Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Promotion bei Bosch - ja oder nein?


von A. S. (alex2016)


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Hallo,

ich brauche einen Rat.
Ich beende mein Masterstudium (Informatik, 1.8), habe Auslandserfahrung 
und mehrere Jahre Erfahrung als Werkstudent in verschiedenen Firmen.

Ich würde am liebsten in Industrieforschung arbeiten und habe eine sehr 
interessante Stelle bei Bosch als Forschungsingenieur gefunden, die für 
mich jetzt mit großem Abstand von allen anderen möglichen Stellen die 
Nummer 1 ist. Das Bewerbungsgespräch ist sehr gut gelaufen. Allerdings 
wurde mir während des Vorstellungsgesprächs vorgeschlagen, zuerst eine 
Promotion in ihrer Abteilung abzuschließen. Sie meinten ich hätte großes 
Potential und es wäre sehr gut für meine weitere Karriere bei Bosch (und 
auch allgemein).

Ich bin jetzt verwirrt und weiß nicht, was ich tun soll.. Einerseits 
scheint es eine super Möglichkeit zu sein, andererseits kenne ich 
niemanden, der in Industrie (vor allem bei Bosch) promoviert, und somit 
weiß ich nicht wie wichtig eine Promotion ist um in meiner Karriere in 
der Forschung wirklich erfolgreich zu werden? Das Gehalt ist kein Thema 
jetzt, meine Frage ist eher: wenn ich mich dafür entscheide, bei Bosch 
zu promovieren, werde ich dann bessere Karrieremöglichkeiten in der 
Industrieforschung haben, als einfach mit einem Masterabschluss? 
Vielleicht hat jemand bei Bosch promoviert und kann über seine Erfahrung 
berichten?

Ich würde mich sehr über jede Hilfe freuen!

: Bearbeitet durch User
von Boschler (Gast)


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In der Forschung bei Bosch sitzen gefühlt nur Doktoren. Ohne Promotion 
bist du da allenfalls Hilfsarbeiter. Wenn du dann noch in der 
Karriereleiter nach oben steigen willst, ist auch außerhalb der 
Forschung ein Doktor inzwischen fast Pflicht.

Außerdem landest du wahrscheinlich automatisch in irgendwelchen 
Netzwerker-Programmen, um gleich die nötigen Beziehungen aufzubauen. 
Ohne das geht karrieretechnisch fast nichts mehr.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

definiere mal, was du unter Karriere verstehst. Stellst du dir darunter 
eine glänzende Forscherlaufbahn mit Professur an einer Hochschule vor, 
oder eher das große Geld verdienen?

Promotion ist sicher kein Fehler wenn es einem liegt, gebraucht wird sie 
aber aber wohl nur, wenn man habilitieren will.
Promotion an einer Hochschule bedeutet viel Arbeit und wenig Geld, dafür 
aber auch einiges an Freiheiten. Bei einer Firma hast du mindestens 
genausoviel Arbeit, weniger Freiheiten, weil das Forschungziel strikter 
festgelegt ist und Firmeninteressen dahinter stehen. Und genau wegen den 
Firmeninteressen muss es deutlich mehr Geld geben. Unter 40k-50k€ 
Jahresgehalt würde ich das nicht machen, weil du dabei die Arbeit 
machst, die sonst auch ein Akademiker machen muss. Und es ist ja auch 
so, das die Firmen mit der Arbeit Geld verdienen.

Von daher wenn Promotion bei Bosch, dann nur für anständiges Gehalt, 
sonst Promotion an ner Uni oder garnicht.

Gruß Kai

von LogischOder (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Von daher wenn Promotion bei Bosch, dann nur für anständiges Gehalt,
> sonst Promotion an ner Uni oder garnicht.

Völlig richtig. Bosch nutzt Bachelor-Absolventen schon maßlos durch ihre 
tollen PreMaster-Programme aus, wo man für etwas mehr als den 
Mindestlohn als fertiger Ingenieur Verbindungen knüpfen darf.

Das ist für den Arbeitgeber natürlich sehr vorteilhaft. Die sehen dich 
länger als nur 6 Monate in Aktion. So können sie dich und dein 
zukünftiges Potential viel besser einschätzen, bevor der starke deutsche 
Kündigungsschutz einer regulären Stelle nach 6 Monaten greift. So bist 
du die gesamten 3-4 Jahre unter Dampf und auch danach noch die 6 Monate 
Probezeit.

Meine Erfahrung aus der Entwicklung in der Automotive-Industrie: Einen 
Doktor brauchen nur Naturwissenschaftler, weil es dort so üblich ist. 
Bisher habe ich in drei Abteilungen in zwei Unternehmen gearbeitet und 
nur ein Abteilungsleiter hatte einen Doktor. Bei den Bereichsleitern 
hatte der Großteil auch nur ein Diplom, selbst Diplom(FH)ler dabei. Auch 
wenn das nicht repräsentativ ist, kenne ich Doktoren, die einen 
Teamleiter mit "nur" Bachelorabschluss haben. In der Industrie zählt 
viel mehr was du kannst und nicht was auf der Visitenkarte steht.

von Boschler (Gast)


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LogischOder schrieb:
> Völlig richtig. Bosch nutzt Bachelor-Absolventen schon maßlos durch ihre
> tollen PreMaster-Programme aus, wo man für etwas mehr als den
> Mindestlohn als fertiger Ingenieur Verbindungen knüpfen darf.

Dafür gibt es hinterher zum Einstieg 50k+ und nach ein paar Jahren 80k+, 
wenn man sich nicht ganz dämlich anstellt. Dafür kann man gerne ein paar 
Monate für Mindestlohn arbeiten.

LogischOder schrieb:
> Das ist für den Arbeitgeber natürlich sehr vorteilhaft. Die sehen dich
> länger als nur 6 Monate in Aktion. So können sie dich und dein
> zukünftiges Potential viel besser einschätzen, bevor der starke deutsche
> Kündigungsschutz einer regulären Stelle nach 6 Monaten greift.

Das ist in einem Betrieb, bei dem du mit dem unbefristeten 
Arbeitsvertrag quasi verbeamtet bist, auch dringend nötig.

LogischOder schrieb:
> Meine Erfahrung aus der Entwicklung in der Automotive-Industrie:

Bosch ist nicht nur Automotive, und Bosch tickt anders. Ganz besonders 
die Zentrale.

von LogischOder (Gast)


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Boschler schrieb:
> LogischOder schrieb:
>> Völlig richtig. Bosch nutzt Bachelor-Absolventen schon maßlos durch ihre
>> tollen PreMaster-Programme aus, wo man für etwas mehr als den
>> Mindestlohn als fertiger Ingenieur Verbindungen knüpfen darf.
>
> Dafür gibt es hinterher zum Einstieg 50k+ und nach ein paar Jahren 80k+,
> wenn man sich nicht ganz dämlich anstellt. Dafür kann man gerne ein paar
> Monate für Mindestlohn arbeiten.

Es sind jedoch 2,5 bis 3 Jahre. Nach Bachelorabschluss 6-12 Monate für 
2379 BRUTTO monatlich arbeiten. Danach geht der Master los, 
währenddessen man als Werkstudent zu gleichen Konditionen pro Stunde 
weiterarbeitet und hofft, dass eine interessante Stelle am Ende des 
Masters offen sein wird.

Für geschätzte 1500€ netto monatlich ist das eine echt billige 
Einarbeitung.

von Boschler (Gast)


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LogischOder schrieb:
> Es sind jedoch 2,5 bis 3 Jahre. Nach Bachelorabschluss 6-12 Monate für
> 2379 BRUTTO monatlich arbeiten. Danach geht der Master los,
> währenddessen man als Werkstudent zu gleichen Konditionen pro Stunde
> weiterarbeitet und hofft, dass eine interessante Stelle am Ende des
> Masters offen sein wird.

Dass man während eines Studiums nur als Werksstudent bezahlt wird, ist 
aber normal. Man steht ja auch nicht als volle Arbeitskraft zur 
Verfügung.

Dass es irgendwo im Konzern eine interessante Stelle gibt, dürfte wohl 
klar sein.

Aber es ist ja alles freiwillig. Es gibt Leute, die wollen bei Bosch 
reinkommen und welche, die es nicht wollen. Nervig sind nur die, die es 
nicht einmal richtig probieren, und sich hinterher beschweren, dass sie 
keine 80k im Jahr bekommen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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von Ohne Worte (Gast)


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> Ich würde mich sehr über jede Hilfe freuen!
Ganz ehrlich: Warum stellst Du diese Frage?
Will Dir Bosch die Promotion zahlen oder nicht ?
Worin genau besteht Dein Problem ?

von simsim (Gast)


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@Alex:

Eine Frage muss du hier beantworten - bei welchem Geschaftsbereich soll 
die angebotene Stelle sein? Ist es CR?

von A. S. (alex2016)


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Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben!

Die Promotion wird bezahlt, weniger als an einer Uni, aber ist trotzdem 
genug. Die andere Stelle (als Master-Absolvent) wird viel besser 
bezahlt. Aber wie gesagt, das Gehalt ist keine Frage jetzt.

Sagen wir, die Abteilung hat 30 Leute und 10 davon sind mit Doktortitel. 
Wenn ich als Master einsteige, Erfahrungen sammle und mich 
weiterentwickle, habe ich dann eine Chance in der Karriereleiter nach 
oben zu steigen? Oder werden immer nur die bevorzugt (z.B. um 
Projektleiter zu werden usw.), die promoviert haben? Oder ist es 
vielleicht sinnvoller als Master anzufangen und diese 3 Jahre zu 100% 
dafür zu nutzen mich technisch in dem Thema zu entwicklen, statt diese 
Zeit der Doktorarbeit zu widmen?

Und wenn ich jetzt als Master anfange zu arbeiten und dann in 1-2 Jahren 
sehe, dass ein Doktortitel in dieser Abteilung/diesem Bereich/überhaupt 
bei Bosch/... wirklich entscheidend ist, kann ich immer noch anfangen zu 
promovieren, obwohl ich nach meinem Masterstudium schon 1-2 Jahre 
Berufsleben habe?

von Helmut S. (helmuts)


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Den Doktortitel macht man gleich nach dem Studium oder gar nicht. Ich 
verstehe nicht warum du da überhaupt noch lange überlegst statt gleich 
zuzugreifen. Es ist doch unsinnig so eine Chance zu verschenken vor 
allem da du in der Forschung arbeiten willst.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Helmut S. schrieb:

>  Es ist doch unsinnig so eine Chance zu verschenken vor
> allem da du in der Forschung arbeiten willst.

Er will Industrie - Forschung betreiben, da ist der Doktortitel eher 
hinderlich.
Entwickler nehmen Dr. weniger ernst als einen Bastler der weiss wozu die 
scharfe Seite am esser erfunden wurde. Da endet mal als Dr schnell auf 
einen Managmentposten wo man möglichst wenig die Entwickler stören kann. 
Bei akademischer Forschung bspw. FhG ist dagegen der DietRich als Vor- 
Vorname essentiel.

MfG,

von Dieter (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>
>>  Es ist doch unsinnig so eine Chance zu verschenken vor
>> allem da du in der Forschung arbeiten willst.
>
> Er will Industrie - Forschung betreiben, da ist der Doktortitel eher
> hinderlich.
> Entwickler nehmen Dr. weniger ernst als einen Bastler der weiss wozu die
> scharfe Seite am esser erfunden wurde. Da endet mal als Dr schnell auf
> einen Managmentposten wo man möglichst wenig die Entwickler stören kann.
> Bei akademischer Forschung bspw. FhG ist dagegen der DietRich als Vor-
> Vorname essentiel.
>
> MfG,

Bei Bosch gibt's durch aus Abteilungen in den Promovierte nicht unüblich 
sind insb. im Bereich der Halbleitermaterialforschung (Gibt dort einige 
Physiker)

von blop (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Sagen wir, die Abteilung hat 30 Leute und 10 davon sind mit Doktortitel.
> Wenn ich als Master einsteige, Erfahrungen sammle und mich
> weiterentwickle, habe ich dann eine Chance in der Karriereleiter nach
> oben zu steigen? Oder werden immer nur die bevorzugt (z.B. um
> Projektleiter zu werden usw.), die promoviert haben?

Selbstverständlich hast du die Chance auch ohne Doktortitel Chef zu 
werden. Als Projektleiter braucht man noch viel weniger einen 
Doktortitel.
Um Chef zu werden muss man aber geeignet sein und zur richtigen Zeit am 
richtigen Ort mit den richtigen Kontakten. Es ist also sowohl mit als 
auch ohne Doktortitel eher unwahrscheinlich.

PS: Wer eine Führungsposition in der F&E will, der will nicht wirklich 
forschen und entwickeln. Da kannste auch irgendeine andere Abteilung 
leiten, weil du mit der Technik nicht mehr viel zutun haben wirst. Dein 
Tag wird aus der Koordination von MA, Kundenaquise, Budgetanträgen, 
Vorstellungsgesprächen usw bestehen.

von simsim (Gast)


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Alex S. schrieb:

> Die Promotion wird bezahlt, weniger als an einer Uni, aber ist trotzdem
> genug. Die andere Stelle (als Master-Absolvent) wird viel besser
> bezahlt. Aber wie gesagt, das Gehalt ist keine Frage jetzt.

Deine Einstellung in der Sache finde ich richtig, jedoch sollest du die 
monetäre Seite nicht gänzlich aus deiner Sicht verlieren. Denn wenn du 
während Promotion ca. 50k/a erhälst, werden dir in drei Promotionsjahren 
bei einer 35h/woche ca. 38k Bruttolohn entgehen, bei einer 40h/Woche 
wären das schon ca. 65k. Die 40h-Woche würde ich ehe in Betracht ziehen, 
da die meisten Doktoranten bei uns verbleiben in der Woche länger als 
40h am Arbeitsplatz.

> Sagen wir, die Abteilung hat 30 Leute und 10 davon sind mit Doktortitel.
> Wenn ich als Master einsteige, Erfahrungen sammle und mich
> weiterentwickle, habe ich dann eine Chance in der Karriereleiter nach
> oben zu steigen?

Wenn du nicht bei CR bist, dann gebe ich ein klares 'JA'. Vor 10-20 
Jahren war das noch ein 'inoffizielles Muss' bei Bosch. Heutzutage ist 
das nur ein 'nice to have' und kein 'Muss'. Wir haben bei uns relativ 
viele Doktoren, aber das ist niergends als Voraussetzung für eine 
Karriere festgeschrieben. Hier tragen im wesentlichen dein Können, 
Arbeitseinsatz, Netzwerk und die Förderer zu deinem Vorwärtskommen bei.
In meiner derzeitigen Gruppe habe ich 16 Kollegen - 6 davon sind 
Doktoren. Mein Gruppenleiter ist keiner - hat zwar mit seiner Promotion 
bei Bosch angefangen, es aber nie zu Ende geführt. Seine Begründung 
lautete "kostete mir zu viel Zeit". Und er hat nie daraus einen Nachteil 
für sich gesehen.
Mein neuer Abteilungsleiter mit über 100 Mitarbeiter unter sich führt 
ebenfalls keinen Doktor-Titel. Ist vergleichsweise jung, dafür aber ein 
Arbeitstier.

> Oder werden immer nur die bevorzugt (z.B. um
> Projektleiter zu werden usw.), die promoviert haben?

Um Projektleiter bei Bosch werden zu können, musst du definitiv nicht 
promovieren. :)

> Oder ist es
> vielleicht sinnvoller als Master anzufangen und diese 3 Jahre zu 100%
> dafür zu nutzen mich technisch in dem Thema zu entwicklen, statt diese
> Zeit der Doktorarbeit zu widmen?

Wenn du nicht bei CR einsteigen willst, dann würde ich es genauso tun.

> Und wenn ich jetzt als Master anfange zu arbeiten und dann in 1-2 Jahren
> sehe, dass ein Doktortitel in dieser Abteilung/diesem Bereich/überhaupt
> bei Bosch/... wirklich entscheidend ist, kann ich immer noch anfangen zu
> promovieren, obwohl ich nach meinem Masterstudium schon 1-2 Jahre
> Berufsleben habe?

Wer sollte dich daran hindern? Ganz ehrlich, ob du promovierst oder 
nicht ist gänzlich deine persönliche Sache.

von Boschler (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Sagen wir, die Abteilung hat 30 Leute und 10 davon sind mit Doktortitel.
> Wenn ich als Master einsteige, Erfahrungen sammle und mich
> weiterentwickle, habe ich dann eine Chance in der Karriereleiter nach
> oben zu steigen?

Eine Chance gibt es bestimmt, aber die ist gering. Da wirst du dann die 
Abteilung wechseln müssen. Ab einer gewissen Karrierestufe wird ein 
Wechsel aber sowieso vorausgesetzt.

Alex S. schrieb:
> Oder ist es
> vielleicht sinnvoller als Master anzufangen und diese 3 Jahre zu 100%
> dafür zu nutzen mich technisch in dem Thema zu entwicklen, statt diese
> Zeit der Doktorarbeit zu widmen?

Was glaubst du wofür eine Industriepromotion da ist?

Aber auch hier gilt wieder: Karriere heißt in der Regel 
Führungsaufgaben, und das spielt das Technische keine Rolle mehr.

In der zentralen Forschung kann man aber sicherlich auch auf unterster 
Ebene sehr weit aufsteigen und gehaltstechnisch über so manchem 
Geschäftsführer eines KMU liegen. Schon in den "normalen" 
Entwicklungsabteilungen gibt es für Fachexperten ohne Führungsaufgaben 
außertarifliche Stellen.

von Wurzelpeter (Gast)


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Ich würde doch viel mehr danach gehen was einen interessiert. Promotion 
bei Bosch ist kein Nachteil. Paar Euro halt weniger.
Daher interessiert mich eine Promotion. Interessiert mich die Forschung?
Und nicht wo bekommt man mehr Geld.

von LogischOder (Gast)


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Boschler schrieb:
> Dass es irgendwo im Konzern eine interessante Stelle gibt, dürfte wohl
> klar sein.

Ob dir die Siemens-Mitarbeiter da zustimmen, die gerade gekündigt 
werden? Ähnliche Beispiele gibt's genug, wo Leute trotz Konzern vor die 
Tür gesetzt wurden (Nokia, Opel, Conti, ...).

Es ist niemals angemessen einen fertigen Ingenieur, was ein Bachelor 
ist, mit 2379 Brutto monatlich zu bezahlen. Auch wenn es nur 6-12 Monate 
ist. Gute Leute können auch zunächst 2-3 Jahre woanders direkt 4000 
brutto monatlich verdienen und dann mit Berufserfahrung zu Bosch 
wechseln.
Damit boykottiert Bosch doch diesen ganz fair-company-scheiss.

von Boschler (Gast)


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LogischOder schrieb:
> Ob dir die Siemens-Mitarbeiter da zustimmen, die gerade gekündigt
> werden?

Bestimmt, da wird es schon den ein oder anderen geben, der bei Bosch 
unterkommt.

LogischOder schrieb:
> Es ist niemals angemessen einen fertigen Ingenieur, was ein Bachelor
> ist, mit 2379 Brutto monatlich zu bezahlen. Auch wenn es nur 6-12 Monate
> ist.

Dann versuche mal, einen Hochschulabsolventen in 6 Monaten irgendwo 
halbwegs produktiv einzusetzen. Das geht einfach nicht.

Und selbst wenn: Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nach solchen 
Praktika dürfte das Angebot deutlich übersteigen. Du musst also nicht, 
wenn du nicht willst.

LogischOder schrieb:
> Damit boykottiert Bosch doch diesen ganz fair-company-scheiss.

Dass Bosch keine Wohlfahrt ist, sondern ein Unternehmen, das genauso wie 
eine börsennotierte AG rein wirtschaftlich gesteuert ist, dürfte doch 
wohl niemanden überraschen?

von Wurzelpeter (Gast)


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Ein bachelor im Masterstudium verdient als Werkstudent sicher auch keine 
auf 35h gerechnet 4000 brutto.

Außerdem geht hier um Promotion und nicht pre Master

von Ohne Worte (Gast)


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> Daher interessiert mich eine Promotion. Interessiert mich die Forschung?
> Und nicht wo bekommt man mehr Geld.
doch, das ist am Ende die entscheidende Frage - außer für einige 
Versager hier im Forum, die Promotion verachten, weil sie selbst nicht 
die Erfolgsleiter erklommen haben und es auch gar nicht wollen.
Es geht nicht um Selbstverwirklichung, das kannst Du voll knicken!
Es geht nur ums Geld.
Mit Promotion bekommt er mehr Geld und das allein zählt - ausruhen, 
Party feiern und das machen, was Dir selbst Spaß macht - das kannst Du 
später mal machen, wenn Du in Rente bist bzw. die eigene Kohle reicht.
Wenn Bosch Dir das auch noch zahlt ... wie deppert muß man eigentlich 
noch sein, um da nicht zuzugreifen ?!
Komm mal runter von Deinen hohen eigenen Idealvorstellungen und mach mal 
Praxis in der Realität - kannst ja mal einen Monat in meinem Drecksjob 
arbeiten, dann tickst Du vielleicht wieder richtig.

von Wurzelpeter (Gast)


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Ob man nun 90k oder 95k bekommt ist doch Wurst...
Doktor heißt eben nicht zwingend mehr Geld.

Wenn der ganze killefit nicht juckt  der geht mit 6 von der Grundschule 
ab und macht Schichten bei BMW.

Oder anders Lehre mit 16 erstes Gehalt 45k.meister dran nach 2 Jahren 
60k.techniker dazu vielleicht 80k.direkt Master an einer der vielen 
Angebote und mit 25 dann seine 120k.

Geld ist wichtig. Aber wenn man die Möglichkeit zwischen einem Haufen 
Geld hat und einem anderen Haufen mit paar peanuts mehr dann wählt man 
nicht nach den peanuts

von Kulli (Gast)


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Wurzelpeter schrieb:
> Ob man nun 90k oder 95k bekommt ist doch Wurst...
> Doktor heißt eben nicht zwingend mehr Geld.
>
> Wenn der ganze killefit nicht juckt  der geht mit 6 von der Grundschule
> ab und macht Schichten bei BMW.
>
> Oder anders Lehre mit 16 erstes Gehalt 45k.meister dran nach 2 Jahren
> 60k.techniker dazu vielleicht 80k.direkt Master an einer der vielen
> Angebote und mit 25 dann seine 120k.
>
> Geld ist wichtig. Aber wenn man die Möglichkeit zwischen einem Haufen
> Geld hat und einem anderen Haufen mit paar peanuts mehr dann wählt man
> nicht nach den peanuts

wie soll man mit dem techniker einen master machen? LOL XD

von Ohne Worte (Gast)


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> Geld ist wichtig. Aber wenn man die Möglichkeit zwischen einem Haufen
> Geld hat und einem anderen Haufen mit paar peanuts mehr dann wählt man
> nicht nach den peanuts
das ist Beamtenmentalität und paßt gut in unsere sozialistische Pseudo 
Leistungsgesellschaft hier in Deutschland.
Das kann man so machen, aber dann hat man eben auch keinerlei Ambitionen 
... aus was für Gründen auch immer.
Was jetzt Selbstverwirklichung anbelangt - da hat der TO dann aber 
leider das Falsche studiert - Industrie und Selbstverwirklichung paßt 
ganz schwer zusammen.

von Wurzelpeter (Gast)


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http://www.hochschule-trier.de/index.php?id=mcsc

Als Beispiel, an der HWR Berlin geht auch was und es kommen immer mehr.

von Wurzelpeter (Gast)


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Ohne Worte schrieb:
> Geld ist wichtig. Aber wenn man die Möglichkeit zwischen einem
> Haufen Geld hat und einem anderen Haufen mit paar peanuts mehr dann
> wählt man nicht nach den peanuts
>
> das ist Beamtenmentalität und paßt gut in unsere sozialistische Pseudo
> Leistungsgesellschaft hier in Deutschland. Das kann man so machen, aber
> dann hat man eben auch keinerlei Ambitionen ... aus was für Gründen auch
> immer.
> Was jetzt Selbstverwirklichung anbelangt - da hat der TO dann aber
> leider das Falsche studiert - Industrie und Selbstverwirklichung paßt
> ganz schwer zusammen.

Also wenn du bei Bosch für 80000 in der Forschung arbeiten könntest oder 
als samenspender dir 5 Euro mehr verdienen könntest dann würdest du 
letzteres werden weil alles andere ist ja Beamten Mentalität...

Ich glaube kaum dass man von keinerlei Ambitionen sprechen kann wenn 
jemand nach einem Master die Wahl zwischen direkteinstieg und Promotion 
bei Bosch hat.
Oder 99 Prozent inkl dir haben keine Ambitionen

von HalloWach (Gast)


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Wurzelpeter schrieb:
> Ich glaube kaum dass man von keinerlei Ambitionen sprechen kann wenn
> jemand nach einem Master die Wahl zwischen direkteinstieg und Promotion
> bei Bosch hat.

Das ist mal wieder typische Beamtenmentalität, da hat jemand einfach 
keinen Leistungswillen!

von Kulli (Gast)


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Wurzelpeter schrieb:
> http://www.hochschule-trier.de/index.php?id=mcsc
>
> Als Beispiel, an der HWR Berlin geht auch was und es kommen immer mehr.

habe mir die zugangsvorraussetzungen durchgelesen, ist kein Master wie 
wir sie kennen, sondern Master for Proffesionals ist quasi abgespeckt, 
kein echter Master. zudem muss der bewerber aus einer leitenden 
prosition kommen etc. naja verstehe nicht, warum die nachfrage trotzde 
hoch ist.

von blop (Gast)


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Wie wäre es dann mit dem "vom Meister zum Master"-Programm der 
Hochschule Darmstadt: 
http://www.fernstudium-elektrotechnik.de/vom-meister-zum-master/

von Kulli (Gast)


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blop schrieb:
> Wie wäre es dann mit dem "vom Meister zum Master"-Programm der
> Hochschule Darmstadt:
> http://www.fernstudium-elektrotechnik.de/vom-meist...

habe es mir angeschaut, es ist tatsächlich wie Sie behaupten. Man kann 
mit einem belibigem Meister Abschluss einen Master of Science (kurz: 
M.Sc.) sich erkaufen + bischen leistungspotential den man mitbringen 
muss. Mal im Ernst, wer bitteschön zahlt pro Semester 2345 Euro 
Studiengebühren? um nach 7-8 Semestern Ca. 19 tausend Euro einen M.Sc. 
zu bekommen? Da würde ich mir die Frage stellen, ob es sich überhaupt 
lohnt, soviel geld auszugeben.. In einer privaten Uni (möchte keine 
Namen nennen) geht das sicherlich günstiger, um ans Ziel zu kommen.

von Wurzelpeter (Gast)


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Ist doch egal.
Wer auf die kohle guckt der hat bessere Möglichkeiten als promovieren.
Ausbildung machen dann FOM bachelor nebenbei in 4 Jahren und zack 
verdient man mit 25 schon seine 90k.

von Ohne Worte (Gast)


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> Also wenn du bei Bosch für 80000 in der Forschung arbeiten könntest oder
> als samenspender dir 5 Euro mehr verdienen könntest dann würdest du
> letzteres werden weil alles andere ist ja Beamten Mentalität...
das ist ein total schwachsinniges Beispiel und kennzeichnet Deine debile 
Denkweise!
Welche sonstigen Auswahlmöglichkeiten hat den TO sonst?
Forschungsarbeit bei IBM oder Procter&Gamble, etc. ?
Hat er bisher nichts von erzählt - hat er oder hat er nicht ????

Nein, aber es gibt ja natürlich noch irgendeine Megabrand Rettungs-Firma 
aus dem Mittelstand, die jetzt wahnsinnig cool ist und seine 
Selbstverwirklichung-Phantasien voll auf Lowlevel Niveau fördert ... um 
es mal mit Deinen Worten zu sagen: fack you Göthe; lotzt Du eigentlich 
absichtlich Leute in den Karierre Abgrund, weil Du es selbst nicht 
willst oder was soll das ?!

von Ohne Worte (Gast)


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Er bekommt die Promotion von Bosch bezahlt und der Rest ist 
Verhandlungssache ... wie dumm muß man eigentlich sein ?!

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Ohne Worte schrieb:
> Er bekommt die Promotion von Bosch bezahlt und der Rest ist
> Verhandlungssache ... wie dumm muß man eigentlich sein ?!

Welche Führungskraft steckt in einem. der nichtmal die einfachsten 
Fragen ohne die Hilfe dises Forums beantworten kann?

von Ingenieur (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Welche Führungskraft steckt in einem. der nichtmal die einfachsten
> Fragen ohne die Hilfe dises Forums beantworten kann?

Noch schlimmer:
Er hat die gleiche Frage auch bei studis-online gepostet!

von Thomas1 (Gast)


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Kulli schrieb:
> wie soll man mit dem techniker einen master machen? LOL XD


In Darmstadt geht das.

http://www.fernstudium-elektrotechnik.de/vom-meister-zum-master/

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