Hallo zusammen, ich habe noch nicht ganz verstanden, was zur Zertifizierung eines Endgerätes mit BLE getan werden muss, bzw. wann (wie) zertifiziert werden muss. Anforderung Das Endgerät soll letztlich die CE- und die FCC/ISED-Zertifizierung bekommen. Grob geplanter Entwurf Ich plane einen nRF51822 oder ähnlich für das Endgerät zu verwenden: http://www.nordicsemi.com/eng/Products/Bluetooth-low-energy/nRF51822/(language)/eng-GB Auf der Seite sehe ich, dass der Chip zumindest eine CE-Zertifizierung hat. Eine FCC/ISED ist augenscheinlich nicht dabei. Dieser Chip benötigt eine externe Antenne, wenn ich das richtig sehe. Beides zusammen befindet sich in einem Gehäuse, die Antenne sollte nicht nach außen geführt werden. Doku Zur Einarbeitung in das Zertifizierungsthema habe ich das folgende Dokument gefunden: https://www.cetecom.com/fileadmin/docs/News/CETECOM_Produkte_mit_BT_WLAN_Technologie.pdf Des Weiteren habe ich die Thread gelesen:Beitrag "BLE Modul - Zertifizierung nötig nach anbringen einer Antenne? (Bsp. DA14583)" Er war an sich hilfreich, die Verunsicherung ist aber noch da. Fragen Meine erste generelle Verständnisfrage: Das Endgerät muss als solches zertifiziert sein, auch wenn alle einzelnen Komponenten für sich zertifiziert sind, richtig? Zweite Frage: Unter welcher Option(nach dem CETECOM-Dokument) ordne ich meinen Aufbau ein? Für FCC/ISED dürfte es Option 3 sein, da der Chip ja noch nicht zertifiziert ist. Für CE kann ich es nicht eindeutig zuordnen, da zwar eine externe Antenne (so gesehen eine eigene Antennenkonstellation)benötigt wird, aber alles in einem Gehäuse ist. Dritte Frage: Darf ich quasi insgeheim Bluetooth ohne Tests der Bluetooth SIG, wenn ich nicht damit werbe (Kein Logo etc)?Grundsätzlich spricht nichts prinzipiell gegen diese Test. Frage nur, um Optionen abzuwägen. Was ist noch zu unbedingt zu beachten? Habt ihr weitere hilfreiche Links zum Thema? Vielen Dank Im Voraus und freundliche Grüßen
Ja, das Geraet muss trotzdem zertifiziert werden, denn man kann zertifizierte Komponenten so zusammenschalten, dass die Vorschriften nicht erfuellt werden. Eigentlich ist jede vorherige Zertifizierung hinfaellig. zB eine Sendeeinheit erfuellt die Vorgabe nicht mehr als 10mW auszusenden. Gut so. Wenn ich da aber eine Richtantenne dranmache, erfuelle ich die Vorgabe nicht mehr... Und ja, du darfst auch noch einen Turbo, oder Drachenfaenger mit einbauen, solange der nie in Funktion tritt... Denn du sagst bei Testen, welche Tests gemacht werden sollen. Diese Tests kommen auf das Dokument. Irgendwelche Sonderfunktionen sind dann eben nicht geprueft. Dein Problem. Falls nun ein Hacker es schafft den Drachenfaenger einzuschalten ... ist es auch dein Problem. Produktesicherhit nicht vergessen.
Dan_BLE schrieb: > Fragen > Meine erste generelle Verständnisfrage: > Das Endgerät muss als solches zertifiziert sein, auch wenn alle > einzelnen Komponenten für sich zertifiziert sind, richtig? Ja. Prüfe zusätzlich wie gut die Konformitätserklärungen sind bzw. lass dir Messprotokolle usw. schicken. > Zweite Frage: > Unter welcher Option(nach dem CETECOM-Dokument) ordne ich meinen Aufbau > ein? Für FCC/ISED dürfte es Option 3 sein, da der Chip ja noch nicht > zertifiziert ist. Für CE kann ich es nicht eindeutig zuordnen, da zwar > eine externe Antenne (so gesehen eine eigene > Antennenkonstellation)benötigt wird, aber alles in einem Gehäuse ist. Wenn du Geld sparen willst und das Produkt auf eine abnehmbare Antenne verzichten kann -> tu das. Fixe Antenne spart dir Messungen und damit Geld. > Dritte Frage: > Darf ich quasi insgeheim Bluetooth ohne Tests der Bluetooth SIG, wenn > ich nicht damit werbe (Kein Logo etc)?Grundsätzlich spricht nichts > prinzipiell gegen diese Test. Frage nur, um Optionen abzuwägen. Kannst du schon machen. Darfst halt keine regulatorischen Verletzungen hinsichlich der Frequenznutzung anstellen. Denk auch daran, dass die ganzen Organisationen (Bluetooth SIG, usw. auch andere EMV-Tests fordern -> sonst bekommst du kein BT). > Was ist noch zu unbedingt zu beachten? Habt ihr weitere hilfreiche Links > zum Thema? Ich würde an deiner Stelle mal mit ein paar Stellen (TÜV, SGS, ...) sprechen die solche Zulassungen machen. Wenn du die am Telefon hast (und eine Firma bist) sind die meist doch eher auskunftsfreudig bzgl. der genauen Normen. (Und dir muss klar sein, dass das gewaltig Geld kosten wird.)
Vielen Dank für eure Antworten. > Wenn du Geld sparen willst und das Produkt auf eine abnehmbare Antenne > verzichten kann -> tu das. Fixe Antenne spart dir Messungen und damit > Geld. Würde beispielsweise eine PCB-Antenne die Zertifizierung vereinfachen? In meinen Augen könnte man das ja dennoch als eigene Antennenkonstellation auslegen. > Ich würde an deiner Stelle mal mit ein paar Stellen (TÜV, SGS, ...) > sprechen die solche Zulassungen machen. Wenn du die am Telefon hast (und > eine Firma bist) sind die meist doch eher auskunftsfreudig bzgl. der > genauen Normen. Gott sei Dank, bin ich bei meinem momentanen Wissen dazu noch keine Firma. Ich werde allerdings in einigen Wochen meine Abschlussarbeit mit einem Unternehmen schreiben. Ich denke, die werden schon Leute haben, die sich damit auskennen. Allerdings möchte ich natürlich nicht völlig planlos dort auftreten. Ich weiß nicht, ob das noch hier rein gehört, aber vielleicht möchte jemand seine kurze Einschätzung dazu geben: Die Umsetzung steht noch nicht endgültig fest, alle Optionen sind noch offen. Für einen Teil des Projektes ist eine Verbindung zwischen zwei Modulen erforderlich. Dabei beginnt Modul A immer mit der Kommunikation, bei der dann letztlich nur sehr wenige Daten geschickt werden. Daten werden unregelmäßig gesendet. Voraussichtlich unidirektional. Insgesamt soll das ganze energiesparend sein, was auch immer das dann heißt. BLE kam/kommt für mich in Frage, da der Verbindungsaufbau schnell ist und ich die wenigen benötigten Daten quasi schon im Advertising schicken könnte. Des Weiteren habe ich ursprünglich (vielleicht naiv, bevor ich mich etwas eingelesen habe) angenommen, dass die Zertifizierung auf Grund des Standards fast geschenkt ist. Also die Frage (wahrscheinlich nicht pauschal zu beantworten, aber vielleicht zu berücksichtigende Aspekte äußerbar): Inwiefern sind statt jeweils einem BLE-Chip in Modul A und B Varianten mit: -A:MCU+433MHz Sender + B:MCU+433MHz Empfänger für Europa UND -A:MCU+915MHz Sender + B:MCU+915MHz Empfänger für Nordamerika sinnvoll? Die Fertigung müsste ja zwei Varianten (für Modul A alleine, das B Modul braucht sowieso Ländervarianten) fertigen und die Stückzahlen werden kleiner. Insgesamt aber wahrscheinlich dennoch deutlich billiger. Für mich persönlich wäre der Entwicklungsaufwand, auch wegen der vermutlich höheren Störanfälligkeit, größer als bei BLE. Die Zertifizierung ist wahrscheinlich nicht aufwändiger, da die Funkmodule ja teilweise zertifiziert sind und das Endgerät ja ohne als Gesamtes getestet werden muss, oder? Außerdem würde die Zertifizierung der Bluetooth SIG entfallen. Anderseits ist es in Zukunft vielleicht von Vorteil, wenn Modul schon BLE kann, sodass ein Smartphone mit dem Gerät kommuniziert. Hoffe diese Off-Topic-Frage ist dann irgendwie noch nah genug am Thema :) Mit freundlichen Grüßen
Die Bluetooth SIG will ihr Geld. Und das leider nicht zu knapp. Das wird dann auch noch umso teurer, je mehr Spezialhardware du einsetzt. Überlege dir mal, ob du wirklich bluetooth brauchst oder nicht auch auf andere Technologien setzen kannst.
Die Sig will nur Geld, wenn ein BT Logo auf das Produkt soll. Es gibt keinen Zwang sich bei der Sig zu melden, außer man will deren Logos verwenden und damit sein Produkt bewerben, dass es Bluetooth kann. Dafür bekommt man dann aber auch seine eigene Vendor ID.
Chris K. schrieb: > Die Sig will nur Geld, wenn ein BT Logo auf das Produkt soll. Es gibt > keinen Zwang sich bei der Sig zu melden, war da nicht noch was mit Patentlizenzen? Ich habs grad nicht mehr genau im Kopf.
Soweit ich mich erinnere, war die Sache mit dem Logo nur bei USB so. Die Bluetooth SIG ist ja vor 2 Jahren oder so gierig geworden und hat eine verpflichtende Produktregistrierung eingeführt.
Von der Sig Seite Qualify your product All products that use Bluetooth technology must be qualified. It's true, all products that use any of the Bluetooth® trademarks (including the word "Bluetooth") must be qualified by completing all the testing requirements—based on the design's supported features. Successful completion of this process will grant you a Qualified Design Identification number (QDID) that is required for the Declaration process. Important: If you are creating a product using an already qualified Bluetooth design (module or stack)—and you aren't changing anything—or adding your logo to and selling another member’s qualified Bluetooth product, you will not need to go through the qualification process. You will need to obtain the QDID from your supplier to use in the Declaration process. All Bluetooth products must be Declared, but you only need to qualify new or modified Bluetooth products. Wie gesagt, solange man das Wort Bluetooth nicht verwendet oder sonst in irgendeiner Art darauf verweist, dass das Teil BT kann, braucht man auch nichts zu qualifizieren. Der IC oder das Modul an sich hat schon eine Quali bekommen.
Wen man es genauer wissen will, kann man sich die Zeit nehmen und alle Dokumenten von hier durchlesen. https://www.bluetooth.com/about-us/governing-documents
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.