Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DigiPro 1000 PSU


von Lauer Andy (Gast)


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Guten Tag zusammen,
Ich hab ein riesiges Problem mit einem DigiPro 1000 Netzteil. Ich hatte 
einen Beitrag hier gefunden bin dem auch nachgegangen, bei mir aber 
besteht ein anderer Fehler, und ich finde nicht was es sein kann.
Symptomatik: Zuerst startete das Netzteil gar nicht mehr, trotz normaler 
Stromzufuhr. Sicherungen alles intakt. Ich fand MOS1 defekt. So diesen 
zusammen mit MOS2 ausgetauscht natürlich gegen den gleichen Typ. Ebenso 
hab ich IR21531S gleich mitgetauscht, zusammen mit Kondensator 470n, 
220n und 1nF und dem 6,8k Ohm Widerstand, obwohl wie gesagt nur 1 Mosfet 
defekt war. Danach erneut versucht, da flog die Sicherung mitsamt FI 
raus. (Haussicherung 25A, die war schneller als die Glassicherung). 
Danach nochmal die Mosfets getestet , die funktionieren noch. Nun bin 
ich über eine 100W Lampe ans Netz gegangen. Die Lampe leuchtet hell auf 
und das Netzteil beginnt laut zu ticken. Die Ladeelkos kommen nur noch 
auf 160VDC. Ich habe zudem alle Dioden geprüft, scheinen alle OK, auch 
die SMD Transitoren sind mit Sicherheit Ok.
Dann Trafo ausgelötet auf Kurzschluss getestet, scheint auch OK mittels 
Windungsprüfgerät. Wieder eingelötet immer noch besteht gleiches 
Problem, ich kann den Fehler einfach nicht finden. Am IR1150S liegt 
zwischen COM und VCC 12V das scheint ok soweit. Am NE555 krieg ich keine 
Spannung (knapp 1,2V) zwischen GND und VCC.
Ich wäre über Hilfe sehr froh, denn sonst muss ich mich geschlagen 
geben.
Vielen Dank
Mfg

von Frank B. (frank501)


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Lauer Andy schrieb:
> da flog die Sicherung mitsamt FI raus.

Wenn der FI geflogen ist, würde ich zuerst einmal auf einen Schluss zum 
Gehäuse hin tippen.
es könnte aber auch einer der beiden Kondensatoren im Netzfilter einen 
Durchschlag haben, die auf den Schutzleiteranschluss gehen.

von Lauer Andy (Gast)


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Hallo,
Den Verdacht hatte ich auch, da bin ich hin, und hab den Gleichrichter 
ausgelötet, und nochmal Spannung drauf, da war und blieb alles ok, also 
ist die "vor-primäre Seite" des Netzteils (vor der Gleichrichter) in 
Ordnung, daher konnte ich hier einen Fehler ausschließen. Die PSU selbst 
liegt auf dem Tisch da besteht keine Verbindung mehr zum Gehäuse.
LG
Danke

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lauer Andy schrieb:
> Die PSU selbst
> liegt auf dem Tisch da besteht keine Verbindung mehr zum Gehäuse.
> LG

Lies noch die Zusammenfassung der Reparatur, die ich damals in den 
anderen Thread schrob.
Beitrag "Schaltnetzteil defekt (Digipro 1000)"

Da wird auch noch eine Testmethode vorgeschlagen. Besonders die 
Leiterbahnen auf der Oberseite an den Leistungs-MOSFet sind gerne 
durchgebrannt. Selten so eine schlechte Platinenqualität gesehen wie 
damals an diesem Schrott.

: Bearbeitet durch User
von Andy L. (wuffwuff2003)


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Hallo,
Ja ich hatte gelesen D7 zu entfernen, und 20V einzuspeisen, kann mir 
aber nun nicht genau vorstellen wie und was du dann gemessen hast, wenn 
du 20V losschickst, blicke da nicht ganz durch . :/
LG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andy L. schrieb:
> blicke da nicht ganz durch

Hmm, ich bin mir nicht sicher, ob du dem Teil gewachsen bist, aber gut - 
Q3 übernimmt doch die Versorgung von PFC und Ansteuerung, sobald die 
Kiste schwingt.
Wenn du also nach D7, die diese Spannung vor der Stabilisierung durch Q3 
aus dem SNT Trafo gewinnt, einspeist, sollte der ganze Kram, der 
gespeist wird, anspringen, also alle 3 IC der Primärseite - IR1150, 
IR21531 und der NE555.

Gemessen habe ich mit dem Standardwerkzeug des Elektronikers, mein 
treues Oszilloskop. Ohne dieses bist du wirklich ziemlich 
aufgeschmissen.

Wenn du jetzt immer noch rätselst, empfehle ich dir dringend, nicht 
weiter dran rumzubauen. Erstens ist, wie erwähnt, die Platine für 
mehrfache Löterei nicht geeignet und zweitens riskierst du weitere 
Schäden.

: Bearbeitet durch User
von Andy L. (wuffwuff2003)


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Hallo,
Nein ich verstehe schon genug von der Elektronik um dies durchführen zu 
können, ich werde den Versuch mal durchführen und berichten wie sich die 
3 Ic's verhalten und ob das Netzteil "anschwingt". Oszi hab ich klar, 
daran solls nicht liegen. Dass das Board eine Qualität gleich Null hat 
ist mir aufgefallen, bei auslöten der beiden MOS. Da kommt gleich alles 
mit , wenn man nicht sehr sehr vorsichtig ist. Auch hier prüfe ich 
nochmals alles Verbindungen.
Ich melde mich nach dem Test
LG

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Hallo,
Ich hab jetzt fremd eingespeist, und kann folgendes berichten:
Der IR1150S erhält seine 18V, das klappt, Q3 wird ebenfalls versorgt, 
IR21531S bekommt auch Spannung und beginnt zu schwingen, wobei PIN2/5/7 
auf 100Hz schwingen. Scheint also ok. Aber und nun kommt's der NE555 
bekommt keine Spannung. Der R32 (R1 Aufdruck auf der Platine) laut 
Schaltplan 470 Ohm fehlt auf der Platine. Ebenso nebendran ein 
Kondensator. Die beiden können doch nicht abgefallen sein? Der eine Pin 
von R32 hat Speisespannung, ab da fehlt alles. Die Lötstellen sehen sehr 
sauber aus, da wurde nichts mit Gewalt entfernt und wie gesagt es sieht 
wie leere Lötstellen aus, nichts verkorkst usw. Deshalb ehe ich jetzt 
einen Widerstand einsetze frage ich lieber nach? Außerdem der fehlende 
Kondensator, von dem fehlt mir eh den Wert.
Vielen Dank
Mfg
Nachtrag: Hab ein Bild falsch hochgeladen, kriege dies nicht mehr weg 
sorry

: Bearbeitet durch User
von Andy L. (wuffwuff2003)


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Hallo,
470 Ohm Widerstand ist eingelötet, Netzteil tickt weiter.
Folgendes konnte ich nun beobachten :
U2: Pin2/5/7 100KHz 16,2V - Pin3: 90kHz 10,8V
MOS2: 2x 100kHz
MOS1: Keine Spannung
IR1150: nur 12V an Pin 7
NE555: Pin 8+4 = 12V - Pin 2+5: 8V , der Rest 0V
Q2+Q1: 8,8V liegen an an Collector
Q5: Coll: 10V 100kHz - Bas+Emi: 0V

Bitte um weitere Hilfe
Danke
LG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn die 100kHz rhytmisch mit dem Ticken auftauchen und wieder gehen, 
scheint es evtl. ein Überstromproblem zu sein. Der Shunt aus R29-31 
sperrt dann über die Transistoren den 555, wenn sich über ihm zu viel 
Spannung aufbaut.
Das kann durch einen beschädigten Shunt oder durch einen Kurzschluss auf 
der Sekundärseite des Trafos kommen. Also solltest du jetzt auch mal 
Dioden und Elkos da auf Schlüsse untersuchen.

Andy L. schrieb:
> MOS2: 2x 100kHz
> MOS1: Keine Spannung

Wenn am MOS2 an der Source 100kHz anliegen, müssen die auch an der Drain 
von MOS1 sein. Sonst ist da eine Unterbrechung in der Platine.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Hallo,
Nach nochmaliger Kontrolle musste ich eine Durchkontaktierung neu machen 
zwischen den MosFets, das Board ist echt qualitativ unter aller ... Nun 
gut, das Netzteil läuft an, aber bevor ich es weiter anschließe an die 
andere Platine, hab ich die Spannung am Ausgang gemessen, siehe Bild, 
könnte das so stimmen? Gibt die tatsächlich 100V aus?
Vielen Dank
LG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andy L. schrieb:
> Gibt die tatsächlich 100V aus?

Jo, das kommt hin. Die Jungs behaupten ja, das es eine 1000W Endstufe 
ist. An einem 8 Ohm Lautsprecher könnte man mit den 100V etwa 1,2kW 
bringen. Bei Stereo dann halbe/halbe.

von Maik W. (werner01)


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ich tät mal die Versorungspins vom ne und treiber aufmachen. vorher die 
Mosfets kaltstellen.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Maik W. schrieb:
> ich tät mal die Versorungspins vom ne und treiber aufmachen. vorher die
> Mosfets kaltstellen.

Kannst du mir bitte sagen was ich da aufmachen soll genau und wozu?
LG

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Maik W. schrieb:
> ich tät mal die Versorungspins vom ne und treiber aufmachen. vorher die
> Mosfets kaltstellen.

Andy L. schrieb:
> Kannst du mir bitte sagen was ich da aufmachen soll genau und wozu?
> LG

Er hat wohl nicht mitgekriegt, das das NT schon wieder läuft.

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