Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reflexlichtschranke bauen


von T.M .. (max)


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Hallo,

ich möchte mir mittels Laserdiode und Fotodiode eine Lichtschranke 
bauen. Als Reflektor habe ich ein Katzenauge von Bosch Rexroth was bei 
industriellen Lichtschranken verwendet wird.
Nun wirft die Laserdiode den Strahl über den Reflektor ja direkt zurück.
Bei den industriellen Lichtschranken
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:SICK_WL12G-3B2531_Photoelectric_reflex_switch_angled_upright.png

sind Sensor und Licht offenbar ja untereinander angeordnet. Wie 
funktioniert das? Ist hier vor der Austrittsöffnung der, in dem Fall 
IR-Diode, eine Art Strahlteiler oder wie kommt das Licht auf den Sensor?

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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T.M .. schrieb:
> Wie funktioniert das?

Sie verwenden keinen Laser sondern eine breiter streuende LED.

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/LLR-C23PA-NM_E_F_D.pdf

"LED, 630nm"

Aber natürlich moduliertes Licht und Polarisationfilter um Störungen zu 
vermeiden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das ist ja der Witz bei Katzenaugen, das sie den Lichtstrahl unabhängig 
vom Einfallswinkel genau wieder zurückreflektieren.
Sind also Sender und Empfänger räumlich nahe beieinander, sieht der 
Empfänger den Sender selbst bei Fehlstellungen des Katzenauges. Der 
Empfänger (und auch der Sender, wie o.a.) hat ja auch einen gewissen 
Öffnungswinkel.

: Bearbeitet durch User
von Jemand (Gast)


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Der Sensor im verlinktem Bild hat einen Strahlenteiler hinter der Linse.

von Werner H. (werner45)


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Was soll denn da ein Strahlenteiler bewirken? Was machst Du mit dem 
abgeteilten Strahl? Ist nur als Phasenreferenz oder Helligkeitskontrolle 
des Emitters brauchbar.

Auch ein Laser ist NIE parallel, er hat immer eine Strahldivergenz. Der 
größere Bildfleck reicht für den Sensor.
Reflexlichtschranken gab es schon zu Zeiten vor Laser und Led, da halt 
mit Glühbirnen und einfacher Linsenoptik. Da wurden einfach die 
optischen Gesetze richtig angewendet.

Gruß   -   Werner

von Wolfgang (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das ist ja der Witz bei Katzenaugen, das sie den Lichtstrahl unabhängig
> vom Einfallswinkel genau wieder zurückreflektieren.

So genau nun auch wieder nicht:

Reflektoren mit rotationssymmetrischem Aufbau (Linse mit gekrümmter 
Reflektorfläche) werfen auf Grund der sphärischen Aberration auch in 
Nachbarrichtungen Licht raus. Sonst würden bspw. Verkehrsschilder nicht 
hell reflektieren, da der Beobachter nie genau im Scheinwerfer sitzt.

Reflektoren mit Tripelprisma machen einen Strahlversatz in der 
Größenordnung der Prismengröße.

von Falk B. (falk)


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von Philipp G. (geiserp01)


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Wolfgang schrieb:
> Verkehrsschilder nicht hell reflektieren, da der Beobachter nie genau im
> Scheinwerfer sitzt.

Ist das nicht unbequem?

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> …sphärischen Aberration… Sonst würden bspw. Verkehrsschilder nicht
> hell reflektieren, da der Beobachter nie genau im Scheinwerfer sitzt.

http://www.rsa-95.de/13/Reflexfolien/Reflexfolien.htm

Ist halt schon ein Unterschied, ob man nur fabuliert, oder fundierte 
Quellen findet. Bei kleinen Kugeln geht es wohl kaum um Abbildungstreue, 
weswegen es bisserl unpassend ist, von chromatischer Abberation zu 
sprechen. Weißes Licht würde dann ja spektral zerlegt und je nach 
Entfernung/ Winkel gäbs farbige Streifen. Vielmehr ist der Untergrund 
spiegelnd und darüber kommen die Mikrokugeln. Doppelbrechung ist das 
Schlüsselwort, denn ein Pärchen neben dem Schild im Stroh leuchtet nicht 
plötzlich hell auf. Der Großteil des Lichts geht zurück zur Quelle.

Im Übrigen fahre ich immer mit Beobachter im (Flak-) Scheinwerfer. So 
ein Gefechtseisenbahnraketenkomplex bietet da 'ne Menge Platz und 
verlangt ein gütlich Maß an Verantwortung.

von Jemand (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Was soll denn da ein Strahlenteiler bewirken? Was machst Du mit dem
> abgeteilten Strahl? Ist nur als Phasenreferenz oder Helligkeitskontrolle
> des Emitters brauchbar.

Wie willst du sonst den reflektierten Strahl auf den Empfänger umlenken?

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> T.M .. schrieb:
> ich möchte mir mittels Laserdiode und Fotodiode eine Lichtschranke
> bauen. Als Reflektor habe ich ein Katzenauge von Bosch Rexroth was bei
> industriellen Lichtschranken verwendet wird.
Erkläre erstmal genauer, welche Parameter deine Lichtschranke haben 
soll.

Eine Laserdiode ist auf den ersten Blick die ungünstigste Quelle für so 
was (auch mehreren Gründen, sowohl optische als auch elektronische).

> Nun wirft die Laserdiode den Strahl über den Reflektor ja direkt zurück.
> Bei den industriellen Lichtschranken
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:SICK_WL12G-3B2531_Photoelectric_reflex_switch_angled_upright.png

Die Wahl des Reflektors sollte auch den Anforderungen angepasst sein.
Wir wissen aber nicht, welche du hast.

Wie schon genannt, werden eher solche Reflexionsfolien eher geeigent 
sein, als Strukturen mit Tripeln (Katzenauge).

> sind Sensor und Licht offenbar ja untereinander angeordnet.
Das ist bei einfachen Lichtschranken der übliche Aufbau.
Hat Vorteile, aber auch Nachteile, je nach Anwendungsfall.

Einige Hinweise zum optischen Aufbau und den zu beachtenden phys. 
Gesetzen wurden schon gegeben.

> Wie funktioniert das? Ist hier vor der Austrittsöffnung der, in dem Fall
> IR-Diode, eine Art Strahlteiler oder wie kommt das Licht auf den Sensor?

Indem man einen Reflektor nutzt, der beim gegebenen Abstand weit genug 
streut, so dass auch Licht in den Empfänger neben dem Sender fällt.
Ein super-toller Reflektor kann in solchen Fällen dazu führen, das die 
Empfängeroptik nix sieht.
So ein Katzenauge muß also schlecht genug sein, damit es bei dem Aufbau 
funktioniert.
Gruß Öletronika

von Arno (Gast)


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Nur als Nebenbemerkung: Wie groß soll der Abstand werden? Denn beim 
freundlichen Chinesen unter www.aliexpress.de gibt es kleine 
Reflexlichtschranken, angeblich bis 30cm Reichweite, für 36Ct pro Stück 
inklusive Versand, im Zehnerpack günstiger - Suche nach arduino IR.

Für den Preis würde ich mir keine Gedanken um "Selbstbau" zu machen - 
also es sei denn, du brauchst andere technische Daten, natürlich.

MfG, Arno

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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U. M. schrieb:
> So ein Katzenauge muß also schlecht genug sein, damit es bei dem Aufbau
> funktioniert.

Das ist praktisch immer gegeben, denn es wird ja kein optisches Glas 
benutzt, sondern simpler Kunststoff, bei dem Streuung unvermeidlich ist.
Das ist bei dem Dings, was die Apollo Jungs auf dem Monde gelassen 
haben, natürlich anders.
Diese Lichtschranke hier habe ich vor ein paar Monaten verbaut, mit der 
Telefonkamera eingepeilt und sie spielt seitdem ohne Probleme:

https://www.reichelt.de/Alarmsensoren/VEL-PEM10D/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=147834&GROUPID=7852&artnr=VEL+PEM10D&trstct=pol_0

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Matthias S. schrieb:
> Das ist praktisch immer gegeben, denn es wird ja kein optisches Glas
> benutzt, sondern simpler Kunststoff, bei dem Streuung unvermeidlich ist.
Da irrst du dich.
Diese einfachen Katzenaugen sind Presslinge.
Diese lassen sich aber aus Glas viel wenige genau herstellen als aus 
Kunststoff.
Mit präsive geschliffenen Glastripeln können die aber eh nicht 
konkurieren.

> Diese Lichtschranke hier habe ich vor ein paar Monaten verbaut, mit der
> Telefonkamera eingepeilt und sie spielt seitdem ohne Probleme:

Wenn der Abstand groß genug ist klappt es auch, weil der Lichtstrahl 
sich ja aufweitet.
Gruß Öletronika

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