Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PWM Signal -> 3.3v -> 12v Welcher Tarnsistor? Was tun mit Masse?


von Alex G. (dragongamer)


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Hallo Community!

Kurzfassung siehe unten!

Vorab, ich habe die Suchfunktion hier bemüht und einiges and ähnlichen 
Threads gefunden, aber die Antworten sind mir leider nicht immer 
vetständlich und teilweise fand ich die selbe Lösung die ich erfolglos 
getestet hab.


Kurz gesagt ich möchte ein 12V Gerät (einfacher LED-Streifen mit eigenen 
Widerständen) über einen Raspberry sowie dieser Platine dimmen:
https://www.adafruit.com/product/815


Eingerichtet ist das schon und am Softwarepart mangelt es nicht. Eine 
LED zwischen Ground und PWM Anschluss lässt sich problemlos dimmen (und 
brennt dank Vorwiderstand auf der Platine, nicht druch).

Problem ist nun, die Ausgänge des PWM Drivers der Platine, nur um die 
40mAh verkraftet und die Spannung eben bei 3.3V liegt.

Mein Verbraucher soll jedoch maximal 12V (wenn PWM voll aufgedreht ist) 
und etwa 0.3A ziehen können.


Das Stichwort zur Lösung lautet hier wohl Transistor. Entsprechend habe 
ich mich an der Antwort hier orientiert welche so halbwegs meinem 
Problem entspricht: Beitrag "PWM-Signal verstärken"


Habe die Base eines BC547 mit dem PWM Anschluss verbunden, dessen 
Emitter an Minuspol eines externen 12V Netzteils angeschlossen und die 
LED-Kette zwischen Colector und Pluspol geschaltet.

Das Ground der Adafruit Platine lag erstmal loose.

Nun, die Kette leuchtet schwach und schaltet auch extrem gering. Hab ein 
Testprogramm das die Leistung durch PWM abwechselnd zwischen 20% und 80% 
schaltet.
Laut Messgerät kommt auch das zwischen Ground der Platine und PWM 
zustande: ~0.4v und ~2.8V weil 3.3V das Maximum ist.


Am Verbraucher durch den Transistor kommt aber nur ein schalten von 3.7V 
und 4.2V zustande.
Da ich woanders gelesen hatte, dass die Masse vereinigt sein soll, habe 
ich das Ground der Platine mit dem des 12V Netzteiles verbunden, aber 
dann wechselt die Spannung zwischen 2.3V und etwa 3.1V.

Weshalb kommen effektiv keine 80% von 12V an?
Oder ist mein Messgerät etwa dafür nicht geeignet?
Oder liegt es am Transistor?



Ja, denke ich hab schon zu viel geschrieben...
Kurzfassung:

1. Welcher Transistor ist geeignet um 12V u. 0.3A mit 3.3V (und etwa 
40mAh maximum) per PWM zu schalten?

2. Was muss man mit der Masse machen, wenn man zwei physikalisch 
getrennte Stromversorgungen (Schaltnetzteile) hat?


Wäre euch sehr verbunden wenn jemandem einem reinen Informatiker der 
grad die Mikrocontroller entdeckt, auf die Sprünge helfen könnte... :)
Schon mal Vielen Dank!

Liebe Grüße,
Alex

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Das Ground der Adafruit Platine lag erstmal loose.
Das geht nicht, denn dann liegen die 3,3V vom Portpin auch erst mal 
lose...

> aber dann wechselt die Spannung zwischen 2.3V und etwa 3.1V.
Wie gemessen? Mit Oszi? Denn nur mit einem Oszi kann man an einer PWM 
überhaupt irgendwas Sinnvolles messen.

> 2. Was muss man mit der Masse machen, wenn man zwei physikalisch
> getrennte Stromversorgungen (Schaltnetzteile) hat?
Man muss sie verbinden oder mit galvanischer Trennung (Optokoppler) 
arbeiten...

: Bearbeitet durch Moderator
von Ashoka (Gast)


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Der BC547 kann nur 100 mA Laststrom. Alternative ist z.B. ein BC140 mit 
max. 1 A.

von Supermann (Gast)


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von Alex G. (dragongamer)


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Vielen Dank für all die schnellen Antworten!!


Lothar M. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Das Ground der Adafruit Platine lag erstmal loose.
> Das geht nicht, denn dann liegen die 3,3V vom Portpin auch erst mal
> lose...
Okey, das macht viel Sinn.


>> aber dann wechselt die Spannung zwischen 2.3V und etwa 3.1V.
> Wie gemessen? Mit Oszi? Denn nur mit einem Oszi kann man an einer PWM
> überhaupt irgendwas Sinnvolles messen.
Mit dem Multimeter..
Auf einem Osziloskop würde ich ja nur das extrem schnelle Hoch-und 
Runterschalten des PWM Signals sehen.
Verhält sich das Multimeter nicht so wie der spätere Verbraucher, der 
dann eben "im Durchschnitt" über einen gewissen Zeitraum, Spannung X 
erhält?

Direkt am Anschluss auf der Platine habe ich mit dem Messgerät ziemlich 
exakt das erhalten was zu erwarten war und was sich mit der einzelnen 
LED bestätigt hat.

>> 2. Was muss man mit der Masse machen, wenn man zwei physikalisch
>> getrennte Stromversorgungen (Schaltnetzteile) hat?
> Man muss sie verbinden oder mit galvanischer Trennung (Optokoppler)
> arbeiten...
Was wäre hier denn von Vorteil?


Ashoka schrieb:
> Der BC547 kann nur 100 mA Laststrom. Alternative ist z.B. ein BC140 mit
> max. 1 A.
Richtig, hab vergessen zu schreiben dass ich das inzwischen weiss. Hatte 
darum nur mit einer deutlich kleineren Kette getestet, die da nicht 
drüber kommt.
Hatte den Standardtransistor aber hier rumliegen. Reicht der wegen dem 
Laststrom nicht mal zum Messen mit dem Messgerät?


Supermann schrieb:
> Guckst du hier
> 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wie_kann_ich_mit_5V_vom_Mikrocontroller_12V_und_mehr_schalten.3F
Danke, nach sowas in der Art habe ich gesucht, allerdings ist mir das 
etwas zu hoch..
Verstehe ich das richtig, dass die obere der beiden Schaltungen, welche 
exakt meinem Aufbau entspricht, nicht taugt, weil man so nur Spannungen 
gleich des Port Signals steuern kann?

Brauche ich also zwingend die Zweite Variante mit zwei unterschiedlichen 
Transistoren?

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Auf einem Osziloskop würde ich ja nur das extrem schnelle Hoch-und
> Runterschalten des PWM Signals sehen.
Ich finde, das ist eine extrem gut Aussicht. Ein Multimeter ist dagegen 
blind sein oder tasten...

> Verhält sich das Multimeter nicht so wie der spätere Verbraucher,
Nur, wenn der spätere Verbraucher ein Multimeter ist.

> der dann eben "im Durchschnitt" über einen gewissen Zeitraum,
> Spannung X erhält?
Und du bist dir sicher, dass die PWM zuverlässig rechteckig von 0V auf 
12V schaltet?

> Was wäre hier denn von Vorteil?
Man macht eine galvanische Trennung mit all ihrem Aufwand nur, wenn man 
sie braucht. Stellt sich also die frage: braucht deine Anwendung eine 
galvanische Trennung?

Alex G. schrieb:
> Standardtransistor aber hier rumliegen. Reicht der wegen dem
> Laststrom nicht mal zum Messen mit dem Messgerät?
Du hast doch nicht nur das Messgerät dran, sondern die gesamte Last, 
denn
Alex G. schrieb:
> Habe die Base eines BC547 mit dem PWM Anschluss verbunden, dessen
> Emitter an Minuspol eines externen 12V Netzteils angeschlossen und die
> LED-Kette zwischen Colector und Pluspol geschaltet.
Und wenn die ganze Last mit den von dir angegebenen 300mA dranhängt, 
dann ist der Trnasistor überlastet.

Alex G. schrieb:
> die LED-Kette
Welche? Wieviel Strom braucht die tatsächlich? Wie kommst du auf 300mA?

Alex G. schrieb:
> Brauche ich also zwingend die Zweite Variante mit zwei unterschiedlichen
> Transistoren?
Du musst erst mal wissen, was du hast und was du willst. Bisher fehlen 
für eine sinnvolle Aussage noch relevante Daten: PWM-Frequenz? 
Laststrom?

Und letztlich wird vermutlich ein Logic-Level-Mosfet die einfachste 
Lösung sein...

: Bearbeitet durch Moderator
von Homo Habilis (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Verhält sich das Multimeter nicht so wie der spätere Verbraucher,
> Nur, wenn der spätere Verbraucher ein Multimeter ist.

Auf diese Antwort muß man erst mal kommen... ;-)

von Alex G. (dragongamer)


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Lothar M. schrieb:
> Und du bist dir sicher, dass die PWM zuverlässig rechteckig von 0V auf
> 12V schaltet?
Denke ich vertraue da mal auf den Hersteller dieser Platine bzw. des ICs 
drauf ._.
Verstehe natürlich auf was du hinaus willst.
Irgendwann wird auch ein Oszilloskop angeschafft ;)

>> Was wäre hier denn von Vorteil?
> Man macht eine galvanische Trennung mit all ihrem Aufwand nur, wenn man
> sie braucht. Stellt sich also die frage: braucht deine Anwendung eine
> galvanische Trennung?
Denke eher nicht, da es mir zumindest nicht um Messvorgänge, o.ä. geht.
Die Stromversorgung der Platine geht übrigens direkt von Raspberry. 
Könnte dieser Probleme bekommen, wenn dessen Masse mit der 
Spannungsversorgungd er LEDs zusammen geschaltet wird?


> Alex G. schrieb:
>> Standardtransistor aber hier rumliegen. Reicht der wegen dem
>> Laststrom nicht mal zum Messen mit dem Messgerät?
> Du hast doch nicht nur das Messgerät dran, sondern die gesamte Last,
> denn
> Alex G. schrieb:
>> Habe die Base eines BC547 mit dem PWM Anschluss verbunden, dessen
>> Emitter an Minuspol eines externen 12V Netzteils angeschlossen und die
>> LED-Kette zwischen Colector und Pluspol geschaltet.
> Und wenn die ganze Last mit den von dir angegebenen 300mA dranhängt,
> dann ist der Trnasistor überlastet.

Moment, ich hab ja noch geschrieben:
> Alex G. schrieb:
>> Hatte darum nur mit einer deutlich kleineren Kette getestet, die da
>> nicht drüber kommt.
Zudem habe ich es auch ohne echte Last gemessen, also nur mit dem 
Messgerät.

https://www.amazon.de/sweet-led%C2%AE-Strip-Leiste-warmweiss/dp/B00279VBUU
> Alex G. schrieb:
>> die LED-Kette
> Welche? Wieviel Strom braucht die tatsächlich? Wie kommst du auf 300mA?
Hast Recht, ich hätte das gleich nennen sollen. Es ist sowas ganz 
ähnliches:
https://www.amazon.de/sweet-led%C2%AE-Strip-Leiste-warmweiss/dp/B00279VBUU
Verwendet wird etwas unter einem Meter pro Kanal. Also unter 330mA da 
(20W/5m)/12V = 0.33mA.
Ja, ich weiss, die Einheiten gehen wahrscheinlich nicht auf bei dieser 
Rechnung :P

Getestet habe ich aber nur etwa 20cm, was also bei rund 60-70mA liegen 
dürfte.

> Alex G. schrieb:
>> Brauche ich also zwingend die Zweite Variante mit zwei unterschiedlichen
>> Transistoren?
> Du musst erst mal wissen, was du hast und was du willst. Bisher fehlen
> für eine sinnvolle Aussage noch relevante Daten: PWM-Frequenz?
> Laststrom?
PWM Frequenz ist per Skript frei einstellbar zwischen 1 und etwa 1600. 
Für die LEDs hab ich sie mal auf 600 gesetzt.
Laststrom sollte bei maximal 300mA-500mA liegen. Wobei ich eventuell 
später etwas Ähnliches mit einem 5V verbraucher benutzen will was bei 
etwa nem halben Ampere landet.
Denke man sollte trotz niedrigerer Spannung dann von dieser Größe aus 
gehen?
Wünschte meine Elektronikkenntnisse wären etwas frischer..


> Und letztlich wird vermutlich ein Logic-Level-Mosfet die einfachste
> Lösung sein...
Das hört sich mal gut an.

: Bearbeitet durch User
von Ashoka (Gast)


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Die meisten Multimeter können nur True RMS bis zu einer bestimmten 
Frequenz. Das PWM-Signal enthält jedoch Oberwellen über dieser Frequenz, 
so das das Ergebnis beliebig falsch sein kann.

Ich würde das PWM-Signal auf 100 % (Portpin auf Dauer-Eins) setzen. Dann 
messen, ob der Transistor wirklich volll durchschaltet (Uce nahe Null) 
und ob auch tatsächlich die 300 mA erreicht werxen. Falls nein liegt der 
Fehler im Design der  Endstufe.

von Alex G. (dragongamer)


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Ashoka schrieb:
> Die meisten Multimeter können nur True RMS bis zu einer bestimmten
> Frequenz. Das PWM-Signal enthält jedoch Oberwellen über dieser Frequenz,
> so das das Ergebnis beliebig falsch sein kann.
>
> Ich würde das PWM-Signal auf 100 % (Portpin auf Dauer-Eins) setzen. Dann
> messen, ob der Transistor wirklich volll durchschaltet (Uce nahe Null)
> und ob auch tatsächlich die 300 mA erreicht werxen. Falls nein liegt der
> Fehler im Design der  Endstufe.

Ja, das ist eine gute Idee, aber kann der Aufbau denn theoretisch 
überhaupt funktionieren?
Der Link vom Supermann verneint das ja im Grunde: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wie_kann_ich_mit_5V_vom_Mikrocontroller_12V_und_mehr_schalten.3F

Inzwischen hab ich das hier gefunden was mal schön verständlich erklärt 
ist:
http://www.sprut.de/electronic/switch/nkanal/nkanal.html
Damit kann ich was anfangen.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Soo, hab am Abend beim örtlichen Conrad vorbei ggeschaut und folgenden 
Mosfet besorgt: 
https://www.conrad.de/de/power-mosfet-n-kanal-infineon-technologies-irfr024n-n-kanal-gehaeuseart-dpak-i-d-16-a-u-ds-55-v-162679.html?insert=62

Musste nochmals etwas rumrätseln und begreifen dass so ein Bauteil die 
Pins physikalisch "natürlich" nicht so hat wie es das zugehörige sybmol 
vermuten lässt...
Zum Glück hab ich nur kurz geschaltet und nichts beschädigt.

Jedenfalls läuft es jetzt wunderbar! Kann sogar schön sehen wie bei 
einer PWM Frequenz von 60hz, die LEDs flackern, bei 1200hz dann aber 
perfekt sauber laufen, inklusive auf- und ab- Dimmen. Dank 4096 Stufen, 
besser als bei all den billigen Lichterketten wo man die Zwischenstufen 
sofort bemerkt.

Zusammen mit dem Raspi Zero wird das ein tolles Projekt.


Vielen Dank für die tolle Hilfe hier!


Nur noch eine letzte Frage:
Würdet ihr zu einem anderen Mosfet raten, als den den ich mehr nach 
Bauchgefühl gewählt hab?


Kosten sind jetzt nicht so relevant, aber Überdimensionierung wäre auch 
sinnlos.

: Bearbeitet durch User
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