Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik WLAN-Temperatursensoren basteln


von bluefoxxp (Gast)


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Hallo,

ich habe in meinem gesamten Haus WLAN und möchte gerne an mehreren 
Stellen im Haus Temperatursensoren anbringen und von einer zentralen 
Stelle ("Basisstation") aus automatisiert abfragen, d.h. ich 
interessiere mich nicht nur für die Momentanwerte sondern auch für 
historische Daten, so dass z.B. alle 2 Minuten eine Abfrage aller 
Sensoren gemacht und die Daten gespeichert werden sollen (z.B. als csv).

Nun hatte ich die Idee, einen Raspberry PI als Basisstation zu nehmen, 
so weit so gut.

Aber wie komme ich an (sagen wir) 6-8 WLAN-fähige Temperatursensoren? 
Ich sehe 2 Möglichkeiten:

(a) Selbst basteln. Wenn ja, welche (günstige) Möglichkeit hätte ich, 
einen Temperatursensor mit einem WLAN-Modul zu koppeln? (Kabelverbindung 
ist leider nicht möglich. Und Bluetooth hat wohl nicht die geforderte 
Reichweite)

(b) Kaufen. Hab diesbezüglich aber leider nichts im Internet gefunden. 
Und nein, ich möchte keine Wetterstation um 500€ kaufen ;-)

Hat jemand von euch eine Idee?

von Foobar (Gast)


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https://github.com/search?utf8=%E2%9C%93&q=wifi+temperatur+sensor

Gibt doch genug Auswahl im Internet zum selbst bauen ...

von Joachim S. (oyo)


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Zwei Möglichkeiten, die mir auf Anhieb einfallen:
(a) Selbstbau-Lösung mit ESP8266 und Temperatur-Sensor. Evtl. statt 
eines reinen Temperatur-Sensors Sensoren wie den DHT22 verwenden, der 
Temperatur UND Luftfeuchtigkeit misst.

(b) Günstige vergleichbare externe Sensoren zum Betrieb mit 
handelsüblichen Wetterstationen kaufen, die ihre Daten dann allerdings 
nicht per WLAN, sondern vermutlich per 433 oder 868MHz übertragen. Die 
eigentliche Wetterstation aber nicht kaufen, sondern die Daten per 
433/868MHz-Empfänger abgreifen und per Microcontroller dekodieren 
lassen.

von kleiner Affe (Gast)


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Hallo

Such mal nach einem ESP8266. Das ist ein 5 Euro SoC der bereits für Wlan 
ausgestattet ist. Lässt sich mit eine Lua Skript steuern; ich bevorzuge 
jedoch normales C mit der Arduino IDE. Geht sehr schnell bis das läuft. 
Zudem hast du ein 80MHz Prozessor mit SPi,I2C,UART, einigen digitalen 
I/O's UND was du für ein Temperatursensor wohl gut gebrauchen kannst 
einige ADC Eingänge.

Hoffe ich konnte dir helfen.

Gruss

von Kolja L. (kolja82)


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kleiner Affe schrieb:
> einige ADC Eingänge.

leider nur einen und den auch nur bis 1V.
Im Gegensatz zu den Arduinos, die mehrere mit 5V haben.

von Bernhard (Gast)


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Ich verwende den ESP8266 und SHT21 Temperatur- und Feuchtesensoren.
Zusammen mit einem 18650 Akku kann man damit Akkulaufzeiten von 
theoretisch etwa einem Jahr bei erreichen.

Wichtig ist, dass du die Werte nicht abfragst von dem Temperatursensor.
Besser ist es wenn du ihn aufwachen lässt, er die Daten selbständig an 
den Raspberry schickt und ihn dann wieder einschlafen lässt.
Je nach Wlan kann man ihn so etwa 0,5 - 1 Sekunde messen und dann wieder 
beliebig lange schlafen lassen.

von Manfred (Gast)


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Kolja L. schrieb:
>> einige ADC Eingänge.
> leider nur einen
Ist nicht schön, aber mehr braucht man für einen Wert (Temperatur) 
nicht.

> und den auch nur bis 1V.
Na und? Du kannst einen Spannungsteiler rechnen?

> Im Gegensatz zu den Arduinos, die mehrere mit 5V haben.
Diese 5V als Referenz benutze ich eher selten, da sie aus der 
Betriebsspannung abgeleitet werden. In keiner meiner bisherigen 
Anwendungen passte der Bereich, so dass ich praktisch immer teilen oder 
verstärken musste. Gerade beim AT328-Arduino bietet sich die interne 1,1 
V - Referenz an, die ist nämlich sehr gut.

(Es gibt andere Atmels, wo die interne Referenz deutlich schlechter als 
am 328 ist, wurde an anderer Stelle mal drüber gestritten.)

von jk (Gast)


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Nimm den esp8266 mit einem ds1820. Den esp nach dem Verbindungsaufbau 
und senden der Informationen (geht am besten über mqtt) in den deep 
sleep schicken. Mit einem 15min-Rhythmus lief das Ding mit 2 
AA-Batterien ca 2 Monate.
Wenn Du den esp8266-01 nutzt (der ist am billigsten) musst Du allerdings 
einen Pin des Chips mit GND verbinden, und das ist ziemlich friemelig, 
geht aber (Details gibt's irgendwo im Internet, die Daten habe ich 
gerade nicht parat).
Mit einem größeren Akku müsste er aber längere Zeit laufen.

Ich habe es damals mit lua gemacht; in der Arduino-IDE gibt es aber auch 
einfache Lösungen dazu; zu letzterem würde ich jetzt eher tendieren, da 
mir das asynchrone Verhalten von lua Schwierigkeiten macht

VG

Joachim

von Ouzo (Gast)


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jk schrieb:
> Ich habe es damals mit lua gemacht; in der Arduino-IDE gibt es aber auch
> einfache Lösungen dazu; zu letzterem würde ich jetzt eher tendieren, da
> mir das asynchrone Verhalten von lua Schwierigkeiten macht


Espbasic mit MQTT oder Microphyton für Esp8266 mit MQTT machen es noch 
einfacher.
Im Inet gibt es genug fertige Lösungen.

von martin (Gast)


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ESP8266 als Sensor, da gibts bei aliexpress einige fertige boards, auch 
welche wo schon spannungsregler und temperatursensor drauf sind.
Ich würde mich nur bevor ich was kaufe bez. akku-betrieb & sleep 
funktion des esp8266 einlesen - denn dazu braucht es eine externe 
verdrahtung (gpio16 und noch ein pin sollten verbunden werden) - im 
idealfall kaufst du ein breakout wo das bereits so verbunden ist...

lua fand ich relativ instabil, arduino-ide ist relativ simpel 
aufzusetzen und es gibt sehr viele libraries. damit beschränkt sich der 
programmieraufwand auf sleep-timer, wlan, sensor, mqtt message und 
schlafen legen - nix low-level bez. sensor-protokoll und derlei.

Es gibt auch dev-kits mit lipo-ladechip, damit könntest du auch ohne 
viel aufwand einen 1s lipo integrieren - dann wäre natürlich der adc 
sinnvoll um die spannung zu überwachen, und wenn akku-betrieb natürlich 
tiefschlaf, wakeup, wlan-connect und temp-messen gleichzeitig (die 
sensoren brauchen ja auch ein wenig zeit zu messen). und wieder schlafen 
legen.

als protokoll mqtt, am raspberry mosquitto als broker und z.b. node-red 
für das bischen glue-code um von mqtt-messages auf ein schickes 
dashboard oder mysql, csv und co zu kommen.

läuft hier seit nun fast 2 jahren sehr stabil - fette empfehlung!

von Andreas S. (igel1)


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