Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Eine Frage bitte an Schweißprofis:


von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Hallo,

ich möchte mich (hobbymässig) etwas in Schweißtechnik einarbeiten, um 
einfache Reparaturen an Haus und Hof auch selbst erledigen zu können. 
Hierzu habe ich mir erst einmal dieses Gerät gekauft, welches ohne Draht 
geliefert wurde:

https://www.ebay.de/itm/MIG-MAG-MMA-SCHWEI%C3%9FGER%C3%84T-230V-MIG-280G-IGBT-INVERTER-SCHWEI%C3%9FSCHILD-ZUBEH%C3%96R/272893292336?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649

Inzwischen habe ich nun gelesen, dass es unterschiedliche Fülldrahtarten 
mit auch verschiedenen Durchmessern gibt und ich nun nicht weiß, welchen 
Fülldraht ich bestellen soll. Ich möchte erst einmal ohne Gas beginnen 
zu üben, denn ich habe noch keine Gasflasche angeschafft.


Es tauchen also Fragen auf:

1) Welchen Fülldraht soll ich kaufen?
2) Wenn später mit Gas, welcher Gasdruck wird am Druckminderer 
eingestellt?

Ich freue mich auf hilfreiche Antworten.

Danke,
Frank

von Michael W. (Gast)


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Nun - ich kann zwar nicht schweißen, dafür aber lesen. Was sagt Dir 
der Bild-Ausschnitt des oben angegebenen eBay-Angebotes...?

von test (Gast)


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Der Durchmesser ist hier nur ein Faktor von meheren.

Überlassen wir die Antwort lieber jemanden der sich damit auskennt.

von Michael W. (Gast)


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test schrieb:
> Überlassen wir die Antwort lieber jemanden der sich damit auskennt.

Genau - ich aber weiß, daß er Drahtstärken von mehr als einem Millimeter 
dort NICHT einsetzen kann... jetzt kommst DU!

von Walter T. (nicolas)


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Frank Norbert S. schrieb:
> scheiss1.jpg
> scheiss2.jpg



Du kannst zwar ohne Gas schweißen... aber nur mit Stabelektrode, nicht 
mit Draht. Ansonsten hast Du Dein neues Spielzeug innerhalb von Sekunden 
in ein Häuflein Schrott verwandelt. Das sollte die Anleitung aber 
hergeben.

von Ich (Gast)


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@Frank
Die Dateinamen Deiner Bilder sind nicht zufällig ein Freud'scher 
versprecher? :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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6,1 kW bei einem "rated input current" von 27,6 A über einen Stecker,
der mit 10 A angegeben wird?

Hmm …

von Der Andere (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Du kannst zwar ohne Gas schweißen... aber nur mit Stabelektrode, nicht
> mit Draht. Ansonsten hast Du Dein neues Spielzeug innerhalb von Sekunden
> in ein Häuflein Schrott verwandelt.

Dein Wissen ist etwas veraltet.
Siehe:
https://www.schweisshelden.de/fachwissen/schweissen-loeten-fuegen/fuelldrahtschweissen

Ob Fülldrahtschweißen ohne Gas jetzt aber das Gelbe vom Ei ist steht auf 
einem anderen Blatt.

von Starlord (Gast)


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Also:

Offensichtlich wird ein komplettes MAG-Schlauchpaket mitgeliefert wie 
auch ein Elektrodenhalter. Aber ich sehe nichts von Drahtspulenhalterung 
und Drahtantrieb. Beides wird für das MIG/MAG-Schweißen mit Draht 
benötigt. ---> Klären wo das ist, sonst ist Gerät unbrauchbar

Beim Elektrodenschweißen brauchst Du kein Schutzgas, der Schutzmantel 
beim Schweißen entsteht bei der abbrennenden Hülle. Elektrodenschweißen 
ist aber gewaltige Übungssache und wird Dir als Anfänger sehr 
schwerfallen.

OHNE Gas schweißen geht nur mit Elektroden(siehe oben), mit Draht 
brauchst Du unbedingt Schutzgas.


MIG-Schweißen:
Schutzgas = ARGON oder Helium; für zuhause reicht Argon; Durchflußmenge 
als Pi*Daumenregel = Durchmesser der äußeren Gasdüse in mm einstellen 
als Gasflußmenge pro Minute (10 mm Gasdüsendurchmesser = 10Liter/Min 
Gasfluß)



MAG-Schweißen:
Schutzgas ist meistens 10% CO2 in 90% Argon oder 18% CO2 in 82%Argon; 
Durchflußmenge als Pi*Daumenregel = Durchmesser der äußeren Gasdüse in 
mm einstellen als Gasflußmenge pro Minute (10 mm Gasdüsendurchmesser = 
10Liter/Min Gasfluß); Üblich sind 10...14 Liter / min

Draht:
Fülldraht ist für zuhause nicht nötig; wahrscheinlich hat das Gerät eh 
keine Kennlinie dafür. Kauf Dir eine 15kg Spule 
SG2-Schutzgasschweißdraht 0,8mm für die Arbeiten an dünneren Materialien 
oder eine 18kg Spule SG2-Schutzgasschweißdraht 1,0mm für die Arbeit an 
dickeren Blechen...bis ca. 8 mm.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Ich schrieb:
> Die Dateinamen Deiner Bilder sind nicht zufällig ein Freud'scher
> versprecher?

Ha ha ha, wie peinlich, oje...

Danke!

von Der Andere (Gast)


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Starlord schrieb:
> Aber ich sehe nichts von Drahtspulenhalterung
> und Drahtantrieb. Beides wird für das MIG/MAG-Schweißen mit Draht
> benötigt. ---> Klären wo das ist, sonst ist Gerät unbrauchbar

Das Gerät hat gut sichtbar oben zwei Scharniere. Sehr wahrscheinlich 
verbirgt sich die Rollenhalterung im Inneren und man kann ein Seitenteil 
aufklappen.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Der Andere schrieb:
> oben zwei Scharniere

Ja, ganz genau. Ich habe eben mal 2 Fotos gemacht, die die 
Spulenaufnahme zeigen. Der Durchmesser der Aufnahmewelle ist 50mm und 
der Durchmesser der Drahtspule könnte etwa 10-12 cm betragen. Mein Gerät 
zum jetzigen Buchtangebot ist äusserlich etwas anders gestaltet, da der 
Händler inzwischen das jetzt gezeigte als Ersatz anbietet.

Nun bin ich aber noch mehr verblüfft, denn ich lese sinngemäß: Ohne 
Draht geht gar nichts...

Starlord schrieb:
> mit Draht
> brauchst Du unbedingt Schutzgas.

Ich will ja nicht widersprechen (habe ja keine Ahnung),
aber bei Drahtangeboten ist oft zu lesen "no gas"..

: Bearbeitet durch User
von test (Gast)


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Es gibt Draht der seine eigene Schutzgasatmosphäre erzeugt (so wie bei 
den Stabelektroden).

Deswegen auch meine Idee die Antworten den Profis (nein, ich bin keiner) 
zu überlassen. Das was hier im Thread wieder an Halbwissen und Raterei 
seht verwirrt doch nur.

von Der Andere (Gast)


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Frank Norbert S. schrieb:
> Ohne Draht geht gar nichts...

???

Hast du oben meinen Link angeschaut?

Du kannst entweder Fülldraht für Schweißen ohne zusätzliches Gas kaufen, 
oder (falls du entsprechendes Kabelpaket hast) mit entsprechenden 
Stabelektroden (rutilummantelt) schweißen.
Mit Fülldraht habe ich keine Ahnung, noch nie selbst gemacht.
Normale Stabelektroden sind Übungssache, wobei dir jemand ders kann erst 
mal über die Schulter schauen sollte.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Der Andere schrieb:
> Hast du oben meinen Link angeschaut?

Inzwischen ja, sehr interessant, danke. Aber vorhin noch nicht, kann 
schliesslich nicht alles gleichzeizig machen.  :-)

von Starlord (Gast)


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...bei mir in der Firma wird jeden Tag hand/robotergeschweißt. Immer mit 
Schutzgas, daher kannte ich nichts anderes.


Offensichtlich scheint es für Hobbyanwendungen auch anders zu gehen
siehe dort:
http://mannisweldingchannel.com/fuelldraht-schweissen-ohne-gas-test/


Aber vertrauen würde ich dem nicht. Außerdem ist dieser Draht sehr teuer
(0,45 kg - 20 Euro vs Standard SG2/18kg/38 Euro...

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Frank Norbert S. schrieb:
> Durchmesser der Drahtspule könnte etwa 10-12 cm betragen

Entschuldigung, habe mich vertan, sollte heissen: "Radius der Drahtspule 
könnte etwa 10-12cm betragen".
Und Drahtspulen mit 20cm Durchmesser gibt es, wie ich gefunden habe.

Nicht hauen, bitte. :-))

Starlord schrieb:
> Außerdem ist dieser Draht sehr teuer

Das habe ich leider auch bemerkt.  :-((

: Bearbeitet durch User
von Starlord (Gast)


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...wahrscheinlich brauchst Du noch einen Korbspulenadapter k300 für die 
Drahtrollen

von Cerberus (Gast)


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Starlord schrieb:
> Kauf Dir eine 15kg Spule

In die Kiste wird kaum eine 15kg Spule passen.
Ich schätze 1kg, bestenfalls 5kg.

Die Gasflasche kann eine beliebige Größe sein.
Je größer, um so länger hält die. Hängt also von den eigenen
Aktivitäten ab.
Preislich liegen die Füllungen für 10l und 20l nahe beieinander.
Man kann die Flaschen kaufen, hat also Eigentumsflaschen, die dann
einfach im Depot getauscht werden, wenn man eine neue Füllung braucht.
Ob es da Mietflaschen gibt, müsste man klären, ob es sich preislich
lohnt. Man spart sich da dann den Kaufpreis der Flasche. Allerdings
muss man bei einer Mietflasche wohl eine Kaution hinterlegen, die
man bei Rückgabe zurück erhält.
Wichtig ist ein verlässlicher Händler, der da Treu bleibt, weil man
an den Gaslieferant, z.B. Westfalen, Linde, Tykza... gebunden ist.
Baumärkte dürften da auch geeignet sein.
Meines Wissens kann man die Flaschen nicht zwischen den Gas-Lieferanten
tauschen. Mehrere Depots Ortsnah mit dem gleichen Gas-Lieferanten wären
also nicht schlecht.

Was die Gas-Düse angeht, sollte man sich verschiedene Größen,
so zwischen 0,6 und 1,2mm zulegen. Welchen Strombereichen die dann
zugeordnet werden, müsste aus der Anleitung zu entnehmen sein.

Schweißen muss man dann "nach Gehör".
Im Web gibts genug Videos, die da sicher lehrreich sind.

von Starlord (Gast)


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von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Frank Norbert S. schrieb:
> Inzwischen habe ich nun gelesen, dass es unterschiedliche Fülldrahtarten
> mit auch verschiedenen Durchmessern gibt und ich nun nicht weiß, welchen
> Fülldraht ich bestellen soll. Ich möchte erst einmal ohne Gas beginnen
> zu üben, denn ich habe noch keine Gasflasche angeschafft.

Würde ich nicht machen bzw. noch das Geld für eine Flasche drauflegen.

Beim Fülldrahtschweißen hast Du eigentlich nur Nachteile:

- viel mehr Nacharbeit (Schlacke!)
- schlechteres optisches Aussehen
- schlechtere mechanische Eigenschaften der Naht
- viele giftige Dämpfe und viel mehr Rauchentwicklung
- auf längere Sicht deutlich teurer

Interessant ist das höchstens, wenn man mobil sein möchte/muss.

Flaschen + Druckminderer kosten nicht so viel. Ich hab damals hier 
beschrieben, wie man bei Hornbach viel Geld sparen kann ;-)

Beitrag "Älteres MIG/MAG-Gerät "upgraden""

Eine 20L-Flasche kostet nicht die Welt und reicht für Hobbyzwecke 
wirklich "ewig".

> Es tauchen also Fragen auf:
>
> 1) Welchen Fülldraht soll ich kaufen?

Erstmal normalen Stahldraht, 0,8mm SG2 - guck mal, ob die üblichen 
15kg-Rollen passen.

> 2) Wenn später mit Gas, welcher Gasdruck wird am Druckminderer
> eingestellt?

Man stellt weniger den Druck als die Gasmenge pro Minute ein. Bei MAG 
fährt man mit 10l/Minute ganz gut - bei Schweißarbeiten im Freien nimmt 
man eher mehr (Wind).

Walter T. schrieb:
> Du kannst zwar ohne Gas schweißen... aber nur mit Stabelektrode, nicht
> mit Draht. Ansonsten hast Du Dein neues Spielzeug innerhalb von Sekunden
> in ein Häuflein Schrott verwandelt. Das sollte die Anleitung aber
> hergeben.

Dann ist es aber wirklich nur ein Spielzeug. Ein normales MAG-Gerät 
sollte versehentliches Schweißen ohne Gas problemlos vertragen. Ich 
vergesse hier auch öfter mal das Aufdrehen der Flasche . Da passiert 
nichts, außer dass es natürlich wie wild spritzt und geschäumte 
Basaltlava anstatt einer ordentlichen Schweißnaht entsteht ;-) Also: da 
muss man keine Angst haben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas F. (igel)


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Frank Norbert S. schrieb:
> Und Drahtspulen mit 20cm Durchmesser gibt es, wie ich gefunden habe.

Das wäre dann eine 5kg Rolle.

Und ja, es gibt durchaus Fülldraht den man ohne zusätzliches Gas 
schweißen kann. Wie gut das funktioniert weiß ich nicht, ich schweiße 
immer mit Gas.

Ebay: 201502482120

280A Schweißstrom aus einem 230V-Anschluss erscheint mir aber sehr 
sportlich. Da würde ich mal genau beobachten ob die Steckdose nicht 
langsam zusammenkokelt.

von Thomas F. (igel)


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Cerberus schrieb:

> Meines Wissens kann man die Flaschen nicht zwischen den Gas-Lieferanten
> tauschen. Mehrere Depots Ortsnah mit dem gleichen Gas-Lieferanten wären
> also nicht schlecht.

Doch, Eigentumsflaschen (einmal kaufen, dann immer tauschen) kann man 
bei unterschiedlichen Händlern tauschen. Nur einige große Gaslieferanten 
(Linde?) machen da nicht mit. Baumärkte und der Werkzeugfachhandel vor 
Ort tauschen Eigentumsflachen durchaus, auch wenn man diese woanders 
gekauft hat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas F. schrieb:
> Cerberus schrieb:
>
>> Meines Wissens kann man die Flaschen nicht zwischen den Gas-Lieferanten
>> tauschen. Mehrere Depots Ortsnah mit dem gleichen Gas-Lieferanten wären
>> also nicht schlecht.
>
> Doch, Eigentumsflaschen (einmal kaufen, dann immer tauschen) kann man
> bei unterschiedlichen Händlern tauschen. Nur einige große Gaslieferanten
> (Linde?) machen da nicht mit. Baumärkte und der Werkzeugfachhandel vor
> Ort tauschen Eigentumsflachen durchaus, auch wenn man diese woanders
> gekauft hat.

Jepp, das hatte ich noch vergessen: auf jeden Fall eine Eigentumsflasche 
kaufen. Die kann man fast überall tauschen.

Hör mir auf mit Linde-Händlern. Die haben zumindest damals ganz üble 
Mietmodelle gehabt - da zahlte man auch nicht verbrauchtes Gas, deutlich 
teurer waren sie sowieso.

: Bearbeitet durch Moderator
von Cerberus (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> 280A Schweißstrom aus einem 230V-Anschluss erscheint mir aber sehr
> sportlich. Da würde ich mal genau beobachten ob die Steckdose nicht
> langsam zusammenkokelt.

Wenn der TO Haushalts-Automaten B16 bei sich zu Hause hat,
wird ihm das Schweißgerät wohl keine Freude bereiten. ;-b

von Walter T. (nicolas)


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Chris D. schrieb:
> Dann ist es aber wirklich nur ein Spielzeug. Ein normales MAG-Gerät
> sollte versehentliches Schweißen ohne Gas problemlos vertragen.

Wenn Du losschweißt, ohne daß das Gas aufgedreht ist, siehst Du das ja 
sofort und holst den Irrtum nach. Dann ist halt die eine Stelle 
verbrannt, aber das läßt sich ja mit der Drahtbürste beheben.


Das Schutzgas/Aktivgas dient nicht nur zum Korrosionsschutz der Naht, 
sondern auch der Kühlung des Schlauchpakets. Mit Fülldraht, kann das 
Schlauchpaket eine deutlich geringere Stromtragfähigkeit haben - 
insbesondere, wenn die Kontaktdüse nicht dafür gedacht ist und anläuft. 
Deswegen:

Walter T. schrieb:
> Das sollte die Anleitung aber
> hergeben.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Chris D. schrieb:
> jeden Fall eine Eigentumsflasche
> kaufen

Werde ich vielleicht gar nicht brauchen. Ein Nachbar hat mir eben eine 
Eigentumsflasche vom Toom-Baumarkt angeboten (geschenkt), die er nicht 
mehr braucht, beschriftet mit 82% Argon und 18% CO2. Allerdings würde 
das die ganze Sache recht unhandlich zu dem kleinen Schweissgerät 
machen. Flasche ist etwa 1m hoch (mit Schutzkappe) und etwa 13 cm im 
Durchmesser.
Aber egal, einem geschenkten Barsch guckt man nicht in den A..ch, nicht 
wahr?

Superdank für eure Beiträge, alles höchstinteressant, besonders die 
Links.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Das Schutzgas/Aktivgas dient nicht nur zum Korrosionsschutz der Naht,
> sondern auch der Kühlung des Schlauchpakets. Mit Fülldraht, kann das
> Schlauchpaket eine deutlich geringere Stromtragfähigkeit haben -
> insbesondere, wenn die Kontaktdüse nicht dafür gedacht ist und anläuft.

Ah, so war das gemeint :-)
Jepp, das stimmt.

Frank Norbert S. schrieb:
> Flasche ist etwa 1m hoch (mit Schutzkappe) und etwa 13 cm im
> Durchmesser.
> Aber egal, einem geschenkten Barsch guckt man nicht in den A..ch, nicht
> wahr?

So ist es. Das dürfte ziemlich sicher eine 10l-Flasche sein.

Mit 200 bar ergeben sich etwa 2m³ Schutzgas. Bei 10l/Minute kannst Du 
damit 200 Minuten schweißen, also mehr als drei Stunden(!) non-stopp. 
Schon das reicht in Hobbykreisen meist mehrere Jahre.

Wenn Du die Flasche geschenkt bekommst, dann würde ich wirklich nicht 
mehr über Fülldraht nachdenken. Eine Füllung liegt bei ca. 40€.
15kg Stahldraht kosteten 2015 um die 35€, wenn ich mich recht erinnere.

Damit kannst Du schon sehr, sehr lange schweißen :-)

Und als erste Übung baust Du Dir dann einen kleinen, rollbaren 
Schweißwagen, auf dem Gerät und Flasche vernünftig verstaut werden 
können ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank Norbert S. schrieb:
> Flasche ist etwa 1m hoch (mit Schutzkappe) und etwa 13 cm im
> Durchmesser.

Klingt nach 10 l Inhalt.

Habe ich auch, allerdings an einem WIG-Gerät.  Kann man schon auch mal 
rumtragen, so unhandlich sind sie nicht.  Wenn's nicht drauf ankommt*) 
und ich außerhalb des Kellers was machen muss, schweiße ich auch mal mit 
08/15-Elektroden.

*) Weil ich's nicht ordentlich kann. ;-)  Geht gerade so, hält schon 
„irgendwie“, sieht aber nicht ordentlich aus.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Prima, jetzt bin ich dank euch erheblich schlauer und habe inzwischen 
auch mitbekommen (nicht durch die chin./engl. Anleitung, die ist keine 
Anleitung, nee, die ist eine Quälerei)), dass sich die 50mm 
Drahtaufnahme abnehmen lässt, wonach ein 16mm Dorn zur Aufnahme der 
kleineren Spulen zum Vorschein kommt.

Eine Sache wundert mich schon. Vielfach habe ich nun gelesen, dass das 
Schweissen mit Fülldraht ohne Gas mit umgepolter Gleichspannung (Masse 
also plus) wesentlich besser sein soll. Eine vorbereitete Möglichkeit 
zur Umpolung habe ich aber an meinem Gerät nicht entdeckt.


Allerdings komme ich auch nicht dahinter, welchen Sinn das kurze, ca. 
20cm lange, dicke Kabel (Bild), aus der Frontplatte kommend, haben soll. 
Die sog. Anleitung (ha ha) gibt hierüber gar nichts her. Vermutlich weiß 
das jeder Kenner von Hause aus. Der Stecker dieses Kabels passt in die 
beiden Dosen unten links, die für den Anschluss des Elektrodenhalters 
und der Masseklemme vorgesehen sind.

Rätsel über Rätsel, aber für heute ists genug, tschüss
Frank

Ach so: Ansonsten habe ich mir gedacht, so wie auch in den Links zu 
lesen war, dass ich eine kleine Fülldrahtrolle (noGas) und eine 
(grössere) Nichtfülldrahtrolle zusammen mit einer Flaschenfüllung kaufen 
werde. Es heisst, außerhalb, bei Wind besonders, soll sich das 
Schweissen mit Gas per Flasche nicht so gut machen.

von Georg A. (georga)


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Frank Norbert S. schrieb:
> Allerdings komme ich auch nicht dahinter, welchen Sinn das kurze, ca.
> 20cm lange, dicke Kabel (Bild), aus der Frontplatte kommend, haben soll.

Das wird genau die Umpolmöglichkeit sein. Einige Geräte haben das in der 
Klappe, wo die Spule ist. Der Stöpsel wird wohl mit dem Anschluss des 
Schlauchpakets verbunden sein und du kannst dann auswählen, ob das + 
oder . ist. Die Masseklemme ist dann halt das andere Loch.

von Cerberus (Gast)


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Frank Norbert S. schrieb:
> soll sich das
> Schweissen mit Gas per Flasche nicht so gut machen

Noch nicht ein Zentimeter geweißt und schon Bedenkenträger?
Gegen Wind kann man eine flexible Wand aus Metall oder Holz
zum abschatten nehmen oder man plant den Wind terminlich ein.
In Gebäuden ist das für gewöhnlich kein Problem.

Interessant wirds nachher noch mit der ED (Einschaltdauer).
Wenn das Gerät zu warm wird, ist erst mal Pause angesagt.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Georg A. schrieb:
> auswählen, ob das +
> oder . ist. Die Masseklemme ist dann halt das andere Loch.

Danke, darauf hätte ich Trottel auch selbst kommen können.  :-(

von Ryven (Gast)


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Angeblich 200A 100% ED, ich glaubs nicht.
Ja Mischgas nimmt man wenn man bei kohlenstoffärmeren Stählen guten 
Einbrand haben will. Einfacher Stahl halt.
Da kann man auch reines CO2 nehmen, spritzt halt mehr.
Reinen Argon baut mehr ihn die Höhe, ist zum Aufpanzern interessant.

Und ganz ehrlich, wenn es windig ist -> Elekrode, die gehen fast 
überall.
Zum Einstieg keine basisch umhüllten nehmen, die brauchen etwas 
Pflege/Übung

von Der Andere (Gast)


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Ryven schrieb:
> Zum Einstieg keine basisch umhüllten nehmen

Dick Rutil-ummantelte (Kennzeichen RR) zum Lernen.
Und keine "Geiz ist Geil" Elektroden für die ersten Versuche, kauf dir 
Markenelektroden für den Anfang (z.B. FINCORD). Dann weisst du 
wenigstens daß nicht irgendwelcher Billigscheiß dafür verantwortlich ist 
daß nichts klappt, sondern es an dir oder dem Schweißgerät liegt.

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