Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Meine Lötspitze hat mich verlassen :(


von Christian (Gast)


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Hallo!

Wie schon dem Titel zu entnehmen, ist meine Lötspitze "verschwunden". 
Wusste nicht dass diese sich mit der Zeit auflösen und durch das Kupfer 
im Zinn angegriffen werden.

Habe bis jetzt ca. 3,4 kleine Schaltungen damit gelötet, als die 
Lebensdauer war sehr kurz. Zu meiner Schande muss ich sagen dass dies 
mein erstes Lötgerät ist und ich mir so ein Billig-teil, Parkside, von 
Lidl geholt habe, mit Gewindespitzen.

An sich kann ich mich sonst über das Gerät noch nicht beschweren, die 
Temp. wird mit leichtigkeit erreicht und lässt noch genügend Platz nach 
oben.

Zahlt es sich aus sich solche Gewindespitzen zu bestellen (die gibt es 
anscheinend nicht überall wo es Lötzubehör gibt) oder sollte ich mir dsa 
Geld gleich sparen und ein anderes Gerät kaufen?

Wenn die Spitzen wieder so schnell kaputt gehen gebe ich ja bald mehr 
Geld für diese aus als das Gerät Wert ist.

Und falls ja zum neuen Gerät, welche könnt ihr Empfehlen und sind eher 
von der unteren Preisklasse? Für Hobbyanwendungen muss es ja kein 100€ 
Gerät sein.

von oszi40 (Gast)


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Christian schrieb:
> ca. 3,4 kleine Schaltungen damit gelötet

Mit Lötfett od. Kolophonium?
Temperatur geregelt? j/n

von Rene H. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Christian schrieb:
> ca. 3,4 kleine Schaltungen damit gelötet
>
> Mit Lötfett od. Kolophonium? Temperatur geregelt? j/n

Bei 3-4 Schaltungen ist das noch ziemlich wurscht.

von Fuchs (Gast)


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Christian schrieb:
> Und falls ja zum neuen Gerät, welche könnt ihr Empfehlen und sind eher
> von der unteren Preisklasse?

Nichts

 Für Hobbyanwendungen muss es ja kein 100€
> Gerät sein

Wenn du dieses Hobby ernsthaft betreiben willst, dann fange mit einem 
brauchbaren Lötkolben an. Stichworte wie   Weller
Mit Glück bekommst du eine gebrauchte Löt-Station in der Bucht für <100€

von hopix (Gast)


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Hallo Cristian

Dauerlötspitze ist hier das Wort der Wahl.
ohne eine solche wird es ein Problem bleiben egal welcher Lötkolben.

schöne Grüße

von Christian (Gast)


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Sry für die fehlende Info.

Ich habe weder Lötfett noch Kolophonium verwendet. Bleihaltiges Zinn und 
stink normalen Kupferdraht.

Temperatur habe ich natürlich geregelt, Regler auf ca. 320-340°C.

von oszi40 (Gast)


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Mit Lötfett versaust Du jede Spitze. Lötfett und HCL nimmt man nur für 
Dachrinnen UND reinigt diese Lötstellen hinterher gründlich um Korrosion 
zu verhindern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und auch keinen "Salmiakstein"? Und keine Feile?

Dann ist die "Lötspitze" wirklich derber Müll.

von Frank L. (hermastersvoice)


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dann hattest du wohl einfach nur Pech mit deiner Spitze. Ich hab einem 
Seltenlöter vor einigen Jahren mal so eine Lidl-Station geschenkt und er 
lötet immernoch mit der ersten Spitze seine abgerissenen Kopfhörerkabel 
wieder an.

von Christian (Gast)


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Danke für den Tipp mit Weller. Dauerlötspitzen habe ich jetzt mal auf 
die Schnelle keine mit Gewinde gefunden, muss ich noch genauer suchen.

Bezüglich Spitze: ich habe wirklich nichts zusätzlich verwendet als das 
Lötzinn welches in der Packung dabei war.

War selbst sehr überrascht als mir während dem letzten Lötvorgang 
plötzlich die "stumpfe" Lötspitze auffiel.. sie ist komplett weg.

von hopix (Gast)


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Hi nochmal

und gaaaanz wichtig. Lötspitzen werden nicht mechanisch bearbeitet. 
Altes Lötzinn wischt man nur feucht ab und verzinnt sofort etwas nach.

Weller ist gut, ich bevorzuge Ersa (der Farbe wegen) :-)

von oszi40 (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Dann ist die "Lötspitze" wirklich derber Müll.

Naja eine blanke Kupferspitze hat früher in der Produktion selten länger 
als ein paar Tage durchgehalten wenn man fleißig lötete. Die 
Dauerlötspitzen haben teileweise eine schlechtere Wärmeleitung. Sie 
sollten also zum Lötkolben passen.

von GeraldB (Gast)


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Christian schrieb:
> Wie schon dem Titel zu entnehmen, ist meine Lötspitze "verschwunden".
> Wusste nicht dass diese sich mit der Zeit auflösen und durch das Kupfer
> im Zinn angegriffen werden.

Das Kupfer im Lötzinn greift die Kupferlötspitze nicht an, sondern im 
Gegenteil schützt diese sogar. Beim Löten mit reinem Lötzinn wird Kupfer 
aus der Lötstelle und der Kupferlötspitze ins Zinn gelöst und die 
Lötspitze dabei auf Dauer zerfressen. Wenn das Lötzinn bereits mit 
Kupfer gesättigt ist wird kein weiteres Kupfer mehr ausgelöst.

von Christian (Gast)


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Hi auch von mir nochmal,

habe sie nur an dem freuchten Schwamm abgewischt, aber verzinnt habe ich 
sie danach nicht mehr, werde ich bei der nächsten in Zukunft beachten.

Werde mich mal umsehen nach Weller und Ersa.

von Bastler (Gast)


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hopix schrieb:
> Weller ist gut, ich bevorzuge Ersa (der Farbe wegen) :-)

Dieses gruselige Babyblau ist in der Tat gewöhnungsbedürftig.
Ansonsten habe ich an meiner WELLER WECP-20 absolut nichts auszusetzen.

Als sehr junger Bastler (14) hatte mir zunächst einen 20DM-Lötkolben
von ERSA  zugelegt, um meine UKW-Minisender zusammenzulöten -
und anschliessend auch erfolgreich zu verkaufen. :-)  Aber diese Zeiten
sind lange vorbei...

von Michael B. (laberkopp)


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Christian schrieb:
> Werde mich mal umsehen nach Weller und Ersa.

Das sind natürlich alles Empfehlungen aus der vorigen Jahrhundert.

Alles alte Säcke hier. Die sind noch mit Magnastat aufgewachsen.
Das ist so ähnlich wie der, der Feuer machen kann, weil er Ofenheizung 
hatte.

Heute gibt es andere Hersteller, die besser und billiger sind.

JBC für Profis:

Beitrag "Re: Neue Lötstation für SMD - Weller, Ersa,?"

Hobbyisten greifen zu Chinazeugs. Das ist zumindest so gut wie die 
ehemaligen Weller und Ersas, d.h. elektronische Regelung, PTC 
Heizelemente, Longlife-Lötspitzen, wenn auch etwas wackeliger gebaut.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Dauerlötspitze - egal mit welchem Gerät - wurde schon weiter oben
geschrieben...

von Pretzell Peter (Gast)


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Sehr geehrte Parkside Nutzer ,

 als Hersteller der PARKSIDE Werkzeuge sind wir interessierte Leser
dieses Forums. Immer wieder taucht hier die Frage auf
 wo denn Ersatzteile oder Verschleissteile zu beziehen sind .

 Selbstverständlich bei uns !

 Alle ET - auch für ältere Maschinen - können bei uns unter folgenden
Kontaktdaten angefragt und bezogen werden .

 Email: Dohm@Kompernass.de
 Tel: 02327-301860 , 301861 , 301862, 301826

 Im Ausland wenden Sie sich an den angegebénen Service Partner oder
schicken eine Mail direkt nach Bochum .

 Falls Sie die Begleitpapiere der Maschine nicht zur Hand haben ,
 entnehmen sie die Daten der Maschine dem Typenschild .

 An diesem ist auch unsere Haus und WWW Adresse angegeben.

 Wir hoffen das Sie weiterhin mit unserem Service zufrieden sind
 und verbleiben ,

 MfG

 Pretzell Peter
 - Verkaufsleiter-
 Kompernass GMBH
 "Verschütte niemals Bier in die Patronenkammer!"

 "Kanadisches Bier ist scheisse!"

von Mani W. (e-doc)


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Hört sich gut an - aber sind Sie der Echte?

von Der Andere (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Alles alte Säcke hier. Die sind noch mit Magnastat aufgewachsen.

Stimmt.

Michael B. schrieb:
> Heute gibt es andere Hersteller, die besser und billiger sind.
> JBC für Profis:

JBC, Hast du wirklich "billiger" gesagt?

Michael B. schrieb:
> Hobbyisten greifen zu Chinazeugs. Das ist zumindest so gut wie die
> ehemaligen Weller und Ersas, d.h. elektronische Regelung, PTC
> Heizelemente, Longlife-Lötspitzen, wenn auch etwas wackeliger gebaut.

ROFL, da reden wir dann mal in 30 Jahren drüber. Meine 2 Weller sind 
beide älter und beide noch voll funktionstüchtig.

SCNR

von michael_ (Gast)


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Christian schrieb:
> Habe bis jetzt ca. 3,4 kleine Schaltungen damit gelötet, als die
> Lebensdauer war sehr kurz. Zu meiner Schande muss ich sagen dass dies
> mein erstes Lötgerät ist und ich mir so ein Billig-teil, Parkside, von
> Lidl geholt habe, mit Gewindespitzen.

Wäre der geehrte TE mal geneigt, mitzuteilen, um welches Gerät es sich 
handelt?
Das Brennset zu 7,-, das Gasgerät oder die Station zu 22,- .
Bei 3-4 Platinen kriegt man doch selbst eine schlechte Spitze nicht 
kaputt.
Außer man hat auf 500° gestellt.

von ... (Gast)


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> Billig-teil, Parkside, von
> Lidl geholt habe, mit Gewindespitzen.

Das Teil für 10 Eu.

von Christian (Gast)


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Es handelt sich um die Station.

von Joachim B. (jar)


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Der Andere schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Hobbyisten greifen zu Chinazeugs. Das ist zumindest so gut wie die
>> ehemaligen Weller und Ersas, d.h. elektronische Regelung, PTC
>> Heizelemente, Longlife-Lötspitzen, wenn auch etwas wackeliger gebaut.
>
> ROFL, da reden wir dann mal in 30 Jahren drüber. Meine 2 Weller sind
> beide älter und beide noch voll funktionstüchtig.

meine 4 auch.....

und Spitzen nachkaufen auch kein Problem (auch nicht für meine Ersa) das 
müssen andere erst in 30 Jahren beweisen das man da noch Spitzen 
nachbekommt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Alte Spitzen mit bleifreiem Lot können sich so verhalten. Ein paar Tage 
und die Spitze ist kaputt, ist mir mit alten Weller-Spitzen passiert. 
Neue Spitzen sind wieder wie früher.

Aber Lötkloben vom Wühltisch würde ich nur zum Beschriften dieser netten 
Holzbrettchen mit Rindenrand fürs Klingenschild benutzen.

von nemesis... (Gast)


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Pretzell Peter schrieb:
> "Kanadisches Bier ist scheisse!"

Na, für einige Lidl-Geräte wird es auch ein paar Unzufriedene
geben. Statt hier für den Kundendienst zu werben, sollte Parkside
mal Dauerlötspitzen für die Lötstation im Sortiment anbieten.
Das ist nämlich nicht der erste Thread zu diesem Thema bzw. Produkt.

GeraldB schrieb:
> Beim Löten mit reinem Lötzinn wird Kupfer
> aus der Lötstelle und der Kupferlötspitze ins Zinn gelöst und die
> Lötspitze dabei auf Dauer zerfressen. Wenn das Lötzinn bereits mit
> Kupfer gesättigt ist wird kein weiteres Kupfer mehr ausgelöst.

Halte ich für Nonsens. Reines Lötzinn nutzen Dachdecker um
Dachrinnen zu löten. In Lötdraht befindet sich zur besseren
Benetzung Kolophonium (ein Baumharz) das widerrum eine Säure enthält.
Diese Säure zerstört das Kupfer, vor allem, weil durch die Hitze
eine verstärkte Reaktion statt findet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

von GeraldB (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Halte ich für Nonsens. Reines Lötzinn nutzen Dachdecker um
> Dachrinnen zu löten. In Lötdraht befindet sich zur besseren
> Benetzung Kolophonium (ein Baumharz) das widerrum eine Säure enthält.
> Diese Säure zerstört das Kupfer, vor allem, weil durch die Hitze
> eine verstärkte Reaktion statt findet.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

Was du schreibst ist Nonsens und du solltest den von dir verlinkten 
Artikel mal selber richtig lesen. Kolophonium löst die Oxide aber nicht 
das Kupfer - dazu ist diese Säure zu schwach.

Mit reinem Lötzinn meinte ich eine Legierung aus nur Cu und Pb aber ohne 
Cu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_%28Metall%29

Ein Kupferanteil im Lötzinn vermindert das Ablegieren von Kupfer aus den 
zu verbindenden Werkstücken bzw. Elektronikkomponenten ins Lot und 
verlängert die Lebensdauer von kupfernen Lötkolbenspitzen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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GeraldB schrieb:
> Mit reinem Lötzinn meinte ich eine Legierung aus nur Cu und Pb aber ohne
> Cu.

Schwarz ist rot und Reden ist Schweigen.

Eines der Cu sollte ein Sn sein ...

von Diese (Gast)


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Jungspunde immer! Mein WELLER Magnastat ist älter als Ihr!
Und jetzt mit der Umstellung von nassem Schwamm auf Messing- Wolle 
halten die Spitzen ewig. Werde wohl die nächsten Jahre weder einen 
Daimler mit Einpark-, Spurhalte-, Schlummeralarm-, Assistenten noch ein 
Lötgerät mit USB- und Internetanschluß anschaffen!

von Klaus I. (klauspi)


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Der Andere schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Heute gibt es andere Hersteller, die besser und billiger sind.
>> JBC für Profis:
>
> JBC, Hast du wirklich "billiger" gesagt?

Stimmt schon, wirklich billig ist die günstigste JBC nicht. Im 
Preis/Leistungsverhältnis ist sie aber in meinen Augen unschlagbar, wenn 
man sie häufiger nutzen wird. Man sollte halt sich fragen, wie stark der 
Komfort zu tragen kommt bzw. wie oft man wirklich damit löten wird.

Möchte man keine 260 EUR für eine JBC ausgeben wäre die Ersa I-con Pico 
für ca. 140 Tacken meine nächste Wahl. Ansonsten würde ich die übliche 
ungeregelte 15 EUR "Lötstation" (aka "ZD 99") für den Anfang empfehlen 
und noch ein Set mit unterschiedlichen Lötspitzen dazukaufen.

Die Lötspitzen lösen sich auch nicht so schnell auf wie die Teile vom 
Discounter. Soetwas habe ich aber auch schon beobachtet, war wirklich 
unheimlich wie schnell die Spitze in der Mitte wegfault. (Das war damals 
IMHO ein Lötset von Aldi-Süd gekauft).

Mir ist aber wirklich schleiherhaft, wie man heutzutage einem Anfänger 
eine Weller-Station empfehlen kann?

von Walter T. (nicolas)


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Bei meiner ersten 40W-Watt-Weller hat die mitgelieferte Meißelspitze 
auch gerade mal eine einzige Europlatine überlebt. Man konnte ihr 
förmlich beim Verschwinden zusehen. Bei dem Lötseminar muß es wohl ein 
Lot mit tierisch aggressives Flußmittel gegeben haben. Egal. Der TNC, 
den ich damals gebaut habe, funktioniert immer noch (auch wenn es 
mittlerweile keinen Einstieg mehr in Hörweite gibt). Und die zweite 
Lötspitze hat dann jahrelang gehalten.

von Mani W. (e-doc)


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Diese schrieb:
> Jungspunde immer! Mein WELLER Magnastat ist älter als Ihr!

Mein HAMEG Osszi 203-5 mit Nachleuchtröhre und rein analog ist
auch noch frisch und munter und sicher auch schon älter als
mancher Schreiberling hier...

von Korbinian Geiger (Gast)


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Wenn du eine günstige, aber robuste Ersa mit genügend Dampf haben 
willst:
Ich habe eine MS-6000 - etwas älteres Baujahr, aber funktionsfähig, 
inkl. Kolben und halt allem drum und dran.
Für 30 Euro plus Versand ist sie deine.

Bei Interesse: spam-hier-rein@web.de (keine Sorge, wird weitergeleitet 
und gelesen. Ist nur für den Fall gedacht, dass irgendein Bot meint, die 
Mail bombardieren zu müssen)

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