Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HiFi-Verstärker ohne Last


von Sören (Gast)


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Hallo,

irgendwann hat mir mal jemand erzählt, dass man einen HiFi-Verstärker 
nicht ohne Last, d.h. ohne Boxen betreiben darf.
Jetzt frage ich mich, ob da was dran ist.
Oder gilt das nur für eine bestimmte Art von Verstärkern?

Danke.

Gruß
Sören

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sören schrieb:
> Oder gilt das nur für eine bestimmte Art von Verstärkern?

Das gilt im Allgemeinen nur für Röhrenendstufen. Der Trafo könnte ohne 
Belastung zu Funkenüberschlägen neigen.
Schlechte Halbleiterendstufen könnten schwingen, aber das passiert bei 
anständigen nicht.

von Mark S. (voltwide)


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Das ist ein sehr altes Argument, als man Röhrenverstärker noch ohne 
Gegenkopplung betrieb um die teuren Röhrensysteme zu sparen.
Trifft selbst auf heutige Röhrenverstärker nur noch in seltenen Fällen 
zu.

von длинний зелёний тролль (Gast)


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Ich haette mal auf einen 4 Ohm Widerstand getippt...

von Manfred (Gast)


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Sören schrieb:
> irgendwann hat mir mal jemand erzählt, dass man einen HiFi-Verstärker
> nicht ohne Last, d.h. ohne Boxen betreiben darf.

Ein Verstärker ohne Lautsprecher dran macht wenig Sinn! Beim Testen oder 
Umklemmen kann man das nicht vermeiden, also kann das mal passieren.

In meiner Lehrzeit waren HiFi-Geräte nicht leerlaufsicher und 
Endstufentransistoren teuer. Aus Erfahrung heraus würde ich sagen, dass 
Verstärer der letzten 20 Jahre einen kurzzeitigen Leerlauf klaglos 
verkraften.

Matthias S. schrieb:
> Das gilt im Allgemeinen nur für Röhrenendstufen. Der Trafo könnte ohne
> Belastung zu Funkenüberschlägen neigen.

Das halte ich nun für recht weit hergeholt.

von Joachim B. (jar)


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was ist Last? (Nennlast schon mal nicht)

mein Verstärker von 1979 läuft seit dem mit Aktivboxen

MFB 567 1k lt. Plan (ich hatte 100 - 470 Ohm in Erinnerung, schraube die 
aber nun nicht auf)
MFB 544 100k lt. Plan wäre quasi offen (aber auch Pläne können lügen)

Nach einer Reparatur habe ich aber erst nach 20 Jahren bemerkt der der 
Abschluß bei einer Box falsch verlötet war, der eine Kanal also 'offen' 
lief.

Ich merke gerade das es verschiedene Pläne gibt der Eingangswahlsteller 
fehlt wobei verbaut der "Lastwiderstand 100 Ohm - 1k" bei 1Vpp 
abgeschaltet wird.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

dieses klassische Konzept beispielsweise ist im Leerlauf mit einem 
dicken 150 Ohm Widerstand abgeschlossen, um den Regelkreis zu schließen. 
Ohne diesen wäre sonst kein Gegenspieler zum Spannungsverstärker T2 
vorhanden.

http://www.reocities.com/quhno/black-devil/

Mit freundlichem Gruß

von michael_ (Gast)


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Manfred schrieb:
> In meiner Lehrzeit waren HiFi-Geräte nicht leerlaufsicher und
> Endstufentransistoren teuer.

Ach?
Bei meinem ersten Verstärker wurden über den Würfelstecker der Kopfhörer 
die Lautsprecher abgeschalten.
Kein Problem, es war ein GE-Verstärker mit 2X 8W.

Bei meinem Sony-Receiver 2X 100W kann man über eine Taste und Relais die 
LS auch brutal hart abschalten.

Also keine gefahr.

von Elo (Gast)


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> Schlechte Halbleiterendstufen könnten schwingen, aber das passiert bei
> anständigen nicht.
Was sind denn bitte schlechte HL-Endstufen, und wofür gibt es das 
Boucherot- Glied an jedem LS-Ausgang?

von Aloremba (Gast)


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michael_ schrieb:
> Bei meinem ersten Verstärker wurden über den Würfelstecker der Kopfhörer
> die Lautsprecher abgeschalten.

Wo hast Du denn den eingekaufen?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Früher durfte man auch einen Diesel-Mercedes nicht ohne Zementsack im 
Kofferraum fahren.

von Sören (Gast)


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Also noch zum Hintergrund:
Mein Verstärker ist defekt, wahrscheinlich was am Netzteil.

Bei der Fehlersuche (vielleicht ist es nur eine defekte Lötstelle) kann 
es sinnvoll sein, den Verstärker einzuschalten um zu sehen, wo Spannung 
ist und wo nicht.

Wenn ich das dann repariere und ohne Boxen einschalte, kann ich einfach 
sehen, ob die Spannungsversorgung wieder funktioniert.

Und die Boxen will ich deswegen nicht extra abbauen und in den 
Bastelkeller schleppen.

von Bastelfix Matt (Gast)


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Sören schrieb:
> Hallo,
>
> irgendwann hat mir mal jemand erzählt, dass man einen HiFi-Verstärker
> nicht ohne Last, d.h. ohne Boxen betreiben darf.
> Jetzt frage ich mich, ob da was dran ist.
> Oder gilt das nur für eine bestimmte Art von Verstärkern?
>
> Danke.
>
> Gruß
> Sören

Unterscheide erst einmal:

Ein Verstärker mit Röhren?

Ein Verstärker mit Halbleitern?

von Sören (Gast)


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In diesem Fall geht es um einen Verstärker, der Transistoren verwendet.
Ich habe hier aber auch einen Röhrenverstärker stehen.
Also sind für mich beide Fälle interessant.

von Bastelfix (Gast)


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Mit Ausgangsübertrager oder ohne?

von Sören (Gast)


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Dazu müsste ich erst mal rein schauen.

Ich hoffte eine generelle Antwort zu bekommen, wie z.B. ein Verstärker 
mit Eigenschaft A oder Eigenschaft B darf nur mit Last betrieben werden.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Sören schrieb:
> Ich hoffte eine generelle Antwort zu bekommen

Die gibt`s wohl nicht.
Es kann schon sein, daß die Frequenzkompensation eines Verstärkers auf 
den Belastungsfall zugeschnitten ist. Und daß er dann ohne Last am 
Ausgang in wilde Schwingungen ausbricht. Solche Verstärker dürften aber 
die Ausnahme sein. Und selbst wenn, wird das bestimmt nicht zu seiner 
Zerstörung führen, sondern nur zu einer starken Erwärmung. Sollte das 
bei Dir der Fall sein, tut`s ein Lastwiderstand am Ausgang.

von Sören (Gast)


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Oder ist es generell sinnvoll, die Lautstärke ganz oder fast bis zum 
Anschlag zurück zu drehen?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Das sowieso

von Marek N. (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Früher durfte man auch einen Diesel-Mercedes nicht ohne Zementsack
> im Kofferraum fahren.

Warum?

von Michael B. (laberkopp)


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Sören schrieb:
> Also sind für mich beide Fälle interessant.

Na, dann hast du ja beide Antworten: Ja und Nein.

Sören schrieb:
> Ich hoffte eine generelle Antwort zu bekommen, wie z.B. ein Verstärker
> mit Eigenschaft A oder Eigenschaft B darf nur mit Last betrieben werden.

Auch die wurden genannt: Röhrenverstärker mit Ausgangstrafo haben 
eventuell ein Problem ohne Last. Transistorverstärker eigentlich nie, 
vor allem dann nicht wenn Schalter zum Abschalten der Lautsprecher 
vorhanden sind. Und das ist nicht erst seit 20 Jahren so, sondern eher 
seit 50.

von Am Thema vorbei. (Gast)


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Elo schrieb:
>> Schlechte Halbleiterendstufen könnten schwingen, aber das
> passiert bei
>> anständigen nicht.
> Was sind denn bitte schlechte HL-Endstufen, und wofür gibt es das
> Boucherot- Glied an jedem LS-Ausgang?

Fragen sind hier nicht erlaubt!

von Harald W. (wilhelms)


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der schreckliche Sven schrieb:

> Früher durfte man auch einen Diesel-Mercedes nicht ohne Zementsack im
> Kofferraum fahren.

Du meinst im Winter? Da wäre ein Sack mit Split sinnvoller gewesen.

von npn (Gast)


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Marek N. schrieb:
> der schreckliche Sven schrieb:
>> Früher durfte man auch einen Diesel-Mercedes nicht ohne Zementsack
>> im Kofferraum fahren.
>
> Warum?

Vielleicht damit die Endstufen des Autoradios nicht kaputtgehen :-)

von der schreckliche Sven (Gast)


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Hier ist die Auflösung des Zementsackrätsels:
Der Dieselmotor (extra schwer) war vorne, die Antriebsachse hinten. Das 
System war schlecht kompensiert und geriet leicht in`s schleudern 
(schwingen). Eine Grundbelastung an der Antriebsachse (=Ausgang) half, 
die Schleuderneigung zu verringern.
Warum ein Sack Zement?
Früher hatte fast jeder Bauer einen Diesel-Mercedes. Weil er robust war 
und weil er seinen verbilligten Traktor-Diesel da reintun konnte. Und 
einen Sack Zement hatte fast jeder zur Verfügung.

von Elektrofan (Gast)


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Manfred (Gast) schrieb:
> In meiner Lehrzeit waren HiFi-Geräte nicht leerlaufsicher und
> Endstufentransistoren teuer. Aus Erfahrung heraus würde ich sagen, dass
> Verstärer der letzten 20 Jahre einen kurzzeitigen Leerlauf klaglos
> verkraften.

Wo/wann hast Du gelernt?
I.d.R. gab es eher Ärger bei Kuzschluss.

Elo (Gast) schrieb:
> Was sind denn bitte schlechte HL-Endstufen, und wofür gibt es das
> Boucherot- Glied an jedem LS-Ausgang?

Manche (bessere?) Endstufen brauchen die nicht.

von Mark S. (voltwide)


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Generell würde ich sagen: Bevor man irgendeinen Verstärker testet, dreht 
man den Lautstärkeregler auf Min. Immer!
Transistorverstärker sind i.a. leerlauffest, die kannst Du ohne Streß 
durchmessen. Am besten fängst Du damit mal an.
Röhrenverstärker sind bei abgedrehtem Lautstärkeregler normalerweise 
auch unkritisch. Aus alter Gewohnheit hänge ich da trotzdem immer einen 
Lastwiderstand 5-10 Ohm an die Lautsprecherbuchse, man kann ja nie 
wissen.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Generell würde ich sagen: Bevor man irgendeinen Verstärker testet, dreht
> man den Lautstärkeregler auf Min. Immer!

Wieder was gelernt!     ;-)

von Sören (Gast)


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Also vielen Dank!
Dann mache ich das mal so.

von Karl B. (gustav)


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Mark S. schrieb:
> Transistorverstärker sind i.a. leerlauffest, die kannst Du ohne Streß
> durchmessen.

Hi,
habe einmal die Ruhestrom-Einstellung vornehmen wollen und stellte fest, 
dass immer dann, wenn ich mit der anderen Hand das Chassis berührte, der 
Strom signifikant absank. => Abgleichaufbau, Mess-Schnüre führen zu 
Schwingungen, das sollte man auch beachten.


Mark S. schrieb:
> Aus alter Gewohnheit hänge ich da trotzdem immer einen
> Lastwiderstand 5-10 Ohm an die Lautsprecherbuchse, man kann ja nie
> wissen.

Aus meiner Gewohnheit ein 47 Ohm/2 Watt bei O-V-Ansteuerung. Das reicht, 
um die Gegenkopplung "sauber" arbeiten zu lassen. Dann kommt es noch 
darauf an, ob es eine +- Spannungsversorgung ist, oder der Lautsprecher 
über Elko auf Ub Halbe raufgezogen wird. Manche Verstärker arbeiten dann 
nicht richtig, wenn dieser Elko nicht geladen wird. (Momang, suche die 
Schaltung noch raus...)
(Der Lautsprecher hat ja auch keine exakt 4 Ohm oder so über den 
gesamten Frequenzbereich.)
Bei Powercheck immer einen Lautsprecher dran. Eine Aussage über die 
Stabilität des Verstärkers kann über die Rückwirkung der Schwingspule 
auf den treibenden Ausgang getroffen werden.
Die rückfließende, induzierte Spannung kann sogar groß werden, dass die 
Schutzdioden ansprechen.  Das muss der Verstärker "aushalten", und das 
kann man nur mit angeschlossenem Lautsprecher testen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Manche PA-Endstufen sterben, wenn sie ohne Last und mit sehr hohen 
Pegeln betrieben werden.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Manche Verstärker arbeiten dann
> nicht richtig, wenn dieser Elko nicht geladen wird. (Momang, suche die
> Schaltung noch raus...)

Siehe Bild.

Aber das ist doch relativ selten anzutreffen (?)
(Höchstens bei älteren Kofferradios noch.)

ciao
gustav

von Mark S. (voltwide)


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Alles in allem gibt es einfach keine 100%-ige Generalisation.
Dafür sind zuviele Spielarten von Verstärkern unterwegs.
Ein gewisses Restrisiko muß einfach bleiben....

von Rainer V. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Früher durfte man auch einen Diesel-Mercedes nicht ohne Zementsack im
>> Kofferraum fahren.
>
> Du meinst im Winter? Da wäre ein Sack mit Split sinnvoller gewesen.

Nein nein, man hatte sinnvollerweise Zementsack, Split, ein Holzbrett 
und Schaufel dabei...

Und zur Frage. Neben den sicher interessanten theoretischen Überlegungen 
würde ich dir für den Bastelkeller empfehlen, doch schlicht einen 
kleinen 4 oder 8 Ohm Leistungswiderstand (3-5 Watt reicht) an den 
Ausgang zu hängen. Lautstärkeregler natürlich zu und zur Sicherheit noch 
10kOhm am Eingang gegen Masse. Dann kannst du gefahrlos deine Spannungen 
überprüfen. Wenn du dann noch weiter spielen willst, kannst du 
problemlos ein Signal einspeisen und messen. Wenn du im Keller -also 
ohne deine Boxen- deinen Verstärker bei Nenn- oder Spitzenleistung 
überprüfen willst, dann kommt ein "dickerer" Widerstand an den Ausgang, 
z.B. die Aluklötzchen von Dale. Den Widerstand hängst du dann in einen 
Eimer mit Wasser und fertig.
Viel Erfolg und Gruß
Rainer

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Rainer V. schrieb:
> Und zur Frage. Neben den sicher interessanten theoretischen Überlegungen
> würde ich dir für den Bastelkeller empfehlen, doch schlicht einen
> kleinen 4 oder 8 Ohm Leistungswiderstand (3-5 Watt reicht) an den
> Ausgang zu hängen.

Das ist aber nicht wirklich ein Stresstest für einen Endverstärker, denn 
die 8Ohm sind die nominelle Impedanz und nicht etwa der reale Widerstand 
für die Lastverhältnisse. An einen Verstärker, der eine gewisse 
Induktive Last benötigt, kann man ohne Probleme auch einen 2 Ohm 
Widerstand anschließen und zu der Erkenntnis gelangen, dass er stabil 
arbeitet, während er das bei 4Ohm Nennimpedanz schon nicht mehr tut.

Natürlich muss man klar unterscheiden, was "funktionieren", "gut 
funktionieren", "richtig funktionieren" und "stabil" genau ist.

Dass ein AMP nicht kaputt geht, wenn man ihn falsch belastet, heißt bei 
Weitem nicht, dass er im Sinne eines Audioverstärkers sinnvoll arbeitet.

Ich würde da schon überwiegend induktive Lasten fahren, denn die sind 
es, die die Probleme machen, nebst Weichen mit hohen Kapazitäten, weil 
sie Energien nicht vernichten, sondern zurückwerfen.

von michael_ (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> empfehlen, doch schlicht einen
> kleinen 4 oder 8 Ohm Leistungswiderstand (3-5 Watt reicht) an den
> Ausgang zu hängen.

Und dann kommt man an einen Eingang, wo dann das Netzbrumm mit voller 
Gewalt hinten ankommt.
Man sollte da lieber 50Ohm nehmen.
Da qualmt es nicht so sehr bei einem Fehler.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Elo schrieb:
>> Schlechte Halbleiterendstufen könnten schwingen, aber das passiert bei
>> anständigen nicht.
> Was sind denn bitte schlechte HL-Endstufen,

Das sind die, die ohne Last schwingen :-P

von Manfred (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Manfred (Gast) schrieb:
>> In meiner Lehrzeit waren HiFi-Geräte nicht leerlaufsicher und
>> Endstufentransistoren teuer.
>
> Wo/wann hast Du gelernt?

Radio- und Fernsehtechniker im Handwerk, 1973 abgeschlossen und ganz 
schnell weg aus dem Handwerk.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
>>> In meiner Lehrzeit waren HiFi-Geräte nicht leerlaufsicher und
>>> Endstufentransistoren teuer.
>>
>> Wo/wann hast Du gelernt?
>
> Radio- und Fernsehtechniker im Handwerk, 1973 abgeschlossen

Was hattest du denn da für Schrottanlagen? Mein B&O von 1971 schluckt 
Leerlauf ohne auch nur einen Muckser - auch der versehentliche Betrieb 
mit 2 Ohm kratzte die Kiste nie. Mir ist bis auf Bastelverstärker (z.B. 
Endstufen von Merkur-Elektronik) kein Produkt bekannt, was 
Schwingneigung ohne Last zeigte.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Elektrofan schrieb:
>> Manfred (Gast) schrieb:
>>> In meiner Lehrzeit waren HiFi-Geräte nicht leerlaufsicher und
>>> Endstufentransistoren teuer.
>> Wo/wann hast Du gelernt?
> Radio- und Fernsehtechniker im Handwerk, 1973 abgeschlossen
Wenige Jahre später war das aber auch bei "uralten" Geräten kein Thema 
mehr. Mag sogar sein, dass ohne Last mal einer irgendwie geschwungen 
hat, aber kaputt gegangen ist auch von den gaaaanz Uralten ohne Last 
niemals einer.

Und auch die Röhrenverstärker gehen nicht gleich kaputt und sind auch 
früher nicht gleich kaputtgegangen. Denn ein kaputtes oder ein 
versehentlich herausgezupftes Kabel oder auch ein simpler Wackelkontakt 
sind an der Tagesordnung auf der Bühne...

: Bearbeitet durch Moderator
von Karl B. (gustav)


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Hi,
ohne Worte...

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Hi,
wenn man sich drauf verläßt...
und das Ergebnis.... ;-)

Der Widerstand vom Boucherot-Glied war auch angekokelt.....

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von npn (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> ohne Worte...
>
> ciao
> gustav

Willst du damit sagen, daß die paar Zeilen aus der Bedienungsanleitung 
eines unbekannten Verstärkers generell für alle Verstärker gelten, egal 
welche Technologie oder Schaltungsauslegung?

von npn (Gast)


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npn schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Hi,
>> ohne Worte...
>>
>> ciao
>> gustav
>
> Willst du damit sagen, daß die paar Zeilen aus der Bedienungsanleitung
> eines unbekannten Verstärkers generell für alle Verstärker gelten, egal
> welche Technologie oder Schaltungsauslegung?

Okay, als ich das geschrieben hatte, war das unscharfe Bild noch nicht 
da.

von Ralph B. (rberres)


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Karl B. schrieb:
> Bei Powercheck immer einen Lautsprecher dran. Eine Aussage über die
> Stabilität des Verstärkers kann über die Rückwirkung der Schwingspule
> auf den treibenden Ausgang getroffen werden.

Gell du weist schon das der Lautsprecher keinen Sinusdauerton mit seiner 
angegebenen Nennleistung aushält?

Ralph Berres

von Karl B. (gustav)


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Ralph B. schrieb:
> Gell du weist schon das der Lautsprecher keinen Sinusdauerton mit seiner
> angegebenen Nennleistung aushält?

yep.
Also doch noch Dummyload.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-71-11428.html

ciao
gustav

npn schrieb:
> Okay, als ich das geschrieben hatte, war das unscharfe Bild noch nicht
> da.

War 'ne Störungsmeldung beim Hochladen da, sorry.

ciao
gustav

von Mark S. (voltwide)


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Karl B. schrieb:
> Der Widerstand vom Boucherot-Glied war auch angekokelt.....

Das ist ein Indiz dafür, dass das Teil geschwungen hat und deshalb 
gestorben ist. Die noch älteren Braun-Endstufen hatten nicht mal eine 
Strombegrenzung, waren also nicht kurzschlussfest.

von Ralph B. (rberres)


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Mark S. schrieb:
> Das ist ein sehr altes Argument, als man Röhrenverstärker noch ohne
> Gegenkopplung betrieb um die teuren Röhrensysteme zu sparen.
> Trifft selbst auf heutige Röhrenverstärker nur noch in seltenen Fällen
> zu.

Solange die Verstärker im linearen Bereich betrieben werden ( also nicht 
übersteuert werden ) trifft das zu. Aber in dem Moment wo der Verstärker 
anfängt zu klippen greift die Gegenkopplung nicht mehr und die 
Verstärkung steigt an ( Stichwort Transistente Intermodulations 
Verzerrungen )

In diesen Fall entsteht durch die hohe Selbstinduktionsspannung des 
Ausgangstrafo durchaus gefährlich hohe Spannungen, welches zu 
Überschlägen zwischen Anode und Bremsgitter,bzw Gitter in der Röhre, 
zwischen den Wicklungen oder gegen Kern führen können.

Das gilt übrigens auch für Transistorverstärker mit Ausgangstrafo. Nur 
kommt es hier nicht zu Überschlägen, sondern UCEmax wird überschritten, 
und zerstört die Transistoren.

Eisenlose Endstufen ( egal ob Transistor oder Röhre ) sind in der Regel 
Leerlauffest, aber kurzschlussfest nur, wenn entsprechende Massnahmen 
zur Strombegrenzung in der Endstufe vorgesehen sind.

Bei den heutigen Endstufen ist das aber in der Regel der Fall. Bei den 
Endstufen aus den 70ger und 80ger Jahren oft nicht.

Übrigens Röhrenendstufen haben im Leerlauf oft gerne bei mehrern 100KHz 
geschwungen.

Ralph Berres

von Elo (Gast)


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@ Karl B. ,
dein Braun-Verstärker sieht mir vom Schaltbild sehr bekannt und damit 
verdächtig nach RFT aus, kann das ein?
Das Schaltungskonzept in dem Plan war fast immer das gleiche bei REMA, 
Stern Radio, Robotron.

Manfred ist der
> Radio- und Fernsehtechniker im Handwerk, 1973 abgeschlossen und ganz
> schnell weg aus dem Handwerk.
welcher heute in der IT und TK was versucht?
Beitrag "Re: Dringend Hilfe, wer kennt sich etwas aus? Telekom Voip"

Elektrofan
bzgl. Boucherot-Glied
> Manche (bessere?) Endstufen brauchen die nicht.
Und warum nicht, denn das Teil war wofür gut? Weil deren obere Grenz-f 
unterhalb von 10 Khz endete?

Eine Anekdote vom schrecklichen Sven
> Früher durfte man auch einen Diesel-Mercedes nicht ohne Zementsack im
> Kofferraum fahren.
der Fakt traf aber eher auf 3er wie 5er BMW zu, egal ob Diesel oder 
Benziner.
Ein Kollege von mir fuhr damals vor der Jahrtausendwende 2 seiner 
Sommerreifen immer im Kofferaum des Winters.
150 PS auf die winterliche Straßen zu bekommen war in Bayern und 
Schwaben immer etwas problematischer.
Wenn dann noch der Tank recht leer wurde um so heftiger.

von Quentchen (Gast)


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Elo schrieb:
> bzgl. Boucherot-Glied
>> Manche (bessere?) Endstufen brauchen die nicht.
> Und warum nicht, denn das Teil war wofür gut? Weil
> deren obere Grenz-f unterhalb von 10 Khz endete?

Ich nehme mal an, Du kennst die Gründe, die ein Boucherot-Glied 
nützlich, oder aber unabdingbar machen können. Und weißt, daß man es in 
den meisten Fällen "gut gebrauchen kann". Oder?

Dann nenne sie doch einfach.

von Elo (Gast)


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@  Quentchen (Gast)
Datum: 03.09.2017 18:04
Mit einer Gegenfrage auf eine Frage antworten nennt man ... ?
Du hast doch denn Sinn meiner Anfrage kapiert, oder nicht?
Und ich habe keine Ausbildung oder erhöhte Ambitionen in analoger 
Audiotechnik!

von Elektrofan (Gast)


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Auch "viel früher" (vor 1975) gab es durchaus gute Endstufen (Hifi, bis 
weit über 20kHz), die ohne Boucherot-Teile auskamen.
Vielleicht hatten die relativ niedrige offene Schleifenverstärkung?

von Ralph B. (rberres)


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Elektrofan schrieb:
> die ohne Boucherot-Teile auskamen.
> Vielleicht hatten die relativ niedrige offene Schleifenverstärkung?

Sie dienten aber in erster Linie dazu induktive Anteile der Last zu 
kompensieren.

Ralph Berres

von Elo (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Auch "viel früher" (vor 1975) gab es durchaus gute Endstufen (Hifi, bis
> weit über 20kHz), die ohne Boucherot-Teile auskamen.

Woher willst du bitte wissen, was sich die damaligen Entwickler oder 
Konstrukteure dabei gedacht haben, als sie das ganz einfach wegließen?

Diese Glieder waren bei RFT-Steuergeräten mit leistungsfähigen wie 
Kleinleistungsendstufen sogar in Kompaktgeräten immer drin.

> Vielleicht hatten die relativ niedrige offene Schleifenverstärkung?
Hier oben drüber kam vom Palph B. schon eine kleine Erklärung, mir ist 
nur so viel beakannt, dass diese Glieder den Abschluß-R, welchen der 
Lautsprecher bildet, bei höheren Frequenzen im "Lot" hält.
Wenn man eine relativ dünne und noch dazu lange Leitung zu den 
Lautsprecher- boxen hatte, war das sicherlich nicht von Nachteil.

von Elektrofan (Gast)


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> Woher willst du bitte wissen, was sich die damaligen Entwickler oder
> Konstrukteure dabei gedacht haben, als sie das ganz einfach wegließen?

Keine Ahnung, was die sich "dabei gedacht" haben. -

Endstufen, die "Hifi" sind, die ohne soche Massnahmen auskommen, also 
bezüglich ihrem Abschluss "tolerant" sind, und (fast) egal bei welchem, 
eben nicht schwingen, können jedenfalls nicht per se schlecht sein.

von BobDylan (Gast)


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Elo schrieb:
> Diese Glieder waren bei RFT-Steuergeräten mit leistungsfähigen wie
> Kleinleistungsendstufen sogar in Kompaktgeräten immer drin.

Heißt im Umkehrschluss: sämtliche "West"-Verstärker, die ohne Boucherot 
auskamen, waren Fehlkonstruktionen? Oder war es möglicherweise so, dass 
Konstrukteure der ehemaligen SBZ nicht in der Lage waren, Verstärker zu 
konstruieren, bei denen diese Glieder überflüssig sind?

Weil: ausgerechnet RFT zum non plus ultra der Unterhaltungselektronik zu 
erklären ist etwas gewagt...

Na ja, funktioniert hat ja alles... irgendwie... und garnicht mal soooo 
schlecht...

Gruß Achim.

von Adele (Gast)


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BobDylan schrieb:
> ausgerechnet RFT zum non plus ultra der Unterhaltungselektronik zu
> erklären ist etwas gewagt...

Wo steht das? Hab ich das übersehen oder hast du das nur erfunden?

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