Forum: HF, Funk und Felder Helix vs. Keramik


von Steve (Gast)


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Hallo liebes Forum,

kann mir jemand eine Empfehlung für Antenne abgeben?

Ich würde gerne wissen welche Antenne "besser" ist eine HELIX (Bild 
anbei oder solche Keramik Antennen? (Bild anbei)

Für die Frequenzen 433Mhz und 868 Mhz

Besser im Sinn von besser verarbeitbar, besser in der Serie, Bessere 
Leistung etc.....

VG
Steve

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Beides ist nur ein Kompromiss, je größer desto besser. Sein "Licht unter 
den Scheffel zu stellen" war noch nie eine gute Idee.

von ham (Gast)


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von Steve (Gast)


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HI,

nein, aber ähnliche Frage anscheinend :)

von Steve (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Beides ist nur ein Kompromiss, je größer desto besser. Sein "Licht
> unter
> den Scheffel zu stellen" war noch nie eine gute Idee.

Welche Antennen Art würdest du empfehlen?

LG

von Günter Lenz (Gast)


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Steve schrieb:
>Welche Antennen Art würdest du empfehlen?

Nimm ein stückchen Kupferdraht, für 433Mhz 15cm und
für 868 Mhz 7cm.

von Steve (Gast)


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Und dieser ist besser als zb:. die HELIX Antenne?

Diese ist ja ausgerollt auch ca 15cm lang.?

LG

von Günter Lenz (Gast)


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Steve schrieb:
Und dieser ist besser als zb:. die HELIX Antenne?

Ja, das zusammenrollen macht man nur um Platz zu sparen,
die sende und empfangseigenschaften verschlechtern sich
dadurch aber.

von Steve (Gast)


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Hallo,

danke für die Antwort.

Kann man hier sagen um welchen Faktor eine solche Antenne schlechter 
ist? (Helix?)

von Bernhard S. (gmb)


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Steve schrieb:
> Kann man hier sagen um welchen Faktor eine solche Antenne schlechter
> ist? (Helix?)

So pauschal ist das schwer, es gibt zwei Effekte zu berücksichtigen: 
Erstens sinkt der Strahlungswiderstand und damit steigt der relative 
Anteil der Verluste, zweitens wird das ganze schmalbandiger und läuft 
damit Gefahr, durch Mismatch Anpassungsverluste zu erzeugen, wenn die 
Antenne nicht genau in Resonanz ist. Oder durch Umgebungseinflüsse aus 
der Resonanz gebracht wird.

Je kleiner die Antenne in Relation zum idealen Lambda/4 ist, desto 
kritischer ... Lambda/10 geht noch, darunter steigen die Verluste 
erheblich an, weil der Strahlungswiderstand quadratisch abnimmt (halbe 
Länge = ein Viertel Strahlungswiderstand).

von Steve (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Steve schrieb:
>> Kann man hier sagen um welchen Faktor eine solche Antenne schlechter
>> ist? (Helix?)
>
> So pauschal ist das schwer, es gibt zwei Effekte zu berücksichtigen:
> Erstens sinkt der Strahlungswiderstand und damit steigt der relative
> Anteil der Verluste, zweitens wird das ganze schmalbandiger und läuft
> damit Gefahr, durch Mismatch Anpassungsverluste zu erzeugen, wenn die
> Antenne nicht genau in Resonanz ist. Oder durch Umgebungseinflüsse aus
> der Resonanz gebracht wird.
>
> Je kleiner die Antenne in Relation zum idealen Lambda/4 ist, desto
> kritischer ... Lambda/10 geht noch, darunter steigen die Verluste
> erheblich an, weil der Strahlungswiderstand quadratisch abnimmt (halbe
> Länge = ein Viertel Strahlungswiderstand).


Hallo,

nur dass ich das richtig verstehe:

Lambda/4 wären 21.80 cm ?

Und die von dir beschriebenen Lamda/10 wären 8,72cm

bei den 433MHZ?

Danke und VG

von Bernhard S. (gmb)


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Wie kommst du auf 21,8cm für 433 MHz? Ich komme auf 17,3cm und dann für 
Lambda/10 auf etwa 7 cm, wenn die Antenne diese Größe nicht deutlich 
unterschreitet dann dürfte sie noch ganz gut funktionieren.

von Steve (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Wie kommst du auf 21,8cm für 433 MHz? Ich komme auf 17,3cm und
> dann für
> Lambda/10 auf etwa 7 cm, wenn die Antenne diese Größe nicht deutlich
> unterschreitet dann dürfte sie noch ganz gut funktionieren.


Bitte entschuldige....
Zahlendreher habe mit 344MHZ gerechnet.....

peinlich

Danke!

von Günter Lenz (Gast)


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Steve schrieb:
>Hallo,

>nur dass ich das richtig verstehe:

>Lambda/4 wären 21.80 cm ?

Das gilt, wenn der Draht unendlich dünn ist, der Draht hat
aber einen Durchmesser, dadurch entsteht noch ein Verkürzungsfaktor
von etwa 0.8 bis 0.9, je nach dem wie dick der Draht ist.

von Steve (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Steve schrieb:
>>Hallo,
>
>>nur dass ich das richtig verstehe:
>
>>Lambda/4 wären 21.80 cm ?
>
> Das gilt, wenn der Draht unendlich dünn ist, der Draht hat
> aber einen Durchmesser, dadurch entsteht noch ein Verkürzungsfaktor
> von etwa 0.8 bis 0.9, je nach dem wie dick der Draht ist.

Hallo,

ok - danke.

Was mich aber doch interressiert ist wie das in der Praxis gehandhabt 
wird.
Man sieht ja eher selten das ein "loser" Draht eingelötet wird....

?

von Juergen P. (optronik)


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> Was mich aber doch interressiert ist wie das in der Praxis gehandhabt
> wird.
> Man sieht ja eher selten das ein "loser" Draht eingelötet wird....

"Antennendraht" kann durchaus auf einer Platine nachgebildet sein 
(entlang der PCB Kante in L-Form).

von SWL (Gast)


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In der Praxis bastel ich meine Antennen mit Hilfe eines 
Netzwerkanalysator.
Aber die sind teuer.

Mit dem bekomme ich auch blindanteile weg und die Anpassung der antenne 
zu erzielen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Steve,

bei beiden Antennenvarianten dreht sich mir der Magen um. Ich toleriere 
sie nur, wo sie trotz enger Maße funktionieren.

Steve, falls Du als Hobbyist gefragt hast - da genügt auch ein 
Kupferdraht von etwa lambda/4 aus der Bastelkiste, der durch Biegen und 
durch eine Induktivität am Fußpunkt auf Resonanz gebracht wurde. Zu 
testen mit einem NWA beispielsweise nach DG4SAQ (beim DARC für unter 0,6 
k€ zu erhalten).

Falls Du aber für Deinen Beruf eine Antwort suchst - dann stelle die 
Funkstrecke zusammen und eine Entscheidungsmatrix. Frag zu der auch 
Deinen Einkäufer, QMB und wer sonst noch mecken könnte.
Dann bitte die relevanten Lieferanten, in die Funkstrecke ihre Antennen 
einzubauen und miß Parameter wie Reichweite, Öffnungswinkel und was Dein 
Kunde sonst noch will.
Dann ist das "professionell".

Wenn diese Professionalität zu teuer wird, dann vereinfache das 
Verfahren - aber ohne einen potenziellen Meckerer auszulassen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die übliche Vergleichsantenne ist der Lambda/2 Dipol.
Die Lambda/4 funktioniert eigentlich nur durch ein "Gegengewicht" in 
Form der "Erde", die auch aus dem Gehäuse des Geräts bestehen kann.

Bezugsantenne ist aber der nur theoretisch mögliche Isotropstrahler, der 
in alle Raumrichtungen gleich stark abstrahlt. Der hat theoretisch 
2,..irgendwas dB weniger als der Lambda/2-Dipol, lässt sich also leicht 
umrechnen.
Die Vorschriften für Sender im ISM-Band (433 oder 868 MHz) erlauben eine 
max. Sendeleistung bezogen auf diesen Isotropstrahler. Bei Antennen mit 
größerem Gewinn soll man die Sendeleistung entsprechend reduzieren.
Empfangsseitig kann aber eine Richtantenne durchaus helfen und ist 
zulässig.

von Funker (Gast)


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Steve schrieb:
> helix.jpg

Steve schrieb:
> Und dieser ist besser als zb:. die HELIX Antenne?

Klassisch wird als Helixantenne (oder Wendelantenne) ein Antennentyp 
bezeichnet, bei dem der Umfang genau einer Wellenlänge entspricht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wendelantenne

Dieses aufgewickelte Drahtstück hat damit nichts zu tun, sondern es 
handelt sich um einen stark verkürzten 1/4-Lambda Strahler.

Auch wenn das gezeigte Antennending eine Schraube darstellt, trägt es 
nicht unbedingt zur Klarheit bei, hierfür den bereits anders vorbelegten 
Begriff "Helix-Antenne" zu verwenden.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Da hast Du wollkommen Recht, Funker,

> Dieses aufgewickelte Drahtstück hat damit nichts zu tun, sondern es
> handelt sich um einen stark verkürzten 1/4-Lambda Strahler.
>
> Auch wenn das gezeigte Antennending eine Schraube darstellt, trägt es
> nicht unbedingt zur Klarheit bei, hierfür den bereits anders vorbelegten
> Begriff "Helix-Antenne" zu verwenden.

Aber ich verstehe die Nöte der Produktmanager so, dass sie dem Ding 
irgendeinen Namen geben müssen, der in den Ohrem der laienhaften Manager 
beeindruckend klingt wie beispielsweise "Adblue", damit keiner merkt, 
welchem Pfusch er da zustimmt.

Bei beengten Platzverhältnissen muss halt irgend ein Draht so hingebogen 
werden, dass er trotz undefiniertem Gegengewicht in Resonanz kommt und 
die in ihn gepumpte Energien ich tnur in Wärme verwandelt.

Ein Entwicklungsingenieur wie Steve ist dann im Spagat:
1. Soll er den Schwindel mitmachen und die billige, aber seinen Managern 
einleuchtende "Helixantenne" verwenden?
2. Oder soll er im Interesse seines Kunden eine Gummiwendelantenne außen 
am Gehäuse wählen, die dies als Gegengewicht nimmt, die einigermaßen 
vernünftig abstrahlt, deren Mehrpreis aber einer  Person erklärt werden 
muss, die klar gemacht hat: "Ich will keine Probleme hören, sondern nur 
Lösungen!"

Deshalb plädiere ich für eine Vergleichserprobung verschiedener 
Lösungen, und die beste ist dann, welche den Datensatz auf  größte 
Entfernun fehlerfrei übertragen hat.

Ciao
Wolfgang Horn

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