Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laptop Schaltnetzteil modifizieren 19V -> 24V


von norbert (Gast)


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Hab' hier einige 19V herumliegen und könnte eher 24V gebrauchen.
Sekundärseite Strom um die 5A.

Bevor ich so ein Ding öffne, hat so etwas schon mal jemand hier 
probiert?
Wenn ja, war's eine einfache Anpassung einer Ref-Spannung oder größere 
Aufgabe?


PS. Ach ja, danke für alle Warnhinweise wie gefährlich so etwas ist und 
das auch die Wohnung oder vielleicht sogar das ganze Bundesland 
abbrennen kann;-)

PPS. Und die Kinder, denkt denn keiner an die Kinder...

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Beitrag "Schaltnetzteil modifizieren, Ausgangsspannung erhöhen. Was beachten?"

Per Google gefunden. Da wird noch massig mehr ausgespuckt. Scheint in 
gewissen Maßen kein Problem zu sein.

von Herr Troll (Gast)


Angehängte Dateien:

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Typ=?????? Schaltung??? Foto??? Es wäre verwunderlich, wenn ein 
Laptop-Netzteil mehr liefert als notwendig. Denn P=U*I

von Mark S. (voltwide)


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Das kann durchaus gehen. Den TL431 im Sekundärkreis lokalisieren und 
dessen RefSpannungsteiler modifizieren.
Vorausgesetzt die Elkos sind für die erhöhte Spannung ausgelegt und das 
Gehäuse läßt sich zerstörungsfrei öffnen und auch wieder verschließen.

von Herr Troll (Gast)


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Mark S. schrieb:
> RefSpannungsteiler modifizieren

Kann zwar Spannung verändern, aber ob die restlichen Teile für die 25W 
mehr Leistung geeignet sind oder z.B. mehr gekühlt werden müssen, wäre 
zu erforschen.

von norbert (Gast)


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Ahhh, eine Menge Antworten, Danke.

Es besteht also wohl eine gute Chance etwas zu erreichen.
Werde mal eines aufdrehmeln.

Ach ja, die Gesamtleistung wird nicht überschritten, der Ausgangsstrom 
liegt deutlich unter dem Originalstrom. (Ist etwas missverständlich in 
meinem Originalpost).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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norbert schrieb:
> Es besteht also wohl eine gute Chance etwas zu erreichen.

Wenn es einen TL431 im Sekundärkreis gibt. Nicht alle Netzteile sind 
gleich ... aber ohne sie sich genauer anzusehen, weiß man auch nichts.

von norbert (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> norbert schrieb:
>> Es besteht also wohl eine gute Chance etwas zu erreichen.
>
> Wenn es einen TL431 im Sekundärkreis gibt. Nicht alle Netzteile sind
> gleich ... aber ohne sie sich genauer anzusehen, weiß man auch nichts.

Wie sagte der Großinquisitor der katholischen Kirche doch gleich:
Na dann wollen wir mal die Daumen drücken...

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Das Umstellen um nur 10% ist meist kein Problem. Allerdings wird mehr 
schon umständlich, weil die Bauteile drauf angepasst sind. Das bezieht 
sich auf die  Steilheit beim Umschalten, die Filterung der Rückwirkung 
der Ströme und einiges mehr. Da muss dann neben eine Referenz auch mal 
eine Kapazität oder Induktivität geändert werden.

Spannung hochsetzen ist dabei etwas einfacher, als Strom hochsetzen, 
solange die Spannungsfestigkeit der beteiligten Bauelemente nicht 
angetastet wird.

Ob es sich lohnt, muss jeder selber entscheiden.

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Herr Troll schrieb:
> Kann zwar Spannung verändern, aber ob die restlichen Teile für die 25W
> mehr Leistung geeignet sind oder z.B. mehr gekühlt werden müssen, wäre
> zu erforschen.

Die Leistung wird eher runtergehen, weil das NT den Strom nicht bringen 
wird und sogar eher zusammenbricht. Besonders die Anstiege der Spannung 
, also das Regelverhalten wird mitunter schelchter, wodurch man dem dann 
nicht mehr den Strom entnehmen kann, ohne, dass es einbricht und der 
ripple steigt.

Zudem wird der ripple mintunter ohnehin steigen, weil die Glättung dafür 
nicht ausgelegt ist. Bei Strömerhöhung ist das besonders kritisch.

von *.* (Gast)


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Das Problem ist:

- der Rückschalgimpuls am primären Schalttransistor wird proportional 
höher (wenn es vorher 600V waren sind es danach 757V) -> 
Schalttransistor muss höhere Spannung verkraften, Snubber wird stärker 
belastet
- Betriebsspannung für den PWM-Controller primärseitig steigt 
proportional an -> Controller muss auch diese Spannung aushalten
- Spannungsfestigkeit Elkos und Gleichrichterdiode sekundärseitig muss 
selbstverständlich auch ausreichen
- Ausgangsleistung bleibt gleich -> weniger Strom entnehmbar

von Peter D. (peda)


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Lohnt es sich denn wirklich, ein anderes Netzteil umzubauen, statt 24V 
von der Stange zu kaufen?
24V-Netzteile werden einem doch an jeder Ecke hinterher geschmissen.

von der schreckliche Sven (Gast)


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*.* schrieb:
> - der Rückschalgimpuls am primären Schalttransistor wird proportional
> höher (wenn es vorher 600V waren sind es danach 757V) ->

~670 Volt ist das richtige Ergebnis. Weil sich die Netzspannung nicht 
verändert.
Aber in Schaltnetzteilen dieser Art bleibt die Spannung am Transistor 
meist unter 500 Volt. Verbaut werden Mosfet`s mit 600 - 650 Volt 
Spannungsfestigkeit. Eine kleine Reserve gibts also noch.

von Mike J. (linuxmint_user)


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norbert schrieb:
> Bevor ich so ein Ding öffne, hat so etwas schon mal jemand hier
> probiert?
Ja, schon öfters bei verschiedenen Typen.

> Wenn ja, war's eine einfache Anpassung einer Ref-Spannung oder größere
> Aufgabe?
Schwierig war eigentlich nur den Zweig mit der Referenzspannungsquelle 
(meist TL431) als Schaltung auf ein Stück Papier oder in Eagle zu 
bringen.
Der Rest, also die Berechnung des neuen Widerstandswertes war recht 
einfach.

Meist wurde sich an die Standardbeschaltung des TL431 aus dem Datenblatt 
gehalten, aber nicht immer.
Teilweise wurde der TL431 als SMD-Version auf der Platine verbaut, den 
findet man dann etwas schwerer.

Wenn du hier den Referenz-Teil als Eagle-Schaltung rein stellst, dann 
kann man dir bestimmt helfen.

Es ist natürlich auch möglich dass die Platine so sehr zugebaut ist, so 
dass du erst Bauteile ablöten müsstest um die Referenz-Schaltung 
nachvollziehen zu können.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Was für ein Gekäse, 675V, TL431 und es fehlen noch Geschichten mit 
Röhrenverstärkern, bei denen man das mit etwas Kaugummipapier gemacht 
hat. Über die Topologie ist nichts bekannt und mithin sind alle 
Faseleien zum Sperrwandler eben Faseleien. Wenn sich der 
Netzteilhersteller keine Mühe gibt, dann baut er irgendein 
Standardprodukt ein und da gibt es von Haus aus eine Strombegrenzung. 
Entwicklungsabteilungen mit komplizierten Entwürfen für exakt diesen 
Laptop gibt es nicht mehr. Da kopiert der Hobbyist die Beispielschaltung 
aus dem Datenblatt oder lädt sich eine solche Schaltung aus dem 
Entwurfswerkzeug des Herstellers.

Da du das Gehäuse ohnehin aufbrichst, Garantie und dgl. für dich keine 
Hürde darstellen: öffnen, Spannungsteiler auf der Sekundärseite finden 
und anpassen. Den Optokoppler kann man sehr gut erkennen, da er meist 
über einen Schlitz in der Platine gebaut ist, um den noch jedes Metall 
fehlt, oben wie unten. Findest du kein solches Bauteil hast du Pech 
gehabt und es gibt eine Wicklung im Trafo, die bei der Strommessung 
behilflich ist. Dann müsstest du umwickeln und davor eben den Trafo 
ausbauen und dafür oft den Kern zerbrechen – das kannst du nicht wollen. 
(Die Messwicklung ist oft zwischen den übrigen und die Primär- und 
Sekundärwicklung ohnehin verschachtelt.)

Und zum Thema Einschaltstrom: a) Einschaltstrombegrenzung und b) 
Power-Factor-Korrektur.

Und zum Thema Kosten-Nutzen-Rechnung: ein Netzteil mit 24V Ausgang gibt 
es schon ab 6€ (12W) bis 15€ (>90W) bei beliebigen Anbietern im Netz. Da 
warte ich lieber die 48h, statt mir den Schraubendreher in die Hand zu 
stechen, weil dieses Murksgehäuse partout nur in Ministücken 
aufzubrechen ist.

: Bearbeitet durch User
von der schreckliche Sven (Gast)


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Boris O. schrieb:
> Was für ein Gekäse

Genau

Dein Gekäse ist auch ein alter Hut.
Norbert wird ES trotzdem tun.
Auch wenn Du es nicht vestehst.
Du mußt nicht alles verstehen.

von Mark S. (voltwide)


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Notebookadapter, oder auch sog Tischnetzgeräte, unterscheiden sich nur 
in Details. Ab einer gewissen Leistungsklasse haben sie einen PFC, der 
Primärwandler ist ein Sperrwandler und sofern eine Ausregelung des 
Sekundärkreises erfolgt findet sich ein Optokoppler und fast immer der 
TL431. Letzteren hat der Chinese ganz besonders ins Herz geschlossen, 
genauso wie den TL494 bei PC-Netzteilen der nicht allerneuesten 
Generation.

von Manfred (Gast)


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Mark S. schrieb:
> TL431. Letzteren hat der Chinese ganz besonders ins Herz geschlossen,
> genauso wie den TL494 bei PC-Netzteilen der nicht allerneuesten
> Generation.

Der Typ des ICs ist ziemlich egal. Man findet immer einen 
Spannungsteiler, der die Ausgangsspannung zum Regler meldet und kann 
diesen modifizieren.

Abhängig vom Netzteil muß man akzeptieren, dass eine Veränderung evtl. 
den Wirkungsgrad verschlechtert.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Manfred schrieb:
> Abhängig vom Netzteil muß man akzeptieren, dass eine Veränderung evtl.
> den Wirkungsgrad verschlechtert.

Mein Laptop-Netzteil liefert 19V und max. 4,7A wobei der 
Eingangsspannungsbereich bei 85V bis 240V liegt.

Der Schalttransistor wurde also dafür ausgelegt, dass er 240V schalten 
kann und dass er bei einer recht niedrigen Eingangsspannung von 85V den 
entsprechend höheren Strom schalten kann.

Wenn er die Ausgangsspannung des Netzteils verdoppeln würde, dann wäre 
es für den Schalttransistor immer noch okay.
Er müsste lediglich aufpassen dass die Kondensatoren des 
Niederspannungsteils die höhere Spannung mitmachen und dass durch die 
IR-Diode des OpAmps kein zu hoher Strom fließt.

Bei der Erhöhung um 5V kann er einfach den Spannungsteiler ändern und es 
läuft.

von Maxi (Gast)


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In den vielen Fällen sollte eine solche Modifikation einfach 
durchzuführen sein, das wurde ja schon erörtert.

Mike J. schrieb:
> Der Schalttransistor (...) 240V schalten

Multipliziert mit sqrt.2 ca. 340V im Zwischenkreis, allerdings käme dazu 
noch die Flyback-Spannung. Aber egal, bei >75W hat es da definitiv eine 
PFC.
Diese regelt so oder so auf die gleiche ZK-Spannung, unabhängig von der 
Last.

Was sich leicht erhöhen würde, wäre der Strom beim PFC-Boost-Schalter - 
da dieser die nominale Last aber auch bei 85VAC V_in "vertragen muß" - 
sicher kein Problem.

Bei identischer Leistungsabgabe wären die Spitzenspannungen und der 
Spitzenstrom der DC-DC-Stufe leicht erhöht (auch der (bzw. 
Speicher-)Trafo
müsste etwas mehr aushalten).

Für einen dauerhaften sicheren Betrieb bei über 1/4 Erhöhung der 
Ausgangsspannung würde ich persönlich dem Gerät wohl nur gut die Hälfte 
bis max. 2/3 der ursprünglichen Leistung abverlangen wollen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Macht eigentlich nur Sinn, wenn alle Netzteile baugleich sind, so das 
man nur 1x nach einem Weg für die Modifikation suchen muß und danach nur 
noch stumpf die restlichen Netzteile umbauen muß.
Mir wäre das angesichts der Preise und Verfügbarkeit von 24V Netzteilen 
zu umständlich.
https://www.pollin.de/search?query=24v&channel=pollin-de&sid=MMCbb1YqnPk5TX5H0Rna84szFnxYl1&filtercategoryROOT=Stromversorgung&filtercategoryROOT%2FStromversorgung=Netzger%C3%A4te&sortPREIS=asc&followSearch=9898
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gekapseltes, Bauform ist ähnlich wie ein Laptopnetzteil.

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