPG-Anlage sehen will.

Was ist das für ein Schrott, wenn dort kein definierter
Anschluss für die Drehzahlerfassung vorgegeben ist??
Und wenn die LPG-Mimik nicht mit dem Spannungsschmutz im Kfz
klar kommt?

Der passende Signalpegel für die LPG-Mimik ist auch noch eine
Unbekannte!

Damit hättest du schon mal ein Signal im 12 V Bereich, ohne
all zu große Spannungsspitzen:


                   2,2 kOhm / 1 W
   Zündspule (-)  -----===---+-------+------->
                             |       |
                            --/     ---
                     ZPD12  / \     --- 100 nF
                            ---      |
                             |       |
                            ---     ---

von Sascha (Gast)


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Den geschalteten Minuspol der Zündspule? Also da, wo die 
Selbstinduktionsspannung der Primärseite des Zündtrafos ist? Da, wo ggf. 
diverse 100 Volt kurzzeitig anliegen?

Die Motordrehzahl bekommst du auch einfacher. Welcher Motor? 
Nockenwellensensor, Kurbelwellensensor? Vielleicht an der Schwungscheibe 
ein Lochkranz mit induktivem Näherungssensor?

Würde mich mal überhaupt nicht wundern, wenn schon auf diversen 
Leitungen im Auto ein Drehzahlsignal mit schönem TTL Pegel liegen würde.

Aber nee, man geht an die Hochspannungssachen im Auto. Weil warum 
einfach wenns auch kompliziert geht.

von Wolfgang (Gast)


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Wann wurde eigentlich CAN erfunden und wozu?

von Mitlesa (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Wann wurde eigentlich CAN erfunden und wozu?

Zündimpuls in einer CAN Message verschicken, wa?

von Wolfgang (Gast)


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Mitlesa schrieb:
> Zündimpuls in einer CAN Message verschicken, wa?

Drehzahl (s. Titel)

von nemesis... (Gast)


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Mit einem Oszilloskop würde ich mal auf den Batterieklemmen
messen. Ein paar Millivolt müsste man da messen können die man
da dann auch auskoppeln kann. Bei der AU schaffen die Geräte
das auch.

Anderseits wurde das schon mal hier behandelt:
Beitrag "Zündspule Klemme 1 in Rechtecksignal"

von Sascha (Gast)


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Hallo Leute, danke erstmal für Eure Beiträge. Jakob, es handelt sich um 
eine Prins Anlage, diese sind alles andere als Schrott, allerdings was 
den Drehzahleingang betrifft, tatsächlich etwas schwach aufgestellt, 
max. 30 V. Danke Dir für das Bild. Um ganz sicher zu gehen, würde ich zu 
Deiner Schaltung gerne noch einen Optokoppler einsetzen. Glaubst Du, das 
würde gehen?

@Sascha: Dein letzter Satz ist so richtig qualifiziert?
@Wolfgang: Was genau meinst Du?
@Mitlesa: Hä?
@Nemesis: Klingt interessant, hat aber nichts mit meinem praktischen 
Vorhaben zu tun.

Immer wieder gibt es Hinweise, dass das Thema bereits behandelt wurde, 
aber eine brauchbare Lösung hatte bisher nur Jakob geliefert, von Euch 
anderen kam maximal Unterhaltung. Also nochmal die Bitte an Euch mir 
brauchbare Schaltungen zu liefern und bitte keine Lebensberatung mehr.

Über jeden möglichen Schaltungsvorschlag, der die üblichen Frequenzen 
eines Motors kann und meine Gasanlage hinreichend vor Überspannung 
schützt, würde ich mich total freuen und bin Euch dankbar.
Gruß
Sascha

von Wolfgang (Gast)


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Sascha schrieb:
> @Wolfgang: Was genau meinst Du?
Stand der Kfz-Technik ist, dass solche grundlegenden Informationen wie 
z.B. Drehzahl als fertige Datentelegramme auf einem CAN-Bus durchs 
Fahrzeug huschen und nicht jeder selber einen eigenen Sensor dafür 
aufbauen muss, sondern auf dem Bus lauschen kann.

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde nicht an der Zündspule abgreifen, denn dort entstehen 
unbekannt hohe Spannungen. Sicher weit über 50 Volt.

Wenn du die jetzt abgreifst und irgendwie über einen Spannungsteiler 
oder Zenerdiode reduzierst, wird womöglich die Leistung der Zündspule 
reduziert.

Deswegen würde ich das lassen. Das Fahrzeug hat ganz sicher bereits 
einen anderen Sensor zur Erfassung von Drehzahl und Zündzeitpunkt, da 
kann man besser ran.

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha schrieb:

> Den geschalteten Minuspol der Zündspule? Also da, wo die
> Selbstinduktionsspannung der Primärseite des Zündtrafos ist? Da, wo ggf.
> diverse 100 Volt kurzzeitig anliegen?

Nun, dort haben vor einigen Jahrzehnten praktisch alle Drehzahlmesser
ihr Steuersignal abgegriffen.

von Reiner O. (elux)


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Wolfgang schrieb:
> Stand der Kfz-Technik ist, dass solche grundlegenden Informationen wie
> z.B. Drehzahl als fertige Datentelegramme auf einem CAN-Bus durchs
> Fahrzeug huschen und nicht jeder selber einen eigenen Sensor dafür
> aufbauen muss, sondern auf dem Bus lauschen kann.

Stand der Technik ist aber auch, daß die Hersteller die Identifiers 
geheim halten.

>- Will die Autogasanlage nicht mit Induktionsspannungen belasten

Eine solche Anlage hat einen Einbauvorschlag/Einbauvorschrift. Und wenn 
da drin steht: Klemme 1 benutzen, dann wird der Hersteller sich schon 
etwas dabei gedacht haben und dann wird einfach diese Klemme benutzt.

MfG

Elux

von Reiner O. (elux)


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Stefan U. schrieb:
> Ich würde nicht an der Zündspule abgreifen, denn dort entstehen
> unbekannt hohe Spannungen. Sicher weit über 50 Volt.

So unbekannt sind die nicht und ja, i.d.R. deutlich über 50V...

> Wenn du die jetzt abgreifst und irgendwie über einen Spannungsteiler
> oder Zenerdiode reduzierst, wird womöglich die Leistung der Zündspule
> reduziert.

Klar, so ein z.B. 100k Spannungsteiler parallel kann die Leistung einer 
z.B. 0,5 Ohm Zündspule schon gewaltig reduzieren. Eben daher verwendet 
man besser die weitaus "hippere" Methode der Analyse der Restwelligkeit 
der Batteriespannung. Hat seinerzeit bei Bosch Diesel-AU Geräten ja auch 
schon nicht zuverlässig funktioniert.

> Deswegen würde ich das lassen. Das Fahrzeug hat ganz sicher bereits
> einen anderen Sensor zur Erfassung von Drehzahl und Zündzeitpunkt, da
> kann man besser ran.

Aber ja, in den Einbauvorschriften für solche Geräte steht ja auch 
ausdrücklich: "... irgendeine Bastelei für die Drehzahlerfassung 
benutzen...", geht ja nur um Gaseinblasung.

Dieser Beitrag kann Spuren von Erdnüssen, Soja und Ironie enthalten.

Elux

von MaWin (Gast)


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Sascha schrieb:
> Ich will den geschalteten Minuspol der Zündspule abgreifen

Also so was:

+12V--+ +--Verteiler--Zündkerze
      |:S
      S:S
      |:S
      +-+
      |
      X
      |
 Unterbrecher
      |
    Masse

Die Spannung an X ist eine Schwingung bei gezündeter Zündkerze locker 
von +150/-150V und bei ausbleibendem Zündfunken auch +450/-450V

> Wer hat für mich eine sichere, erprobte und am besten einfache Lösung?

                  +-----
   |              |
   X--1MegOhm--+--|uC
   |           |  |
Unterbrecher 470k +-----
   |           |     |
 Masse       Masse Masse

Der Trick liegt in der Software. Du bekommst nicht einen Impuls pro 
Zündfunken, sondern ein Dutzend, schnell nacheinander. Du musst alle 
nach dem ersten einfach ignorieren und darfst erst bei der Zeit die bei 
der höchsten Drehzahl zwischen 2 Zündungen vergeht wieder reagieren. Der 
Unterbrecher (oder die Transistorzündung) hat dann dort schon wieder 
Masse angelegt.

von Rene Z. (renezimmermann)


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Ist das eine Venturi Gasanlage? Das Drehzahlsignal ergibt sich doch aus 
der Ansteuerung der Einspritzdüsen vom Motorsteuergerät. Dieses steht 
deiner Gasanlage zur Verfügung da sie das Vorhandensein der 
Benzineinspritzdüsen vortäuschen muss.

Ach nee geht ja nicht, kleiner Fehler meinerseits, es gibt ja 
Schubabschaltung.

Gruß Rene

: Bearbeitet durch User
von Deneriel (Gast)


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Ich nehm mal an dass es sich um die aktuelle VSI handelt. Das ist 
natürlich eine vollsequentielle Anlage. Venturitechnik ist ewig her... 
Aus dem letzten Jahrtausend sozusagen.

Hast du kein diskretes Signal mehr für den Drehzahlmesser, oder geht das 
mittlerweile auch nur noch via CAN zum Kombiinstrument?
Wie erfolgt denn die Erfassung? Kurbelwellen oder Nockenwellengeber den 
man abgreifen könnte?

@elux: Wo ist das Problem? Nur weil es Gas ist statt fein zerstäubtem 
Benzin? In der Einbaudoku steht sinngemäß sowas wie "Pin x - 
Drehzahlsignal". Wo du das her holst ist dein Problem als Umrüster, denn 
das ist ja fahrzeugspezifisch und kann daher nicht konkret angegeben 
werden. Gasanlagen sind bis auf wenige Ausnahmen universal.

von Sascha D. (sdisco)


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Hallo Deneriel, Du scheist Dich als einziger auszukennen. Du hast völlig 
recht, es ist eine VSI, genau genommen die VSI 2. Es ist in jedem Fall 
ein Signal aus einem Hallgeber zu verwenden, dann funktioniert es sicher 
und auslegungsgemäß. Solche Gebeür sind z. b. Die Nocken- und 
Kurbelwellensensoren, oder auch im Zündverteiler, aber nur diejenigen 
mit mehr als zwei Anschlüssen, sonst handelt es sich um induktive Geber, 
die auch zu vermeiden sind.

Meine Ursprüngliche Frage zielt darauf ab, hier eine Schutzschaltung für 
den Anschluß des Drehzahleingangs der VSI an die Zündspule zu erfahren. 
Bisher habe ich extrem viel kostenlose Lebensberatung bekommen, aber 
eine geeignete Schutzschaltung war noch nicht dabei.

An alle: Kennt sich denn hier keiner it Elektronik aus?

Gruß
Sascha

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