Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromflussabbruch mit Arduino Nano steuern?


von Bara (Gast)


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Hallo Leute,

Ich habe eine Frage und zwar ist es möglich ein Programm zu schreiben 
mit dem Arduino Nano, der einen Stromfluss unterbrechen kann, wenn der 
Strom zb über 0.8 A liegt?

Ich habe einen Motor, der eine Schiebetür hoch und runter steuert, wie 
bei einem bei einem Garagentor. Die Betriebsspannung liegt ungefähr bei 
9 V und der Stromfluss liegt bei ca. 0,5 - 0,6 A. Wenn nun die Hand zB 
zwischen dem Öffnen oder Schließen dazwischen funkt oder irgendwas 
anderes die Öffnung verhindert, steigt natürlich der Strom auf bis zu 
1,2A.

Ich möchte nun den Arduino wie eine Art Lichtschranke benutzen, der das 
Tor stoppt, sobald äußere Einflüsse auf das Öffnen und Schließen 
auswirken.

Meine Idee war es nun, es über den Stromfluss zu machen.

Funktionert das mit dem Arduino Nano? Ich bin leider ein Laie im Bereich 
Arduino Programmierung.

Liebe Grüße

von Wolfgang (Gast)


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Bara schrieb:
> Funktionert das mit dem Arduino Nano? Ich bin leider ein Laie im Bereich
> Arduino Programmierung.

Der ATmega328 kann selbst weder Ströme von 0.8 ... 1.2A schalten noch 
kann er Ströme direkt messen. Die Programmierung ist kein Problem, aber 
erstmal muss zwischen die Umwelt und den Arduino ein passendes 
Interface, i.e. ein Strom-Spannungswandler, der den Strom in eine für 
den ATmega mundgerechte Spannung umwandelt und ein passender Treiber, 
der dann erlaubt, über einen GPIO-Pin die Last zu schalten.

von Stefan F. (Gast)


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Ganz so einfach wird es allerdings nicht, denn wenn du wirklich den 
Strom bei 0,8A unterbrichst, wird der Motor gar nicth anlaufen. Denn der 
Anlaufstrom wird erheblich höher sein.

Die Kunst wird darin bestehen, Anlaufstrom und normale 
Unregelmäßigkeiten von Störungen zu unterscheiden.

Ich würde einfach eine 1A Polyfuse Sicherung verwenden. Die spricht 
angemessen träge an.

von Bara (Gast)


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Es gibt in der Uni viele Zusatzgadgets für den Arduino Nano, den man an 
den Arduino anschließen kann. Ich weiß aber jetzt nicht genau, ob der 
Strom-Spannungswandler ein Zusatztool für den Arduino ist bzw. gibt?

Ja ich hab ein Trafo hier mit Stromanzeige und kann den Lauf nochmal 
testen demnächst. 0.8A war ein Beispielwert.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Es gibt in der Uni viele Zusatzgadgets für den Arduino Nano, den man an
>den Arduino anschließen kann.

Von Atmel gibt es eine AppNote für diese Problem: AVR480.

Allerdigs weiß ich im Moment nicht wo man das z.Z. her bekommt. Die 
ATMEL Seite ist teilweise schon ungütig und die von Microchip nicht gan 
Uptodate.

MfG Spess

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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von Bara (Gast)


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Lieben Dank für eure Mühe.

Angenommen ich würde diese Sicherung mit einbauen, würde das Tor 
stoppen, wenn der Strom zu hoch wäre oder reguliert der nur den Strom. 
Beim einlesen dieser Sicherung ist mir das nicht so ersichtlich.

Mit dem Atmel wüsste ich jetzt gar nicht was ich damit tun sollte. Ist 
das jetzt ein Programm für den Arduino?

Lieben Dank auf jeden Fall.

Übrigens geht es nur um das Stoppen des Tores, das muss nicht zwingend 
mit dem Arduino erfolgen. Das war nur eine Idee.

Wenn es anderweitig ne Lösung dafür gibt, bin ich auch bereit andere 
Bauteile zu verwenden.

Liebe Grüße

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Atmel ist (war, jetzt ebenfalls Microchip) der Hersteller der µCs, Die 
auch beim Arduino verbaut sind.

Die AppNote ist ein Schaltungsvorschlag, wie man mit einem Atmel-Chip 
ein so geartetes Problem erschlagen kann.

Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Nun musst Du entscheiden, ob Du mit dieser Lösung Dein Problem lösen 
kannst oder was Dir dazu noch fehlt.

Die Idee mit der Sicherung sehe ich nicht als so toll:
1. brauch die Sicherung 'unendlich lange', bis Sie auslöst
   ... trotzdem für den Motor immer noch schnell genug
2. ohne Strom läuft der Motor gar nicht mehr - auch nicht rückwärts und 
eine ggf. eingeklemmte Person darf auf die Feuerwehr warten, da das Tor 
'mit Hausmitteln' in keiner Richtung bewegt werden kann.

Du musst 'nur' erkennen, wann der Motor überdurchschnittlich viel Strom 
nimmt.
Haus- und Hoftore machen dafür eine Lernfahrt (dabei sollten die Kinder 
NICHT im Tor spielen ;)) um Zeit und Kraft einzulernen.
Bei den folgenden Fahrten werden die aktuellen Werte mit den Erlernten 
verglichen - bei zu großer Differenz wird gestoppt, je nach Einstellung 
ein Stück in Gegenrichtung verfahren, um den 'Fremdkörper' wieder frei 
zu geben.

Trotz aller Helferlein würde ich diese Eiklemm-Tests nicht an mir selber 
ausprobieren - wenn der µC gerade einen schlechten Tag hat, hab ich dann 
auch Einen.

MfG

von GenerationFacebook (Gast)


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spess53 schrieb:
> Von Atmel gibt es eine AppNote für diese Problem: AVR480.
> Allerdigs weiß ich im Moment nicht wo man das z.Z. her bekommt.
Zu blöd, Google zu bedienen? Traurig!

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Zu blöd, den ganzen Thread zu lesen? Traurig!
Dieses File wurde bereits (von mir) etwas weiter oben verlinkt.

Facebook, wa?

von Bara (Gast)


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Dieser atmel Avr480 scheint also die einzige Lösung zu sein?

Ich verstehe die PDF auch nach zweimaligen anschauen nicht wirklich. 
Mein Englisch ist leider nicht das beste.

Kann mir jemand erklären, was ich damit machen soll? Irgendwie muss was 
am Motor angeschlossen werden, aber da hörts dann auch wieder auf. Kennt 
sich jemand damit aus?

Ich bedanke mich herzlichst für eure Mühe.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Die AppNote ist nur ein Hinweis, wie man 'Es' machen kann.
Allerdings haben sich da schon einige helle Köpfe Ihre Gedanken gemacht, 
also ganz abwegig ist das Teil nicht.

In dem PDF kann man z.B. sehen, daß der Strom des Motor per Shunt 
(Strom-Mess-Widerstand) erfasst wird und mit dem erwarteten Strom 
verglichen wird.
Auch steuert der µC sowohl Richtung wie Start/Stop des Motor (wäre sonst 
ja auch blöd).

Du musst schauen, wie Du den Strom von Deinem Tor ermitteln kannst.
Ist der Motor DC (Gleichspannung)?
Dann könnte man einen Shunt nutzen.
n dem Shunt fällt eine zum Strom proportionale Spannung ab - und Die 
kann der µC erfassen.
Wenn der µC jetzt noch mitzählt, wie weit das Tor gefahren ist, kann der 
Strom mit dem bei der Lernfahrt aufgezeichneten Strom verglichen werden.

Wenn die Werte zu weit auseinander laufen, ist entweder was eingeklemmt, 
oder der µC hat sich verzettelt und braucht eine neue Lern-Fahrt - z.B., 
wenn der Strom wesentlich geringer ist, als erwartet, steht das Tor wohl 
nicht so, wie gedacht.

Alles nicht ganz trivial, aber machbar ist's durchaus.

MfG

von spess53 (Gast)


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Hi

>Zu blöd, Google zu bedienen? Traurig!

Eher Traurig, wenn es saudummen Kommentare gibt. Noch dazu mit einem mit 
einem solch dämlichen Nickname.

Zu den von dir genannten Link, den habe ich auch gefunden, war mir aber 
nicht sich, ob das eine aktuelle Version ist, gibt es auch noch 
Software. Hast du die auch gefunden?

Ich kenne einen Großteil der Atmel-AppNoten ganz gut. Von dir glaube ich 
aber das du noch nicht einmal wüsstest, wonach du suchen sollst.

MfG Spess

von Bara (Gast)


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Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Also ich habe einen Gleichstrom Elektromotor mit max. 12 V 
Betriebsspannung, 7W Leistung und 3000 Umdrehungen mit 300g.cm 
Drehmoment.

Meine Konstruktion ist ein 22 cm hohes Tor, welches mit Hilfe von zwei 
Gewindestangen gerade in vertikaler Richtung, hoch und runter fährt. 
Zwischen den Enden (oben und unten) ist je ein Endschalter befestigt, 
der das Tor halt stoppt wenn es offen oder geschlossen ist. Der Strom 
der fließt lag zwischen 0.6 und 1 A. Das Tor ist aus 4 mm starken 
Sperrholz, also keine schwere Konstruktion. Das ganze sieht aus wie eine 
Miniaturgarage.

Das Problem ist halt, wenn ich meine Hand beim schließen hinein stecke, 
fährt es halt weiter und kann dadurch alles zerstören. Deshalb muss ich 
eine Lösung dafür finden.

Die Erklärung ist dank dir plausibeler geworden, aber wie realisiere ich 
das? Brauche ich da ein anderen Arduino oder ist das ein Programm dafür?

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Mal ganz ehrlich, was machst du auf der Uni?
Hoffentlich ist es keine technische Uni und falls doch bist du dort doch 
maximal zum Rasenmähen. Denn von einem Technikstudenten sollte man doch 
erwarten können, dass er Englisch kann, fähig ist Lösungen zu erarbeiten 
und sich nicht alles zum Ars... tragen lässt.

Christian_RX7

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

'Riecht' gerade nach einer Art Hühner-Klappe.
Ist Vieh-Zeug anwesend? Bewegen Diese sich fort, wenn das Tor nur 
langsam genug läuft?

Man könnte einen 0,1 Ohm-Widerstand in Reihe zum Motor verbauen.
Bei 1A fallen an diesem Widerstand 0,1V ab.
An Leistung 0,1W oder 100mW

Dann bräuchten wir eine Schaltung, Die bei Strömen über 0,8A 'mecker', 
was hier dann 0,08V entspräche.

Das könnte mit einem Poti (mehrere K) an Vdd und Vss, der Schleifer ist 
unsere 'Grenz-Spannung', von einem Komparator 'verglichen' werden und 
bei Überschreitung geht der Ausgang an.

Diesen Ausgang legen wir auf ein Mono-Flop, welches so lange verzögert, 
daß der Einschalt-Stromimpuls nicht stört.
Wenn jetzt das Mono-Flop auch den Ausgang auf an schaltet, haben wir was 
erwischt und stoppen mindestens den Motor.

Hier wäre jetzt ein Ruck in die Gegenrichtung wünschenswert mit 
anschließender Abschaltung, da ja wohl ein Problem vorliegt.
Der Rückwärtsruck würde das Hühnchen wieder befreien - theoretisch.

Gleiches ginge auch mit einem beliebigen µC, nur hat man hier mehr 
Freiheit, eben z.B. den Rückwärtsruck, nach einer Minute kann man 'den 
nächsten Versuch' starten - wenn dann immer noch z.B. ein Ast im Tor 
liegt, wird's dem µC aber auch nicht zu blöd, Der probiert's halt so 
lange, bis Du Ihn davon erlöst - und lässt jedes Mal die Möglichkeit, 
daß der Ast auch entwischen könnte, wenn Er denn wöllte.

Geht aber nicht um Hühner, oder?

MfG

von Mandi (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier meine Garagentor-Steuerung

musst Du an deine Konstruktion anpassen.

MfG. Mandi

von Andrea B. (stromteam)


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Wie willst du Troll denn weiterhin genanntwerden Bara oder Mandi?

von Mandi (Gast)


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@Andreas B.  bin nicht BARA !!

Da will man jemanden helfen und wird dann
als Troll bezeichnet?
Meine Garagensteuerung funktioniert einwandfrei!
Auch der el. Lift und Beleuchtung vom Puppenhaus
geht. Ist schon fast fertig.

MfG. Mandi

von Bara (Gast)


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Mega, vielen lieben Dank.

Könntest du vielleicht ein genaueres Bild von dem Steckbrett machen?

Du hilfst mir sehr weiter. Danke!

von Bara (Gast)


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Übrigens bin ich kein Technikstudent und habe auch nie zuvor mit einem 
Arduino gemacht. Gehörte zu einem Projektband, wo ich anfangs dachte, es 
ginge nur um Bastelei. Mit der Technik kenne ich mich nicht aus.

von Mandi (Gast)


Angehängte Dateien:

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Habe noch ein Foto meines Testaufbaus
als Anhang hochgeladen.

H-Brücke: TLE4202 bis 2A belastbar

wie im obigen Post bereits gesagt, gehört das
an Deine Konstruktion angepasst.
Elektronikkenntnisse und Programmiererfahrung
wären natürlich von Vorteil.
Das Arduino-Testprogramm fragt zwei Taster ab und
springt dann entweder in Garage 'Auf' oder 'Zu'.
Der Spannungsabfall an R (1 Ohm) wird 11-fach verstärkt
und über ein Poti (10k) einem Analogeingang zugeführt.
Bei Überschreiten einer Schwelle stoppt der Motor.
Ich hoffe das hilft dir weiter.

MfG. Mandi

von Bara (Gast)


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Sehr nett von dir. Das hilft mir sicherlich weiter. Ich danke dir!

Ich werde mich damit erstmal beschäftigen und melde mich dann nochmal ?

von Stefan F. (Gast)


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> Angenommen ich würde diese Sicherung mit einbauen, würde das Tor
> stoppen, wenn der Strom zu hoch wäre oder reguliert der nur den Strom.
> Beim einlesen dieser Sicherung ist mir das nicht so ersichtlich.

Wer ist "diese Sicherung"? Ich rate mal: die von mir empfohlene 1A 
Polyfuse.

> würde das Tor stoppen, wenn der Strom zu hoch wäre

Willst du mich verarschen? Du hast doch genau das als Aufgabe formuliert 
und ich habe Dir ein dazu geeignetes bauteil empfohlen. Soll ich Dir nun 
ein zweites mal schreiben, dass das geht?

> Beim einlesen dieser Sicherung

Man kann Sicherungen nicht einlesen. Was soll das bedeuten?

von Bara (Gast)


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Bei der Funktionsweise der Sicherung eingelesen.

Ist schon ok, danke :D

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