Hallo, ich habe eines dieser billigen 90A Fülldraht-Schweißgeräte vom Baumarkt (Marke Einhell BT-FW 100). Beim Kauf (gebraucht), war der Vorschubantrieb defekt, den ich durch Ersatz eines Transistors reparieren konnte. Ich habe bei der Reparatur des Schweißgerätes den angehängten Schatplan verwendet. Da ich nun vorhabe, das Schweißgerät umzurüsten (Gleichstrom, geregelter Vorschub) habe ich ein Verständnisproblem bei der Interpretation der Funktion der Widerstände R4 und R3. Was sollen die denn genau bringen? Zum Verständnis des Schaltplans: FM: Fan Motor zur Kühlung des Trafos TR1: Schweißtrafo mit den Studen 45A (Min) und 90A (Max) TH: Thermoschalter bei Überhitzung CR1 /CR2: Relays, die die die entsprechenden Schalter schließen, wenn TS gedrückt TS: Taster an der Schweißpistole zum starten des Schweißvorgangs und Vorschubs M: Vorschubmotor WR1: Poti zur Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit R5: Freilaufwiderstand (Bremst den Motor, wenn Taster geöffnet) Falls noch Infos fehlen, kann ich die nachliefern. Bitte keine Kommentare der Art: "Diese Billiggeräte sind eh Schrott". Es geht hier ums Verständnis.
Hallo Timo, ich versuche eine Erklärung zu finden: hierbei muss man die Besonderheiten einer Schweißanlage kennen. Und auch die Sicherheitsbestimmungen falls man Veränderungen vornehmen möchte; dies vorne weg. Nun zur Schaltung: Der Vorschubmotor wird aus der Schweißspannung gespeist. Die Einschaltung des Drahtmotors sowie die primärseitige Zuschaltung werden über Relais durch einen Taster an der Handzange ausgelöst. Die Leitungen werden in der Regel in einem Schlauchpaket geführt. Die Schweißleitungen sollten bis zur Schweißstelle parallel geführt werden, um Induktionsfelder zu vermeiden. Ebenso treten beim Zu- und Abschalten des Schweißstromes Überspannungen auf, die sich auf die im Schlauchpaket befindlichen Leitungen auswirken. Dieses ist in der gegebenen Maschine der Fall. Die beiden Leitungen zum Taster werden vom Steuertafo potentialfrei geführt. Da ein Pol der Schweißspannung an der Schweißstelle geerdet ist wird die Schaltspannung durch TR2 ebenfalls über die beiden Widerstände R3 und R4 auf "Masse" gelegt. (Die Widerstände dienen weiterhin zum Schutz des Trafos falls auf den Leitungen zum Taster ein Erdschluss auftritt und vorher die Sicherung auslösen kann.)
Also ich fasse nochmal zusammen. Sie sehen zwei Gründe: 1. Punkt zwischen R3 und R4 auf Masse legen. -> Grund habe ich nicht verstanden zumal ja nicht gesagt ist, dass genau die Leitung, die mit der Stelle verbunden ist, die Masseleitung ist. Ist sowieso egal, da galvanisch getrennt. 2. Schutz vor Erdschluss der Leitungen zum Taster. -> Die Leitung zum Taster haben gerade mal die 12VAC von TR2. Da ist kein Schutz notwendig. Vielleicht habe ich auch die Ausführung noch nicht so ganz verstanden. Vlt können Sie es noch anders beschreiben.
Grundlagen: Beim Schweißen wird durch den Trafo durch eine kleine Spannung ein großer Schweißstrom für den Lichtbogen und dadurch das Abschmelzen des Drahtes erzeugt. An der Schweißstelle entsteht ein Kurzschluss. Die dargestellten Szenarien sind immer in Einklang mit den VDE- Vorschriften zu betrachten. Die Sekundärseite des Schweiß Trafos ist zu erden. Dabei ist es egal, welcher Anschluss geerdet wird; die Sekundärseite des Trafos ist niederohmig. ZU 1: Egal ist das nicht. Der kleine Trafo besitzt keine "Sichere Trennung". Bei einem Isolationsschaden würde die Netzspannung am Schalter anliegen. Durch den Kurzschluss am Lichtbogen und der kleinen Impedanz der Sekundärseite des Schweißtrafos spielt der Erdungsanschluß keine Rolle. Den Erdungsanschluß wird man nicht an die Handzange legen: oder? Zu 2: selbst die kleine 12V Spannung hat ihre Tücken wenn man die Gesamtanlage betrachtet. Auf diesen Leitungen kann man sich parasitäre Ströme einfangen. Die Schweißleitungen verhalten sich durch den Wechselstrom wie ein Trafo mit einer Wicklung. In diesem Milieu befindet sich nun diese 12V- Leitung. Außerdem handelt es sich hier zwar um Kleinspannung aber nicht um Schutzkleinspannung bei der andere Kriterien gelten. Die Schweißeinrichtungen unterliegen bestimmten VDE- Normen, die üblicherweise auf dem Typenschild angegeben sind. Vielleicht haben Sie die Gelegenheit sich in diese Vorschriftenwerke einzulesen. Ebenfalls hilfreich ist die Gebrauchsanweisung des Herstellers. Fazit: für den Gebrauch von elektrischen Anlagen steht die Sicherheit des Bedieners an erster Stelle.
Herbert Busch schrieb: > An der Schweißstelle entsteht ein > Kurzschluss. Der Lichtbogen ist kein Kurzschluss, über die Lichtbogenstrecke fällt eine gewisse Spannung ab. Sonst würde definitionsgemäß die gesamte Verlustleistung im Trafo anfallen und Lichtbogenschweissen wäre unmöglich. Herbert Busch schrieb: > Dabei ist es egal, welcher Anschluss geerdet wird; Die Seite die von Elektronen beschossen wird heizt sich stärker auf. Je nach Elektrode und zu schweissendem Material kann ziemlich wichtig werden.
THOR schrieb: > Der Lichtbogen ist kein Kurzschluss, über die Lichtbogenstrecke fällt > eine gewisse Spannung ab. Mit diesem Gerät müssen sie mit der Handelektrode erst einen Kurzschluss erzeugen. Das Prinzip ist wie mit Stabelektrode. Wie sonst soll bei einer Leerlaufspannung von 30V ein Lichtbogen entstehen. Es gibt hier keine Zündeinrichtung wie beim WIG/MAG mit Schutzgas. Entscheidend für das Schmelzen des Metalls ist die Stromstärke. THOR schrieb: > Die Seite die von Elektronen beschossen wird heizt sich stärker auf. Je > nach Elektrode und zu schweißendem Material kann ziemlich wichtig > werden. Ich muß mich wiederholen: Hier wird mit Wechselstrom geschweißt. Mit Elektronen beschießen ist ein anderes Fachgebiet. Timo N. schrieb: > Da ich nun vorhabe, das Schweißgerät umzurüsten (Gleichstrom, geregelter > Vorschub) Lass die Finger davon, das wird nicht funktionieren. Mit Gleichstrom schweißen ist anderes Gebiet, dazu benötigt man andere Geräte, die dafür ausgelegt sind. Timo N. schrieb: > Funktion der Widerstände R4 und R3. Was sollen die denn genau bringen? Das war Ihre eigentliche Frage. Ist die beantwortet und verstanden worden?
Um ehrlich zu sein, nein, ich habe gar nichts verstanden. 1. Warum soll man eine der beiden Sekundäranschlüsse erden müssen? Bei einem Trenntrafo nutzt man schließlich diese Eigenschaft zur Sicherheit des Anwenders extra aus, dass keine der beiden Anschlüsse geerdet ist. Außerdem sind beide Anschlüsse (Massezange und Schweißelektrode über Stromdüse) unter Umständen in Kontakt mit den Händen des Anwenders. 2.Parasitäre Ströme? Wirklich? Das ist doch jetzt ein Scherz, oder? Wenn dem der Fall wäre, warum ist der Schweißtrafo dann überhaupt galvanisch mit der Sekundärseite des kleinen Trafos für den Handtaster verbunden? Diese Verbindung wäre unnötig beziehungsweise eher störend (der Sicherheit wegen) VDE-Normen existieren, ja. Aber dafür gibt es auch Gründe. Die würde ich gerne aus Wissenshunger verstehen. Der Umbau wird gemacht, da dieser schon von vielen anderen auch schon erfolgreich durchgeführt wurde. Das ist keine Rocket Science. Hier geht es auch um kleine Spannungen < 31 VAC, also eher ungefährlich.
Push. Hat jemand die Erklärung von Herbert verstanden und kann mir erklären was er meint? Oder kann mir jemand meine eigentliche Frage beantworten? Soweit ich das verstanden hat, meint er, dass wenn die Verbindung zwischen CN1 Pin 2 und dem Spannungsteiler aus R3 und R4 nicht bestehen würde, dann würde die Leitung zum TS (Schalter zum Starten des Vorschubs und Schweißens) potentialfrei sein, da sie durch TR2 ja galvanisch getrennt ist. Ist diese Potentialfreiheit wirklich so tragisch? Auch wenn ein Isolationsschaden am TR2 auftreten sollte, ich würde ja durch das Kunststoff des Schalters an der Handzange trotzdem noch vor den Leitungen des Schalters TS geschützt sein.
Hi @tnn85, @Timo N, hast du mittlerweile den Umbau erfolgreich geschafft? Ich habe das gleiche Gerät hier und stehe vor der Herausforderung, dass der Drahtvorschub ebenfalls nicht mehr funktioniert. Kannst du mir in deinem Schaltbild erklären, wozu CR1 der Schließerkontakt benötigt wird, bzw. welche Funktion dieser in Verbindung mit C1 realisiert? Prinzipiell müsste ich doch an der Klemme sowie dem Brenner zu jedem Zeitpunkt eine Spannung anliegen haben, oder?
Ich würde ganz einfach den Vorschub mit nem regelbaren Netzteil antreiben. Diese Billigteile, dies bei Ali usw gibt, haben lediglich nen DC-Motor drin. Irgend so ein Mabuchi, Johnson Teil mit Getriebe, dass die nur um die 100UPM machen. Einschalten kann mans ja nach wie vor mit einem der beiden dafür vorgesehenen Relais.
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