Forum: PC Hard- und Software 500 Mbit/s über Telefonleitung


von Tom (Gast)


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Hallo.

Es gibt ja mittlerweile Powerline-Adapter, die 500 Mbit/s über die 
Stromleitung schaffen sollen.

85 Mbit/s Adapter habe ich schon erfolgreich über Telefonleitung 
verbunden.
Ich habe 96 V AC über einen Trenntrafo auf die Telefonleitung gelegt, 
und die Powerline Adapter angeschlossen.

Die 500 Mbit/s Adapter sollen nun aber die Erde mit nutzen. Das heißt, 
ich müsste 3 Adern verwenden. (Oder 2 Paare, jeweils Signal und "Erde")
Mglicherweise könnte es dann auch mit 48V Symmetrisch funktionieren.

Was denkt ihr?

von Bernhard (Gast)


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Nimm ein passendes Produkt z.B. VDSL Modems für die Telefonleitung.

Das was hier gemacht wird ist lebensgefährlich (Spannungen) und m.E. 
illegal (Leitung ungeeignet, Berührungsschutz usw.)

von meckerziege (Gast)


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Langfristig gesehen würd ich immer anständiges LAN-Kabel verlegen.

Inwiefern die 500MBit/s ankommen ist zweifelhaft. Das ist das 
theoretische Maximum, ich würde das ähnlich wie bei WLAN sehen.
Bei LAN über gute Kabel erreichst du die spezifizierte Geschwindigkeit 
ziemlich problemlos. Allein das wärs mir schon wert.


Tom schrieb:
> Ich habe 96 V AC über einen Trenntrafo auf die Telefonleitung gelegt,
> und die Powerline Adapter angeschlossen.

Sowas würde ich bleiben lassen. Mit 96V ist nicht mehr zu spaßen, auch 
am Trenntrafo kannst du nen Schlag bekommen. Besonders gefährlich wirds 
hier, da Telefonkabel üblicherweise nicht dauerhaft so hohe Spannungen 
führen und das für Außenstehende auch nicht ersichtlich ist.

von Anti Oberbedenkenträger (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Sowas würde ich bleiben lassen. Mit 96V ist nicht mehr zu spaßen, auch
> am Trenntrafo kannst du nen Schlag bekommen. Besonders gefährlich wirds
> hier, da Telefonkabel üblicherweise nicht dauerhaft so hohe Spannungen
> führen und das für Außenstehende auch nicht ersichtlich ist.

Damit ist also jeder Lebensmüde, der schon mal eine TAE für ISDN 
angeschlossen hat, oder was? Und Die Telekom handelt absolut 
fahrlässig?? Denn UK0 (ISDN vor dem NTBA) führt 91 - 99 Volt und das 
seit Jahrzehnten...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bernhard schrieb:
> Das was hier gemacht wird ist lebensgefährlich (Spannungen) und m.E.
> illegal (Leitung ungeeignet, Berührungsschutz usw.)

Wenn es sich um Telefonleitungen und Anschlussdosen handelt, die auch 
für die Verwendung am öffentlichen Telefonnetz zugelassen sind, sollten 
die Spannungen kein grundsätzliches Problem sein. Entgegen der weit 
verbreiteten Annahme handelt es sich beim Telefonnetz eben NICHT um 
Schutzkleinspannung. Dementsprechend sind Telefonstecker usw. auch für 
höhere Spannungen ausgelegt.

Ein anderes Thema sind allerdings die möglichen Ströme. Aus einem 
normalen Trenntrafo kann sicherlich im Kurzschlussfall ein wesentlichen 
höherer Strom gezogen werden als ihn ein dünnes Telefondrähtchen 
verträgt.

von Kai O. (schnurzel)


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Überdenke bitte nochmal, was zur Übetragung von Hochfrequenzen benötigt 
wird. Ein Trenntrafo mit Eisenkern gehört genauso wenig dazu, wie 
Netzspannung mit 50-60Hz.

Die Adapter koppeln meist über kleine Kondensatoren ihr Signal in die 
Netzleitungen (seltener Induktiv) und genauso wird es vom nächsten 
Adapter auch wieder abgegriffen...

1. Um im Haus optimalen Empfang auf allen Phasen zu ermöglichen gibt es 
käufliche DLAN-Phasenkoppler (meist mit X2-Kondensatoren).
2. Genauso könnte man Phase und Neutralleiter vor Ort über Kondensatoren 
(22 bis 100nF) jeweils an einen Telefondraht koppeln. Wg. dem größeren 
Gefahrenpotential müssten hier aber gute Y-Kondensatoren verwendet 
werden.
3. Unter Verlust der Gewährleistung könnte man die Koppelkondensatoren 
des Adapters ggf. aber auch schon im Adapter ausfindig machen und auf 
die Tel.-Leitung verlegen, um der Netzspannung gänzlich zu entsagen.

MfG

von Günter Lenz (Gast)


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meckerziege schrieb:
>da Telefonkabel üblicherweise nicht dauerhaft so hohe Spannungen
>führen

Bei einem Analogtelefonanschluß liegen da 60V Gleichspannung
drauf, und wenn es Klingelt werden die nochmal mit 60V
Wechselspannung überlagert, also in den Spitzen sind es
dann 120V. Bei Kurzschluß fließen etwa 50mA.
Aber trotzdem empfehle ich auch was Bernhard schon Schrieb:

>Nimm ein passendes Produkt z.B. VDSL Modems für die Telefonleitung.

von Gerd E. (robberknight)


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Bernhard schrieb:
> Nimm ein passendes Produkt z.B. VDSL Modems für die Telefonleitung.

ja genau.

Schau mal z.B. bei Allnet, die haben welche im Angebot.

von Carl D. (jcw2)


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von Erwin D. (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Beitrag "Powerline-Adapter ohne Stromnetz betreiben"

Andersherum finde ich es sinnvoller (Stromnetz ohne Powerline) :-)

von Georg A. (georga)


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> Schau mal z.B. bei Allnet, die haben welche im Angebot.

Deren Performance aber von der Qualität der Leitung abhängt. Da gibts ja 
erstmal ein automatisches Ausmessen, auf das man nicht viel Einfluss hat 
(höchstens weniger Bandbreite...). Bei einem Kunden läuft so ein 
Allnet-Ding zwischen zwei entfernten Gebäudeteilen mit viel alter 
Telefon(quer)verteilung, fremden (V)DSLs und ISDN, und über diverses 
APL-Rumgepatche auf ca. 150-200m Leitungslänge mit so 80Mbit/s. Klar 
geht mehr, aber dann sind die Leitungen schon so gut/kurz, dass man 
vermutlich auch gleich GBit direkt drauflegen oder neues Cat7 einziehen 
könnte.

: Bearbeitet durch User
von Onkel Hotte (Gast)


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Kai O. schrieb:

> 3. Unter Verlust der Gewährleistung könnte man die Koppelkondensatoren
> des Adapters ggf. aber auch schon im Adapter ausfindig machen und auf
> die Tel.-Leitung verlegen, um der Netzspannung gänzlich zu entsagen.

Sowas gibt's fertig zu kaufen, Modulation wie bei Powerline, aber 
Zweidraht-Anschluss. Sozusagen "Line" ohne "Power".

von Dirk D. (dicky_d)


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Onkel Hotte schrieb:

> Sowas gibt's fertig zu kaufen, Modulation wie bei Powerline, aber
> Zweidraht-Anschluss. Sozusagen "Line" ohne "Power".

Wie heißt das den dann?, ich hätte da auch Interesse dran...

von Onkel Hotte (Gast)



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z.B s. Bild

http://www.devolo.com/at/Business-Solutions/Powerline-Pro/dLAN-500-AVpro-UNI

Ich hab das letztens auch in billiger gesehen, wenn ich noch wüsste, 
wo... ;)

von Reinhard S. (rezz)


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Dirk D. schrieb:
> Onkel Hotte schrieb:
>
>> Sowas gibt's fertig zu kaufen, Modulation wie bei Powerline, aber
>> Zweidraht-Anschluss. Sozusagen "Line" ohne "Power".
>
> Wie heißt das den dann?, ich hätte da auch Interesse dran...

https://www.mobotix.com/ger_DE/Produkte/Haustechnik/Mx2wire

von Onkel Hotte (Gast)


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Reinhard S. schrieb:

> https://www.mobotix.com/ger_DE/Produkte/Haustechnik/Mx2wire

ab € 298,00 netto

Das ist zwar ganz nett, aber was ich gesehen hatte war deutlich 
günstiger, kaum über dem üblichen Preis für durchschnittliche 
Powerline-Adapter. Vielleicht kommt die Erinnerung ja noch ;)

von Georg A. (georga)


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von Tom (Gast)


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Ganz schön teuer.
Laut Testberichten aber leider kaum mehr IP-Durchsatz als ein "natives" 
100 MBit/s Ethernet.

Daher überlege ich nun, einfach 100 Mbit/s Ethernet direkt über die 
Telefonleitung zu jagen und unterwegs Switche als "Repeater" zu setzen.

von Georg A. (georga)


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Man sollte aber nicht vergessen, dass da zwei Leitungen ausreichen. 
100Mbit Ethernet braucht schonmal vier. Und dann brauchen deine Switches 
zwischendrin auch noch Strom. Ob das ganze dann wirklich zuverlässig mit 
Cat1-Kabeln oder (wie bei uns) mit der dicken 20-paarigen 
Gebäudeverkabelung vom APL mit ISDN und DSL-Störern auf anderen Paaren 
auch noch geht, ist wieder was anderes. Ethernet hat kein Training...

von Jim M. (turboj)


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Tom schrieb:
> Daher überlege ich nun, einfach 100 Mbit/s Ethernet direkt über die
> Telefonleitung

Vergiss das. BTDT, da gehen 10MBit/s über so Strecken <10m drüber, mehr 
nicht. Fast Ethernet braucht CAT.5 Leitung.

von Tom (Gast)


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10 Mbit/s Ethernet über die Telefonleitung hab ich schon vor Jahren 
gemacht.

Dann kamen 85 Mbit/s Powerline Adapter mit 96V auf der Telefonleitung. 
(Über 2x48V Trenntrafo)

Jetzt hab ich mit Ethernet und "Repeaterswitch" wirklich an jeder 
Klemmstelle getestet.

Gigabit bekommt zwar ne Verbindung, kann aber kaum Daten übertragen. Die 
DHCP Anfrage geht noch durch, das wars dann aber auch schon. Rechner 
fliegt immer aus dem Netz.
Mit 100 Mbit/s funktioniert es, sogar relativ zuverässig. Kann das VSDL 
50k damit auslasten.

Topologie ist wie folgt:
Abseite/Besenkammer Flur - Telefondose Flur - Wohnzimmer -  Kinderzimmer 
- Schlafzimmer - Arbeitszimmer.

Da sind schon ein paar Switche erforderlich damit man das Netz bis ins 
Arbeitszimmer bekommt.

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