Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SW TV mit (F)BAS / CompositeVideo Eingang nachrüsten


von Walter (Gast)


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Hallo,

ich hab hier einen alten tragbaren 14" SW TV ("ICE TV 1003"), den ich 
gerne als Display für einen Raspi nutzen will (don't ask... :-) ). 
Leider hat das Gerät nur einen Antenne und keinen 
CompositeVideo-Eingang.

(man verzeihe mir meine dilettantischen Versuche, aber mit 
Analogelektronik bin ich nicht so bewandert...)

Ich hab nun mal "ganz naiv" die Leiterbahn am Pin 9 des TV Tuners 
unterbrochen und hier das FBAS vom Raspi eingeschleift. Leider ohne 
Erfolg. Es flimmert zwar ein bischen (bzw. das Rauschen verändert sich), 
aber ein Bild ist nicht zu erkennen.

Dann hab ich mal das Signal direkt auf Pin 1 des AN5151N gegeben: 
"anderes Flimmern" aber kein Bild.

Stelle ich mir das zu einfach vor und es ist ohne zusätzliche Elektronik 
gar nicht möglich, hier irgendwo CompositeVideo einzuspeisen, oder setze 
ich nur an der falschen Stelle an?

PS: Ja ich könnte mir in der Bucht für 3€ einen HF-Modulator schiessen, 
aber die "HF-Brücke" wollte ich eigentlich vermeiden.

LG, Walter

von THOR (Gast)


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Also Pin 9 ist IF, das steht wohl für intermediate frequency. Also die 
runtergemischte Zwischenkreisfrequenz.
Da ein Signal einfach anzulegen muss schiefgehen. Man könnte natürlich 
eins reinmischen.

Pin 6 vom AN5151 scheint mir ein guter Kandidat zu sein wenn ich mich 
das (teilweise japanische) Datenblatt so angucke.

von THOR (Gast)


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Bzw. Pins 6-8 eigentlich.

von oldeurope O. (Gast)


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Ich meine, man muss den Pin 5 vom AN5151 ablöten
und dann dort auf der Leiterplatte Video mit 2Vpp
und passendem Gleichanteil, einspeisen.

LG
old.

von 2⁵ (Gast)


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Nach 
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/77325/PANASONIC/AN5151N.html 
würde ich Pin 5 vom IC auftrennen und dort mal versuchen, das 
Videosignal einzuspeisen. Also nicht in Pin 5, sondern in die Schaltung, 
die von Pin 5 weggeht.

Vorher mal mit dem Oszi draufgehen, um zu sehen, ob dort ein "normales" 
Video Signal rauskommt. Pegel usw. siehe hier: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal

von Walter (Gast)


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Pin 5 wars.

Vielen Dank an alle!

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Walter schrieb:
> Vielen Dank an alle!
Fein! Noch ein paar Anmerkungen von mir:
Üblicherweise werden Videosignale mit 75 Ohm abgeschlossen und haben 
dann noch 1 Vss Signalspannung. Falls die Amplitude nicht reicht, müsste 
man es verstärken.

Der Endtransistor will einen Arbeitspunkt irgendwo, vermutlich in der 
Mitte zwischen 0 V und der internen Betriebsspannung, sehen. Das scheint 
bei dir ja ohne besondere Maßnahmen irgendwie zu klappen - das Glück ist 
mit den Tüchtigen :-)

Was mir Kummer macht: Damals waren viele Monitore oder Fernseher mit 
billiger AC-Kopplung in der Endstufe ausgerüstet. Dieser hier auch. Der 
Schwarzwert ist stark Bildinhaltsabhängig und ein reines Weiß wird nur 
wenig heller sein als ein reines Schwarz. Beide sind einfach grau.

Eine Schwarzwert-Restaurierung nachzurüsten ist möglich. Mit ein 
bisschen Glück ist das nicht viel mehr als eine Diode (passive 
Synchronpegelklemmung), präziser würde es mit ein paar Bauteilen mehr 
und evtl. Schaltungsänderungen (aktive Schwarzwertklemmung).

Nebenbei: Ich habe noch ein paar alte, aber fabrikneue 
BAS-Monochrom-Monitore mit grüner(!) Bildröhre (12", glaube ich) zu 
verschenken. Die machen ein perfektes Bild.

von THOR (Gast)


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Walter schrieb:
> Pin 5 wars.
>
> Vielen Dank an alle!

Foto?

von optiker (Gast)


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Walter schrieb:
> den ich
> gerne als Display für einen Raspi nutzen will

Was kommt denn aus dem Raspi so raus? Wirklich ein Videosignal mit 
15,...kHz Zeilenfrequenz interlaced?

von hinz (Gast)


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optiker schrieb:
> Walter schrieb:
>> den ich
>> gerne als Display für einen Raspi nutzen will
>
> Was kommt denn aus dem Raspi so raus? Wirklich ein Videosignal mit
> 15,...kHz Zeilenfrequenz interlaced?

https://jankarres.de/2013/01/raspberry-pi-composite-fbas-einstellungen/

von Joachim B. (jar)


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optiker schrieb:
> Was kommt denn aus dem Raspi so raus? Wirklich ein Videosignal mit
> 15,...kHz Zeilenfrequenz interlaced?

auf Wunsch klaro!

Ich gehe mit dem AV auf einen Modulator und verteile per Antenne.

von Walter (Gast)


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Bittesehr, der Bildbeweis :-)

von couch_potato (Gast)


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Walter schrieb:
> ich hab hier einen alten tragbaren 14" SW TV ("ICE TV 1003")

Walter schrieb:
> Bittesehr, der Bildbeweis :-)

Herzlichen Dank! Bilder lügen nicht. Die Bildschirmdiagonale
beträgt nicht 14", sondern 14cm. :-)

von oldeurope O. (Gast)


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Walter schrieb:
> Bittesehr, der Bildbeweis :-)

Arbeitspunkt und Videoamplitude stimmen nicht.
Der Hintergrund sollte dunkel und ohne
Rücklaufstreifen sein.
Ich würde eine Schwarzwertklemmung reinfrickeln.

LG
old.

von Marek N. (Gast)


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ICE? der war doch vor paar Wochen in der Bucht, oder?

von Walter (Gast)


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Hallo,

> Ich würde eine Schwarzwertklemmung reinfrickeln.

Äh, ja.

"Der Zahn der Zeit" schrieb auch weiter oben schon:

> Eine Schwarzwert-Restaurierung nachzurüsten ist möglich. Mit ein
> bisschen Glück ist das nicht viel mehr als eine Diode (passive
> Synchronpegelklemmung), präziser würde es mit ein paar Bauteilen mehr
> und evtl. Schaltungsänderungen (aktive Schwarzwertklemmung).

Ok, irgendwo eine Diode einlöten könnt' ich hinbekommen. Die Frage ist 
wohin damit? :-)

Walter

von Walter (Gast)


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Marek N. schrieb:

> ICE? der war doch vor paar Wochen in der Bucht, oder?

Kann sein. Ich hab meinen letzte Woche am Flohmarkt mitgenommen. Ich 
habe gehofft, der Verkäufer nennt mir einen zweistelligen Eurobetrag. 
Dann wär ich auch einfach weitergelaufen. Leider wollte der nur 2,50€ - 
und da konnte ich einfach nicht mehr nein sagen.

Walter

von hinz (Gast)


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Walter schrieb:
> Marek N. schrieb:
>
>> ICE? der war doch vor paar Wochen in der Bucht, oder?
>
> Kann sein. Ich hab meinen letzte Woche am Flohmarkt mitgenommen. Ich
> habe gehofft, der Verkäufer nennt mir einen zweistelligen Eurobetrag.
> Dann wär ich auch einfach weitergelaufen. Leider wollte der nur 2,50€ -
> und da konnte ich einfach nicht mehr nein sagen.

Der Jagdinstinkt halt. ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du hast da nur ein wenig zu hohe Helligkeit.
Das vertikale Blanking sollte eigentlich über RV11 und DY03 kommen und 
während des V-Rücklaufs den Emitter der Videoendstufe hochlegen und 
damit auf schwarz setzen.
Normalerweise reicht es, Helligkeit etwas zurückzunehmen und dafür den 
Kontrast etwas anzuheben.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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Walter schrieb:
> Kann sein. Ich hab meinen letzte Woche am Flohmarkt mitgenommen. Ich
> habe gehofft, der Verkäufer nennt mir einen zweistelligen Eurobetrag.
> Dann wär ich auch einfach weitergelaufen. Leider wollte der nur 2,50€ -
> und da konnte ich einfach nicht mehr nein sagen.

Genial, für den Preis muss man das natürlich mitnehmen! Schön, dass es 
sich jetzt noch in einer neuen Retro-Aufgabe behaupten kann.
Ich glaub, die Teile waren damals ziemlich popolär unter Truckern, 
jedenfalls hat man die oft aufm Armaturenbrett gesehen.

Ich hab mir vor Kurzem ein ICE 1460 geschossen für 25 € inkl. Versand. 
Hat schon Color und AV in/out und sogar glaub ich nen IR-Empfänger.

Mich juckts ja schon noch, damit bis nach Weißrussland/Ukraine 
durchzufahren in Urlaub, um noch mal die letzten Band I-Sender zu 
dokumentieren. Frauchen hält mich ja eh schon für verrückt :-p

Beste Grüße, Marek

von oldeurope O. (Gast)


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Zeichne doch mal bitte Deinen neuen Videoeingang
in die Zeichnug ein.
Auch die Videoamplitude wäre mal interessant.
Normalerweise sollen da ja 2Vpp liegen.
Mit 75R Abschluss wird Raspi wohl 1Vpp bringen,
richtig?


Walter schrieb:
> Ok, irgendwo eine Diode einlöten könnt' ich hinbekommen. Die Frage ist
> wohin damit? :-)

Anode der Diode an die Katode der Bildröhre.
Katode der Diode an eine "harte" Gleichspannung.
Dann wird das Videosignal mit den positiven
Syncböden an der Anode geklemmt.
Vorausgesetzt der Videoverstärker gibt das vom
Innenwiderstand sauber her.
Also nicht ganz unproblematisch.

Ich halte es für einfacher auf CY05 zu verzichten
und die Klemmung im Videoverstärker zu machen.

Für solche und andere Zwecke habe ich mal ein
Universal-Video-Board entworfen, dass man passend
bestücken kann:

http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/uvb/uvb_d.htm

LG
old.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Walter schrieb:
> Ok, irgendwo eine Diode einlöten könnt' ich hinbekommen. Die Frage ist
> wohin damit? :-)
Wenn ich das nur so einfach vorhersagen könnte... Die Zusammenhänge sind 
zu komplex, um das so einfach vorherzusagen. Im wesentlichen parallel zu 
RY07, aber da wird man mindestens noch einige andere Bauteile in der 
Dimensionierung ändern müssen. Mehr könnte ich vielleicht sagen, wenn 
ich die Oszillogramme von allen betreffenden Stellen in der Umgebung 
sehe.

CO2 ist ihm N. schrieb:
> Anode der Diode an die Katode der Bildröhre.
> Katode der Diode an eine "harte" Gleichspannung.
Könnte z. B. so oder ähnlich klappen. Nur: Sync ist an der Kathode 
positiv, also muss da auch die Kathode der Diode dran. Und dann muss 
über RY07 immer genug Strom fließen, dass die Diode immer zum Leiten 
kommt. Und die "harte" Gleichspannung muss einstellbar sei - das ist die 
Helligkeitseinstellung. Also RY07 an Masse und mit dem Poti eine 
Gleichspannung einstellen, die... ach, jetzt wird es komplex...

Matthias S. schrieb:
> Du hast da nur ein wenig zu hohe Helligkeit.
> Das vertikale Blanking sollte eigentlich über RV11 und DY03
... sowie DY01 für das horizontale Blanking...
> kommen und während des V-Rücklaufs den Emitter der Videoendstufe und
> hochlegen damit auf schwarz setzen.
Ich vermute, dass das mit dem Arbeitspunkt des Endtransistors, den ich 
oben erwähnt hatte (irgendwo, vermutlich in der Mitte zwischen 0 V und 
der internen Betriebsspannung) zusammenhängt. Die Austastsignale können 
dem Bildsignal nicht mehr überlagert werden, weil der Arbeitspunkt schon 
am "Rand" liegt.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Ich korrigiere mich:

Der Zahn der Zeit schrieb:
> Sync ist an der Kathode
> positiv, also muss da auch die Kathode der Diode dran.
Da muss doch die Anode der Diode dran!

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Wenn ich mich nicht völlig täusche, könnte es schon incl. 
Helligkeitseinstellung ganz gut klappen, wenn RY07 durch die Diode 
ausgetauscht wird. Vielleicht ist dann noch was am Arbeitspunkt der 
Helligkeitseinstellung zu verbessern, das müsste dann RY13 kleiner 
machen sein. Dann kann aber immer noch einiges suboptimal sein!

von Martin (fallout_1956)


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Hallo!

Ich bin genau mit dem gleichen Projekt gestartet.

Möchte einen Raspberry Pi 3 per Videosignal an einen kleinen 
S/W-Fernseher anschließen.

Habe hier einen ONWA TVR-705 mit einem AN5150-N IC.

Mit der obigen Beschreibung habe ich PIN 5 von der Leiterplatte getrennt 
und das Videosignal in den freigewordenen Anschluß in das Board 
eingespeisst.

Ergebnis wie im Bild von Walter weiter oben im Thread. Der Rücklauf ist 
sichtbar und das Bild ist verwaschen.

Hat jemand den Tipp mit der Diode an Stelle von RY07 ausprobiert?

von Martin (fallout_1956)


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Hier das aktuelle Bild im Anhang!

Das Signal stammt von einem DVD Player, da der Raspi noch auf dem Weg zu 
mir ist.

von Joachim B. (jar)


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Martin schrieb:
> Ergebnis wie im Bild von Walter weiter oben im Thread. Der Rücklauf ist
> sichtbar und das Bild ist verwaschen.
>
> Hat jemand den Tipp mit der Diode an Stelle von RY07 ausprobiert?

Der Pegel ist zu hoch, der Zeilenrücklauf nicht dunkel getastet
sonst ist es ein Suchspiel da ich nicht weiß worauf du dich mit der 
Diode und RY07 beziehst!

man kann hier auch Links setzen, gehe einfach auf Überschrift vom 
Beitrag, kopiere den Link und setze ihn hier ein oder zitiere Diode oder 
RY07 aus dem Beitrag oder zitiere was anderes aus dem Beitrag mit dem 
Bild

von Martin (fallout_1956)


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Hallo Joachim B.,

danke für den Hinweis mit den Links.

Hier die Verweise auf die Beiträge:

Joachim B. schrieb:
> Martin schrieb:
>> Ergebnis wie im Bild von Walter weiter oben im Thread. Der Rücklauf ist
>> sichtbar und das Bild ist verwaschen.
>>
>> Hat jemand den Tipp mit der Diode an Stelle von RY07 ausprobiert?
>
> Der Pegel ist zu hoch, der Zeilenrücklauf nicht dunkel getastet
> sonst ist es ein Suchspiel da ich nicht weiß worauf du dich mit der
> Diode und RY07 beziehst!
Ich beziehe mich auf den Schaltplan im ersten Beitrag:
Beitrag "SW TV mit (F)BAS / CompositeVideo Eingang nachrüsten"
>
> man kann hier auch Links setzen, gehe einfach auf Überschrift vom
> Beitrag, kopiere den Link und setze ihn hier ein oder zitiere Diode oder
> RY07 aus dem Beitrag oder zitiere was anderes aus dem Beitrag mit dem
> Bild
Der Vorschlag mit der Diode ist hier:
Beitrag "Re: SW TV mit (F)BAS / CompositeVideo Eingang nachrüsten"

von Martin (fallout_1956)


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Wenn ich mir das Bild detailiert anschauen sieht es so aus als ob auch 
der Zeilenrücklauf beim Bildaufbau nicht schwarz geschaltet ist und jede 
Zeile mit hellgrau fein überschrieben wird:

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Gitter 2 'zudrehen'. Befindet sich auf dem Röhrensockel oder am 
Zeilentrafo. Dann ist der Rücklauf zumindest weg.

Dann sollte es noch ein Poti in der Nähe des Zeilentrafos geben, oder an 
ihm selbst. Das wäre Gitter 1 / Focus. zum scharfstellen.

Sollte das Bild weiterhin 'verschliffen' sein, entweder komplett 
übersteuert. Vpp = max 1,0V (soweit ich das noch weiß). oder eben der 75 
Ohm fehlt, oder es bedarf noch etwas Signalaufbereitung durch einen OP 
(z.B. CA31..)

: Bearbeitet durch User
von Kurt (sommerwin)


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Miss mal im Originalzustand welche Spannung an Pin 5 ansteht. Die 
bestimmt nämlich den Arbeitspunkt der Video Endstufe. Wenn dann Pin 5 
aufgetrennt wird, musst du diese Spannung erstmal erzeugen (Widerstand 
zur Versorgungsspannung). Und da die Spannung garantiert höher als 1V 
ist, soweit ich mich noch erinnere lag die bei ca 2,5V, darfst du dort 
auf keinen Fall den Video Signalgeber direkt anschliessen. Nimm einen 
kleinen Elko, damit sollte es klappen

von Martin (fallout_1956)


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Thomas S. schrieb:
> Gitter 2 'zudrehen'. Befindet sich auf dem Röhrensockel oder am
> Zeilentrafo. Dann ist der Rücklauf zumindest weg.
>
> Dann sollte es noch ein Poti in der Nähe des Zeilentrafos geben, oder an
> ihm selbst. Das wäre Gitter 1 / Focus. zum scharfstellen.
>
> Sollte das Bild weiterhin 'verschliffen' sein, entweder komplett
> übersteuert. Vpp = max 1,0V (soweit ich das noch weiß). oder eben der 75
> Ohm fehlt, oder es bedarf noch etwas Signalaufbereitung durch einen OP
> (z.B. CA31..)

Danke für den Tipp - ich habe aber großen Respekt vor dem Zeilentrafo 
und traue mich da nicht ohne Weiteres ran.

von Martin (fallout_1956)


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Thomas S. schrieb:
> Gitter 2 'zudrehen'. Befindet sich auf dem Röhrensockel oder am
> Zeilentrafo. Dann ist der Rücklauf zumindest weg.
>
> Dann sollte es noch ein Poti in der Nähe des Zeilentrafos geben, oder an
> ihm selbst. Das wäre Gitter 1 / Focus. zum scharfstellen.
>
> Sollte das Bild weiterhin 'verschliffen' sein, entweder komplett
> übersteuert. Vpp = max 1,0V (soweit ich das noch weiß). oder eben der 75
> Ohm fehlt, oder es bedarf noch etwas Signalaufbereitung durch einen OP
> (z.B. CA31..)

Danke für den Tipp - ich habe aber großen Respekt vor dem Zeilentrafo 
und traue mich da nicht ohne Weiteres ran.

Brauche ich den 75 Ohm Widerstand? Ich habe das Videosignal bisher 
direkt in die Schaltung anstelle von Pin 5 eingespeist.

von Martin (fallout_1956)


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Kurt schrieb:
> Miss mal im Originalzustand welche Spannung an Pin 5 ansteht. Die
> bestimmt nämlich den Arbeitspunkt der Video Endstufe.

Habe hier gerade kein Oszi; nur ein einfaches Voltmeter.
Kann ich damit die Arbeitspunktspannung messen?

> Wenn dann Pin 5
> aufgetrennt wird, musst du diese Spannung erstmal erzeugen (Widerstand
> zur Versorgungsspannung). Und da die Spannung garantiert höher als 1V
> ist, soweit ich mich noch erinnere lag die bei ca 2,5V, darfst du dort
> auf keinen Fall den Video Signalgeber direkt anschliessen. Nimm einen
> kleinen Elko, damit sollte es klappen

Wenn die Arbeitspunktspannung dann stimmt, den kleinen Elko in Reihe 
schalten, um Gleichspannungsanteile oder niedrige Frequenzen 
herauszufiltern, oder?

von Joachim B. (jar)


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Martin schrieb:
> Danke für den Tipp - ich habe aber großen Respekt vor dem Zeilentrafo
> und traue mich da nicht ohne Weiteres ran.

dann hättest du erst gar nicht den TV aufschrauben sollen.

Aber da es nun mal so ist, besorge dir Abgleichbesteck passend aus 
Kunststoff
https://www.bernstein-werkzeuge.de/produkte/abgleichwerkzeuge-trimmer

Kreuz, Schlitz oder was du sonst brauchst.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Martin schrieb:
> Danke für den Tipp - ich habe aber großen Respekt vor dem Zeilentrafo
> und traue mich da nicht ohne Weiteres ran.
>
Da geht man auch nicht mit Schraubendreher aus dem Baumarkt ran, son - 
wie oben geschrieben steht- mit Abgleichwerkzeug.
Im dümmsten Moment kommst Du an die UG2 ran, und liegt >1KV.

> Brauche ich den 75 Ohm Widerstand? Ich habe das Videosignal bisher
> direkt in die Schaltung anstelle von Pin 5 eingespeist.

Man speist kein FBAS ohne Widerstandsanpassung ein. Damit verunstalltest 
Du das Signal garantiert.
Ein 75 Ohm gegen Gnd. und ein weiterer 75 - 100 Ohm in den Signalweg. Zu 
Deinem Pin 5 z.B. Damit sollten da ca. 1,0 Volt Vpp sein. Auch ein 50 
Ohm Festwiderstand + ein Poti mit 50 Ohm wäre denkbar im Signalweg.

von Ralf X. (ralf0815)


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Martin schrieb:
> Danke für den Tipp - ich habe aber großen Respekt vor dem Zeilentrafo
> und traue mich da nicht ohne Weiteres ran.

Man kann den TV auch abschalten/freischalten und dann in Massen 
Einstellungen vornehmen und danach die Änderung des Bildes auswerten.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Ralf X. schrieb:
> Man kann den TV auch abschalten/freischalten und dann in Massen
> Einstellungen vornehmen und danach die Änderung des Bildes auswerten.

Eher nicht.
Der sollte schon im aktiven Modus abgeglichen werden. Sonst sieht man ja 
nicht, was man treibt.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Martin schrieb:
> Habe hier gerade kein Oszi; nur ein einfaches Voltmeter.
> Kann ich damit die Arbeitspunktspannung messen?

Nö.
Das siehst Du nur mit Oszi. Eben das FBAS-Signal.

von Joachim B. (jar)


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Ralf X. schrieb:
> Man kann den TV auch abschalten/freischalten und dann in Massen
> Einstellungen vornehmen und danach die Änderung des Bildes auswerten.

na eher in Maßen!
in Massen wäre zuviel und kann weitere Schäden verursachen.

Also Ausschalten, warten und an Potis nur minimalst verstellen, vorher 
noch die original Position markieren, Stift oder Nadel und Kratzer, dann 
könnte man am Poti nach links oder rechts probieren wo es besser wird.

von Martin (fallout_1956)


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Danke für die Antworten.

Dann brauche ich erstmal mehr Equipment.

@Thomas S.: Das mit den Widerständen probier ich, es leuchtet mir aber 
noch nicht ganz ein.
Bei dem 75 Ohm Vorschlag geht es um den stabilen Arbeitspunkt, oder?

Der Wellenwiderstand ist damit also nicht gemeint. Das 30 cm lange Kabel 
von Zuspieler zu Platine ist gut geschirmt aber kein Koax.

Ich probier dann nächste Woche mal ein bisschen herum abseits des 
Zeilentrafos.

von Kurt (sommerwin)


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Martin schrieb:
> Habe hier gerade kein Oszi; nur ein einfaches Voltmeter.
> Kann ich damit die Arbeitspunktspannung messen?

Womit misst man eine Spannung? Voltmeter, Ampermeter, Ohmmeter, 
Dipmeter, Kondensator Messgerät ?????

Martin schrieb:
> Wenn die Arbeitspunktspannung dann stimmt, den kleinen Elko in Reihe
> schalten, um Gleichspannungsanteile oder niedrige Frequenzen
> herauszufiltern, oder?

Sobald du Pin5 auftrennst, wird die Spannung eben nicht mehr stimmen, 
also wirst du dafür sorgen müssen, dass sie wieder passt. Und wie man 
das macht, hab ich auch beschrieben.
Richtig! Der Elko verhindert, dass die Gleichspannung in den Video 
Signalgeber eingekoppelt wird. Denn im schlimmsten Fall hauts dir wegen 
der Fremdspannung deinen DVD Player oder Raspi zusammen.

von Martin (fallout_1956)


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Habe den Arbeitspunkt gemessen und dann mit Widerständen zwischen 9 Volt 
und GND einen Spannungsteiler aufgebaut.
Videoquelle ist geschützt eingekoppelt.

Nach einigem Probieren sind die Rücklaufstreifen weg und das Bild lässt 
sich schön in Helligkeit und Kontrast regeln.

Zwei weitere Probleme sind jetzt deutlich sichtbar:

- Fokus - Bild ist unscharf
- Schwarz wird zu grau, wenn kein anderer Bildinhalt gezeigt wird

Mit zweitem könnte ich leben, aber die Unschärfe ist zu groß.

von Martin (fallout_1956)


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Ein Poti für den Fokus finde ich nicht.

Nur für "Tank", "H Hold" und "Sound".

Anbei Bilder der Röhre und der Umgebung - vielleicht gibt es ja doch 
eine Möglichkeit.

von Martin (fallout_1956)


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Bildröhre ist von NEC: Typ C5124P4.

von Joachim B. (jar)


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vielleicht ist der Focusregler auf der Bildröhrenplatine.

Mehr bessere Bilder ohne wären von Vorteil, nicht schräg sondern auch so 
daß Beschriftungen nicht verdeckt sind und so das auch Bauteilewerte 
lesbar sind.

: Bearbeitet durch User
von Martin (fallout_1956)


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Auf der Platine am Röhrenhals ist kein Poti.

Ich habe diesen Fernseher jetzt zur Seite gestellt und probiere mein 
Glück mit einem ICE 1002. Letzterer ist besser geeignet für mein 
Projekt, da er einen Tick größer ist von der Diagonale und einen 
deutlich längeren Röhrenhals hat.

Mit dem Wissen über den Arbeitspunkt sollte ich das Videosignal da 
hoffentlich einkoppeln können.

Es ist ein anderer TV-Chip drin: KA2915 von Samsung

von Martin (fallout_1956)


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Das Ergebnis auf dem ICE1002 ist praktisch gleich wie auf dem TVR.

Ich sehe, dass mein Signal 1,1V Vss hat und im Datenblatt steht, dass 
2.1Vpp dort erwartet werden.

Transistorverstärkerschaltung aufbauen, um das Signal meines Raspi zu 
verstärken, fällt mir ein.

Habe hier einen BC548A. Ist der für die Verstärkung eines Videosignals 
geeignet? fT=300MHz

von Martin (fallout_1956)


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Einen C547C und BC547C habe ich alternativ auch.

von Christian E. (cerker)


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Das ist kein Bildröhrenfokusproblem, die vertikale Schärfe ist korrekt.

Hast du inzwischen den 75Ohm Abschlusswiderstand am Videosignal?
Ich meine ein kräftiges Geisterbild rechts vom eigentlichen zu sehen, 
das wäre ein Effekt davon, zusätzlich zur eintretenden Wirkung der 
Kabelkapazität.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Martin schrieb:
> Einen C547C und BC547C habe ich alternativ auch.

Ja, die gehen alle.
Hier habbich ne Schaltung fuer einen Videoverstaerker ausm Netz 
gefischt, die braucht noch einen PNP:

Beitrag "Re: die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video"

Gruss
WK

von Joachim B. (jar)


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Christian E. schrieb:
> Das ist kein Bildröhrenfokusproblem, die vertikale Schärfe ist korrekt.

könnte glatt sein, du denkst also an mehrfache Reflektionen durch 
Laufzeit?

Dann fehlt echt die Terminierung!

von Martin (fallout_1956)


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Christian E. schrieb:
> Das ist kein Bildröhrenfokusproblem, die vertikale Schärfe ist korrekt.
>
> Hast du inzwischen den 75Ohm Abschlusswiderstand am Videosignal?
> Ich meine ein kräftiges Geisterbild rechts vom eigentlichen zu sehen,
> das wäre ein Effekt davon, zusätzlich zur eintretenden Wirkung der
> Kabelkapazität.

Die Lösungsrichtung gefällt mir. Ich habe mit Widerständen 
experimentiert, die ich am Eingang vor dem Spannungsteiler und danach am 
Ausgang zum Fernseher eingebunden habe. Die Geisterbilder waren 
geringer, aber der Kontrast ging stark runter und auf dem Oszi habe ich 
deutlich weniger Amplitude des Videosignals gesehen. Deswegen möchte ich 
das Videosignal erst mal verstärken, um dann trotz Widerständen ein 2,1 
Vpp zu bekommen.

Ich habe jetzt Teile für einen einfachen Verstärker und einen 
komplexeren mit zwei Transistoren bestellt.

Ich hänge die Schaltpläne mal an.

Der einfache ist aus diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=tdHbljtGTaU&t=83s

Und der komplexere vom circuit-board:
https://circuit-board.de/forum/index.php/Thread/1726-Philips-G7000-AV-Mod/?pageNo=1

Den einfacheren habe ich mit dem Tutorial auf YT dimensioniert:
Vcc=10V, Vin=1,1V, Verstärkung=2
-> Re=1,2 kOhm, Rc=2,4 kOhm, R1=7,7kOhm und R2= 26,4 kOhm
Die Elkos probiere ich mal durch zwischen 1myF und 47 myF.

Die komplexere zwei-Transistoren-Schaltung ist in der Vorlage für Vcc=5V 
ausgelegt. Hat jemand einen Tipp, wie ich diese an Vcc=10V anpassen 
kann?

von Martin (fallout_1956)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Martin schrieb:
>> Einen C547C und BC547C habe ich alternativ auch.
>
> Ja, die gehen alle.
> Hier habbich ne Schaltung fuer einen Videoverstaerker ausm Netz
> gefischt, die braucht noch einen PNP:
>
> Beitrag "Re: die 75Ohm Teminiserung bei Composite Video"
>
> Gruss
> WK

Danke für den Link. Die 75 Ohm werd ich am Ende auf jeden Fall mal 
reinhängen. Im Datenblatt des ICs stehen übrigens 50 Ohm (25-150 Ohm) 
als Output Resistance beim Video Out "Ro5".

von Martin (fallout_1956)


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Jetzt habe ich ein super schönes Bild auf meinem S/W TV.
Emitterfolgeschaltung mit einem Transistor und an der Basis einen 
Spannungsteiler mit vorgeschaltetem Elko.
Hauptnegativeinflussfaktor für die Schatten bei den vorigen Versuchen 
war der Raspberry FBas Ausgang.
Mit einem C64 oder anderem Zuspieler ist das Bild scharf.

Danke an alle, die das Projekt unterstützt haben!

von Heinz R. (heijz)


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ich habe gerade zufällig diesen Thread gelesen - sorry wenn ich OT rein 
platze

Ich habe noch ein paar dieser LCD-TV rumliegen:

https://naotofukasawa.com/projects/353/

eigentlich perfekt für Retro-Gamer?

Kennt jemand ein gutes Forum usw um so was zu verkaufen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Heinz R. schrieb:
> eigentlich perfekt für Retro-Gamer?

Für Retro Gamer ein LC Display? Du scherzest. Die wollen CRT.
Kannste hier im Markt anbieten, oder z.B. bei Kleinanzeigen etc.

von Heinz R. (heijz)


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Matthias S. schrieb:
> Für Retro Gamer ein LC Display? Du scherzest. Die wollen CRT.
> Kannste hier im Markt anbieten, oder z.B. bei Kleinanzeigen etc.

ja, aber keiner hat auf dem Schirm das es so was überhaupt gibt?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein alter Bauvorschlag von 1974 für einen Videoeingang an einem normalen 
Fernseher:
https://www.worldradiohistory.com/Archive-DX/VHF-Communications/VHF-COMM.1974.3.pdf#page=60
Da wird nur am Rande erwähnt, dass das Chassis auf Netzspannung liegen 
könnte.

von Hmmm (hmmm)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Da wird nur am Rande erwähnt, dass das Chassis auf Netzspannung liegen
> könnte.

Am Rande? Der ganze erste Absatz dreht sich darum.

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