Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unbenutzte Elektronik, schlecht?


von Ignaz M. (ignaz1)


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Hallo --  wollte allgemein mal Fragen, ob ich ruhigen Gewissens eine 
relativ teure Hifi-Elektronik kaufen kann, die etwa 8-10 Jahre unbenutzt 
im OVP (Pappe und PVC-Einlage) im Lagerhaus (weiss leider nicht unter 
welchen Bedingungen wie Feuchtigkeit, etc.) rum gelegen ist und nicht 
verwendet wurde. Sind die darin befindlichen elektronischen Bauteile 
(Kapazitatoren, etc.) bei Nichtverwendung gefährdet?

Danke mal --

: Verschoben durch Moderator
von Mick (Gast)


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Ja, könnte sein. Austrocknen von Kondensatoren. Leere Stützbatterien.

von Ignaz M. (ignaz1)


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Ok, danke für die schnelle Antwort. Wie arbeiten denn die Kondensatoren 
und die anderen Bauteil, ich meine, gehen sie nach und nach kaputt (bzw. 
funktioniert dann das Gerät in dieser Zeit nur halt unter den 
Möglichkeiten) oder gehen sie von heute auf morgen defekt (wenn 
trocken), und dann weiss man, man muss sie austauschen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Gegenfrage: Wenn Du so ein hochpreisiges Hifi-Gerät kaufst, und es bei 
Dir ins Regal stellst, ist es dann nach zehn Jahren kaputt?

Wenn der einzige Unterschied das gelegentliche Benutzen ist, welcher 
Wirkmechanismus soll sich hier lebensdauerverlängernd auswirken?

Ja, Elektrolytkondensatoren altern. Aber sie sind keine Verschleißteile 
wie Akkus, die prinzipbedingt nach ein paar Jahren Nutzung "runter" 
sind.

Sieh Dich einfach mal um: Wieviele elektronische Geräte hast Du in 
Deinem Haushalt, die älter sind als zehn Jahre?

von Ignaz M. (ignaz1)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Sieh Dich einfach mal um: Wieviele elektronische Geräte hast Du in
> Deinem Haushalt, die älter sind als zehn Jahre?

Ja, schon, aber sie werden alle mal mehr mal weniger benutzt, 
eingeschaltet, Strom fliesst, etc. Ist ja beim Lagerzeugs eben nicht der 
Fall.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bei Kondensatoren ist das normalerweise ein schleichender Prozess. 
Allerdings sehe ich das ziemlich unkritisch, weil das Austrocknen des 
Elektrolyts eine Folge der Erwärmung ist, denen diese Kondensatoren im 
Betrieb ausgesetzt sind. Habe noch nie davon gehört, dass Kondensatoren 
nur durch Lagerung ausgetrocknet sind. Wegen leeren Pufferbatterien 
würde ich mir auch eher keine Sorgen machen, weil diese (wenn überhaupt 
vorhanden) relativ einfach zu tauschen sein sollten. Im schlimmsten Fall 
ist dann die Uhrzeit verstellt. Nichtsdestotrotz: YMMV

von Ignaz M. (ignaz1)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Gegenfrage: Wenn Du so ein hochpreisiges Hifi-Gerät kaufst, und es
> bei
> Dir ins Regal stellst, ist es dann nach zehn Jahren kaputt?
>
> Wenn der einzige Unterschied das gelegentliche Benutzen ist, welcher
> Wirkmechanismus soll sich hier lebensdauerverlängernd auswirken?
>

Das weiss ich ja nicht, ist genau meine Frage, vielleicht zu sehr Laie.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ignaz M. schrieb:
> Ja, schon, aber sie werden alle mal mehr mal weniger benutzt,
> eingeschaltet, Strom fliesst, etc.

Und Du glaubst, daß das die Lebensdauer der Bauteile verlängert?

von Ignaz M. (ignaz1)


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Nein, davon ist nicht die Rede, aber ob sie sie verkürzt.

von genervt (Gast)


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Hier tummeln sich etliche Leute mit überhaupt keiner Ahnung und davon 
haufenweise.

Natürlich verlängert regelmäßiger Stromfluss innerhalb der 
Betriebsparameter die Lebensdauer von Elektrolytkondensatoren, einfach 
mal die internen Protokolle der Hersteller studieren, so ihr denn da ran 
kommt. Ansonsten einfach weiter das Gegenteil behaupten und als Quelle 
euer eigenes Unwissen angeben, wie es hier üblich ist.

Zweitens, wenn das Gerät 10 Jahre lang nicht eingeschaltet wird, 
profitiert es von einer moderat höheren Luftfeuchtigkeit von 65-70% und 
geringerer Temperatur 5-10°C, um den natürlichen Feuchtehaushalt der 
Halbleiter und Elkos zu unterstützen.
Klimatisierte Räume mit T>15°C und Feuchte<40% bedeuten den schnellen 
Tod.

von Wolfgang (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn der einzige Unterschied das gelegentliche Benutzen ist, welcher
> Wirkmechanismus soll sich hier lebensdauerverlängernd auswirken?

Bei Elkos bekommt z.B. durch eine anliegende Spannung die Formierung 
einen Refresh.

von S. Landolt (Gast)


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> Pufferbatterien ... relativ einfach zu tauschen sein sollten
Ich habe einen Sony-Tuner, bei dem nach ca. 10 Jahren die eingelötete 
Batterie leer war.

Falls mit CD-Player: wie sieht es mit der Mechanik aus, Schmierstoffe 
und Riemen?

von asdfghjklöä (Gast)


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Christopher J. schrieb:
> Habe noch nie davon gehört, dass Kondensatoren
> nur durch Lagerung ausgetrocknet sind.

Hab bei uns beim Unzug in ein neues Firmengebäude vor zwei oder drei 
Jahren bestimmt 100kg unbenutzte vertrocknete Elkos weggeschmissen. Sie 
lagerten seit Anfang der 80er Jahre bei uns, wurden aber nie in den 
Stückzahlen gebraucht. Zum wegschmeissen waren sie zu schade, also hat 
man sie von einer Ecke in die andere geräumt. Bis ich sie in die Hände 
bekommen und stichprobenartig über 100 Stück durchgemessen habe. Dann 
waren sie beim Wertstoffhof.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ignaz M. schrieb:
>> Ja, schon, aber sie werden alle mal mehr mal weniger benutzt,
>> eingeschaltet, Strom fliesst, etc.
>
> Und Du glaubst, daß das die Lebensdauer der Bauteile verlängert?

Hm, gibt es , ist aber eher selten, das Bauteile regelmäßig bestromt 
werden müssem damit sie nicht vorzeitig "wegsterben".

Akkus mögen keine Tiefenentladung, Schmierstoffe in Drehlagern sollten 
auch ab und zu gequirlt werden, BiMetall Thermostate und Relais können 
auch langsam festrosten, ... bei HiFi aber ehernicht zu erwarten. 
Wichtiger ist wohl eher das die Anlage nicht gleich nach dem Auspacken 
bestromt wird sondern sich erst mal 2 Stunden aufwärmen darf.

von Hmm (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ignaz M. schrieb:
>> Ja, schon, aber sie werden alle mal mehr mal weniger benutzt,
>> eingeschaltet, Strom fliesst, etc.
>
> Und Du glaubst, daß das die Lebensdauer der Bauteile verlängert?

Bei Elkos kann sich mit der Zeit die Elektrolytschicht abbauen. Die baut 
sich neu auf, wenn man Spannung anlegt. Beim Einschalten nach langem 
Stillstand kann ein erhöhter Leckstrom auftreten, fallweise kannd das 
fatal sein (Bumm). Es ist nicht so, dass die Elkos schlechter werden, 
nach dem "Ausheilvorgang" funktionieren sie wieder normal.

Man kann das heilen, man nennt das "Reforming".

Siehe auch:
https://en.tdk.eu/download/530704/5f33d2619fa73419e2a4af562122e90c/pdf-generaltechnicalinformation.pdf
Abschnitt 3.7.6 reforming und Abschnitt 9.7.1 shelf life.

Ich kenne den Prozess der Formierung aber nur bei Hochspannungselkos. Im 
Endeffekt können lange spannungslos gelagerte Elkos einen erhöhten 
Leckstrom aufweisen.
Bei meinem letzten Arbeitgeber wurden Wechselrichter mit hoher 
Zwischenkreisspannung produziert, dort hat man den Prozess einführen 
müssen, weil es ab und zu geknallt hat.

Ob es bei anderen Bauteilen ähnliche Mechanismen gibt, weiß ich nicht.

von Maik .. (basteling)


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Ich habe dieses "Formieren" letztens mit seit ca 40 jahren 
eingelagerten, jedoch 65Jahre alten Audio Studioverstärkern machen 
dürfen.

Da sind dann aber auch Hochvolt Elektrolytkondensatoren für die 
Anodenspannung bei etwa 300V eingebaut, um die es schade wäre. Die 
Leckströme lagen zunächst im Ein- bis Zweistelligen Milliamperebereich 
bei etwa 100V Versorgungspannung und gingnen recht schnell in den 
uA-Bereich zurück.

Solche Spiel machen dann aber auch Sinn - wenn man ein Gerät 
"unangetastet" als HiFI Kunstwerk erhalten möchte... (hier V-41a)

Daher habe ich da die Betriebsspannung mit einem Regeltrafo hochgefahren 
und den Strom protokolliert.

----

Bei modernen fertig aufgebauten Konsumereräten ist das aber nur bedingt 
sinnvoll. Die Elkos im Netzteil kann man damit etwas vorsichtig ins 
Leben zurückholen, die Bauteile in der Versorgung dahinter sehen beim 
Schaltnetzteil eh nur Betriebsspannung oder Netzteil noch aus - weil 
Unterspannungsabschltung.

---

Für große Zwischenkreisschaltungen in Wechselrichtern mit 
parallelgeschateten Cola- oder Bierdosenkondensatoren ist natürlich 
vorsichtiges Hochfahren denkbar.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
also Cassettendeck (selten benutzt) hatte schon zweimal einen 
sogenannten "Standschaden".
Ähnlich verhält es sich z.B. auch mit DVD-Playern.
Hatte mal einen, der lief nur bis zur Min 3:52 und streikte dann immer 
an derselben Stelle. -> Standschaden. Irgendetwas an der Mechanik.
Die Fette verharzen wohl mit der Zeit, sollten sie zwar nicht, tun's 
aber.
Motörchen arbeitete so stark gegen den mechanischen Widerstand an und 
verjustierte so irreparabel die Einstellung.
Auch bei Geräten ohne empfindlichere Mechanik findet man gelegentlich 
Ausfälle nach längerer Lagerung mit durchkorrodierten Leiterbahnen, 
verursacht durch ausgelaufenen Elektrolyt.
Also, nicht das Austrocknen, sondern das (seltenere) Auslaufen der Elkos 
kann passieren.
Und aktuell: Wenn ich nicht mindestens einmal im Monat die Play-Taste 
vom Recorder drücke, wird die Andruckrolle nicht an den Capstan 
gedrückt. Je länger das Gerät steht, desto länger dauert das Rumgehexe, 
um das Ding wieder  zur Mitarbeit zu bewegen. Habe den Fehler immer noch 
nicht gefunden.
Service meint: Typisch Standschaden. Empfehlung: Immer mal wieder 
einschalten  und Taste Play drücken.

ciao
gustav

von Alex G. (dragongamer)


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Die Moral von der Geschichte - besser nicht ohne Rückgaberecht oder 
wenigstens vorherigem Testen kaufen.
Das sollte aber eigentlich selbstverständlich sein, denn sonst könnte 
dir der VK auch sonstwas andrehen.
Wenn es mal läuft, sollte das Restrisiko wohl nicht extrem hoch sein.

von oszi40 (Gast)


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> 8-10 Jahre unbenutzt
Alex G. schrieb:
> Wenn es mal läuft, sollte das Restrisiko wohl nicht extrem hoch sein.

Bei Erstinbetriebnahme Spannung langsam über Stelltrafo hochfahren 
könnTe einige Elkos vor dem schnellen Tod bewahren. Allerdings hatte ich 
auch schon Netzteil-Elkos, die sich nach 4 Wochen in Alu-Konfettei 
auflösten und das ganze Gerät versauten.

von Ignaz M. (ignaz1)


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Bei Lederschuhen ist mir schon mal aufgefallen, werden sie länger nicht 
getragen, wird das Material (von allein) porös und in wenigen Tagen 
reissen sie. Andere Schuhe trägt man Jahrzehnte und schauen wie neu aus. 
Wird ja wohl bei Elektronik nicht anders sein.

Rückgaberecht ist keins vorgesehen, Ware lagert(e) in Fernost und kostet 
die Hälfte wie vor 10 Jahren, das ist der eigentliche Treiber. Na dann 
riskier' ich das mal, wenn keine einheitliche Meinung herrscht. Danke 
trotzdem Allen!

: Bearbeitet durch User
von Ein Stein (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Gegenfrage: Wenn Du so ein hochpreisiges Hifi-Gerät kaufst, und es
> bei
> Dir ins Regal stellst, ist es dann nach zehn Jahren kaputt?

Ja

>
> Wenn der einzige Unterschied das gelegentliche Benutzen ist, welcher
> Wirkmechanismus soll sich hier lebensdauerverlängernd auswirken?
>
> Ja, Elektrolytkondensatoren altern. Aber sie sind keine Verschleißteile
> wie Akkus, die prinzipbedingt nach ein paar Jahren Nutzung "runter"
> sind.
>
> Sieh Dich einfach mal um: Wieviele elektronische Geräte hast Du in
> Deinem Haushalt, die älter sind als zehn Jahre?

Ja, teilweise sogar älter als dreißig Jahre. Sie lassen sich jedenfalls 
reparieren. Im Gegensatz zu neuen hippsten Dingen.

von Joachim B. (jar)


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sämtliche Riemen bei Video, Plattenspieler, Tonbandgeräte, CC-Recorder 
sollen sich nach Jahrzehnten zu einer schmierigen Paste aufgelöst haben, 
so war es letztens hier Tenor!

Für alle Geräte kann ich nicht sprechen, nur für die die ich selber 
hatte!
Andere sprachen von ihren Geräten.

Das ist aber Mechanik in elektronische Geräte, zählt das für den TO?

: Bearbeitet durch User
von Ein Stein (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Gegenfrage: Wenn Du so ein hochpreisiges Hifi-Gerät kaufst, und es
> bei
> Dir ins Regal stellst, ist es dann nach zehn Jahren kaputt?

Ja

>
> Wenn der einzige Unterschied das gelegentliche Benutzen ist, welcher
> Wirkmechanismus soll sich hier lebensdauerverlängernd auswirken?
>
> Ja, Elektrolytkondensatoren altern. Aber sie sind keine Verschleißteile
> wie Akkus, die prinzipbedingt nach ein paar Jahren Nutzung "runter"
> sind.
>
> Sieh Dich einfach mal um: Wieviele elektronische Geräte hast Du in
> Deinem Haushalt, die älter sind als zehn Jahre?

Ja, teilweise sogar älter als dreißig Jahre. Sie lassen sich jedenfalls 
reparieren. Im Gegensatz zu neuen hippsten Dingen.

S. Landolt schrieb:
>> Pufferbatterien ... relativ einfach zu tauschen sein sollten
> Ich habe einen Sony-Tuner, bei dem nach ca. 10 Jahren die eingelötete
> Batterie leer war.
>
> Falls mit CD-Player: wie sieht es mit der Mechanik aus, Schmierstoffe
> und Riemen

S. Landolt schrieb:
>> Pufferbatterien ... relativ einfach zu tauschen sein sollten
> Ich habe einen Sony-Tuner, bei dem nach ca. 10 Jahren die eingelötete
> Batterie leer war.
>
> Falls mit CD-Player: wie sieht es mit der Mechanik aus, Schmierstoffe
> und Riemen?

Die sind über den Jordan gegangen! Die heutigen Gummis sind nicht z 
gebrauchen.

von Alex G. (dragongamer)


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Halber Preis für 10 Jahre alte Geräte?
Ehrlich gesagt würde ich das nicht als schnäppchen des Jahrhunderts 
bezeichnen...
Vorallem wenn du im Notfall nicht selbst was reparieren könntest.

Reden wir von mehrere Hundert Euro dafür?
Frag lieber in einem geeigneten Forum nach was du für das Geld neu 
bekommst.
Wenn du nicht rgad eingefleischter Audiophiler bist, wirst du es sicher 
nicht bereuen. nicht mal wenn du direkt vergleichen könntest.

Oder sieh dich erstmal auf Kleinanzeigen um, falls du so ein Gerät nicht 
noch günstiger kriegst. Das wäre dann natürlich richtig gebraucht, aber 
HiFi sollte wiederum auch nicht so sehr im Gebrauch altern.

Zu allermindest solltest du mal das konkrete Gerät recherschieren ob es 
noch irgendwer nach 10 Jahren im Gebrauch hat!

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


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> Ich habe dieses "Formieren" letztens mit seit ca 40 jahren
> eingelagerten, jedoch 65Jahre alten Audio Studioverstärkern machen
> dürfen.
Wie hast Du den Prozeß des Formierens denn durchgeführt?
Mit Trenntrafo oder jeden Elko einzeln?

von Andi_73 (Gast)


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S. B. schrieb:
> Wie hast Du den Prozeß des Formierens denn durchgeführt?

Bei Siemens ist es z.B. so vorgeschrieben.

https://support.industry.siemens.com/cs/document/1960441/micromaster-sinamics-v20-g110-g120-g120c%3A-formieren-der-zwischenkreiskondensatoren-?dti=0&lc=de-WW

Auch andere Umrichterhersteller haben dazu Vorgaben gemacht.

von Gustav K. (hauwech)


Angehängte Dateien:

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Rufus Τ. F. schrieb:
> Sieh Dich einfach mal um: Wieviele elektronische Geräte hast Du in
> Deinem Haushalt, die älter sind als zehn Jahre?

Opas alte Eigenbau-Stereoanlage von Franz Grigalat, Rückersdorf:
http://www.fg-elektronik.de/typo3temp/pics/00d9e038ce.jpg

Die Einschübe gab es 1976 als Bausatz. Das Teil läuft und läuft und 
läuft - bis heute ohne jegliche Ausfälle oder Reparaturen. Aus welchem 
Teufelszeug waren die damaligen Kondensatoren?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Gustav K. schrieb:
> Die Einschübe gab es 1976 als Bausatz. Das Teil läuft und läuft und
> läuft - bis heute ohne jegliche Ausfälle oder Reparaturen. Aus welchem
> Teufelszeug waren die damaligen Kondensatoren?

Im Prinzip aus den selben Stoffen wie heute!
Nur war alles nicht so hochgezüchtet wie heute!
Schichtdicken usw. waren noch ganz andere. Die Elektrolyte noch eher 
Altbewährt und keine Produkte vermeintlicher HighEnd Forschung (inkl. 
Betriebsspionage) die so kritisch sind das schon kleinste Fehler in der 
Zusammensetzung gravierende Folgen haben...

Schaue dir doch z.b. mal einen 100µF/100V Kondensator von 1975 und von 
heute an. (Oder einen beliebigen anderen Typ für hohe Kapazität bei 
>16V)
Bei vergleichbaren Eckdaten sind die massiv Kompakter geworden.

Dazu kommt dann noch ein anderer Effekt:
Die Schaltungen um die Elkos haben sich verändert!
Zum einen gibt es heute kaum noch ein Elektronisches Gerät in dem nicht 
mindestens ein geschalteter Spannungsumsetzer seinen Dienst versieht.
(Schaltnetzteil, Step Up Converter, Step Down Converter usw.)
In den 70er und auch noch in den 80ern war das noch viel seltener der 
Fall.
Diese für die Glättung und das Stützen der Spannung rund um solche 
Schaltwandler zuständigen Kondensatoren werden natürlich deutlich 
stärker belastet als in einem gemütlichen Linearnetzteil. Von 
Linearreglern ganz zu schweigen.

Und als letztes kommt noch dazu das die Verkleinerung (Baugröße) der 
Kondensatoren in vielen Fällen gar nicht mal das Hauptziel der 
Entwicklung
war sondern nur eines von mehreren. Es geht bei der Entwicklung auch um 
Verbesserung der sonstigen technischen Daten wie Leckströme und ESR.
Und auch da hat sich viel getan!

Diese verbesserten Eigenschaften werden natürlich bei der 
Schaltungsauslegung berücksichtigt.
Bei den "alten" Kondensatoren wusste man das es alles andere als 
Präzisionsbauteile sind. Große Toleranzen bei der Kapazität, ESR und 
Leckströme konnten in einen weiten Bereich auch bei neuen Kondensatoren 
streuen. Also Dimensionierte man die Schaltungen so das genug Reserve 
vorhanden war damit auch bei den schlechtesten Vertretern der 
Kondensatorcharge die Lebensdauer ausreichend lang war das einem die 
Kunden nicht aufs Dach stiegen. In der Zeit wo Elektronik noch keine 
Wegwerfware war hätte ein Massenausfall kurz nach der 
Gewährleistungszeit einen deutlichen Rufschaden bedeutet. Und ein 
Massenausfall in der Gewährleistungszeit einen wahnsinnigen Verlust.

So kommt heute einfach viel zusammen:
In den modernen Geräten sind global gesehen einfach viel mehr 
Schaltungsteile vorhanden die Kondensatoren einer deutlichen 
Dauerbelastung aussetzen (Wie Schaltwandler).
Da die heutigen Kondensatoren viel Präziser sind und teilweise deutlich 
geringere Verluste haben wird das bei der Schaltungsdimensionierung 
ausgenutzt. Es wird viel enger auf Kante genäht.

Durch die deutlich kompaktere Bauform mit geringeren Schichtdicken usw. 
wirken sich "Misshandlungen" wie Spannungsspitzen deutlich stärker aus.
Selbiges gilt für Alterungserscheinungen.

Kommt es dann durch Alterung zu erhöhten Verlusten im Kondensator wird 
der durch die kleinere Baugröße auch noch viel heißer als die alten 
"großen" Brocken, was die weitere Alterung beschleunigt.
Das führt dann zu einem Teufelskreis. Ist ein bestimmter Punkt 
überschritten werden die Verluste so groß, das der Kondensator entweder 
auskocht oder sich in nettes Alufolie/Papierkonfetti zerlegt.

Und zum Schluss muss man natürlich noch sagen das es einen Effekt gibt 
der gar nichts mit der Technik zu tun hat. Es ist schlicht das eher 
mäßige Gedächtnis der Spezie Mensch.

Das erste TV Gerät meiner Eltern hat drei (oder ich glaube sogar vier, 
war IMHO Hochzeitsgeschenk, müsste mal fragen) Umzüge mitgemacht und 
Stand >20 Jahre im Wohnzimmer. Da es die meiste Zeit hier nur drei 
Programme gab und erst zum Schluss ein über Antenne angeschlossener 
Videorecorder dazu kam gab es auch keinen Grund ein funktionierendes 
Gerät mit dem Anschaffungswert einiger Monatslöhne auszusondern. Zumal 
zu dem Zeitpunkt Ersatz immer noch einen ganzen Monatslohn gekostet 
hätte.

Ich selbst habe immer noch (jetzt eher aus Nostalgie) einen alten Graez 
Videorecorder den meine Großeltern 82 oder 83 gekauft haben. Für einige 
tausend DM. Aber schon Kabeltauglich und anderen Gimmicks.
Bis zum meinem Umzug 2009 lief er noch, bei einem Spasstest vor einigen 
Monaten habe ich aber festgestellt das mal wieder die Riemen getauscht 
werden müssten.

Das sind dann so Dinge wo man Denkt das dies noch haltbare Technik war.
Ich selbst erwische mich manchmal bei dem Gedanken.

Nur verdrängt man schnell das die Technik in den meisten Fällen NICHT 20 
oder 30 Jahre klaglos durchgehalten hat! Ich weiß das der Fernseher 
meiner Eltern in meiner Kindheit zwei oder dreimal zur Reparatur war. 
Das vierte mal wurde dann ein Neugerät gekauft und ich durfte 
"Ausweiden" ;-).

Der "gute" Videorecorder meiner Großeltern war auch mind. zweimal in der 
Zeit zwischen 82 und 91 zur Reparatur. 91 habe ich diesen dann zum 
Basteln haben können weil er wieder defekt war und was moderneres 
gekauft wurde.
Ich konnte den zwar zur Überraschung aller (und zum Leidwesen meiner 
Eltern) wieder Funktionsfähig Pfuschen, aber ich glaube in den etwas 
über 10 Jahren die ich den dann noch in intensiver Benutzung hatte lagen 
niemals mehr als zwei Jahre zwischen zwei Defekten. Erst als er 
praktisch nur noch rumstand und nur noch im Ausnahmefall überhaupt 
angeschlossen wurde war das nicht mehr nötig.
Und das lag nicht einmal daran das ich bei meiner ersten Reparatur den 
mechanischen Schaden statt durch das  eigentlich notwendige sehr teure 
Ersatzteil mit der naivität und dem Spieltrieb eines zwöfjährigen 
einfach nach vielen Versuchen durch viel Heißleim und Draht überflüssig 
gemacht habe.

Es ist einfach so, viele Geräte von denen man heute meint das die 
Ewigkeiten gehalten haben sind bei genauem Nachdenken dann doch 
mindestens ein oder zweimal in Reparatur gewesen.
Und auf jedes Gerät das wirklich bis heute heute ohne Fehler 
durchgehalten hat kommen fünf ähnliche Geräte die schon lange an 
irgendeinem Bauteilfehler verreckt sind und entsorgt wurden.

Heute hingegen wird ja kaum noch repariert.
Ja selbst viele die es selbst könnten und daher keine teuren 
Arbeitsstunden zahlen müssten tun sich das nicht mehr an. Sehe ich bei 
mir selbst und auch im Bekanntenkreis.

Teure Messgeräte oder etwas besonderes wie Historische Technik, ja da 
versucht man sein bestes. Das ist dann auch Hobby.
Aber so Dinge wie einfache TV, Monitor, Drucker, SatReceiver usw. werden 
allerhöchstens nur noch auf die ganz einfachen und schnell zu behebenden 
Dinge abgeklopft. Sicherungen, vielleicht noch die Anlaufwiderstände im 
Schaltnetzteil. Aber sonst? Wenn der Fehler nach 10 Minuten nicht 
gefunden ist geht das meiste emotionslos in den Elektroschrott. Hat bis 
dahin aber auch oft 10 Jahre gearbeitet. Eine Zeit wo die damaligen 
Geräte auch oft schon mindestens eine Reparatur hinter sich hatten.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (Gast)


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Das mit dem "neu formieren" scheinen die wenigsten Hobby-Löter (wie auch 
ich) zu wissen. Ich wußte das auch lange, lange nicht. Und zurückgedacht 
waren da wohl früher ein paar "schlafende" Geräte nur deshalb "zum Tode 
verurteilt", eben weil ich sie völlig unbedarft einsteckte (---> aua.) 
Seit ein paar Jährchen weiß es nun aber auch ich endlich...

In letzter Zeit (ca. < 5J., IIRC) macht so etwas bei Bedarf ein Kumpel, 
mit passender Strombegrenzung an einer passenden Spannungsquelle. (Laut 
seiner Aussage auch mal mit KSQ, wenn kein passendes passives Bauteil, 
wie z.B. Glühlampe niedrigerer Leistung. Außerdem "gerne mit niedrigerem 
Strom und längerer Wartezeit" - wieso, weiß ich nicht genau... weiß da 
jemand mögliche Gründe?)

Die passende Spannungsquelle (häufig bestehend aus original vorh. Trafo 
evtl. mit Sparstell- o. passendem Trenntrafo ergänzt) vorausgesetzt, und 
auf passende Stromwerte für den ELKO / die ELKO-Bank geachtet, ist das 
wohl eine einfache und zuverlässige Sache.

So erscheint die Prozedur auch "unaufwändig" genug, um kein "länger 
geruht habendes" Verstärkerchen  PSU  Gerät mit jenen ELKO(s) darin 
mehr ohne diese in Betrieb nehmen zu wollen. Trotzdem passiert es häufig 
- weil die wenigsten Konsumenten darum wissen. Die meisten kennen nicht 
einmal das Problem, und ich befürchte, es werden noch so einige ältere 
Schätzchen diesen Tod sterben.

Ich für meinen Teil war damals froh gewesen (...und hatte mir gedacht: 
"Wieso nur nicht früher?"), als ich diese Informationen bekommen hatte. 
Vielleicht ginge es da einigen anderen Bastlern ganz ähnlich - nur: Wie 
sollte man diese Infos effektiv / breit gestreut an den Mann bringen? 
Hm.  :/

von Martin L. (Gast)


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Oh, Mann... Mann... man sollte manchmal wirklich noch mal lesen, bevor 
man sendet. Ich meine selbstverständlich "breiter gestreut als (nur) die 
zufälligen Finder dieses Threads". (So daß es evtl. wirklich jeder pot. 
daran interessierte Bastler erführe.)

Also: Nein, der letzte Satz oben war kein "...durch die Blume zw. d. 
Beine ins Gesicht: Juchhu, ich hab´s ja grade gemacht...", sondern 
einfach nur blöde(st) formuliert.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hatte ein "originalverpacktes", in Blisterfolie eingeschweißtes Grundig- 
Tonbandgerät erstanden. Zum Lieferumfang gehörte auch ein 
"Stereo"-Mikrofon. Im Thread unten ist's noch ausführlicher beschrieben.

Beitrag "Grundig GCMS 332 PC Line In Vorverstaerker"

Nach zahlreichen Versuchen musste ich nun leider feststellen, dass die 
"Elektret"-Kapsel definitiv defekt ist. Alterungserscheinung. Da ist 
nichts mehr zu reparieren, es rauscht nur wie ein Wasserfall.
Vor dem Kauf war das Gerät mindestens 10 Jahre gelagert worden.
Dann kam noch ein unangenehmer Effekt hinzu.
Nachdem das Tonbandgerät ein paar Stunden gelaufen war, fing es 
furchtbar an zu leiern. Interessanterweise immer bei Stellen in der 
Musik, die etwas lauter waren.
Ursache: Man sucht vergeblich  nach einem Netztrafo. Am "Spaltpol"-Motor 
sind ein paar Windungen extra aufgetragen für die Spannungsversorgung 
der "Elektronik". Zieht die Endstufe mehr Strom, wird 
Magnetisierungsenergie für den Motor entsprechend abgezogen, so dass die 
Drehzahl in die Knie geht. Na sowas. Grundigs Sparkonzept war wohl nicht 
ganz zielführend, obwohl das Innenleben mehr an den Philips EL3302 
Kassettenrecorder erinnert. (Grundigs Tonbandgeräteproduktion wurde von 
Philips übernommen?)

Und die komische Verriegelung der Multiplayfunktionstasten ist schnell 
mechanisch zerstört. Bedienung ist nicht selbsterklärend. Und sehr viele 
Kontakte mit entsprechend Störpotenzial. (Für jede Bandgeschwindigkeit, 
Bias etc. Kontakte. Heute macht man das mit ICs und Analogschaltern.)
TK745. Kann nur raten: Finger weg.
Bestimmte Produktgruppen sind heute mit anderer (besserer) Technologie 
ausgeführt und dadurch auch besser in der Funktionalität. Und bei 
obsoleter  Technik gerade im Bereich Tonbandgeräte ist die Auswahl der 
wirklich zuverlässigen Marken auf eine Handvoll geschrumpft.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Hmm (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> sämtliche Riemen bei Video, Plattenspieler, Tonbandgeräte, CC-Recorder
> sollen sich nach Jahrzehnten zu einer schmierigen Paste aufgelöst haben,
> so war es letztens hier Tenor!

Mein Arbeitgeber produziert unter anderem ein Gerät, welches solche 
kleinen Transportwalzen beinhaltet. Wir haben in F&E natürlich einen 
Schrank mit alten Versionen dieses Gerätes.

Irgenwann sickerte eine klebrige Substanz aus dem Schrank. Es hat sich 
herausgestellt, dass sich das "Gummi" aller Walzen verflüssigt hat, 
durch die Geräte gesickert ist, sich am Boden des Schrankes gesammelt 
hat und schlußendlich herausgelaufen ist.

Wir haben den Schrank gleich mitentsorgt, so ekelig war das.

Einen anderen Fall hatte ich auch schon:
Die Standfüße meiner ERSA-Lötstation haben sich in eine Art schwarze, 
klebrige Masse verwandelt. Die Lötstation ist jetzt fest mit dem Tisch 
verklebt.

Ich tippe darauf, dass irgenwelche Weichmacher irgendwie mit der Luft 
reagieren oder Wasser ziehen..

von Ignaz M. (ignaz1)


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Alex G. schrieb:
> Halber Preis für 10 Jahre alte Geräte?
> Ehrlich gesagt würde ich das nicht als schnäppchen des Jahrhunderts
> bezeichnen...
> Vorallem wenn du im Notfall nicht selbst was reparieren könntest.
>
> Reden wir von mehrere Hundert Euro dafür?
> Frag lieber in einem geeigneten Forum nach was du für das Geld neu
> bekommst.
> Wenn du nicht rgad eingefleischter Audiophiler bist, wirst du es sicher
> nicht bereuen. nicht mal wenn du direkt vergleichen könntest.

Ich habe bereits so eins, und eben weil ich zig andere durchprobiert 
habe, auch neuere, und mir diesd aber noch am besten gefällt.

> Oder sieh dich erstmal auf Kleinanzeigen um, falls du so ein Gerät nicht
> noch günstiger kriegst. Das wäre dann natürlich richtig gebraucht, aber
> HiFi sollte wiederum auch nicht so sehr im Gebrauch altern.

In der Bucht gehen sie gebraucht eben für um die Hälfte um, dabei sind 
sie genaudo auch zig Jahre alt!

> Zu allermindest solltest du mal das konkrete Gerät recherschieren ob es
> noch irgendwer nach 10 Jahren im Gebrauch hat!

s.o.

von Karl B. (gustav)


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Hmm schrieb:
> Irgenwann sickerte eine klebrige Substanz aus dem Schrank. Es hat sich
> herausgestellt, dass sich das "Gummi" aller Walzen verflüssigt hat,

Bildchen dazu:

Beitrag "Re: Weiße Paste auf einer Platine hat sich in ölige Brühe verwandelt?"


ciao
gustav

P.S. : noch etwas zum TK745 Die germaniumtransistorenbestückte Endstufe 
produziert nach gewisser Zeit eigenartige Knister und Knurrgeräusche.
Selbst der Radiohändler damals musste passen. Keine Problemlösung 
gefunden.
Technologie obsolet. (AD161, AD162)

von Alex G. (dragongamer)


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Dass du bereits das Gerät genau kennst und besitzst hättest du ja auch 
mal früher sagen können...
Nungut, dann kauf es eben.Praktisch wäre wenn du einen Elektroniker in 
der nähe kennen würdest, denn mit einem funktionsfähigen Gerät zur Hand 
findet man Probleme relativ schnell, sollte es welche geben.

Dieses "einlaufen" mittels begrenzendem Transformator ist auch eine 
Überlegung wert.
Wenn du sowieso aus Asien bestellst, gäbe es dafür sowas: 
https://m.de.aliexpress.com/s/item/1002203950.html?trace=wwwdetail2mobilesitedetail&productId=1002203950&productSubject=5000W-Household-single-phase-Voltage-Regulators-0-250V-is-adjustable-Transformer-5KVA#autostay
Hab ein sehr ähnliches Modell hier um sonst nicht einstellbare 
Elektrowerkzeuge zu drosseln.

Edit: Oops, das Modell ist deutlich zu groß und teuer. Kann aufm phone 
grad nicht das richtige raussuchen.

: Bearbeitet durch User
von Ignaz M. (ignaz1)


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Alex G. schrieb:
> Dass du bereits das Gerät genau kennst und besitzst hättest du ja
> auch
> mal früher sagen können...
> Nungut, dann kauf es eben.Praktisch wäre wenn du einen Elektroniker in
> der nähe kennen würdest, denn mit einem funktionsfähigen Gerät zur Hand
> findet man Probleme relativ schnell, sollte es welche geben.
>
> Dieses "einlaufen" mittels begrenzendem Transformator ist auch eine
> Überlegung wert.
> Wenn du sowieso aus Asien bestellst, gäbe es dafür sowas:
> https://m.de.aliexpress.com/s/item/1002203950.html...
> Hab ein sehr ähnliches Modell hier um sonst nicht einstellbare
> Elektrowerkzeuge zu drosseln.

In Fernost bestellt ich nur, weil es direkt beim Hersteller ist, 
ansonsten würde ich es eher nicht tun. Ans Reparieren ist nicht zu 
denken weil der Einsatzort in der 3. Welt liegt, hier gibts keine 
Möglichkeiten dazu, deswegen vorher Schlau machen.

von Alex G. (dragongamer)


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Also grad in der Dritten Welt wird doch eig. mehr repariert als im 
Wegwerf-Westen...

Wenn du sicher gehen willst dass es funktioniert, hilft nur vor dem Kauf 
testen. Da braucht man nicht lange rumreden.
Mit viel Pech hat das Exemplar nie einwandfrei funktioniert da 
Fabrikationsfehler ;)

von Peter D. (peda)


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Ignaz M. schrieb:
> ob ich ruhigen Gewissens eine
> relativ teure Hifi-Elektronik kaufen kann, die etwa 8-10 Jahre

Ich würde generell keine Elektronik kaufen, die schon 8-10 Jahre aufm 
Buckel hat. Die Entwicklung schreitet einfach viel zu schnell voran. Dem 
alten Krams fehlen einige Funktionen, die man heute nicht mehr missen 
möchte.

von Joe F. (easylife)


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Weitere häufig vorkommende Alterungserscheinungen:
- Kontaktkorrosion (Buchsen, interne Steckverbinder)
- korodierende Potentiometerschleifer
- versprödende Kunststoffteile
- Verfärbungen an Kunststoffteilen
- Vergilbung von Lichtleitern
- sich lösende Verklebungen (zB Frontpanel)
...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Aber nicht bei Geräten von 8 - 10 Jahren.
Wenn ich sowas nach 15 oder mehr Jahren von meinem Dachboden hole, dann 
funktionieren die noch.

Ignaz M. schrieb:
> Hallo --  wollte allgemein mal Fragen, ob ich ruhigen Gewissens eine
> relativ teure Hifi-Elektronik kaufen kann, die etwa 8-10 Jahre unbenutzt
> im OVP (Pappe und PVC-Einlage) im Lagerhaus (weiss leider nicht unter
> welchen Bedingungen wie Feuchtigkeit, etc.) rum gelegen ist

Niemand hier kann deine Frage beantworten.
Vor allem, da du den Lagerort in Asien o.ä. genannt hast.
Kondensatoren sind das kleinste Übel.

Bei Hitze und Feuchtigkeit kann schon nach 6 Monaten Schluß sein.
Wenn man von einer Sache keine Ahnung hat, sollte man die Finger davon 
lassen.
Fremde Hilfe zur Reparatur wird unbezahlbar.
Lieber da neu kaufen.

Übrigens, Wer viel fragt, geht viel irre!

von Joachim B. (jar)


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Peter D. schrieb:
> Dem
> alten Krams fehlen einige Funktionen, die man heute nicht mehr missen
> möchte.

dem neuen Krams fehlt heute zu oft der echte power off SCHALTER

klar nur 0,1W standby ist ja nicht viel aber über 50 Gerätchens übers 
Jahr summiert sich dat och.

von Martin L. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Nachdem das Tonbandgerät ein paar Stunden gelaufen war, fing es
> furchtbar an zu leiern. Interessanterweise immer bei Stellen in der
> Musik, die etwas lauter waren.
> Ursache: Man sucht vergeblich  nach einem Netztrafo. Am "Spaltpol"-Motor
> sind ein paar Windungen extra aufgetragen für die Spannungsversorgung
> der "Elektronik". Zieht die Endstufe mehr Strom, wird
> Magnetisierungsenergie für den Motor entsprechend abgezogen, so dass die
> Drehzahl in die Knie geht. Na sowas. Grundigs Sparkonzept war wohl nicht
> ganz zielführend

Eine Änderung auf Trafobetrieb der Elektronik wäre eine mögliche 
Vorgehensweise. Im Originalzustand ja scheinbar unbrauchbar.

Karl B. schrieb:
> Technologie obsolet. (AD161, AD162)

Könnte ich noch einige haben - falls das Halbschälchen den letzten Umzug 
überlebt hat. Wenn, dann wohl genug, um das Ding x-mal zu reparieren. 
Aber da sind doch nicht die alleine übern Jordan?

@Ignaz: Einen regelmäßig benutzten, aber nie auch nur entfernt 
geforderten Power-Amp von vor 1, 2, 3, 4 Dekaden zu kaufen, ist für 
daheim kein Problem (vereinzelt dann trotz "Unterforderung" entstandene 
Zipperlein auch nicht zwingend - deshalb). Für die 3. Welt aber würde 
ich ja evtl. eher an 10 diverse billigere Geräte für maximale Redundanz 
denken. Hm.

von Alex G. (dragongamer)


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Joachim B. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Dem
>> alten Krams fehlen einige Funktionen, die man heute nicht mehr missen
>> möchte.
>
> dem neuen Krams fehlt heute zu oft der echte power off SCHALTER
>
> klar nur 0,1W standby ist ja nicht viel aber über 50 Gerätchens übers
> Jahr summiert sich dat och.
Auch wenn ich der Umwelt zuliebe das auch ähnlich sehe... Kommt das im 
Jahr auf 13€ und 80ct raus bei 30ct die kw/h.

Bedenke auch rgade beid er HiFi Anlage die mal einige Stunden auch 
läuft, wieviel dort Effizienz im Betrieb ausmacht.
Grade wenn es noch ein Gerät mit Trafo wäre.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Alex G. schrieb:
> Bedenke auch rgade beid er HiFi Anlage die mal einige Stunden auch
> läuft, wieviel dort Effizienz im Betrieb ausmacht.

da die bei mir öfter aus als an ist lohnt sich der echte Power OFF 
Schalter

Der Verstärker, AktivBoxen sind halt vom 1979 (Tuner('80), Phono('75)) 
:)

von Martin L. (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Eine Änderung auf Trafobetrieb der Elektronik wäre eine mögliche
> Vorgehensweise. Im Originalzustand ja scheinbar unbrauchbar.
>
> Karl B. schrieb:
>> Technologie obsolet. (AD161, AD162)
>
> Könnte ich noch einige haben - falls das Halbschälchen den letzten Umzug
> überlebt hat.

Sorry, der Inhalt der kleinen Schale ist mom. nicht auffindbar - ich bin 
mir nicht sicher, o zukünftig doch noch.

Irgendwo vielleicht noch vorhanden (Bestand mom. unsortiert), wären u.U. 
(suchen halt) ungetestete gebrauchte. Das war damals beides zur gleichen 
Zeit vom gleichen Spender, der aus Platzmangel etwas los werden wollte.

@Karl, sag doch erst mal... hättest Du denn überhaupt Interesse an der 
Sache? Oder ist sowieso eher originaler Zustand erwünscht? Sonst schäm' 
ich mich ja noch völlig grundlos, nicht (wie versprochen) "liefern" zu 
können. Und kann mir eine vielleicht unnötige Suche auch noch sparen. 
Wäre gut zu wissen.  (-.O)

von Martin L. (Gast)


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von Karl B. (gustav)


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Martin L. schrieb:
> @Karl, sag doch erst mal... hättest Du denn überhaupt Interesse an der
> Sache?

Hmm, jetzt werde ich ganz rot,
das Gerät ist schon vor einiger Zeit "fachgerecht" entsorgt worden.
Insofern kein Bedarf an den AC16x. Trotzdem vielen Dank für das Angebot.

Die Bemerkung oben sollte nur zeigen, dass "ältere" Geräte auch 
Technik-Tücken haben, an die man kaum glauben mag.
Besser Geräte kaufen, die man schon kennt, wenn schon, denn schon.

ciao
gustav

von Martin L. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Gerät ist (...) entsorgt worden.

Gut, gut. Als leere Hülle in den ewigen Bandsalatgründen kommt man 
sicher ohne germanischen Neuzuwachs aus. Dann bleibt das Zeug aber auch 
vorerst im Keller... also nichts dagegen. MfG. :)

von Martin L. (Gast)


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@Ignaz: Du könntest allerdings auch passendes Werkzeug, Material und 
genügend Ersatzteile mitführen. Jedoch würde ich mich auch mal über die 
Netzqualität dort informieren.

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