Hallo, es wird ja immer wieder beworben, dass man dieses oder jenes Netzteil lieber nehmen sollte, weil es per USB oder was auch immer steuerbar ist. Bei mir selbst kam es bisher noch nicht vor, dass ich ein Labornetzteil mit dem PC steuern wollte. Eine stabile Spannungsquelle wie einen Kalibrator schon um mal eine Kennlinie aufzunehmen oder soetwas. Aber ein Netzteil? Meist sind die ja auch nicht gerade als Referenzquelle zu gebrauchen. Nutzt irgendwer hier diese Möglichkeiten? Und wenn ja, wofür?
> Nutzt irgendwer hier diese Möglichkeiten? Ja. Allerdings meist HPIB, nur gelegentlich LXI, und ganz selten USB. > Und wenn ja, wofür? Naja dafür wofür es halt da ist - um zu steuern (oder zu regeln). Meistens automagisch und zum Testen, meistens über Stunden, gelegentlich über Tage, sodass ich mich jetzt nicht unbedingt ans Gerät setzten will zum Nasebohren.. Achja bevor Missverständnisse entstehen: Nur weil andere ein Feature benutzen, heisst das nicht, dass Du das auch benötigen musst.
Hi, also ich kann dir nur zustimmen. Ich habe vor Jahren sogar mal eine Steuerplatine entworfen (USB -> Optokoppler -> 2 Bit DAC & ADC). Gedacht für die China Schaltnetzteile, lässt sich bestimmt auch in konventionelle OPV Regelung einbauen. Damit wollte ich mal Spannungskurven abfahren um die Entladung einer KFZ Batterie zu simulieren. Das Projekt ist im Sand verlaufen und seitdem liegt die Platine hier rum, hatte noch keinen weiteren Bedarf dafür. Für den üblichen Unterspannungstest am µC drehe ich nach wie vor am Knopf.
g457 schrieb: > Meistens automagisch und zum Testen, meistens über Stunden, gelegentlich > über Tage, sodass ich mich jetzt nicht unbedingt ans Gerät setzten will > zum Nasebohren.. Kannst Du da konkreter werden oder ein Beispiel nennen? > > Achja bevor Missverständnisse entstehen: Nur weil andere ein Feature > benutzen, heisst das nicht, dass Du das auch benötigen musst. Naja, ich habe einige Netzteile die eine serielle Schnittstelle haben. Und vielleicht kommt hier in dem Thread ja noch eine Sache die wirklich ganz toll wäre, ich aber noch nie daran gedacht habe.
Hallo, Steffen schrieb: > Nutzt irgendwer hier diese Möglichkeiten? Und wenn ja, wofür? z.B. automatisierte Messung von PSRR von Spannungsreferenzen über der Versorgungsspannung. (Bei mir über RS232 bzw. FTDI-Wandler). Beitrag "Re: 2.5V Referenz auf LM399" Gruß Anja
Steffen schrieb: > Nutzt irgendwer hier diese Möglichkeiten? Und wenn ja, wofür? Ja. Für automatisierte Tests in der Produktion. Also neue, ungetestete Baugruppe kommt in den Nadeladapter. Dann wird langsam die Spannung hochgedreht und ständig die Stromaufnahme geprüft. Wenn z.B. ein Kurzschluss auf der Baugruppe ist, schaltet die OCP des Netzteils sofort ab und die Baugruppe muss zur Nacharbeit. Dann wird der µC programmiert und ein Testprogramm abgefahren. Für jeden Schritt im Testprogramm gibt es ein individuelles Stromlimit. etc. Was ich auch schon gemacht habe war ein Akkutest. Also programmierbares Labornetzgerät zum Laden, programmierbare elektronische Last zum Entladen, DMMs zum genauen Messen von Spannung, Strom und Temperatur. Damit dann die Akkus x Zyklen "gequält" und geschaut ob die Werte wie Innenwiderstand und Kapazität weiterhin passen.
Es ist nicht oft der Fall, dass ich LNG PC Steuerung brauche. Für diese seltene Fälle verwende ich dann eine Uraltlösung mittels ein HP LNG Programmiergerät mit HPIB Steuerung und Analog Verbindungen zum LNG. Zusammen mit diesem Programmer kann man praktisch jedes LNG nach HP Topologie und den Fernsteuer Kontaktstreifen auf der Rückseite nach Bedarf fernsteuern. http://exodus.poly.edu/~kurt/manuals/manuals/HP%20Agilent/HP%2059501A%20Prog.pdf Ein alter Lunchbox PC unter MSDOS mit ISA HPIB (NI) Karte unter QB45 steuert das ganze problemlos. Die Programme kassen sich in kürzester Zeit erstellen und es funktioniert 100%ig. In der Zeit bevor PC, arbeitete man halt mit Steuercomputern wie HP85, HP9000 Maschinen und ähnlich. Die konnten allerhand auf die Beine stellen. Ein Knopfdruck kopierte die Bildschirmgraphiken zu einem Farb Pen Plotter. Das Rocky Mountain HP-BASIC war für Steuerzwecke sehr leistungsfähig. Sicher, es ist vorsintflutige Uralt Tech! Aber wenn die nötigen Instrumente, wenn auch alt, vorhanden sind und anstandslos funktionieren, warum nicht? Viele ältere HP Instrumente halten praktisch ewig lange und sind oft noch mit eigenen Mitteln reparierbar. Ich traue eher HP Qualität und anderen Namhaften Herstellern als No-Name Hersteller aus der Ferne ohne bekannte Qualitätstradition und dokumentierte Reputation. Man liest ja hier im Forum oft über viele Probleme mit solchen Importgeräten. So schlimm ist HPIB auch wieder nicht als dass man kotzen müßte. Geschwindigkeit ist auch kein Thema. Ich finde die Vorurteile gegenüber HPIB sind eigentlich eher übertrieben. Das wirkliche Problem liegt eher an die Kompatibilitäts Probleme zwischen modernen PCs und Software, Treiber und billig erhältlichen HPIB Buskarten. In der Firma mache ich halt solche Sachen mit LabVIEW und modernen Schnittstellen und Instrumenten. Zuhause muß halt das alte Zeug herhalten. Ich weiß, daß ich mich hiermit hoffnungslos datiert habe:-) Gerhard
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Bin selbst ein großer GPIB Fan. Meiner Meinung nach gibt es dafür auch noch keinen echten Ersatz (Oder gibt es im LXI so etwas wie einen Broadcast zum Triggern wie GPIB GET?). Ich fasse vorerst mal zusammen: - Simulation einer sich entladenden Batterie - Variation der Versorgungsspannung um PSRR von Referenzen zu bestimmen - "vorsichtiges" automatisiertes Einschalten beim Test neuer Baugruppen Ich könnte mir noch vorstellen das Ganze als Leistungsstellglied zu verwenden um zB eine Heizung vom PC aus anzusteuern. Trotzdem scheinen die Anwendungsfälle nicht so breit zu sein. In automatisierten Tests von Baugruppen sicher unentbehrlich, aber da wird sicher kein Korad Netzteil mit USB Anschluss zum Einsatz kommen :)
Steffen schrieb: > Ich könnte mir noch vorstellen das Ganze als Leistungsstellglied zu > verwenden um zB eine Heizung vom PC aus anzusteuern. oder Endstufe für Peltier-Kühler. Gruß Anja
Anja schrieb: > oder Endstufe für Peltier-Kühler. Aber da will man ja eigentlich auch umpolen können für eine ordentliche Regelung oder nicht?
Nö eine per PWM gesteuerte Heizfolie als 2. Stellglied ist da einfacher. Beim Umpolen muß man mindestens 5 Minuten abkühlen lassen da sonst das Peltier als Stromquelle wirkt. Gruß Anja
Ach das wusste ich gar nicht. Ich dachte man kann da Wärme in beide Richtungen schieben. Was passiert denn wenn ich vorher umpole? Funktioniert es einfach nur nicht oder kann man etwas beschädigen? Mit Abkühlen ist wahrscheinlich die Differenz der beiden Seiten angleichen gemeint oder?
Steffen schrieb: > Bei mir selbst kam es bisher noch nicht vor, dass ich ein Labornetzteil > mit dem PC steuern wollte. Ich benutze es auch nur für Entwicklung und Reparaturen, da reicht der Potiknopf (echtes Poti, kein Drehgeber). Wichtig bei FB ist eine galvanische Trennung, damit kein Noise oder Erdschleifen hinzu kommen. Ethernet wäre da geeignet, GPIB eher nicht (16 bidirektionale Signale).
Ich würde stark davon ausgehen, dass jedes Netzteil mit GPIB diesen auch sauber vom Ausgang getrennt hat. Ansonsten wäre es ja mit der Potentialfreiheit dahin, wenn ich zwei dieser Netzteile per GPIB verbunden habe.
Das HP/Agilent/Keysight 6632B ist zB aufgebaut wie ein Multimeter. Das hat die digitalen Schnittstellen (RS232 und GPIB), Display und Logik auf Erdpotential und der analoge Teil ist per Optokoppler und separatem Netzteil getrennt.
Steffen schrieb: > Ich würde stark davon ausgehen, dass jedes Netzteil mit GPIB diesen auch > sauber vom Ausgang getrennt hat. Mein Fehler, ich hab zu kostenoptimiert gedacht. GPIB ist ja eh schweineteuer, da machen die 32 Optokoppler auch nichts mehr aus. Wenn ich mich an früher erinnere, da schlug die GPIB-Option bei Geräten mit 500..1000,-DM zu Buche.
Bei allen Geräten mit GPIB die ich so kenne (allerdings sind die meisten Multimeter) wird nicht der GPIB direkt isoliert. Meist sind die Geräte so aufgebaut, dass es zwei Controller gibt. Einer kümmert sich um Schnittstellen und Display auf Erdpotential und ein zweiter macht die Messung bzw. den Netzteilausgang. Diese beiden Controller sind dann meist nur mit zwei Optokopplern verbunden. Damit haben die ganzen GPIB "Elektroniken" eh PE Potential und man kann sie einfach zusammenstöpseln.
Steffen schrieb: > Funktioniert es einfach nur nicht oder kann man etwas beschädigen? Sowohl als auch: Es fließt beim "heißen" umpolen ein großer Strom da das Peltier als Generator wirkt -> kann die Endstufe beschädigen/Peltier überhitzen. Ich habe den Eindruck daß der Wirkungsgrad stark nachläßt wenn man nicht genügend abkühlen läßt. Gruß Anja
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