Hallo miteinander,
ich habe mir mal so ein Terminalscope zusammengelötet, Bedarf dafür
besteht nicht, nur etwas Bastellust
(http://www.msarnoff.org/terminalscope/, Schaltplan:
http://www.msarnoff.org/terminalscope/scoperaster.png).
Mein Problem ist nun von etwas schwammiger Natur: Sobald ich die Signale
anlege wackelt das gesamte Bild meines Oszilloskops (HM604-2) horizontal
(~3-5mm). Als Test habe ich dann die X- und Y-Achse abgezogen und nur
die Z-Achse hinten reingefüttert. Erwarten würde man nun einen stetigen
Punkt, doch selbst der wackelt bei mir!
Also mal die Schaltpläne des Oszis rausgesucht (Z-Modulation findet man
hier: https://cdn.rohde-schwarz.com/hameg-archive/HM604-2_deutsch.pdf
auf Seite 42) und gesehen, dass gar keine Spannungen zwischen 0V und 5V
benötigt wird. Wenn ich nun die Schaltung der Z-Modulation von
1
2
.--------o Z-Mod
3
v 0-5V,4Mhz
4
PB0 o----[ 100k ]
5
0-5V,4Mhz
auf
1
Vcc o--[ 120 ]-. .------o Z-Mod
2
| v 1.6-2.9V
3
PB0 o------>|-->|-->|-----*--[ 100k ] 4Mhz
4
0-5V,4Mhz |
5
GND o--[ 68 ]-`
umbaue, dann ist das Bildwackeln nur noch minimal. Durch die Dioden und
den Spannungsteiler erhalte ich hier nur noch Pegel von 1.6V bis 2.9V,
der 100k-Poti wurde eingebaut, um so ein Ringen aus dem Signal
rauszukriegen. Ich denke, das hat irgendwas mit Wellenwiderstand und der
Impedanz des 3m BNC-Kabels zu tun, das Gebiet ist allerdings noch
ziemliches Neuland für mich.
Sobald aber X und Y wieder dranhängen kommt das Problem zurück D:
Liegt das möglicherweise an den Sägezahnsignalen auf der X- und
Y-Ablenkung, die in einer sehr kurzen Zeit ein großes dV aufweisen?
Ich kann mir das nur so erklären, dass ich das Massepotential meines
Oszis etwas verschiebe, was die X-Ablenkung gar nicht so lustig finde.
Ehrlich gesagt bin ich an dieser Ecke aber mit meinem Latein am Ende.
Ein direkter Potentialausgleich zwischen Oszi und Labornetzteil der
Schaltung hat das Wackeln übrigens um sagen wir 10% reduziert. Soll ich
das Netzteil wechseln? Momentan nutze ich ein Schroff-Thurlby PL 320
(Link: https://de.rs-online.com/web/p/labor-netzgerate/0218728/)
Gnarflord schrieb:> Ich denke, das hat irgendwas mit Wellenwiderstand und der> Impedanz des 3m BNC-Kabels zu tun, das Gebiet ist allerdings noch> ziemliches Neuland für mich.
Auch nich grad mein Fachgebiet, aber sollten da nicht 50-Ohm
Abschlusswiderstände dran?
Beitrag "Re: Messen mit einem Oszilloskop"
Teo D. schrieb :
> Auch nich grad mein Fachgebiet, aber sollten da nicht 50-Ohm> Abschlusswiderstände dran?
Ich hab da mal auf die Serienterminierung gesetzt und die Potis auf 75
Ohm eingestellt (Impedanz des Kabels laut Hersteller).
https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Serienterminierung
Auch mit friemeligen Abschlusswiderständen zwischen Kabel und Oszi
wackelt das Bild, allerdings musste ich dort 68 Ohm nehmen, da ich hier
nur die E12-Reihe zur Verfügung habe.
Außerdem wackelt das Bild immer entlang der X-Achse, auch wenn ich nur
einen Kanal messe oder den X- und Y-Eingang vertausche und das Bild
damit um 90 Grad drehe. Deshalb meine Vermutung mit der Masse.
Limi schrieb:
> Was passiert wenn die Ausgänge der Potis VR1 und VR2 gefiltert werden?
Also mit dem Oszi sieht deren Spannung relativ zu GND des Boards super
stabil aus. Hätte ich auch nicht anders erwartet, da ja an dieser
Referenzspannung überhaupt kein Strom fließen sollte.
TM F. schrieb:
> Irgendwelche Massekurzschlüsse?
Eigentlich kommt nur die über die drei BNC-Kabel mitgeführte Masse am
anderen Ende an. Aber wie bereits geschrieben sieht das Bild ein wenig
besser aus, wenn man Netzteil und Oszilloskop direkt verbindet.
Wenn du noch irgendeinen anderen Funktionsgenerator hast (oder du
flashst dir einen in den Terminal-MC), schliesse den doch mal an den
Z-Eingang an. Ebenso wäre mal ein anderes Netzteil fürs Terminal
auszuprobieren.
Andere Idee: Ist da vllt. irgendwo eine Masseschleife a là
'Netzteil-geerdet-Oszi-geerdet' und noch über die BNC Masse geerdet?
Wenn dann Netzteil auf einer anderen Steckdose als das Oszi liegt,
könnte sowas 50Hz überlagern.
Ach du scheiße, ich hab den Fehler gefunden. Aufgrund mangelnden Platzes
auf meinem Schreibtisch bin ich mittlerweile dazu übergegangen meine
Geräte aufeinander zu stapeln. Dadurch stand das Netzteil auf meinem
Oszi und hat über irgendwelche Magnetfelder schlechte Vibes nach unten
gesendet.
Jedenfalls danke für eure fundierte Hilfe! Ich verkriech mich dann mal
in das Loch der Schande.
Gnarflord schrieb:> Ach du scheiße, ich hab den Fehler gefunden. Aufgrund mangelnden Platzes> auf meinem Schreibtisch bin ich mittlerweile dazu übergegangen meine> Geräte aufeinander zu stapeln. Dadurch stand das Netzteil auf meinem> Oszi und hat über irgendwelche Magnetfelder schlechte Vibes nach unten> gesendet.>> Jedenfalls danke für eure fundierte Hilfe! Ich verkriech mich dann mal> in das Loch der Schande.
Danke Dir für die Rückmeldung.
Hier im Büro kommen seit vielen Jahren alle Bildschirme ohne
Ionenkanonen aus - den Fehler habe ich schon so lange nicht mehr
gesehen, dass ich den vergessen hätte. Lang ist's her.
Das Terminal ist echt genial. Danke für den Link.
Mein erster Vorschlag wäre übrigens gewesen, mit dem x-t-Oszi die
einzelnen Kanäle zu checken. Aber da hätte man nichts gesehen.
Marcus H. schrieb:> Danke Dir für die Rückmeldung.> ...> den Fehler habe ich schon so lange nicht mehr> gesehen, dass ich den vergessen hätte. Lang ist's her.
Dito.
Vor ~10J kam das Oszie über's Netzteil, war zum Glück eindeutig, daß das
ein Fehler war. :)
Frequenzzähler zwischen gepackt, geerbter Eigenbau, Riesenkiste, bis zu
dem Zeitpunkt für mich mit (fast) 0 Gebrauchswert. :)
Gnarflord schrieb:> Ich verkriech mich dann mal> in das Loch der Schande.
Falls du da ne Armbanduhr findest, dürfte ich die dann mahle sehen....
:)
Marcus H. schrieb:
> Das Terminal ist echt genial. Danke für den Link.
Ja, nicht unbedingt nötig, aber doch super schick. Ich hab da mal
cmatrix drüber laufen lassen, das hatte schon was :)
(Oszi-Bildschirmschoner?)
Etwas Restschwabbeln steckt noch in der Y-Ablenkung, aber ich denke, das
ist nichts, was sich nicht mit einer handvoll Blockkondensatoren lösen
lässt. Masseplane wäre zwar eleganter, aber hey: Lochraster mit
Fädeldraht tut's doch auch. In der Not schmeckt die Wurscht auch ohne
Brot!
Teo D. schrieb:
> Frequenzzähler zwischen gepackt, geerbter Eigenbau, Riesenkiste, bis zu> dem Zeitpunkt für mich mit (fast) 0 Gebrauchswert. :)
Nice! Ich glaub das wird das nächste Seitenprojekt, man weiß ja nie,
wann man's braucht.
Euch noch einen schönen Abend und vielen Dank nochmal für das mitraten!
Gnarflord schrieb:> Ja, nicht unbedingt nötig, aber doch super schick.
Das erste was mir da durch den Kopf ging war, 'Geil... ich hab meine
Röhre vor ~6Monaten verschenkt :-/' :)
Also nicht das ich das nach gebaut hätte, eher unwahrscheinlich, aber
alleine die Möglichkeit.
Das ist ja nur die Spitze vom Eisberg, von alldem Firlefanz und echten
Hilfsmitteln, die man da rangebastelt hat. :)
Gnarflord schrieb:> Euch noch einen schönen Abend und vielen Dank nochmal für das mitraten!
Oh konträr, ich habe Dir zu danken. :)
GN8
Gnarflord schrieb:> Ach du scheiße, ich hab den Fehler gefunden. Aufgrund mangelnden Platzes> auf meinem Schreibtisch bin ich mittlerweile dazu übergegangen meine> Geräte aufeinander zu stapeln. Dadurch stand das Netzteil auf meinem> Oszi und hat über irgendwelche Magnetfelder schlechte Vibes nach unten> gesendet.>> Jedenfalls danke für eure fundierte Hilfe! Ich verkriech mich dann mal> in das Loch der Schande.
Auch ein PC in 1 Meter Entfernung kann kann sich schnell in einen
Albtraum verwandeln...
Und natürlich einige LED Lampen...
Und man kann sich zu Tode messen, wenn man die "Störenfriede" nicht
gleich abstellt...