Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Fahrrad: Was tun gegen einen eingefroren Schaltzug?


von Uhu U. (uhu)


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Ich fahre eine Spectro7RT 7-Gang-Nabenschaltung. Offenbar ist im 
Schaltzug etwas Wasser, mit dem Effekt, dass bei längeren Fahrten bei 
Frost die unteren Gänge nicht mehr geschaltet werden können.

Ich hatte gehofft, dass sich das Problem über den Sommer von selbst 
behebt, das war aber leider nix. Mittlerweile ist der Fahrradhändler auf 
tragische Weise gestorben und Garantieansprüche, die ich noch hätte, 
gehen ins Leere.

Er sagte mir vor einem Jahr, dass das Zerlegen des Schaltzuges ziemlich 
aufwändig wäre. (Das ist ein Zug, der sowohl Zug- als auch Druckkräfte 
auf die Klickbox überträgt. Die Druckrichtung funktioniert bei Vereisung 
nicht mehr.)

Gibt es irgend eine Möglichket, das Wasser ohne Zerlegen heraus zu 
bekommen?

von Max M. (jens2001)


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Uhu U. schrieb:
> bei
> Frost

Uhu U. schrieb:
> über den Sommer

LOL!
FREITAG!

von STK500-Besitzer (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> bei
> Frost

> über den Sommer

VORHER Fetten.
Jetzt könnte vielleicht noch WD40 oder sowas helfen.
Öl(-film) hilft i.d.R. Feuchtigkeit zu verdrängen.
Wenn's aber inzwischen festgegammelt/-rostet ist, darfst du die 
wechseln...

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu U. schrieb:
> (Das ist ein Zug, der sowohl Zug- als auch Druckkräfte
> auf die Klickbox überträgt.

Das mit den Druckkräften klingt mir sehr unzuverlässig und seltsam.

Ist da keine kräftige Feder in der Nabe/Klickbox gegen die Du schaltest?

Bei der Rohloff werden 2 Schaltzüge verwendet, hoch wird der eine 
gezogen, runter der andere. Das funktioniert sehr zuverlässig und 
vermeidet die Feder.

Bei Kettenschaltungen hast Du die große Feder im Schaltwerk gegen die Du 
ziehst. Das funktioniert auch gut.

> Gibt es irgend eine Möglichket, das Wasser ohne Zerlegen heraus zu
> bekommen?

Du kannst versuchen das Ding mit Öl zu fluten und hoffen, daß dabei das 
Wassser rausgewaschen wird. Ich hätte allerdings keine allzu großen 
Hoffnungen und würde das Ding vermutlich komplett ersetzen, da es 
vermutlich irgendwo undicht ist.

von Uhu U. (uhu)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Wenn's aber inzwischen festgegammelt/-rostet ist, darfst du die
> wechseln...

Das Fahrrad ist ziemlich genau ein Jahr alt - festgegammelt ist da 
nichts, das Problem tritt nur bei Minus-Temperaturen auf, wie vergangene 
Nacht.

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> Das mit den Druckkräften klingt mir sehr unzuverlässig und seltsam.

Ich fahre diesen Schaltungstyp schon seit über 20 Jahren und hatte noch 
nie Probleme damit. Die Schaltungen sind ausgesprochen robust - die in 
meinem alten Fahrrad, das jetzt als Reserve dient, habe ich über 70.000 
km gefahren, ohne das geringste Problem. Leider werden diese Schaltungen 
nicht mehr hergestellt und es gibt nur noch Restbestände.

(Den Nabenschaltungen von Schimano sagt man eine Lebensdauer von 30.000 
km nach - die habe ich mit meiner derzeitigen Fahrleistung in 3 Jahren 
heruntergerissen.)

> Bei Kettenschaltungen hast Du die große Feder im Schaltwerk gegen die Du
> ziehst. Das funktioniert auch gut.

Aber nicht, wenn man ofters mal durch hohes Gras fährt…

> da es vermutlich irgendwo undicht ist.

Nein, ist es nicht. Das war ein Lagerproblem irgendwo auf dem Weg vom 
Hersteller zum Händler - der sagte mir, dass es auch bei anderen 
Exemplaren dieser Lieferung aufgetreten wäre.

von Kachelofen (Gast)


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Das hatten wir hier schon einmal ellenlang ausdiskutiert.

von oszi40 (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> tritt nur bei Minus-Temperaturen auf

Falsches Öl!!! Bowdenzug austauschen.

von Cerberus (Gast)


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Manchmal kann man mit Graphit Wunder bewirken.
Bei Hornbach gibts das als Spray. Bei Obi als Puder.

von never ever (Gast)


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mit Methanol spülen macht Wasserfrei und mit Silikonöl nachfetten und 
gut ist da friert nix mehr

von oszi40 (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Graphit Wunder bewirken.

Kenne ich. Bowdenzug im Sommer damit geölt, im Winter eingefroren...

von Werner (Gast)


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Ich habe ein Ähnliches Problem bei meinem Ebike. Der Freilauf vom Motor 
mag bei Frost nicht und der Motor dreht fei. Kein Antrieb mehr.
Grund dafür ist das Fett in der Kupplung. Das zeug wird zu Zäh und 
verklebt alles.
Meine Lösung wird reinigen und neu fetten. Noch hatte ich dazu aber 
keine Lust.

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu U. schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> Das mit den Druckkräften klingt mir sehr unzuverlässig und seltsam.
>
> Ich fahre diesen Schaltungstyp schon seit über 20 Jahren und hatte noch
> nie Probleme damit. Die Schaltungen sind ausgesprochen robust - die in
> meinem alten Fahrrad, das jetzt als Reserve dient, habe ich über 70.000
> km gefahren, ohne das geringste Problem.

Und bei der km-Leistung ist der Aufpreis auf die Rohloff nicht drin?

Du musst doch zugeben daß Du durch so einen Bowdenzug um Größenordnungen 
weniger Druckkraft als Zugkraft übertragen kannst. Das macht das 
prinzipiell empfindlicher und es sind aufwendige Workarounds (siehe 
Aussage Deines Farradmechs bezügl. Aufwand des Auseinandernehmens) 
notwendig.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Gerd,

Gerd E. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> (Das ist ein Zug, der sowohl Zug- als auch Druckkräfte
>> auf die Klickbox überträgt.
>
> Das mit den Druckkräften klingt mir sehr unzuverlässig und seltsam.

Ja, kann ich technisch auch nicht nachvollziehen:
Zitat:
[...
 Sollte das Rad längere Zeit nicht genutzt werden, Schalthebel in Gang-
stellung „1“ bringen, um das System zu entlasten.
...]
Das passt nicht so direkt zur Druckkraftfiktion. :)

>
> Ist da keine kräftige Feder in der Nabe/Klickbox gegen die Du schaltest?

Die Feder ist in seiner Klickbox.

Ob der Fehler in einem angefrorenen Zug oder in der Klickbox selber 
liegt, müsste sich beim Zugseilwechsel offenbaren. Die Zughülle könnte 
auch beschädigt sein und Wassereintritt ermöglichen. Leider kann ich 
mich nicht mehr erinnern, wie das genau war, ich hatte auch schon mal 
eine Klickbox getauscht.

Bei mir ist der Zug auch im Winter eingefroren.
Ich habe das Rad dann immer im dritten oder vierten Gang geparkt.
Im Firmenkeller ist es dann nach Ankunft immer schön aufgetaucht.

Schaltvorgänge bei der Spectro S7 klingen immer so, als ob da eine 
großtechnische elektrische Anlage geschaltet wird und der ganze Rahmen 
zittert.

Die Shimano-8-Gang-Nabenschaltung (bei mir noch die "Inter-8") schaltet 
angenehm weich und hat sich im Winter immer sehr frieravers gezeigt.

Vermutlich ist die Spectro S7 trotzdem die Schaltung für die Ewigkeit.
Auch die Ersatzteilversorgung soll bei SRAM ja granularer sein als bei 
Shimano.

Uhu U. schrieb:
> Er sagte mir vor einem Jahr, dass das Zerlegen des Schaltzuges ziemlich
> aufwändig wäre. (Das ist ein Zug, der sowohl Zug- als auch Druckkräfte
> auf die Klickbox überträgt. Die Druckrichtung funktioniert bei Vereisung
> nicht mehr.)

Er hat es bis dahin wohl noch nie gemacht.


Uhu U. schrieb:
> Gibt es irgend eine Möglichket, das Wasser ohne Zerlegen heraus zu
> bekommen?

Hattest Du schon mal eine beschlagene Sichtscheibe an der Klickbox?
Dann könnte Mutters Fön helfen, Deckel vorher abnehmen, wenn ich mich 
Recht erinnere.

: Bearbeitet durch User
von M.K. B. (mkbit)


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Uhu U. schrieb:
> Ich fahre eine Spectro7RT 7-Gang-Nabenschaltung.

Hatte ich auch mal.

Das Problem mit dem einfrieren. hatte ich bis her bei Bremsen aber nicht 
bei dieser Schaltung. Bei mir hat immer geholfen Seil und Bowdenzug zu 
zerlegen, zu trocknen und dann neu zu fetten.

Wenn nur die unteren Gänge nicht gehen, könnte auch was in der Nabe fest 
sein. Probier mal ob du wenn es eingefroren ist und du die Klickbox von 
der Achse abnimmst alle schalten kannst.

Bei der Schaltung gab es meines Wissens nach offiziell nur den Austausch 
von Schalthebel und Klickbox. Ich hatte damals aber trotzdem den Zug 
tauschen können, ist allerdings etwas hässlich die Feder in der Klickbox 
wieder zu spannen.

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> Und bei der km-Leistung ist der Aufpreis auf die Rohloff nicht drin?
>
> Du musst doch zugeben daß Du durch so einen Bowdenzug um Größenordnungen
> weniger Druckkraft als Zugkraft übertragen kannst.

Was soll denn der Quatsch? Wieso sollte ich da irgendwas "zugeben"? 
Die Schaltung funktioniert bestens, wenn keine Feuchtigkeit im Zug ist - 
wie gesagt, habe ich 20 Jahre Erfarung damit.

Peter M. schrieb:
> Klickbox selber liegt, müsste sich beim Zugseilwechsel offenbaren

Das "Seil" ist ein Draht - damit der Zug auch Schubkräfte übertragen 
kann.

> Uhu U. schrieb:
>> Er sagte mir vor einem Jahr, dass das Zerlegen des Schaltzuges ziemlich
>> aufwändig wäre. (Das ist ein Zug, der sowohl Zug- als auch Druckkräfte
>> auf die Klickbox überträgt. Die Druckrichtung funktioniert bei Vereisung
>> nicht mehr.)
>
> Er hat es bis dahin wohl noch nie gemacht.

Doch hatte er. Der Aufwand dafür sei aber erheblich, meinte er - woher 
soll er das wissen, wenn er das noch nie gemacht hätte? Der Mann war 
wirklich ganz hervorragend.

> Hattest Du schon mal eine beschlagene Sichtscheibe an der Klickbox?
> Dann könnte Mutters Fön helfen, Deckel vorher abnehmen, wenn ich mich
> Recht erinnere.

Dem muss ich nochmal nachgehen.

Was aber gegen die Klickbox spricht, ist die Tatsache, dass höhere 
Gänge, als der beim Einfrieren eingelegte, noch erreichbar sind, wenn 
auch mit erhöhtem Widerstand, während die niedrigeren - da schiebt der 
Zug - nicht erreichbar sind, der Schaltgriff dreht einfach hohl, ohne 
dass was passiert.

von Uhu U. (uhu)


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M.K. B. schrieb:
> Wenn nur die unteren Gänge nicht gehen, könnte auch was in der Nabe fest
> sein.

Definitiv nicht. Ich habe heute Morgen das Rad wieder im Keller geparkt 
und als ich es heute Nachmittag wieder benutzte, war das Problem weg. Es 
liegt also definitiv an der niedrigen - heute in der frühen 
Morgenstunden hatten wir hier -2°) Temperatur. Vergangenen Winter war es 
genauso.

: Bearbeitet durch User
von M.K. B. (mkbit)


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Uhu U. schrieb:
> Was aber gegen die Klickbox spricht, ist die Tatsache, dass höhere
> Gänge, als der beim Einfrieren eingelegte, noch erreichbar sind, wenn
> auch mit erhöhtem Widerstand, während die niedrigeren - da schiebt der
> Zug - nicht erreichbar sind, der Schaltgriff dreht einfach hohl, ohne
> dass was passiert.

Bei meinem Modell war im Bowdenzug nur ein Seil, dass nur Zugkräfte über 
trägt. Will man zurückschalten, dann zieht eine Feder in der Klickbox 
zurück.

In der Klickbox dreht das Seil eine Achse, die zwei Steuerstäbe in die 
Nabe drückt. Der eine Stab schiebt die 3 kleinen Zahnräder, der andere 
den Planententräger. Gang 1-3 und 4-7 werden über den Planententräger 
unterschieden.

Kann man sich auch alles schön angucken, wenn man es aufmacht.

von M.K. B. (mkbit)


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Uhu U. schrieb:
> Definitiv nicht. Ich habe heute Morgen das Rad wieder im Keller geparkt
> und als ich es heute Nachmittag wieder benutzte, war das Problem weg. Es
> liegt also definitiv an der niedrigen - heute in der frühen
> Morgenstunden hatten wir hier -2°) Temperatur. Vergangenen Winter war es
> genauso.

Auch in der Nabe kann Wasser sein, das festfriert.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Uhu,

M.K. B. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> Definitiv nicht. Ich habe heute Morgen das Rad wieder im Keller geparkt
>> und als ich es heute Nachmittag wieder benutzte, war das Problem weg. Es
>> liegt also definitiv an der niedrigen - heute in der frühen
>> Morgenstunden hatten wir hier -2°) Temperatur. Vergangenen Winter war es
>> genauso.
>
> Auch in der Nabe kann Wasser sein, das festfriert.

nach Demontage der Klickbox am Hinterrad kannst Du die Gängigkeit von 
Stab und Hülse (Schaltstift und Schaltrohr) überprüfen.

Was die Schwierigkeit des Zugseilwechsels (so nennt es F&S, bzw. SRAM!)
angeht, würde ich mal das Handbuch konsultieren. :)

Deine Fahrradhändlerzitate suggerieren, dass Du bisher an Deinem Fahrrad 
selber eher nicht Hand angelegt hast.

Und überlege doch nochmal, welchen Sinn die Feder haben sollte.
Bei Deiner Zug/Druck-Theorie braucht es doch gar keine Feder oder? :)

: Bearbeitet durch User
von nachtmix (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Gibt es irgend eine Möglichket, das Wasser ohne Zerlegen heraus zu
> bekommen?

Mit Glysantin o.ä. durchspülen.
Das ist das gleiche Frostschutzmittel, das auch dem Kühlwasser von 
KFZ-Motoren beigegeben wird.
Es ist mit Wasser beliebig mischbar, und senkt in höheren 
Konzentrationen den Gefrierpunkt deutlich ab.
Im wesentlichen besteht es aus Ethylenglykol mit ein paar Zutaten, 
welche als Korrosionsschutz für die im Motorenbau verwendeten 
Materialien wie Leichtmetall, Stahl, Messing wirken.

Für deinen Bowdenzug reicht vielleicht schon die Restmenge, die in einer 
"leeren" Dose enthalten ist, die du dir von einer KFZ-Werkstatt oder 
Tankstelle schenken lässt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Glysantin

von Peter M. (r2d3)


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Hallo nachtmix,

nachtmix schrieb:
> Mit Glysantin o.ä. durchspülen.

wie kriegst Du das "Glysantin" in die Hülle des Bowdenzugs, wenn der Zug 
drinsteckt?

Alles was fließt, folgt der Schwerkraft und fließt auch wieder aus dem 
Zug heraus, alles nur eine Frage der Zeit.
Fett wäre meine Favorit.

von akf Klaus (Gast)


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Die älteste Version von Schaltzug und Klickbox hatte einen Stahldraht, 
der Zug und Druckkräfte übertragen hat.
Ich glaub der war nur bei der Version mit dem Knüppelschalter verbaut.
Die neuere und häufigere Version mit dem Drehgriff hat aber einen 
normalen Bautenzug, der nur ziehen kann.
Den kann man auch einzeln tauschen, es gibt extra so ein Werkzeug, was 
man in die Klickbox steckt, damit sich deren Feder nicht entspannt, wenn 
man den Seilzug demontiert.

Bei meiner S7 ist letztes Jahr auch die Schaltung eingefroren.
Ich bin dann einfach auf mein älteres Fahrrad mit Torpedo 3-Gang 
umgestiegen.


Gruß Klaus

von Uhu U. (uhu)


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akf Klaus schrieb:
> Die neuere und häufigere Version mit dem Drehgriff hat aber einen
> normalen Bautenzug, der nur ziehen kann.

Das mit dem Draht habe ich von der Hebelversion in Erinnerung. Mein 
neues Fahrrad hat den Drehgriff.

> Bei meiner S7 ist letztes Jahr auch die Schaltung eingefroren.
> Ich bin dann einfach auf mein älteres Fahrrad mit Torpedo 3-Gang
> umgestiegen.

So eins hatte ich auch mal - die Schaltung war unverwüstlich, nur leider 
wurde das Rad geklaut.
Ich habe ja noch mein Reseverad mit einer S7, die das Problem in 70.000 
km nie hatte.


Peter M. schrieb:
> nach Demontage der Klickbox am Hinterrad kannst Du die Gängigkeit von
> Stab und Hülse (Schaltstift und Schaltrohr) überprüfen.

Das ist alles in Ordnung. Das Fahrrad ist erst ein Jahr alt und wird 
immer im trockenen und warmen Keller geparkt.

> Deine Fahrradhändlerzitate suggerieren, dass Du bisher an Deinem Fahrrad
> selber eher nicht Hand angelegt hast.

Die suggerieren gar nichts. Das neue Fahrrad wurde mir vom 
Fahrradhändler sozusagen auf den Leib geschneidert - dazu fehlen mir 
sowohl die Erfahrung, als auch Bezugsquellen und Werkzeug. Die 
Instandhaltung - außer sie erfordert spezielles Werkzeug, das ich nicht 
habe, oder spezielle Kenntnisse - habe ich schon immer selbst gemacht. 
Auch das Nachrüsten weiterer Schutzblechstützen, die den üblichen 
Verschleiß an den Schutzblechen durch Vibration verhindern.

> Und überlege doch nochmal, welchen Sinn die Feder haben sollte.
> Bei Deiner Zug/Druck-Theorie braucht es doch gar keine Feder oder? :)

Für die Drehgriffversion ist sie wohl falsch.

: Bearbeitet durch User
von nachtmix (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Alles was fließt, folgt der Schwerkraft und fließt auch wieder aus dem
> Zug heraus,

... und nimmt dabei das Wasser mit.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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akf Klaus schrieb:
> Die älteste Version von Schaltzug und Klickbox hatte einen Stahldraht,
> der Zug und Druckkräfte übertragen hat.

Sowas hatte Shimano in den 80ern auch mal bei einer Kettenschaltung. 
Nannte sich "Positron" und war ... naja. Das Schaltwerk hatte eine 
Rastvorrichtung zum Halten der eingestellten Gänge, und die musste 
penibel justiert werden, da sonst die Gänge "sprangen". Zumindest bei 
meinem damaligen Fahrrad war das so ... ungünstig konstruiert, daß ein 
paar Kilometer Kopfsteinpflasterfahrt ausreichten, das Ding um einen 
kompletten Gang zu dejustieren. Da ich den werksseitig vorgesehenen 
hässlichen Plastikteller nicht montiert hatte, schaltete daraufhin das 
Schaltwerk in die Speichen, bei etwa Tempo 30 war das ein ganz lustiger 
Effekt.

Seitdem fahre ich normale Kettenschaltungen mit Bowdenzug und Feder, 
ohne Klickratschdingsda, und habe keine Probleme.

Bei Nabenschaltungen fand ich das Konzept, die Schaltaktion durch die 
hohle Achse in die Nabe zu transportieren schon immer fragwürdig; 
bereits die kleinen Kettchen der alten Dreigangnaben sahen nach dem 
unweigerlichen Umkippen des Fahrrads auf dem Schulhof nicht mehr 
besonders schick aus, und diese unförmigen Plastikdinger machen auf mich 
nicht den Eindruck, robuster zu sein. Shimano schafft es ja wohl, 
Nabenschaltungen zu konstruieren, bei der die Schaltaktion nicht über 
die Hohlachse zugeführt wird, sondern über einen Ring, der zwischen 
Ausfallende und Ritzel, also vom Rahmen geschützt untergebracht ist.

von Schneemann (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> STK500-Besitzer schrieb:
>> Wenn's aber inzwischen festgegammelt/-rostet ist, darfst du die
>> wechseln...
>
> Das Fahrrad ist ziemlich genau ein Jahr alt - festgegammelt ist da
> nichts, das Problem tritt nur bei Minus-Temperaturen auf, wie vergangene
> Nacht.

Beitrag "Frostschutz-Schmiermittel für Schaltzug (von Gangschaltung) gesucht"

von der eine oder der andere (Gast)


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Peter M. schrieb:
> wie kriegst Du das "Glysantin" in die Hülle des Bowdenzugs, wenn der Zug
> drinsteckt?

z.b. mit einer spritze - habe ich gerade letztes wochenende (mit öl) bei 
den zügen der schneefräse gemacht. hat auch (mit öl) bei brems- und 
schaltzügen am rad immer funktioniert.

also einfach einen tropfen drauf und kurz warten - am besten den zug 
dabei bewegen. sobald der tropfen weg ist wiederholen bis die soße am 
andern ende raus kommt. fertig

>
> Alles was fließt, folgt der Schwerkraft und fließt auch wieder aus dem
> Zug heraus, alles nur eine Frage der Zeit.

dann müsste das wasser auch heraus fließen, sich das problem untertags 
also selber beheben.

von Schneemann (Gast)


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Schau mal hier

https://m.youtube.com/watch?v=tjGdBIXWlkg#fauxfullscreen


Und immer das originale Schmier und Pflegemittel verwenden...

von Schneemann (Gast)


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Was tun?

Bau den Bowdenzug einfach mal aus und lege den in den Gefrierschrank. 
Warte ab bis der kalt ist und probiere ob er noch funktioniert. Dann 
weißt du mehr.

Man kann sich aber auch dämlich anstellen...

Defekt?


Kauf einen neuen und wiederhole diese Prozedur.


Funktioniert?

von Akf Klaus (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> bereits die kleinen Kettchen der alten Dreigangnaben sahen nach dem
> unweigerlichen Umkippen des Fahrrads auf dem Schulhof nicht mehr
> besonders schick aus,

Ich hab selber nie eine Kettenschaltung besessen, aber ich bin mal mit 
dem Fahrrad eines Schulkameraden umgekippt.
Da hat's den Umwerfer soweit zwischen die Speichen reingebogen, daß er 
das Hinterrad blockiert hat.
Und da er am Ausfallende angeschraubt war, hat's dort den ganzen 
Fahrradrahmen verbogen.
Ich weiß nicht ob das eine unglückliche Ausnahme war, ich halte die 
Kettenschaltung seitdem aber für die viel empfindlichere Technik.
Mir ist jedenfalls noch nie ein Kettchen oder eine Klickbox durch 
Umfallen kaputt gegangen.

Grüß Klaus

von Schneemann (Gast)


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Das du nicht Fahrrad fahren kannst hat hier nichts mit dem Problem des 
Uhus zu tun. ;)

Beitrag #5633553 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael S. (bitpulse)


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...einfach den Schaltzug mit Widerstandsdraht / Konstantan umwickeln, am 
Dynamo anschließen und bei Frost mal n bischen mehr in die Pedale 
reintreten  ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> und diese unförmigen Plastikdinger machen auf mich nicht den Eindruck,
> robuster zu sein.

Ich fahre diese Schaltung seit 20 Jahren und hatte nie ein Problem 
damit. Das Fahrrad wird von Grobmotorikern natürlich immer wieder 
umgeschmissen - Beulen und Schrammen am Rahmen sprechen da eine 
deutliche Sprache. Der Drahtbügel vor der Klickbox hat noch jedesmal 
weiteren Schaden verhindert, auch wenn er dabei etwas verbogen wurde.

> Shimano schafft es ja wohl,
> Nabenschaltungen zu konstruieren, bei der die Schaltaktion nicht über
> die Hohlachse zugeführt wird, sondern über einen Ring, der zwischen
> Ausfallende und Ritzel, also vom Rahmen geschützt untergebracht ist.

Kann man so machen, muss man aber nicht. Die Shimano-7-Gang-Schaltung 
schaltet sehr schnell, ist dafür aber nach 30.000 km reif für die rote 
Tonne. Da es mir auf schnelles Schalten sowieso nicht ankommt, habe ich 
mich für das robustere Teil entschieden.

von Uhu U. (uhu)


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der eine oder der andere schrieb:
>>
>> Alles was fließt, folgt der Schwerkraft und fließt auch wieder aus dem
>> Zug heraus, alles nur eine Frage der Zeit.
>
> dann müsste das wasser auch heraus fließen, sich das problem untertags
> also selber beheben.

Das hat es leider über den ganzen bekanntlich wirklich schön warmen 
Sommer nicht getan… Das Problem hatte ich vergangenen Winter auch schon.

von Schneemann (Gast)


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Ich glaube dir nichts, du bist als ein Troll erkannt.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Uhu,

Uhu U. schrieb:
> Das hat es leider über den ganzen bekanntlich wirklich schön warmen
> Sommer nicht getan… Das Problem hatte ich vergangenen Winter auch schon.

Deinem letzten Beitrag nach scheinst Du mit der 
Reparatur/Ausschlussdiagnose noch nicht angefangen zu haben.

Wollen wir noch ein wenig über Nabenschaltungen parlieren? :)

Schaltzug und vielleicht auch Klickbox sind Verschleissteile. Die darf 
man auch daheim bevorraten.
Und wenn die so fein neu daherliegen, kann man sich ganz hemmungslos 
über die Altteile hermachen. :)

von Stefan F. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Das hat es leider über den ganzen bekanntlich wirklich schön warmen
> Sommer nicht getan… Das Problem hatte ich vergangenen Winter auch
> schon.

Wo wohnst du denn, in der Arktis?

von Tom (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Bei der Rohloff werden 2 Schaltzüge verwendet, hoch wird der eine
> gezogen, runter der andere. Das funktioniert sehr zuverlässig und
> vermeidet die Feder.
Ja. Dafür wird dann bei -15°C das Öl in der Rohloff zäh und man tritt 
sich einen Wolf. Wenn man das Rad im Warmen abstellt hat, hat man ca. 30 
Minuten Zeit, bis der Effekt eintritt...

von Gerd E. (robberknight)


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Tom schrieb:
> Ja. Dafür wird dann bei -15°C das Öl in der Rohloff zäh und man tritt
> sich einen Wolf. Wenn man das Rad im Warmen abstellt hat, hat man ca. 30
> Minuten Zeit, bis der Effekt eintritt...

Naja, so oft ist hier nicht -15°C. Und wenn doch, dann hab ich mit 
kalten Fingern und Gesicht ein größeres Problem als mit der Nabe.

Und wenn man da wirklich was machen wollte, gäbe es für die Rohloff auch 
noch ein extra Winter-Öl.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Uhu U. schrieb:
> Das hat es leider über den ganzen bekanntlich wirklich schön warmen
> Sommer nicht getan… Das Problem hatte ich vergangenen Winter auch schon.

Du weisst also, dass da irgendwo Wasser ist, wo es nicht hingehört, und 
das macht Dir keine Sorgen? Elektrochemische Korrosion ist für Dich kein 
Ding?

Ausheizen? Also nicht nur in die Sonne stellen, sondern in einem 
trockenen Raum mit dem Fön bearbeiten oder ein Heizkabel drumwickeln und 
bißchen stehenlassen?

Ich glaub nicht, dass "mit Öl verdrängen" funktioniert, das emulgiert 
nur und wird dann so richtig eklig.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Das Fahrrad eiskalt in den feuchtwarmen Keller stellen gibt 
Kondensprobleme.
Wieder draussen friert dann das Kondenswasser.

Der richtige und aufwendige Weg ist:
- Zerlegen.
- mit Glykol spühlen (Reste sitzen lassen)
- danach gut gefettet zusammenbauen.

Quick & Dirty: WD40
WD wie Water Displacement

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Die alte Sachs Super7 mit neuen Namen. Der Bowdenzug ist nichts 
besonderes, die Hülle ebenfalls nicht. Wechsel den Kram und hol dir 
gedichtete Endkappen für die Zughüllen. Gängig ist Shimano SP41 als 
Zughülle, die hat 4mm Außendurchmesser. Verbau den Kram trocken.

Ach so, der Sram hat die Produktion und Support für seine 
Schaltungsnaben schon vor ner Weile eingestellt. Alle Ersatzteile und 
Verschleißteile solltest du bunkern, denn die gibts jetzt nur noch 
antiquarisch.

von Karl K. (karl2go)


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Michael X. schrieb:
> Die alte Sachs Super7 mit neuen Namen.

Oha, die hatte ich auch mal. Irgendwann war dann plötzlich während der 
Tour der Rücktritt weg. Und das Rad hatte keine zweite 
Hinterradbremse... Da guckste blöd, wenn Du den Berg runter plötzlich 
nach hinten ins Leere trittst.

von Uhu U. (uhu)


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Sebastian L. schrieb:
> Das Fahrrad eiskalt in den feuchtwarmen Keller stellen gibt
> Kondensprobleme.

Da bist du wohl einem kleinen Denkfehler aufgesessen: Wo kein Wasser 
ist, da kann keines kondesieren und Temperaturwechsel erzeugen kein 
Wasser aus dem Nichts.

Die Hülle des Zuges ist unbeschädigt - es kann also von außen nichts 
eindringen. Wo das Wasser her kommt, steht hier: 
Beitrag "Re: Fahrrad: Was tun gegen einen eingefroren Schaltzug?"

Das Rad ist ziemlich genau 1 Jahr alt.

von Uhu U. (uhu)


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Karl K. schrieb:
> Und das Rad hatte keine zweite
> Hinterradbremse... Da guckste blöd, wenn Du den Berg runter plötzlich
> nach hinten ins Leere trittst.

Den Rücktritt benutze ich nur für sachtes Bremsen - alles andere 
erledigen die Hydraulik-Felgenbremsen. Da gibts keine Probleme mit 
irgendwelchen Zügen…

von Karl K. (karl2go)


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Uhu U. schrieb:
> Wo kein Wasser
> ist, da kann keines kondesieren und Temperaturwechsel erzeugen kein
> Wasser aus dem Nichts.

Stimmt. Merke ich immer, wenn ich im Winter mit Brille in einen Raum 
komme...

von Thomas S. (thschl)


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Fahrrad 1Jahr, wende dich an den Hersteller, es gibt dann genug Händler 
die es dir reparieren, bist ja nicht an den Todesfall gebunden

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>> Das Fahrrad eiskalt in den feuchtwarmen Keller stellen gibt
>> Kondensprobleme.
>
> Da bist du wohl einem kleinen Denkfehler aufgesessen: Wo kein Wasser
> ist, da kann keines kondesieren und Temperaturwechsel erzeugen kein
> Wasser aus dem Nichts.

Aber die Luftfeuchtigkeit kondensiert an kalten Teilen. Und Luft kommt 
wirklich in jede Ritze der Schaltung.

Wer noch einfachverglaste Scheiben kennengelernt hat, kennt auch noch 
die Wasserrinnen, die unten am Holzfenster aus gutem Grund vorhanden 
waren. Und natürlich das Handtuch, mit dem man täglich diese gut 
gefüllten "Saftrinnen" trockenwischte.

Umgekehrt hatte ich es auch schon, dass ich aus der Halle kam, und meine 
Brille draußen beschlug ;-)

Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich das Rad im Winter draußen stehen 
lassen. Mache ich hier mit meinem "Firmenrad" auch so - genau aus dem 
Grund. Unsere Garage ist so "warm", dass man bei knackigen Temperaturen 
sonst sofort Kondenswasser auf allen Fahrradteilen hat.

Beitrag #5636009 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Aber die Luftfeuchtigkeit kondensiert an kalten Teilen. Und Luft kommt
> wirklich in jede Ritze der Schaltung.

Dann hätte ich das Problem bei meinen alten Fahrrädern ja regelmäßig 
gehabt und nicht nur an der Gangschaltung, sondern auch an den 
Bremszügen - dem war nicht so.

Der Fahrradhändler sagte mir, er hätte dasselbe Problem bei weiteren 
Zügen der Charge gehabt - Ursache sei ein Lagerproblem auf dem Weg vom 
Hersteller zum ihm.

> Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich das Rad im Winter draußen stehen
> lassen.

Damit am nächsten Morgen zwei Fahrräder dort stehen? Sicher nicht…

> Unsere Garage ist so "warm", dass man bei knackigen Temperaturen
> sonst sofort Kondenswasser auf allen Fahrradteilen hat.

Wenn das so gefährlich wäre, könnte man bei Regen nicht fahren - davon 
habe ich in den vergangenen Jahrzehnten nichts gemerkt…

> Umgekehrt hatte ich es auch schon, dass ich aus der Halle kam, und meine
> Brille draußen beschlug ;-)

Wie erklärt man sich das?

Wenn ich mit Fernglas/Fernrohr im Winter raus gehe, beschlagen die 
Okulare erst, wenn die Geräte ausgekühlt sind. Es kondensiert das Wasser 
aus der ausgeatmeten Luft.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Seit ich vom SRAMschladen auf Shimano umgestiegen bin ist das Problem 
auch erledigt. Meine S7 hatte auch dasselbe Problem, bei Minusgraden 
klemmte der Schaltungszug. Zum Glück gab es zuletzt keine 
Planetengetriebe mehr, die Ersatzteilversorgung wurde eingestellt. Ich 
war gezwungen etwas anderes zu suchen.

von Uhu U. (uhu)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Seit ich vom SRAMschladen auf Shimano umgestiegen bin ist das Problem
> auch erledigt.

Die Shimano-7-Gang-Schaltung hat nur eine Standzeit von 30.000 km - das 
sind bei meiner derzeitigen Fahrleistung keine 3 Jahre - das muss nicht 
sein. Die S7 ist deutlich robuster.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Seit ich vom SRAMschladen auf Shimano umgestiegen bin

Aber Shimano soll ja bereits nach 300000 km ein Fall für die Tonne sein, 
das ist ja noch nicht mal einmal um die Erde 'rum.

Der Threadstarter beschreibt eine Jahresfahrleistung von > 10000 km, 
also 30km jeden Tag behauptet - tja, ich kenne einen Radfahrer, der 
das tatsächlich hinbekommt, aber der ist mit seiner Shimano-Nabe 
zufrieden (und hat sie halt irgendwann mal erneuert).

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Aber die Luftfeuchtigkeit kondensiert an kalten Teilen. Und Luft kommt
>> wirklich in jede Ritze der Schaltung.
>
> Dann hätte ich das Problem bei meinen alten Fahrrädern ja regelmäßig
> gehabt und nicht nur an der Gangschaltung, sondern auch an den
> Bremszügen - dem war nicht so.

Solange das Material gefettet/geölt ist,passiert auch nichts: das 
Kondenswasser bleibt auf dem Öl-/Fettfilm und verdunstet dort langsam.

> Der Fahrradhändler sagte mir, er hätte dasselbe Problem bei weiteren
> Zügen der Charge gehabt - Ursache sei ein Lagerproblem auf dem Weg vom
> Hersteller zum ihm.

Durchaus möglich.

>> Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich das Rad im Winter draußen stehen
>> lassen.
>
> Damit am nächsten Morgen zwei Fahrräder dort stehen? Sicher nicht…

Ok ;-) Das Problem hab ich hier nicht.

>> Unsere Garage ist so "warm", dass man bei knackigen Temperaturen
>> sonst sofort Kondenswasser auf allen Fahrradteilen hat.
>
> Wenn das so gefährlich wäre, könnte man bei Regen nicht fahren - davon
> habe ich in den vergangenen Jahrzehnten nichts gemerkt…

Es ist ein Unterschied, ob man äußeres Spritzwasser hat oder 
Kondensatbildung. Letztere ist für Mechaniken gefährlich, weil Die Luft 
noch problemlos dorthin gelangt, wo Spritzwasser einfach nicht hinkommt.

>> Umgekehrt hatte ich es auch schon, dass ich aus der Halle kam, und meine
>> Brille draußen beschlug ;-)
>
> Wie erklärt man sich das?

Ganz einfach: es war letzten Februar(?) ja knackig kalt. Die Halle ist 
noch solide gemauert, mit entsprechender Wärmekapazität. Wenn es dann 
plötzlich wärmer wird, hält sich die Kälte im Inneren noch einige Tage. 
D.h.  drinnen  (=Brille) ist es 15 Grad kälter als draußen :-)

> Wenn ich mit Fernglas/Fernrohr im Winter raus gehe, beschlagen die
> Okulare erst, wenn die Geräte ausgekühlt sind. Es kondensiert das Wasser
> aus der ausgeatmeten Luft.

Jepp - die Linsen sind warm, da schlägt sich nichts nieder.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich fahre am Tag 10 km damit, alles um den Schaltungszug herum ist 
zweckmäßiger und stabiler konstruiert. Der Draht hat einen größeren 
Durchmesser, bei SRAM waren das unübliche 1,1mm oder so ähnlich. Man 
musste den kompletten Ersatz kaufen incl. Schaltgriff, wenn man mal 
wieder für wenige Jahre Ruhe haben wollte. Die Planetenräder und 
Sonnenräder zerbrachen regelmäßig nach zwei oder drei Jahren.

von Karl K. (karl2go)


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Chris D. schrieb:
> Aber die Luftfeuchtigkeit kondensiert an kalten Teilen.

Nicht nur an, sondern auch in. Deswegen haben Fahrradrahmen unten eine 
"Ablauföffnung".

Ich hab mich gewundert, wieso im Rohr der Schubkarre immer wieder Wasser 
war, obwohl ringsrum geschlossen und Gummigriffe drauf. Die Luft im 
Inneren erwärmt sich tagsüber. Abends kühlt sie ab und zieht dabei 
feuchte kühle Luft rein. Nachts isses dann so kalt, dass die 
Feuchtigkeit auskondensiert. Am nächsten Tag erwärmt sich die Luft zwar 
wieder, aber die auskondensierte Feuchtigkeit bleibt drin.

Ich hab dann eine Ablauföffnung reingebohrt, und seitdem ist Ruhe.

Uhu U. schrieb:
> Dann hätte ich das Problem bei meinen alten Fahrrädern ja regelmäßig
> gehabt und nicht nur an der Gangschaltung, sondern auch an den
> Bremszügen - dem war nicht so.

Kann ja in dem Fall sein, aber dennoch ist Deine Aussage, da würde 
nichts kondensieren falsch.

Und statt das Wasser zu ignorieren, würd ich sehen, dass ich es 
rausbekomme. Ausheizen oder auseinandernehmen oder ausbauen und in einen 
Behälter mit Silicagel packen.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:

> Ich hatte gehofft, dass sich das Problem über den Sommer von selbst
> behebt, das war aber leider nix. Mittlerweile ist der Fahrradhändler auf
> tragische Weise gestorben und Garantieansprüche, die ich noch hätte,
> gehen ins Leere.
>
Warum?  Hast Du eine (ausgesprochen seltene) Händlergarantie? Oder ist 
vielleicht doch eher der Hersteller oder Importeur Dein Garant, wie 
spnst auch üblich? (Thomas hatte das Thema schon angeschnitten, 
allerdings ohne Dein Interesse zu finden)

> Er sagte mir vor einem Jahr, dass das Zerlegen des Schaltzuges ziemlich
> aufwändig wäre. (Das ist ein Zug, der sowohl Zug- als auch Druckkräfte
> auf die Klickbox überträgt. Die Druckrichtung funktioniert bei Vereisung
> nicht mehr.)
>
> Gibt es irgend eine Möglichket, das Wasser ohne Zerlegen heraus zu
> bekommen?

Das weiß ich auch nicht, deshalb würde ich die Klärung dieser Fragen 
demjenigen überlassen, der Dir aus der Garantie verpflichtet ist. Den 
kannst Du auch gleich fragen, was zu tun ist, falls das Problem nach 
Ablauf der Garantie erneut auftritt.

Solange die Garantie besteht, sollte man von eigenen Basteleien Abstand 
nehmen.

von Uhu U. (uhu)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Planetenräder und
> Sonnenräder zerbrachen regelmäßig nach zwei oder drei Jahren.

Wie das? Bringst du ne halbe Tonne auf die Waage?

Die an meinem jetzigen Reserverad habe ich 70.000 km gefahren - ohne das 
kleinste Problem, die funktioniert immer noch gut. Selbst die 
Rücktrittbremse tuts noch einwandfrei.

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Warum?  Hast Du eine (ausgesprochen seltene) Händlergarantie?

Ganz einfach: Das Rad wurde nach meinen Wünschen zusammengestellt - das 
ist nichts von der Stange.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Warum?  Hast Du eine (ausgesprochen seltene) Händlergarantie?
>
> Ganz einfach: Das Rad wurde nach meinen Wünschen zusammengestellt - das
> ist nichts von der Stange.

Das ist ein Argument hinsichtlich des Fahrrades in Gänze.

Ich vermute, dass Nabe, Züge nebst Hüllen sowie Armaturen allesamt

a) von einem Hersteller stammen und
b) von einer Herstellergarantie umfasst sind.

Falls ja, wäre zu klären, wer der Begünstigte dieser Garantie ist: Dein 
verschiedener Händler oder Du. Ich halte es nämlich nicht für 
überwiegend wahrscheinlich, dass Dein Händler ohne Rückversicherung eine 
Systemgarantie abgibt, wenn er die Komponenten technisch nicht zu 
verantworten hat.

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Ich vermute, dass Nabe, Züge nebst Hüllen sowie Armaturen allesamt

Deine Vermutung ist falsch. Da die S7 schon lange nicht mehr produziert 
wird, gibt es keine neuen Fahrräder mit dieser Schaltung mehr. Die 
Schaltung stammt aus dem Lager des Händlers - der hatte sich Restbstände 
besorgt und eingelagert, weil er wusste, dass die S7 wirklich gut ist.

> Ich halte es nämlich nicht für
> überwiegend wahrscheinlich, dass Dein Händler ohne Rückversicherung eine
> Systemgarantie abgibt, wenn er die Komponenten technisch nicht zu
> verantworten hat.

Das war kein 0815-Fahrrad-Verticker - der wusste, was er macht und stand 
selbstverständlich für das gerade, was er machte.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Ich vermute, dass Nabe, Züge nebst Hüllen sowie Armaturen allesamt
>
> Deine Vermutung ist falsch. Da die S7 schon lange nicht mehr produziert
> wird, gibt es keine neuen Fahrräder mit dieser Schaltung mehr. Die
> Schaltung stammt aus dem Lager des Händlers - der hatte sich Restbstände
> besorgt und eingelagert, weil er wusste, dass die S7 wirklich gut ist.
>
Ja, dann ...

>> Ich halte es nämlich nicht für
>> überwiegend wahrscheinlich, dass Dein Händler ohne Rückversicherung eine
>> Systemgarantie abgibt, wenn er die Komponenten technisch nicht zu
>> verantworten hat.
>
> Das war kein 0815-Fahrrad-Verticker - der wusste, was er macht und stand
> selbstverständlich für das gerade, was er machte.

Ich habe nichts anderes vermutet oder gar behauptet. Nur steht er so 
auch für das gerade, was Dritte ihm geliefert haben. Kann man machen, 
wenn man die Ausfallwahrscheinlichkeit abschätzen und über den Preis 
absichern kann.

Aber schon lustig, dass man hier ausgesprochen bemoosten Häuptern jede 
Info einzeln aus der Nase popeln muss. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Kann man machen,
> wenn man die Ausfallwahrscheinlichkeit abschätzen und über den Preis
> absichern kann.

Man kann auch alles übertreiben… Fahrräder sind keine Investitionsgüter 
in Millionenwert.

von Tja (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Man kann auch alles übertreiben… Fahrräder sind keine Investitionsgüter
> in Millionenwert.

Man kann auch 3 Tage über einen nassen/verdreckten/defekten Schaltzug 
diskutieren anstatt ihn auszubauen und ggf. zu tauschen.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Uhu U. schrieb:

> Die Shimano-7-Gang-Schaltung hat nur eine Standzeit von 30.000 km - das
> sind bei meiner derzeitigen Fahrleistung keine 3 Jahre - das muss nicht
> sein. Die S7 ist deutlich robuster.

Die 7-Fach war nicht der große Wurf von Shimano. Die 8-Fach Premium, 
egal ob Nexus oder Alfine ist dann doch besser. Allerdings will sie 
regelmäßig geschmiert werden.

von Schneemann (Gast)


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Aber, das ist nicht die Frage um die es hier geht. Es geht hier nur um 
eine nicht bewiesene Vermutung des TEs. Schade drum. Einen Beweis wird 
es hier wohl nicht mehr geben, dabei ist der soooo einfach zu erbringen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wie gesagt, ich hatte das gleiche Problem jeden Winter. Ob es jetzt 
eingefroren war, oder ob durch die Kälte Kunststoffteile unflexibler 
werden, oder die Schrumpfung der Metallspirale den Zug einklemmt - ich 
weiß es nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Bei mir setzt das Problem ein, wenn die Temperatur unter -2° fällt. Eine 
Flexibilität von Kunststoffteilen ist nirgends vorgesehen und dass sich 
die Metallspirale, die den tragenden Teil der Zughülle bildet, dermaßen 
rasant zusammenzieht, ist unwahrscheinlich.

Die Übertragungsstangen in die Nabe sind auch nicht das Problem - das 
habe ich draußen an der eingefrorenen Schaltung schon getestet.

Bleiben Kickbox und Zug.

Wäre es die Klickbox, würde das Fenster beschlagen, nachdem man sie 
erwärmt hat und abkühlen lässt - das sehe ich nicht. Bleibt nur noch der 
Zug selbst.

Ich werde jetzt erst mal versuchen, ihn mit dem Heißluftgebläse 
vorsichtig zu erhitzen und dabei die abgebaute Klickbox runterhängen 
lassen. Vielleicht hilft das ja was. Ob es geholfen hat, sehe ich erst 
bei der nächsten längeren Frost-Fahrt. Der Wetterbericht der kommenden 3 
Nächte sagt Plus-Temperaturen voraus…

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Planetenräder und
> Sonnenräder zerbrachen regelmäßig nach zwei oder drei Jahren.

Wie hast du das geschafft?

Ich habe die Kettenübersetzung so gewählt, dass ich weit überwiegend im 
4. Gang (dem mit 1:1-Übersetzung) fahre. Zudem bin ich nicht gerade ein 
Schwergewicht.

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Könnte es nicht einfach sein daß das Fett in der Klickbox fest wird? 
Hast du die schon mal zerlegt und gereinigt? Gutes temperaturbeständiges 
Fett wäre Castrol LMX.

von Uhu U. (uhu)


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Michael X. schrieb:
> Könnte es nicht einfach sein daß das Fett in der Klickbox fest wird?

Dass die Schaltung bei hinreichend niedriger Temperatur innerhalb 
relativ kurzer Zeit fest geht, spricht dagegen. Fett würde langsam zäher 
werden.

von bingo (Gast)


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meine Frau hat ein Fahrrad mit dieser Schaltung, seitdem ich folgendes 
Fett verwende gibt es keine Probs mehr

https://www.tme.eu/de/details/smar-tf-60/schmierstoffe/ag-termopasty/

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