Guten Morgen zusammen, bei der angehängten Schaltung (und sry, png war aber mehr als doppelt so groß) brennen stets die Entstufentransistoren durch. Zur Fehlersuche und aus didaktischen Gründen, hätte ich ein paar Fragen zur Schaltung an sich (Komme leider nicht aus der analogen Welt): Sind meine bisher eingezeichneten Funktionsbaugruppen so korrekt? Worum handelt es sich bei ?(1), ?(2) und ?(3) (hellblau gefärbt)? Wofür ist TP1 gedacht? Viele Grüße und einen schönen Mittwoch Dominic
Dominic schrieb: > Wofür ist TP1 gedacht? TP1 ist ein Testpunkt und dient dazu den Spannungsabfall im Ruhezustand am 0R22 Widerstand zu messen. Daraus kann man dann mit dem ohmschen Gesetz den Ruhestrom ausrechnen. Mit dem Ruhestrom wird der Arbeitspunkt eingestellt (B, AB, oder A-Betrieb). Je mehr Ruhestrom um so wärmer wird die Endstufe und um so geringer sind angeblich in der HiFi-Welt die Übernahmeverzerrungen.
Dominic schrieb: > Sind meine bisher eingezeichneten Funktionsbaugruppen so korrekt? 1: Vbe-Multiplizierer zur Ruhestromeinstellung in der Endstufe, die RC-Glieder sind zur Frequenzgangkorrktur der Schaltung 2: Konstantstromquellen zur Versorgung der Differenzverstärker 3: Wechselspannungsüberbrückung des Vbe-Multiplizierers Vermutlich brennen die Endstufen wegen thermischer Instabilität durch. Du müsstest die Emitterwiderstände (0R22) vergrößern (0R47).
ArnoR schrieb: > Dominic schrieb: >> Sind meine bisher eingezeichneten Funktionsbaugruppen so korrekt? Da fehlte noch ein "Ja".
(2) gehört zu den Eingangsdifferenzverstärkern. Schau dir mal einen einfachen Differenzverstärker mit Transistoren an, man hat an den Emittern idealerweise eine Stromquelle. Der Emitterwiderstand am Transistor und die beiden Dioden sind genau das. Der dunkelrote Teil zusammen mit (2) und (3) machen aus dem differentiellen Ausgang des Eingangsverstärkers ein Single-Ended Signal. (3) dürfte dazu da sein, um die Einstellwiderstände für den Ruhestrom über R625, VR 601 und R627 wechselstrommäßig zu überbrücken. Die Verstärkung soll für DC gering sein, für AC jedoch nicht. Das mit 'Hochpass' bezeichnete Teil ist das Boucherot-Glied am Ausgang. Es soll bei komplexen Lasten ein Schwingen verhindern und soll nicht für das Signal an sich als Filter wirken (wäre dann ein Tiefpass, weil es bei hohen Frequenzen den Ausgang stärker belastet), sondern nur die Phasenreserve verbessern. BTW: JPG ist schon richtig für Scans mit zusätzlichen Einträgen von Hand. PNG hat große Vorteile z.B. beim Screenshot von auf dem PC erstellen Zeichnungen, Grafiken etc., bei denen die Zeichnungsteile mit nur wenigen, klaren Farben auskommen (weiße oder bunte Flächen, Striche usw.).
Noch vergessen: Der "Hochpass" am Ausgang ist das berüchtigte Boucherot-Glied, siehe: Beitrag "Re: Endstufe - Funktioniert es auch in der Praxis"
Vielen Dank schonmal, ich muss erstmal in Ruhe lesen und hätte echt nicht mit so vielen Rückmeldungen in so kurzer Zeit gerechnet. Danke! ArnoR schrieb: > Vermutlich brennen die Endstufen wegen thermischer Instabilität durch. > Du müsstest die Emitterwiderstände (0R22) vergrößern (0R47). Gerade noch kurz dazu: Es handelt sich um eine kommerzielle Endstufe, daher sollte die Dimensionierung doch schon passen?
Dominic schrieb: > Gerade noch kurz dazu: Es handelt sich um eine kommerzielle Endstufe, > daher sollte die Dimensionierung doch schon passen? Die Schaltungen sind alle genau auf Kante genäht, soll heißen, die sind unter optimalen Bedingungen gerade so stabil und laufen thermisch nicht hoch. Wenn sich im Laufe der Zeit aber die Wärmeleipaste davonmacht oder eintrocknet, oder die Verbindung von Vbe-Multiplizierer zur Endstufe nachlässt, oder der Kühlkörper oder der Lüfter verstaubt, oder... dann war`s das. Sag mal wie groß die Versorgungsspannung ist, dann kann man was zu dem Problem sagen.
" brennen stets die Entstufentransistoren durch" Hallo, eine dosierbare Strombegrenzung und evtl ein Stelltrafo können zukünftige Schäden beim Einschalten vermeiden. MfG
Dominic schrieb: > brennen stets die Entstufentransistoren durch Das kann auch bei einer eigentlich korrekt eingestellten Schaltung passieren, wenn die Endstufe auf hoher (jenseits Audio) Frequenz SCHWINGT. Passiert bei kommerziellen Schaltungen hoffentlich nicht, kann aber nach gewechseltem Ausgangstransistor auftreten. Dein Verstärker enthält zudem keine SOA Schutzschaltung um die Transistoren vor Überlastung zu schützen, nur eine Sicherung am Ausgang die erst bei Kurzschluss greift. VR106 am UBE-Multiplier (1) zu dem auch C6111 gehört, sollte erst mal möglichst hochohmig gestellt werden. Es ist doch wohl eine Stereoverstärker, da kannst du Vergleichsmessungen mit dem anderen Kanal machen. (2) bilden 2 Konstantstromquellen. Die 0.22 Ohm am Ausgang können darauf hindeuten, daß die Endstufentransistoren gepaart sind, d.h. gleichbezeichnete Typen auf gleiche UBE und Stromverstärkung ausgemessen wurden.
Dominic schrieb: > brennen stets die Entstufentransistoren durch. Wie hoch ist die Versorgungsspannung (B+/B-)? was für ein Lautsprecher häng da dran (4/8 Ohm oder was anderes)? Wie alt ist das Gerät? welche Spannung liegt an TP1 an? wann brennen die Transistoren durch? - Leerlauf? oder nur unter Vollast? - sofort oder werden die warm und sind erst nach Minuten defekt? - wird irgendetwas anderes warm/sieht angekokelt aus? - wodurch hast du die Transistoren ersetzt (aus China kosten 5 Stück soviel wie einer von Mouser etc., die könnten fake sein, eventuell...)? - weiterhin: Michael B. schrieb: > Die 0.22 Ohm am Ausgang können darauf hindeuten, daß die > Endstufentransistoren gepaart sind, d.h. gleichbezeichnete Typen auf > gleiche UBE und Stromverstärkung ausgemessen wurden. sollte aber bei sehr geringer Lautstärke nicht viel machen, theoretisch läuft der auch mit nur je einem Transistor, dann aber nur leiser und bei 8/16Ohm und nicht voll aufgedreht mit 4Ohm Lautsprecher, zum Testen sollte es aber reichen. mach mal ein paar Bilder, eventuell sieht irgendwas verdächtig aus hast du ein Multimeter? Oszi? Labornetzteil mit Strombegrenzung? Lastwiderstand in 4/8Ohm statt Lautsprecher oder anderen Lautsprecher? edit: Dominic schrieb: > Zur Fehlersuche und > aus didaktischen Gründen, hätte ich ein paar Fragen zur Schaltung an > sich (Komme leider nicht aus der analogen Welt): wenn es dich interessiert, such mal John audio tech auf youtube, der hat eine Videoreihe zu Transistorverstärker Eigenbau mit guter Erklärung, ist zwar leicht anders als deine Schaltung, aber das Prinzip wird erklärt.
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Ist aber eigenartig, das die Gegenkopplung erst nach der LS-Sicherung ansetzt. Brennt die Sicherung durch, läufts Amok.
Wenn K3A-K3B wirklich eine lösbare Steckverbindung ist, gibt es bei einem Wackelkontakt an der Basis von Q61 lustige Effekte. Wie heisst denn das noch geheime Gerät? Arno
Die Schwachpunkte dieses design wurden ja bereits aufgezählt, halt eine HiFi-Endstufe und kein PA-Arbeitspferd. Um sie ausfallsicher hochzufahren, hilft oft eine 230V/60W Glühbirne in der Netzleitung, z.B. anstelle der Netzsicherung. Bei durchgebrannten Transistoren ist das Netzteil kurz geschlossen und die Birne brennt fast 100%. Jetzt kannst Du bei laufendem Gerät nach der Ursache suchen.
Matthias S. schrieb: > Ist aber eigenartig, das die Gegenkopplung erst nach der LS-Sicherung > ansetzt. Brennt die Sicherung durch, läufts Amok. Das mit dem Amok ist nicht so kritisch, weil das bei hochohmiger Sicherung niemand "sieht". Die Intention dürfte gewesen sein, den Widerstand von Sicherung und deren Fassung mit in die Gegenkopplung zu nehmen. Halte ich persönlich für wenig sinnvoll, weil im Zweifel das Kabel zu den Lautsprechern mehr Widerstand haben wird als die Sicherung. Kann man aber so machen. PS: welcher Vollhonk bewertet hier eigentlich (fast) alles mit -1?
Vielen Dank, mit solchen sehr hilfreichen Antworten hätte ich nicht gerechnet. Ich wollte euch gar nicht mit der Fehlereingrenzung belästigen, aber gerne erzhle ich euch ein paar weitere Details. Die Transistoren (Q627, 629, 631, 633) brennen direkt nach dem Einschalten durch, genauso wie der Widerstand R633. Da sich dieser in der Treiberstufe befindet, gehe ich von einem Fehler "davor" aus (permanente Ansteuerung beider Transistoren und somit Kurzschluss). Q631 und 627 habe ich noch nicht gemessen, sind waber wahscheinlich auch hin. ArnoR schrieb: > Die Schaltungen sind alle genau auf Kante genäht arno_h schrieb: > Wie heisst denn das noch geheime Gerät? Es handelt sich um ein Rotel Gerät (RA-1060). Mit 800 EUR somit kein absolutes LowBudget Gerät. Christian S. schrieb: > eine dosierbare Strombegrenzung und evtl ein Stelltrafo können > zukünftige Schäden beim Einschalten vermeiden. Das stimmt, da aber µC onBoard eher schwierig, aber ich probiere mal. Michael B. schrieb: > Dein Verstärker enthält zudem keine SOA Schutzschaltung um die > Transistoren vor Überlastung zu schützen, nur eine Sicherung am Ausgang > die erst bei Kurzschluss greift. Das finde ich bedauernswert, da der Hersteller doch recht namhaft ist. Michael B. schrieb: > Es ist doch wohl eine Stereoverstärker, da kannst du Vergleichsmessungen Das stimmt, davor wollte ich mich allerdings erstmal um die korrekte grobe Funktionsweise kümmern (zB Q617). Würde als nächstes wahrscheinlich bei K38 auftrennen und beide Ansteuereinheiten vergleichen. Michael B. schrieb: > Die 0.22 Ohm am Ausgang können darauf hindeuten, daß die > Endstufentransistoren gepaart sind, d.h. gleichbezeichnete Typen auf > gleiche UBE und Stromverstärkung ausgemessen wurden. Meinst du auch ohne selektiere ausgemessene Transistoren hätte ich eine Chance? K. S. schrieb: > Wie hoch ist die Versorgungsspannung (B+/B-)? ArnoR schrieb: > Sag mal wie groß die Versorgungsspannung ist, dann kann man was zu dem > Problem sagen. Liegt symmetrisch bei ca 98 V (+/-49 V) K. S. schrieb: > was für ein Lautsprecher häng da dran (4/8 Ohm oder was anderes)? Aktuell gar keine K. S. schrieb: > Wie alt ist das Gerät? Kann ich leider nicht sagen, würde auf 10-15 Jahre tippen. Habe es so nur geerbt. K. S. schrieb: > welche Spannung liegt an TP1 an? Kann ich nicht messen, da der Transistor direkt durchbrennt nach dem Einschalten K. S. schrieb: > wann brennen die Transistoren durch? > - Leerlauf? oder nur unter Vollast? Leerlauf > - sofort oder werden die warm und sind erst nach Minuten defekt? innerhalb von <2s > - wird irgendetwas anderes warm/sieht angekokelt aus? ja der Widerstand R633 verbrennt mit einem Feuerwerk > - wodurch hast du die Transistoren ersetzt (aus China kosten 5 Stück > soviel wie einer von Mouser etc., die könnten fake sein, eventuell...)? Das muss ich leider bestätigen K. S. schrieb: > mach mal ein paar Bilder, eventuell sieht irgendwas verdächtig aus > hast du ein Multimeter? Oszi? Labornetzteil mit Strombegrenzung? > Lastwiderstand in 4/8Ohm statt Lautsprecher oder anderen Lautsprecher? Mache Fotos, habe ihn nur gerade nicht hier, wie gesagt: R633 verabschiedet sich mit Feuerwerk. Ja, habe alles an Equipment. K. S. schrieb: > wenn es dich interessiert, such mal John audio tech auf youtube, der hat > eine Videoreihe zu Transistorverstärker Eigenbau mit guter Erklärung, > ist zwar leicht anders als deine Schaltung, aber das Prinzip wird > erklärt. Danke für den Tipp, das werde ich tun. Matthias S. schrieb: > Ist aber eigenartig, das die Gegenkopplung erst nach der LS-Sicherung > ansetzt. Brennt die Sicherung durch, läufts Amok. Das könnte in der Tat das initiale Problem gewesen sein, da die Sicherung nämlich defekt war... arno_h schrieb: > Wenn K3A-K3B wirklich eine lösbare Steckverbindung ist, gibt es bei > einem Wackelkontakt an der Basis von Q61 lustige Effekte. Leider nein, es ist mittels Stifleiste senkrecht eingelötet und dazu noch verklebt. Ich hoffe, dass ich niemanden vergessen habe. Danke nochmals für die wirklich schnelle und kompetente Hilfe
Moin, Mal ganz allgemein: Bei defekten Audioendstufen ist's am zeit- und oft auch am geldsparensten, wenn man gleich mal alle Transistoren/Halbleiter in der Enstufe austauscht. Auch wenn die "noch gut aussehen". Beim Einschalten helfen gegen zu lange Gesichter auch gerne ein paar niederohmige (10..47 Ohm/0.25W) Widerstaende in den +/- Spannungsversorgungen. Das wirkt aehnlich wie die schon vorgeschlagene Gluehlampe in der 230V Zuleitung - nur spezifischer. Und man kann den Ruhestrom auch schoen einstellen und ueberpruefen, indem man den Spannungsabfall ueber diese Widerstaende misst (Wenn dann alles OK ist und die Widerstaende nicht mehr sofort nach Einschalten abqualmen). Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Mal ganz allgemein: Bei defekten Audioendstufen ist's am zeit- und oft > auch am geldsparensten, wenn man gleich mal alle Transistoren/Halbleiter > in der Enstufe austauscht. Auch wenn die "noch gut aussehen". Der Gedanke kam mir auch und ich habe schon mal meinen Warenkorb bereitet... Dergute W. schrieb: > Beim Einschalten helfen gegen zu lange Gesichter auch gerne ein paar > niederohmige (10..47 Ohm/0.25W) Widerstaende in den +/- > Spannungsversorgungen. Dafür müsste man aber die Leiterbahnen auftrennen?
wenn R633 durchbrennt würde ich Q623 und 625 testen, eventuell hat einer davon Durchgang, wenn nicht dann weiter vorne Q619 und Q621 bis zu Q617 plus die RC kombination von dem nach B+/- Wenn Treiber I oder II defekt sind (durchlegiert), zerstört das dir sofort die ganze Endstufe, also nacheinander alles auslöten und testen/ersetzen, ich tippe darauf dass die Basis von einem Treiber/Endstufe hart auf B+ oder B- liegt weil ein Transistor davor durch ist. Miss wenn das nicht hilft eventuell mal die Spannung über Q617 und über die RC Kombination nach B+ und B- an diesem falls alle Transistoren bis dahin ok sind (oder mit Q619/621 ausgelötet, dann kannst du sehen ab die Ansteuerung ok ist, Endstufentransistoren brauchst du dafür nicht) Dominic schrieb: >> eine dosierbare Strombegrenzung und evtl ein Stelltrafo können >> zukünftige Schäden beim Einschalten vermeiden. > > Das stimmt, da aber µC onBoard eher schwierig, aber ich probiere mal. dann teste nur die Endstufe, oder ist alles auf einer Platine? du kannst auch erstmal nur je einen Endstuffentransistor nehmen, fehlt halt nur die Leistung, aber testen geht damit. Dominic schrieb: >> - wodurch hast du die Transistoren ersetzt (aus China kosten 5 Stück >> soviel wie einer von Mouser etc., die könnten fake sein, eventuell...)? > Das muss ich leider bestätigen könnte eventuell Probleme bei Vollast geben, aber ich denke da ist von weiter vorne etwas defekt
Wenn der R633 wegbrennt, dann sieht es so aus als wenn der Vbe-Multiplizierer auf zu große Spannung eingestellt oder da irgendwas defekt ist.
Wenn z.b. Q623 defekt ist, legiert dir Q625 auch durch überlast durch (kannst du eventuell von außen nicht sehen), da dort nun ca. 100V nur durch 47 Ohm begrenzt anliegen, dann verabschieden sich die 47 ohm auch sofort danach dank 100V*100V/47Ohm = 200 Watt, dann schaltet die Endstufe auf NPN und PNP Seite voll durch und der Strom wird nur durch die 0.22Ohm begrenzt, dann fliegen die Transistoren ganz schnell auseinander, egal wie oft du diese ersetzt. Dominic schrieb: > Dergute W. schrieb: >> Beim Einschalten helfen gegen zu lange Gesichter auch gerne ein paar >> niederohmige (10..47 Ohm/0.25W) Widerstaende in den +/- >> Spannungsversorgungen. > Dafür müsste man aber die Leiterbahnen auftrennen? eventuell, oder halt Stecker ab und dort einschleifen, aber bei 100V reichen 0.25W nicht, da würd ich zu 5-10W Keramikwiderstand raten, im Notfall löten die sich selber aus. Dominic schrieb: >> Mal ganz allgemein: Bei defekten Audioendstufen ist's am zeit- und oft >> auch am geldsparensten, wenn man gleich mal alle Transistoren/Halbleiter >> in der Enstufe austauscht. Auch wenn die "noch gut aussehen". > Der Gedanke kam mir auch und ich habe schon mal meinen Warenkorb > bereitet... wie schon gesagt bis zur Steckerleiste alles Testen, zu 99% ist da mindesten ein Transistor defekt, zu 98% eher 2 oder mehr.
Dominic schrieb: > der Widerstand R633 verbrennt mit einem Feuerwerk Dann sieht deine Platine jetzt auch so aus?
Moin, K. S. schrieb: > , aber bei 100V > reichen 0.25W nicht, da würd ich zu 5-10W Keramikwiderstand raten, im > Notfall löten die sich selber aus. Das ist natuerlich Kaese. Bis die sich ausloeten, ist ja laengst alle Teure abgeraucht. Wenn alles OK ist, fliesst durch diese Widerstaende ja nur der Ruhestrom der Endstufe und was Vorstufe/Treiber so brauchen. Und das sollte schon irgendwas < 150mA sein: 0.15A x 0.15A x 10Ohm < 0.25W Natuerlich darf man in dieser Betriebsart nix an den Ausgang der Endstufe haengen, sonnst isses klar, das die 0.25W Widerstaende Rauchzeichen geben. Die sind nur fuer den ersten Test, um eben zu gucken, wie die Stromaufnahme der Endstufe ist und welche Spannung sich am Ausgang einstellt. Wenn das alles gut aussieht, dann fliegen diese Widerstaende natuerlich wieder raus/bzw. werden "gedrahtbrueckt". Gruss WK
ArnoR schrieb: > R633 Arno, ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll und ob ich begeistert oder eher ernüchtert sein soll, aber ja, genau so sieht sie aus... Genau der R633 an dieser Stelle mit verrußter Platine. Wo hast du das Foto her oder ist es sogar dein eigenes? Zum Rest schreibe ich gleich noch etwas wenn ich zu Hause bin und nachmessen konnte, aber ich hatte die Transistoren schon ganz zu Beginn geprüft - allerdings eingelötet - und sie schienen iO zu sein.
Dominic schrieb: > Arno, ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll und ob ich begeistert > oder eher ernüchtert sein soll, aber ja, genau so sieht sie aus... Genau > der R633 an dieser Stelle mit verrußter Platine. Wo hast du das Foto her > oder ist es sogar dein eigenes? Ist nicht meins, sondern von hier: https://www.olx.pl/oferta/rotel-ra-1060-mozliwa-wysylka-CID99-IDwMzT9.html
Dergute W. schrieb: > Moin, > > K. S. schrieb: >> , aber bei 100V >> reichen 0.25W nicht, da würd ich zu 5-10W Keramikwiderstand raten, im >> Notfall löten die sich selber aus. > > Das ist natuerlich Kaese. Bis die sich ausloeten, ist ja laengst alle > Teure abgeraucht. > > Wenn alles OK ist, fliesst durch diese Widerstaende ja nur der Ruhestrom > der Endstufe und was Vorstufe/Treiber so brauchen. Und das sollte schon > irgendwas < 150mA sein: > 0.15A x 0.15A x 10Ohm < 0.25W das Problem ist ja, dass im Zweifelsfall Silizium schneller schmilzt als jeder Widerstand (bei den kleinen Transistoren). ich dachte du meintest das so dass bei z.b. 20-50 Ohm nur einige Ampere fließen und die Schaltung damit dann auch defekt für einige 10 Sekunden laufen kann um zu messen, ohne dass sofort die Endstufe durchbrennt, alles davor kann man damit sowieso nicht schützen.
ArnoR schrieb: > Dann sieht deine Platine jetzt auch so aus? Mir fallen auf dem Bild 4 Schmelzsicherungen ins Auge. Vermutlich Absicherung der +/- Schiene getrennt für beide Endstufenmodule. Miss nach, ob an denen +/-50V anliegen. Dann entferne die Sicherungen des defekten Kanales und löte strombegrenzende Zementwiderstände drüber. Im übrigen tippe ich auch auf einen Fehler im Bereich des VBE-Multipliers. Löte spasseshalber mal ne LED parallel und schau was dann passiert.
Das ist natürlich interessant Interessant sind auch die Google Resultate der Bildersuche nach "Rotel R633" Scheinbar nutzen sie in vielen ihren Verstärkern eine ähnliche Endstufenkonstruktion und auch immer diesen R633 an gleicher Stelle, welcher auch nicht zu selten kaputt geht: http://www.audio-talk.co.uk/phpBB3/viewtopic.php?t=5250 >Good question why. It was my brother-in-laws (at one point he had 4 of them all running in bridged mode...). This was the last one he had and something fell down the back and shorted across the speaker binding posts (that is what he tells me). It was one day out of warranty when he managed to take it back (think it was Practical HiFi in Manchester) and they said they could repair it but the cost........ Bzw hier http://forum.vegalab.ru/showthread.php?t=35671&page=6 Bzw hier https://www.elektroda.pl/rtvforum/topic2810880.html Sprawdź R633 czy nie ma przerwy was lt Google soviel heißt wie Check R633 for a break. Nur leider kann ich keine polnisch...
ArnoR schrieb: > Wenn der R633 wegbrennt, dann sieht es so aus als wenn der > Vbe-Multiplizierer auf zu große Spannung eingestellt oder da irgendwas > defekt ist. voltwide schrieb: > Im übrigen tippe ich auch auf einen Fehler im Bereich des > VBE-Multipliers. Dominic schrieb: > aber ich hatte die Transistoren schon ganz zu Beginn > geprüft - allerdings eingelötet - und sie schienen iO zu sein. dann teste mal VR601, eventuell hat der Trimmer Alterungserscheinungen (oder C611), vorausgesetzt die Transistoren sind wirklich i.O., sonst auch die Transistoren der Vorstufe testen. Zu den Links, google translate hilft - im ersten link stehen mehrere Spannungsmessungen, defekt war Q613 (BE hatte Durchgang) und R607 hatte nur noch ca. 100 Ohm gemessen, das Fehlerbild war aber anders, die Endstufe brannte nicht durch. - im Zweiten geht es hauptsächlich um Verbesserungen.
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Dominic schrieb: > und auch immer diesen R633 an gleicher Stelle, > welcher auch nicht zu selten kaputt geht: Der R633 ist nicht die Fehlerursache, sondern sein Abbrennen ist Folge eines anderen Fehlers. Eigentlich fällt mir da nur der Q617 ein, der als "Unterlegscheibe" für die Befestigungsschraube eines Endstufentransistor dient. Vielleich hat man die Schraube zu stark angezogen und den zerknackt? Man will damit den Temperaturgang der Endstufe kompensieren, was aber nicht richtig geht. Man sieht außerdem, dass die "Temperaturkompensation" mit dem Vbe-Multiplizierer nicht ausgereicht hat und die Schaltung offenbar thermisch überkritisch ist, weswegen man (wohl nachträglich) auch noch die Treibertransistoren auf die Endstufe geschraubt hat.
K. S. schrieb: > dann teste mal VR601 Wenn der Schleifer abhebt, bekommt man 6Ube über R633, das reicht zwar zum Zerschießen der Endstufe, aber nicht für ein "Feuerwerk" an R633. Wenn die Kontaktierung des rechten Endes abgeht, geht die Spannung auf 0V und der Ruhestrom der Endstufe auch.
K. S. schrieb: > dann teste mal VR601, eventuell hat der Trimmer Alterungserscheinungen > (oder C611), vorausgesetzt die Transistoren sind wirklich i.O., sonst > auch die Transistoren der Vorstufe testen. Genau das ist jetzt mein Verdacht, der Spannungsteiler VR601 steht auf gleichem Wert wie VR602, der Transistor Q617 ist in Ordnung (habe ihn gemessen und auch mit Q618 getauscht, linker Kanal läuft mit beiden Transistoren) Jetzt habe ich aber noch etwas entdeckt, wo ich nochmal eure Hilfe benötige: Ich habe die Übergangsstellen der Vorstufe gemessen (fin=1kHz) und dabei eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Blau = funktionierender Kanal K1B1 bzw K3Bx (1:1) ROT = defekter Kanel K1A1 K4Ax (hierbei bitte Beachten: 10er Teilung eingeschaltet) Man erkennt hier die klaren Unterschiede, allein schon das Eingangssignal unterscheidet sich durch einen ordentlichen Gleichanteil (beide Signal sind ursprünglich identisch). Somit müsste der Fehler doch schon VOR der Vorstufe liegen (wegen des großen Gleichanteils und geringer Amplitude)? Wahrscheinlich bleibt mir nichts anderes übrig als die Vorstufe rauszureißen (Messen, Löten, Schauen ist in der aktuellen Aufbau nicht möglich).
Aso meine Frage wäre: Sind die Signale so der defekten Vorstufe so ausgartet, weil die Rückkopplung jetzt in der Luft hängt oder liegst es womöglich an deren Eingangssignal, oder ist diese vllt einfach auch defekt?
ArnoR schrieb: > Wenn der Schleifer abhebt bei VR601 ist das so als wenn Du Q617 (der links neben R631) kurzschließt. Die Weiteren Transistoren sind dann ruhestromlos. Kaputt geht dadurch nichts. (Das gilt für diesen Verstärker und nicht allgemein!) LG old.
Aus der W. schrieb: >> Wenn der Schleifer abhebt > bei VR601 > ist das so als wenn Du Q617 (der links neben R631) > kurzschließt. Nee, dann hat man ~3Ube über Q617. Was ich oben schrob war aber falsch, meinte Schleifer Linksanschlag anstelle abheben.
Ok, try and error: Die Schaltung benötig das Gegenkopplungssignal, sonst kommt in etwa das rote Oszillogramm bei raus. Vllt ist die Vorstufe doch nicht kaputt, aber guter Rat dennoch teuer.
Aus der W. schrieb: > (Das gilt für diesen Verstärker und nicht allgemein!) Anbei eine Endstufe bei der Poti-Versagen den Ruhestrom größer macht. LG old.
Wenn ich die Gegenkopplung des funktionierenden Kanals auf die Vorstufe des defekten Kanals gebe, könnte das etwas bringen oder würde ich nur mehr noch kaput machen?
Moin,
Nee, das bringt nix. Alle Halbleiter auswechseln bringt was.
Und wenn du unbedingt an dem toten Kadaver messen musst, dann guck die
die Ube aller fraglichen Transistoren an. Die sollte weder <<0.7V noch
>>0.7V sein. Aber was hilfts dir, wenn du jetzt noch 1..2 tote
Transistoren da rausfischst?
Gruss
WK
Dominic schrieb: > Wenn ich die Gegenkopplung des funktionierenden Kanals auf die Vorstufe > des defekten Kanals gebe, könnte das etwas bringen oder würde ich nur > mehr noch kaput machen? Bringt nichts, weil der Ausregelversuch der Vorstufe ins Leere (in eine andere Schaltung) geht, aber nicht die eigene Schaltung ausregelt. In deinen Oszillogrammen sind die +5V also +50V, d.h. die Vorstufe ist am positiven Anschlag? Und mit Übergabestellen meinst du Kollektor/Emitter Q617? Und dabei ist die Gegenkopplung aufgetrennt? Weil die Endstufe fehlt? Verbinde doch einfach Kollektor oder Emitter Q617 mit R635, dann müsste sich die Vorstufe an den Übergabepunkten auf etwa Massepotential einregeln.
Dergute W. schrieb: > Alle Halbleiter auswechseln bringt was. Das ist so wie mit den Kondensatoren im Röhrenradio. Wer die Funktion der Schaltung nicht nachvollziehen kann, wechselt alle. Und auch hier gilt, Widerstände können ihren Wert geändert haben. LG old.
Moin, Aus der W. schrieb: > Das ist so wie mit den Kondensatoren im Röhrenradio. > Wer die Funktion der Schaltung nicht nachvollziehen > kann, wechselt alle. Das mag fuer den Unbedarften aehnlich aussehen. Im Gegensatz zum Roehrenradio ist die Transistorendstufe halt DC-gekoppelt von vorne bis hinten, d.h. jede Fehlfunktion schlaegt komplett durch. Weiterhin zeit die schmerzliche Erfahrung auch, dass gerade bei defekten Endstufen die Halbleiter gerne auch mal "noch gut aussehen", aber nach ein paar Stunden weiterem Betrieb dann halt doch die Graetsche machen, was dann dank DC-Kopplung wieder weitreichende Folgen haben kann... > Und auch hier gilt, Widerstände können ihren Wert geändert > haben. Ja, kann alles passieren. Reparatur ist halt auch so ein bisschen Stochastik. Was tritt oft auf und was nicht. Und wenn ich so guck', waren's eher sehr selten die Widerstaende, ohne dass man's deutlich gesehen haette und wenn doch, dann auch oft als Folge von defekten Halbleitern. Es waren viel haeufiger so Sachen wie: Bier im Verstaerker oder zu viel Bumms bei zu wenig Kuehlung... Gruss WK
Axel S. schrieb: > PS: welcher Vollhonk bewertet hier eigentlich (fast) alles mit -1? Das hast Du schon öfter bemängelt, allerdings hast Du recht. Ein User existiert, der häufig ohne nachvollziehbare Begründung Posts abwertet. Sozusagen "der flotte Minus-Finger". ;)
Dergute W. schrieb: > die Graetsche machen, was dann dank DC-Kopplung wieder weitreichende > Folgen haben kann... Eigentlich nur wenn Emitter oder Emitterwiderstand eine Unterbrechung haben. Ich repariere so, dass Dieses nie wieder passieren kann. LG old.
kann es sein dass du das falsche Bild für K3B3_K4B3.jpg genommen hast, da wären auch auf dem funktionierenden Kanal über BE von Q617(bzw. Q618), das sieht wie ein Detail vom ersten Bild aus. Dominic schrieb: > Man erkennt hier die klaren Unterschiede, allein schon das > Eingangssignal unterscheidet sich durch einen ordentlichen Gleichanteil > (beide Signal sind ursprünglich identisch). Somit müsste der Fehler doch > schon VOR der Vorstufe liegen (wegen des großen Gleichanteils und > geringer Amplitude)? unwahrscheinlich, der Gleichanteil wird eigentlich durch C601 gestoppt, und beide sind 60mV Peak-Peak, der geringe Offset sollte nicht stören. Wenn du nicht viel löten willst kannst du auch als Schnelltest die Transistoren mit einem Multimeter im Diodentest Modus überprüfen https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Transistor-diode-npn-pnp.svg Dergute W. schrieb: > Und wenn du unbedingt an dem toten Kadaver messen musst, dann guck die > die Ube aller fraglichen Transistoren an. Die sollte weder <<0.7V noch >>>0.7V sein. oder natürlich so, dann aber mit Spannung drauf, im Diodentest ohne Spannung drauf, eventuell siehst du dann schon was. ansosnten Rückkopplung abgreifen wie: ArnoR schrieb: > Verbinde doch einfach Kollektor oder Emitter Q617 mit R635, dann müsste > sich die Vorstufe an den Übergabepunkten auf etwa Massepotential > einregeln.
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