Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Switch durch MOSFETs ersetzen bzw MOSFET Umschalter


von Robert (Gast)


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Hallo,
ich möchte einen Umschalter durch Mosfets ersetzen und keine 
mechanischen Teile wie Umschalter, Relais verwenden.
Der Umschalter soll zwischen einer Durchgangsprüfung mit lowcurrent LED 
und direkter LAST umschalten.
Anbei ein sehr vereinfachter Plan. MOS1 rechts ist selbstsperrend. Oben 
mit Switch, unten mit MOSFETs, die von einem Arduino geschalten werden.
Als LAST kommen 12v Lampen oder Magnetventile an den Connector. (max 5A)

Diese Schaltung wird nicht funktionieren, solange MOS1 zu ist, da SOURCE 
nicht auf GND liegt.

Wie kann ich einen einfachen elektronischen Umschalter für max. 24V und 
5A bauen? Gesteuert soll der Umschalter "von Außen" werden, in meinem 
Fall über einen Optokoppler von einem Arduino.

von Wolfgang (Gast)


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Robert schrieb:
> Der Umschalter soll zwischen einer Durchgangsprüfung mit lowcurrent LED
> und direkter LAST umschalten.

Du brauchst also einen simplen MOSFET, der deinen Zweig mit der 
lowcurrent LED kurzschließt. Wozu soll das ganze andere Gedöns gut sein?

von Egon N. (egon2321)


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Du musst nur deine LED und deinen Widerstand mit einem MOSFET brücken. 
Eine Umschaltung ist nicht notwendig, bei einem aktuellen MOSFET mit 
einem R_DSon von 100mOhm kannst du den Strom durch den Widerstand und 
die LED vollkommen vernachlässigen (tritt eh kein Strom durch da U_F 
unterschritt ist).


So funktioniert das übriges nicht mit den MOSFET, du musst schon das 
Gate Source Potential beachten. Und natürlich auch noch Drain, nicht 
dass die Body Diode das Leiten anfängt oder der MOSFET hops geht.

Muss das ganze wirklich abschaltbar sein?

Und wieso führst du das Signal an deinem Connector nicht über einen OP 
an deinen Arduino? Dann kannst du den Messwert direkt auswerten...

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ist das immer noch das gleiche "Problem" wie im 
Beitrag "Permanente Durchgangsprüfung an Last" ?

Dann werden deine Chancen auf hilfreiche Antworten mit einem neuen 
Thread nicht besser, sondern eher schlechter.

Dein Problem ist, daß du mit deinen Anforderungen viel zu vage bist. 
Alle Dinge sollen irgendwie universell funktionieren. Aber so 
funktioniert Technik nicht. Es gibt immer irgendwelche Grenzen, 
außerhalb derer die Funktion nicht mehr gegeben ist.

Wenn es dir darum geht, die Präsenz eines DC-Verbrauchers zu erkennen, 
dann ist die erste Frage: welchen Mindest- und Maximalwiderstand stellt 
der Verbraucher dar? Ein offener Anschluß hat nur in der Theorie einen 
unendlichen Widerstand. Unter dem Einfluß von Luftfeuchte und Staub 
kommst du schnell auf nur wenige Megaohm, wenn es dumm kommt, bis auf 
ein paar Hundert Kiloohm. Dein Verbraucher muß schon deutlich 
niederohmiger sein, wenn er eindeutig erkannt werden soll.

Punkt zwei: um die Größe eines Widerstands zu messen, muß man irgendwie 
Strom und Spannung am Widerstand messen. Im eingeschalteten Zustand ist 
das einfach: du muß nur den Strom durch den Verbraucher massen. Die 
Betriebsspannung kennst du ja. Im abgeschalteten Zustand ist das 
schwieriger. Strom und Spannung sind dann ja per Definition Null und 
damit kommst du nicht weiter. Du mußt also einen Teststrom durch den 
Verbraucher schicken (im einfachsten Fall schaltest du einen hochohmigen 
Widerstand parallel zu deinem Schalter-MOSFET).  Das heißt aber, daß 
dein Verbraucher nicht 100% ausgeschaltet ist. Der Teststrom fließt ja 
immer. Und die Frage ist dann: welche Größe des Teststroms ist für dich 
tolerierbar?

Schließlich: es läuft darauf hinaus, Strom durch den Schalter-MOSFET und 
Spannung über dem Schalter-MOSFET zu messen. Und - falls sie nicht 
bekannt ist - auch die Größe der Versorgungsspannung. Um die 
Meßschaltung vernünftig auslegen zu können, brauchst du die jeweiligen 
Maximalwerte. Die Minimalwerte ergeben sich dann aus der Auflösung der 
Messung.

von Harald W. (wilhelms)


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Axel S. schrieb:

> Du mußt also einen Teststrom durch den Verbraucher schicken.

Was für Testströme werden eigentlich bei sog. Netzfreischaltern
benutzt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfreischalter

von Forist (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Was für Testströme werden eigentlich bei sog. Netzfreischaltern
> benutzt?

Was hat diese Frage außer dem Wort "Schalter" mit dem Thema zu tun?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Harald W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>
>> Du mußt also einen Teststrom durch den Verbraucher schicken.
>
> Was für Testströme werden eigentlich bei sog. Netzfreischaltern
> benutzt?

Gar keiner. Es wird eine Testspannung auf den "freigeschalteten" Kreis 
gelegt. Und dann wird der Strom überwacht.

von Robert (Gast)


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Hallo,
Es geht um eine Steuerung und Überwachung einer mobilen Modellbau 
Eisenbahnanlage. NICHT die Züge, sondern die Umgebung!
Verbraucher sind zu 80% 12V "Lämpchen". Dazu kommen ein paar 12V 
Induktoren (12v/1A) um diverse beweglichen Teile zu bewegen und ein paar 
Magnetspulen von Magnetventilen. Die können im Verhältnis zu anderen 
Verbrauchern mehr Strom ziehen. Generell sollte das Gerät pro Kanal 12V 
5A schaffen. Zumindest plane ich 5A Sicherungen ein.
Motoren für Winden und 12V LED Streifen sind auch geplant.
In meiner Frage geht es primär mal um einen Kanal. Wenn ich den 
verstehe, wird die Vervielfältigung einfacher.
Die Verbraucher sollen an das zu bauende Gerät gehängt werden, wenn die 
Anlage aufgebaut wird. Da die Anlage mobil ist, kann sich die 
Kanalbelegung ändern! Daher die Anlage des "Steckers".
Ein Arduino schaltet die Geräte. Ich plane eine galvanische Trennung 
mittels Optokoppler. Ist vielleicht nicht notwendig, macht aber Spaß!
Zusätzlich soll der Arduino eine Art Durchgangsprüfung beim Start der 
Anlage fahren und ausgaben, welche Lampe, Induktor oder generell 
Verbraucher "durchgebrannt" ist. Andere Fehler kann ich mit einer 
einfachen Durchgangsprüfung kaum aufspüren.
Für diesen Fall soll der Arduino pro Kanal auf die LED-Strecke 
umschalten, Durchgang messen, LOW/HIGH zurückgeben und wieder 
zurückschalten. Je nach Ergebnis wird die Anlage freigegeben oder nicht.

Die ursprüngliche Idee einer "generellen permanenten" Prüfung habe ich 
verworfen. Der Plan wäre gewesen, dass bei defekten Zugübergangslampen 
der Zug automatisch umgelenkt wird. Das wurde mir auch 
programmiertechnisch in Bezug auf die digitale Steuerung zu komplex. 
Vielleicht kommt das später dran, wenn ich die Grundlagen mal erledigt 
habe. Daher geht es jetzt um "entweder/oder"!

Ein neuer Thred deshalb, da es hier auch um eine komplett andere Frage 
geht, nämlich um die Realisierung eines MOSFET UM-Schalters! hatte ich 
am Ende des letzten Thred auch so angegeben.

Ich könnte mir natürlich mehrfache 8 Fach Relaiskarten kaufen. Das macht 
jedoch keinen Spaß und der Lernerfolg ist gleich null.
Ich möchte im Zuge der Entwicklung auch gerne etwas dazulernen. Daher 
möchte ich, zumindest am Steckbrett die Schaltung von Grund auf bauen. 
In weiterer Folge sind mehrfach Treiber sicher eine Idee, da ich 
letztendlich irgendwann viele Kanale haben möchte.

Im Zuge diverser Überlegungen, bin ich bei der Realisierung eines reinen 
UMSCHALTERS stecken geblieben. Da die Idee eines Umschalters auch bei 
anderen Projekten interessant sein könnte, habe ich genau danach 
gefragt.
Die LED Strecke immer angeschlossen zu lassen und nur die direkte 
Laststrecke zu schalten, wäre demnach auch kein Umschalter!
Die Idee wäre, einen klassischen ON/ON Kippschalter mit MOSFETS zu 
realisieren, sodass einerseits höhere Ströme je nach Auslegung möglich 
wären, der jeweils andere Strang tatsächlich stromlos wäre und das ganze 
von einem Arduino geschaltet werden kann.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Robert schrieb:
> Es geht um eine Steuerung und Überwachung einer mobilen Modellbau
> Eisenbahnanlage.
> Verbraucher sind zu 80% 12V "Lämpchen". Dazu kommen ein paar 12V
> Induktoren (12v/1A) um diverse beweglichen Teile zu bewegen

Die deutsche Übersetzung für das englische "inductor" ist nicht 
Induktor. Dieses Wort bedeutet etwas ganz anderes.

> und ein paar
> Magnetspulen von Magnetventilen. Die können im Verhältnis zu anderen
> Verbrauchern mehr Strom ziehen. Generell sollte das Gerät pro Kanal 12V
> 5A schaffen. Zumindest plane ich 5A Sicherungen ein.

Kann man machen, würde ich aber trotzdem nicht. Ein Schaltkanal für 5A 
ist teurer als einer für 1A. Und es sind ja doch mehr als nur eine 
handvoll Kanäle.

> Da die Anlage mobil ist, kann sich die Kanalbelegung ändern!

Das eine folgt nicht aus dem anderen. Auch eine mobile Anlage kann (und 
wird!) man jedes Mal gleich verkabeln. Schließlich ist es trivial, 
Stecker und Buchsen zu beschriften. Viel weniger trivial ist es, jedes 
Mal die Belegung der Kanäle in der Steuerung zu ändern.

> Ein Arduino schaltet die Geräte. Ich plane eine galvanische Trennung
> mittels Optokoppler. Ist vielleicht nicht notwendig, macht aber Spaß!

Jetzt wird es vollends albern. Eine galvanische Trennung macht man nicht 
zum Spaß, sondern weil sie notwendig ist.

> Zusätzlich soll der Arduino eine Art Durchgangsprüfung beim Start der
> Anlage fahren und ausgaben, welche Lampe, Induktor oder generell
> Verbraucher "durchgebrannt" ist. Andere Fehler kann ich mit einer
> einfachen Durchgangsprüfung kaum aufspüren.

Das ist zumindest halbwegs sinnvoll. Denn in der Tat sind durchgebrannte 
Glühlämpchen (gibts die noch? nicht alles LED?) und gammelige Kontakte 
das Hauptproblem bei so einer Anlage.

> Für diesen Fall soll der Arduino pro Kanal auf die LED-Strecke
> umschalten, Durchgang messen, LOW/HIGH zurückgeben und wieder
> zurückschalten.

Halte ich für viel zu aufwendig. Es reicht, den Strom des 
eingeschalteten Verbrauchers zu "messen". Die Anführungsstriche 
deswegen, weil man nur eine sehr grobe Einschätzung braucht. Bei 12V 
wird auch bei gammligster Verdrahtung kein nennenswerter Leckstrom 
fließen. Wenn man das Stromlimit bei einigen wenigen mA setzt, reicht 
das vollkommen, um einen korrekt angeschlossenen, intakten Verbraucher 
von einem nicht angeschlossenen oder anderweitig unterbrochenen 
Verbraucher zu unterscheiden.

Und dann muß die Anlage einfach nur jeden Verbraucher einmal testweise 
einschalten (auf dem ganz normalen Weg) und kann dann anzeigen, welche 
Kanäle ok sind und welche nicht. Es spricht auch nichts dagegen, das im 
laufenden Betrieb zu machen. Ein Auto testet ja auch bei jeder 
Verwendung des Blinkers, ob die Lampe noch intakt ist und gibt sofort 
eine Fehlermeldung.

> Ein neuer Thred deshalb, da es hier auch um eine komplett andere Frage
> geht, nämlich um die Realisierung eines MOSFET UM-Schalters!

Du fährst die (leider weit verbreitete) Technik der A/B Fragen. Du hast 
ein Problem A und stößt beim Versuch der Lösung auf ein Teilproblem B, 
das du nicht lösen kannst. Jetzt fragst du nach Hilfe für B. Weil B aber 
recht esoterisch ist, kriegst du keine Hilfe.

Wenn du statt dessen gleich nach Hilfe für A gefragt hättest, dann 
hättest du sie auch bekommen. Weil dein Lösungsweg, auf dem du auf B 
gestoßen bist, von Anfang an ein Irrweg war.

PS: Du hast jetzt noch eine Schleife zu C gedreht. Nachdem dir keiner 
bei B helfen konnte, hast du dir eine neue Lösung für A ausgedacht, und 
bist wieder auf ein neues Problem gestoßen, eben C. Nur liegen halt 
weder B noch C auf dem Weg...

PPS: ein eleganter Weg wäre, wenn du deine Verbraucher mit 
"intelligenten" MOSFETs schaltest. Z.B. 
https://www.pollin.de/p/high-side-power-mosfet-ips511gtr-131377 geht bis 
1A Dauerstrom. Es gibt aber auch Typen, die mehr abkönnen. Und es gibt 
sie auch für die L-Side. Guckstu:

https://www.infineon.com/cms/en/product/power/smart-low-side-high-side-switches/

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