Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wo krieg ich Frequenzweiche für In-Ohr-Kopfhörer/Hörgeräte her ?


von Akkusammler (Gast)


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Ich will für Musik 3-Wege Power-Hörgeräte ohne Mikrofon bauen. Zum 
Beispiel mit solchen Treibern: 
https://www.alibaba.com/product-detail/Estron-ESC910C22955-Balance-Armature-Receiver-Universal_60746305320.html 
ich weiss aber nicht wie die Qualität ist... Kennt ihr vielleicht gute 
qualitative Treiber? Also möglichst 130dB auf allen Frequenzbereichen.

Die eigentliche Frage: Wo krieg ich Frequenzweiche für Hörgeräte und 
In-Ohr-Kopfhörer her? Auf ebay und aliexpress werde ich da nicht fündig. 
Da kommen nur Frequenzweichen für Lautsprecher raus.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Neuauflage von:
Beitrag "Re: Kopfhörer hacken und lauter machen?"

Was glaubst Du, besser machen zu können als die Hörgerätehersteller?

von Akkusammler (Gast)


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Die Hörgerätehersteller sind zum Beispiel zu doof Mikrofon extern zu 
verlagern. Weil das Hörgerät pfeift immer. Und 
Rückkoppelungsunterdrückung opfert die hohen Frequenzen die ich hören 
möchte.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Akkusammler schrieb:
> Die Hörgerätehersteller sind zum Beispiel zu doof Mikrofon extern zu
> verlagern.

Nö, es gibt Audioschuhe, das kannst Du anschließen was Du willst.

Akkusammler schrieb:
> Und
> Rückkoppelungsunterdrückung opfert die hohen Frequenzen die ich hören
> möchte.

Nö, Du weißt nur nicht wie das funktioniert.

Deine Kenntnisse über HGs sind schlichtweg grauenhaft. Laß Dich doch 
einmal von einem guten Akustiker richtig beraten.
Ich weiß, unter denen gibt es auch viele Nieten. Viele sind gerade gut 
genug um Omi ein neues HG aufzuschwatzen.

von Akkusammler (Gast)


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Ist aber so. Wenn ich mit dem Mund pfeife, dann kommt so ein Trillern 
statt Pfeifen raus. Daran erkennt man, dass es die 
Rückkoppelungsunterdrückung ist.

Es gibt weitere Faktoren die mich stören:

1. Analog-Hörgeräte dürfen nicht verkauft werden.
2. Sprachprozessor, keine lineare Übertragung
3. Batteriefach, In-Ohr-Kopfhörer brauchen keine Batterien
4. Es gibt keine guten Akustiker. Jeder hat keine Zeit und möchte 
möglichst Hörgeräte verkaufen. Eine Beratung kostet pro Stunde 600€. 
Ergo haben sie auf Beratung scheinbar keine Lust. Bei anderen Akustiker 
das gleiche. Die schnelle Antwort ist immer: "Es gibt keine stärkeren 
In-Ohr-Kopfhörer" obwohl es technisch machbar ist.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Akkusammler schrieb:
> Ist aber so. Wenn ich mit dem Mund pfeife, dann kommt so ein Trillern
> statt Pfeifen raus. Daran erkennt man, dass es die
> Rückkoppelungsunterdrückung ist.
Das ist die Pegelbegrenzung.

> 1. Analog-Hörgeräte dürfen nicht verkauft werden.
Stimmt so nicht

> 2. Sprachprozessor, keine lineare Übertragung
Das ist korrekt. HGs sind dazu gedacht, das Sprachverstehen zu 
ermöglichen.

> 3. Batteriefach, In-Ohr-Kopfhörer brauchen keine Batterien
Hä? Die funktionieren mit dunkler Energie?

> 4. Es gibt keine guten Akustiker. Jeder hat keine Zeit und möchte
> möglichst Hörgeräte verkaufen. Eine Beratung kostet pro Stunde 600€.
> Ergo haben sie auf Beratung scheinbar keine Lust. Bei anderen Akustiker
> das gleiche. Die schnelle Antwort ist immer: "Es gibt keine stärkeren
> In-Ohr-Kopfhörer" obwohl es technisch machbar ist.
Es gibt keine stärkeren HG weil sie das Resthörvermögen irreversibel 
schädigen. Ein Hersteller solcher Geräte müßte mit Schadenersatzklagen 
rechen.

Wie es Karl B. im vorherigen Thread schon angemerkt hat: Du kannst mit 
HG nicht dein normales Hörvermögen wiedererlangen. Vergiss es.

: Bearbeitet durch User
von Akkusammler (Gast)


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Ich will aber kein Sprachverstehen. Ich will nur Musik hören. Wie kommen 
die Hörgerätehersteller auf die Gedanken dass ich Sprachverstehen will? 
Auch da wieder total dumm.

Doch stärkere Hörgeräte gibt es. Schau mal da:
https://www.phonakpro.com/content/dam/phonakpro/gc_hq/de/products_solutions/hearing_aid/naida_v/documents/datasheet_naida_v_up.pdf

145dB. Nicht mal so laut muss es sein. 130dB auf allen Frequenzbereichen 
würden aussreichen bei mir.

Die Akustiker sind dazu nicht mal in der Lage diese Soundtreiber von 
Phonak in In-Ohr-Kopfhörer zu verbauen.

Wo krieg Phonak solche Soundtreiber her ? Hab bei den Chinesen nix 
gefunden.

Nur Audioklinken brauche ich. Keine lästigen Batterien.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich gebs auf!

von Akkusammler (Gast)


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Ja sorry aber wie gesagt, auch mit Audioschuhen kein zufriedenstellendes 
Ergebnis. Der Sound ist einfach scheußlich. Das liegt an den 
Sprachprozessor.

Schwerhörige Menschen werden bessere Hörgeräte bauen können als 
Hörgerätehersteller, weil nur die wissen wie der Klang sein muss.

https://de.aliexpress.com/item/Audio-Crossover-Moving-Eisen-F-r-Lautsprecher-Kopfh-rer-Knowles-22955-29689-Crossover-Tantal-Kondensator-1/32922533468.html

Sind sie auch kompatibel mit Hörgeräte-Soundtreibern?

von Mark S. (voltwide)


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Du solltest Dich erst mal informieren bevor Du rum schwadronierst. Ich 
bin selbst gerade dabei, verschiedene Hörgeräte anzutesten und kann über 
mangelnden Service nicht klagen. Schließlich wird mit den Teilen ja auch 
echtes Geld verdient (vorsichtig ausgedrückt). Zum Thema 
Rückkopplungsfestigkeit: Bauartbedingt sind in-ear-Geräte hier deutlich 
unterlegen, weshalb ich ein HDO-Gerät nehmen werde. Zum Thema 
Musikhören: Es gibt durchaus die Möglichkeit, ein lineares Musikprogramm 
zu wählen.

von Akkusammler (Gast)


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Und welche Hörgeräte sollen das sein? Ich besitze Phonak Naida Up und 
benütze es nie. Wir haben schon alle Programme und Parameter 
durchprobiert. Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als 
Störgeräusch.


Ich habe jetzt das hier gefunden:
https://de.aliexpress.com/item/2-st-cke-Bellsing-10025-Ausgewogene-Anker-Fahrer-5-Weg-Fahrer-Volle-Reichweite-Empf-nger-IEM/32906331761.html

Ich bin am überlegen ob ich pro Ohr zwei oder drei Stück davon nehmen 
kann.

Laut dieser Seite:
http://www.jobst-audio.de/sonstigestut/159-erlaeuterungen-zu-pegel-dezibel-und-leistungsangaben
könnte:
"Eine Verdopplung der Lautsprecher bewirkt zwecks doppelter 
Membranfläche +3dB und +3dB zwecks doppelter Leistung/Belastbarkeit, 
maximal also +6dB "

Man könnte die einfach parallelschalten? Dann würd ich bis 3 Stück pro 
Ohr probieren, dann hätte ich hier +9dB. Ich nehme an dass 
Frequenzweiche schon eingebaut ist.

Weiss jemand noch etwas über Dämpfer? 
https://de.aliexpress.com/item/2PCS-Balanced-Armature-Damping-Damper-Plugs-filters-Knowles-Acoustic-Dampers-for-Shure-Se215-se315-se425-se535/32580267018.html 
warum gibt es da verschiedene Ohms?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mark S. schrieb:
> Bauartbedingt sind in-ear-Geräte hier deutlich
> unterlegen, weshalb ich ein HDO-Gerät nehmen werde.

Bei starker Schwerhörigkeit bleibt einem sowieso nichts anderes übrig.

> Zum Thema
> Musikhören: Es gibt durchaus die Möglichkeit, ein lineares Musikprogramm
> zu wählen.

Das macht aber nur bedingt Sinn bei starker Hochtonschwerhörigkeit. Aber 
man wird für Musikhören auf jeden Fall ein anderes Programm wählen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Akkusammler schrieb:
> Und welche Hörgeräte sollen das sein? Ich besitze Phonak Naida Up und
> benütze es nie. Wir haben schon alle Programme und Parameter
> durchprobiert. Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als
> Störgeräusch.

So etwas probiert man aus bevor man sich für ein HG entscheidet.

von Achim B. (bobdylan)


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Akkusammler schrieb:
> Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als
> Störgeräusch.

Als was denn sonst???

von Olaf (Gast)


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> mangelnden Service nicht klagen. Schließlich wird mit den Teilen ja auch
> echtes Geld verdient (vorsichtig ausgedrückt).

Ich frag mich auch immer wieso sich da noch kein "Fielmann" entwickelt 
hat. Das muessen hinter Buehne unglaubliche Schmiergelder fliessen um 
den Markt geschlossen zu halten.

Olaf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Akkusammler schrieb:
> Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als
> Störgeräusch.

Klingt plausibel, geht mir auch ohne Hörgerät so :-P
Aber mal Ernst beiseite - wenn du Frequenzweichen für 3 Wege Hörgeräte 
suchst, dann programmierst du das heutzutage in den DSP, der sowieso 
schon die Aufbereitung erledigt.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Olaf schrieb:
>> mangelnden Service nicht klagen. Schließlich wird mit den Teilen ja auch
>> echtes Geld verdient (vorsichtig ausgedrückt).
>
> Ich frag mich auch immer wieso sich da noch kein "Fielmann" entwickelt
> hat. Das muessen hinter Buehne unglaubliche Schmiergelder fliessen um
> den Markt geschlossen zu halten.
>
> Olaf

Ist halt ein kleiner Markt. HG Akustiker ist im übrigen ein sehr 
einträglicher Beruf. Als Ausbildungsberuf schlägt das gehaltsmäßig jeden 
Ingenieur. Ich habe für meine ca. 5k€ gezahlt.

von Akkusammler (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Akkusammler schrieb:
>> Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als
>> Störgeräusch.
>
> Klingt plausibel, geht mir auch ohne Hörgerät so :-P
> Aber mal Ernst beiseite - wenn du Frequenzweichen für 3 Wege Hörgeräte
> suchst, dann programmierst du das heutzutage in den DSP, der sowieso
> schon die Aufbereitung erledigt.

Digital Signalprozessor? Welche denn?? Es gibt ja 
High-End-Kopfhörerverstärker die DSP sind. Meinst du das? Oder meinst du 
eher DSP im Hörgerät verbaut?

Schaut euch mal das an: https://www.hoerstube.com/in-ear-monitoring.php

Da drin ist nur Treiber, Kabelanschluss und Filter. Mehr ist da nix drin 
oder? Wo ist denn DSP?

+ und Masse von Treiber ist direkt mit 3,5mm Audioklinke verlötet, oder?

von düsentrieb (Gast)


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Kurze Hintergrundinfo: Ich trage selbst Cochleaimplantate. Das bedeutet, 
digitalisierte Töne, die auch digital ins Hirn kommen, ohne 
Lautsprecher.
Ohne Implantate ist bei mir Funkstille, bis ich den Bass im Magen spüre.

Akkusammler schrieb:
> Ich will aber kein Sprachverstehen. Ich will nur Musik hören. Wie kommen
> die Hörgerätehersteller auf die Gedanken dass ich Sprachverstehen will?
> Auch da wieder total dumm.

Ich dachte bei diesem Satz echt an einen Troll.
Du denkst, dass normale Menschen lieber Musik hören als mit anderen 
Leuten reden zu können? Ich kann nur für mich sprechen, aber da liegst 
du einfach mal komplett falsch. Hörgerätehersteller richten sich nach 
den primären Bedürfnissen der 99% der Kunden, nicht nach einem 
Sonderwunsch. Sicherlich kannst du auch eine Spezialanfertigung 
bekommen. Gegen entsprechendes Entgelt, versteht sich.

Akkusammler schrieb:
> Ja sorry aber wie gesagt, auch mit Audioschuhen kein zufriedenstellendes
> Ergebnis. Der Sound ist einfach scheußlich. Das liegt an den
> Sprachprozessor.

Nein, das liegt daran:

Akkusammler schrieb:
> Ich besitze Phonak Naida Up und
> benütze es nie.

Ein neutral klingendes Hörgerät, das sich 1:1 wie dein bisheriges Gehör 
anhört, wirst du nicht finden. Du wirst dich umgewöhnen müssen, ob es 
dir passt oder nicht. Das. was bei dir im Gehirn ankommt, sind 
elektrische Impulse. Woher die kommen, ist an dieser Stelle eigentlich 
egal. Töne werden durch dein Gehirn daraus gemacht. Dein Gehirn weiß, 
wie Geräusche zu klingen haben. Wenn nun regelmäßig für denselben 
erwarteten Ton immer derselbe andere Impuls kommt, kann dein Gehirn das 
neu verknpüfen (der Beweis, dass das so funktioniert, steckt links und 
rechts in meinem Kopf). Die Folge ist ein natürlich empfundenes Hören. 
Elektrisch und physikalisch mag jetzt was anderes als vorher ankommen, 
dein Gehirn macht dasselbe draus. Sollte der Impuls allerdings nur 
selten kommen, dann funktioniert das nicht und du wirst das Geräusch als 
unnatürlich empfinden.

Ich habe ungefähr 18 Jahre lang Hörgeräte getragen. Nach dem Anpassen 
oder einem Gerätewechsel hat es sich immer fremd angehört. Ich habe mich 
an jedes Gerät gewöhnt und war zufrieden.

Andreas B. schrieb:
> Aber
> man wird für Musikhören auf jeden Fall ein anderes Programm wählen.

Warum sollte man das tun? Dann passt die "Programmierung" des Gehirns 
aus dem Alltag nämlich wieder nicht. Derselbe Ton liefert dann einen 
anderen elektrischen Impuls als gewohnt.

Matthias S. schrieb:
> Aber mal Ernst beiseite - wenn du Frequenzweichen für 3 Wege Hörgeräte
> suchst, dann programmierst du das heutzutage in den DSP, der sowieso
> schon die Aufbereitung erledigt.

Unter anderem aus genau dem Grund gibt es den. Vom Platzbedarf hab ich 
keine Ahnung, aber Sprachprozessoren sind winzig. Und im Gegensatz zu 
einer analogen Frequenzweiche auf Kundenwünsche anpassbar.


Darf ich eine ernsthafte Frage stellen? Warum nimmst du nicht einfach 
In-Ear-Kopfhörer? Das kommt so ziemlich auf dasselbe raus.

von Akkusammler (Gast)


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5k€ ... lol sag mal merkt ihr nicht wie ihr extrem verarscht werdet??? 
Die Chinesen verkaufen diese Treiber zwei Stück für 60€ und die 
Akustiker hier verlöten die Zeug nur und verkaufen es für 1100€ !!!

von Andreas B. (bitverdreher)


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düsentrieb schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Aber
>> man wird für Musikhören auf jeden Fall ein anderes Programm wählen.
>
> Warum sollte man das tun? Dann passt die "Programmierung" des Gehirns
> aus dem Alltag nämlich wieder nicht. Derselbe Ton liefert dann einen
> anderen elektrischen Impuls als gewohnt.

Weil ein Sprachprogramm:
a) die Dynamik reduziert
b) Störgeräusche filtert. Als Störgeräusche versucht der DSP alles zu 
interpretieren was sich nicht nach Sprache anhört.
c) Bei Richtmikrofonen wird alles von hinten ausgeblendet.

all das ist beim Musikhören unerwünscht.

Wir reden hier übrigens von HG, nicht von CI.

Akkusammler schrieb:
> 5k€ ... lol sag mal merkt ihr nicht wie ihr extrem verarscht werdet???
> Die Chinesen verkaufen diese Treiber zwei Stück für 60€ und die
> Akustiker hier verlöten die Zeug nur und verkaufen es für 1100€ !!!

Tja, mangels Alternativen hat man da wenig Möglichkeiten. Davon 
abgesehen löten Akustiker bestimmt keine HG zusammen.
Ein HG besteht im übrigen aus mehr als nur den Treiber. Bei den geringen 
Stückzahlen muß der Forschungsaufwand im übrigen auch wieder reingeholt 
werden. Aber es stimmt schon: Übertrieben sind die Preise allemal.

Aber egal: Du baust sowas ja für 60€. Freu dich.
Kannst bei Deiner Freundin ja schon mal nachfragen, wie man ein CI bei 
der KK beantragt. Das wirst Du nämlich bald brauchen.

: Bearbeitet durch User
von düsentrieb (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Wir reden hier übrigens von HG, nicht von CI.

Welchen Unterschied macht das für die Interpretation der elektrischen 
Impulse durch das Gehirn?

Andreas B. schrieb:
> a) die Dynamik reduziert
> b) Störgeräusche filtert. Als Störgeräusche versucht der DSP alles zu
> interpretieren was sich nicht nach Sprache anhört.
> c) Bei Richtmikrofonen wird alles von hinten ausgeblendet.

a) und b) sind interessante Punkte, damit habe ich mich noch nicht 
weiter beschäftigt. Muss ich mal nachhaken, wie das bei mir ist. Ich 
verwende dasselbe Programm für alles und habe da noch keinen Eingriff 
rausgehört.
c) halte ich für irrelevant, weil man dafür die von dir verwendeten 
Audioschuhe bzw. den direkten Anschluss nutzen sollte (Ausnahme: Konzert 
o.ä.).
Das Problem mit der gleichbleibenden Interpretation des Hirns bei 
verändertem Input desselben Tons/Geräuschs halte ich aber durchaus für 
plausibel.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Akkusammler schrieb:
> Die Hörgerätehersteller sind zum Beispiel zu doof Mikrofon extern zu
> verlagern.
Zu doof sind sie nicht, sie sind sogar so schlau dass sie es sich 
bezahlen lassen.
Oticon ConnectClip. Oticon ConnectLine, ReSound MultiMic, Kind Externes 
Mikrofon,...
andere Mütter haben sicher auch schöne Töchter.


> Und
> Rückkoppelungsunterdrückung opfert die hohen Frequenzen die ich hören
> möchte.
Schau dir mal an wie die eksternen Mikrofone genutzt werden, und wie 
deren Rückkoppelungsunterdrückung reduziert wird.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Akkusammler schrieb:
> Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als
> Störgeräusch.
Warum sendest du das Signal erst als Druckwellen in die Luft um es dann 
nur über das Mikro zu fangen? Das ist doch von hinten durch die Brust 
ins Auge.
Sende das Signal doch einfach direkt an die Hörgeräte und schalte einen 
Subwoofer für das "Körpergefühl" dazu.
2019 braucht man keine Induktionsschleife mehr zu legen.

von Michael W. (dbru61)


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Akkusammler schrieb:
> 5k€ ... lol sag mal merkt ihr nicht wie ihr extrem verarscht werdet???
> Die Chinesen verkaufen diese Treiber zwei Stück für 60€ und die
> Akustiker hier verlöten die Zeug nur und verkaufen es für 1100€ !!!

Die Frage ist, wer hier wen verarscht. Offensichtlich macht es Dir ja 
Spass, mit hahnebüchenen Forderungen die diejeneigen , die dir 
vernünftige Antworten geben wollen, vor den Kopf zu stossen.
BtW: i.d Hörgeräten sind durchaus DSP verbaut. Diese werden i.d.R. in 
mehreren Terminen dem Träger angepasst, d.h. auf seine individuelle 
Hörkurve programmiert. Diese Dienstleistung muss bezahlt werden.
Wenn Du also wirklich HG-Träger währest, müsstest Du das wissen. Weist 
Du aber scheinbar nicht...

Gehab dich wohl.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> > Akkusammler schrieb:
>> Das Hörgerät erkennt Heavy Metal Musik nur als
>> Störgeräusch.

Zu schwerhoerig fuer heavy metal ? Ich habe heavy metal erst begriffen 
als ich die Ohren maximal zustopfte und einen halbleeren Bierbecher in 
der Hand hielt. Man hoert den Sound mit dem Bierbecher in der Hand.

130dB Dynamik ? Ist wohl ein witz. Sowas gibt's gar nicht. Weder im 
Sensor, noch in den DSP Rechnungen

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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düsentrieb schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Wir reden hier übrigens von HG, nicht von CI.
>
> Welchen Unterschied macht das für die Interpretation der elektrischen
> Impulse durch das Gehirn?

Die Impulse durch das normale Ohr sind um einiges komplexer als 
diejenigen, die mit ein paar Elektroden in der Hörschnecke erzeugt 
werden.


Sebastian L. schrieb:
> 2019 braucht man keine Induktionsschleife mehr zu legen.

Doch. Man kann sich dadurch nämlich frei im Raum bewegen.
HG haben auch heute noch nur Induktionsspulen. Alles andere sind 
Zusatzgeräte, die man sich um den Hals hängen muß.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Michael W. schrieb:
> Wenn Du also wirklich HG-Träger währest, müsstest Du das wissen. Weist
> Du aber scheinbar nicht...

Hi,
http://markus-fiedler.de/hoerphysiologie/

http://www.markus-fiedler.de/audio/psycho01.mp3
Zitat Quelle oben:
"...Bei zu lauten Geräuschen spannt sich der Musculus stapedius an und 
und verkanntet bei zu lauten Schallereignissen die Steigbügelplatte im 
ovalen Fenster. die Knöchelchen können nicht mehr frei schwingen, was 
eine Schallweiterleitung an das Innenohr erschwert..."
/Zitat

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Ist halt ein kleiner Markt. HG Akustiker ist im übrigen ein sehr
> einträglicher Beruf. Als Ausbildungsberuf schlägt das gehaltsmäßig jeden
> Ingenieur. Ich habe für meine ca. 5k€ gezahlt.

Der Markt duerfte identisch sein zu den Augenoptikern vor 20-30Jahren.
Und ja, denen kommt das Geld zu den Ohren raus. Es wundert mich nur das 
dies so bleibt und sich dort keinerlei Konkurrenz etabliert.

Was machen dann eigentlich Leute die keine 5kEuro zahlen koennen weil 
sie in jungen Jahren fuer Amazon Pakete ausgetragen haben. Bekommen die 
dann ein Hoerrohr aus Plastik?

Olaf

von Harald W. (wilhelms)


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Akkusammler schrieb:

> Die Hörgerätehersteller sind zum Beispiel zu doof Mikrofon extern zu
> verlagern. Weil das Hörgerät pfeift immer. Und
> Rückkoppelungsunterdrückung opfert die hohen Frequenzen die ich hören
> möchte.

Ach, Du sprichst über Hörgeräte aus dem letzten Jahrtausend?
Übrigens, sämtliche Veränderungen der Frequenz- und Amplituden
übertragungsfunktion werden heutzutage mit digitalen Audio-
prozessoren gemacht. Die können auch das Pfeifen verhindern.
Selbst, wenn Du solche Prozessoren im Hörgeräteformat irgend-
wo einzeln kaufen kannst, müsstest Du die immer noch selbst
programmieren.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Olaf schrieb:
> Was machen dann eigentlich Leute die keine 5kEuro zahlen koennen weil
> sie in jungen Jahren fuer Amazon Pakete ausgetragen haben. Bekommen die
> dann ein Hoerrohr aus Plastik?

So ungefähr. Standard HG von der KK für knappe 1k€ soweit ich informiert 
bin (lebe nicht mehr in D)

Ich wollte das bestmögliche. Preis egal, da ich es beruflich brauche. 
Ein Ingenieur kommt ohne Kommunikation halt nicht sehr weit. ;-)

Edit + Tip: In D kann man HG über die RV beantragen wenn man es 
beruflich braucht. (AG Bescheinigung notwendig). Dann wird alles 
bezahlt. Das kommt dann aus dem Budget was die AG zahlen müssen wenn sie 
keine Schwerbehinderten einstellen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

>> Und
>> Rückkoppelungsunterdrückung opfert die hohen Frequenzen die ich hören
>> möchte.
>
> Nö, Du weißt nur nicht wie das funktioniert.

Nun, die meisten Hörgeräte verstärken über 8kHz nicht mehr.
Allerdings ist bei den meisten Schwerhörigen die Empfind-
lichkeit in diesem Bereich derart gering, das sich eine
Verstärkung nicht mehr lohnt. Mit der Pfeifunterdrückung
hat das aber nichts zu tun.

von Harald W. (wilhelms)


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Akkusammler schrieb:

> 1. Analog-Hörgeräte dürfen nicht verkauft werden.

Solchen alten Mist will heute keiner mehr haben

> 2. Sprachprozessor, keine lineare Übertragung

Eine lineare Übertragung ist für Schwerhörige nicht sinnvoll.
Man will dort bewusst eine Dynamikkompression haben.

> 3. Batteriefach, In-Ohr-Kopfhörer brauchen keine Batterien

Schön. Werden die durch freie Energie versorgt?

> Die schnelle Antwort ist immer: "Es gibt keine stärkeren
> In-Ohr-Kopfhörer" obwohl es technisch machbar ist.

Da bei solchen Geräten Mikrofon und Lautsprecher dicht beieinander
sitzen, gibts da physikalische Grenzen.

von Harald W. (wilhelms)


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Akkusammler schrieb:

> Ich will aber kein Sprachverstehen. Ich will nur Musik hören.

Da Du damit eine kleine Minderheit darstellst, wirst Du Dir
ein solches Gerät wohl selbst herstellen müssen. Das ist ja
auch nicht besonders schwierig. Du kaufst Dir einen guten
Kopfhörer und baust Dir einen dazu passenden Kopfhörer-
Verstärker mit Batteriebetrieb. Der hat dann typisch Ziga-
rettenschachtelgrösse. Schaltungen für Kopfhörerverstärker
gibts massenhaft im INet.

> Wie kommen
> die Hörgerätehersteller auf die Gedanken dass ich Sprachverstehen will?
> Auch da wieder total dumm.

Nun, mindestens 90% aller Hörgeräteträger will das.

> 130dB auf allen Frequenzbereichen würden aussreichen bei mir.

Das würde bei Durchschnittsmenschen und Vermutlich auch bei Dir
früher oder später zur völligen Taubheit führen.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Ich gebs auf!

Es gibt eben nicht nur Bitverdreher, sondern auch Hörverdreher. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Olaf schrieb:

>> mangelnden Service nicht klagen. Schließlich wird mit den Teilen ja auch
>> echtes Geld verdient (vorsichtig ausgedrückt).
>
> Ich frag mich auch immer wieso sich da noch kein "Fielmann" entwickelt
> hat.

"Fielmann" verkauft schon lange Hörgeräte. Aber da mir da auch schon
die Brillen zu teuer sind, wirds bei den Hörgeräten nicht anders sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Weil ein Sprachprogramm:
> a) die Dynamik reduziert
> b) Störgeräusche filtert. Als Störgeräusche versucht der DSP alles zu
> interpretieren was sich nicht nach Sprache anhört.
> c) Bei Richtmikrofonen wird alles von hinten ausgeblendet.
>
> all das ist beim Musikhören unerwünscht.

Dafür gibts dann das Musikprogramm.

Alle diese "Features" einschl. Rückkopplungsunterdrückung
und mehrere Kanäle sind übrigens heutzutage Standard bei
Hörgeräten ohne Zuzahlung. Auch die Möglichkeit "ohne
Mikrofon" drahtlos den Schall mit einer sog. Telefonspule
zu empfangen, gehört dazu. Willst Du über Bluetooth emp-
fangen, wirds allerdings etwas teurer.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian L. schrieb:

> 2019 braucht man keine Induktionsschleife mehr zu legen.

Nein, aber die Alternativen dazu musst Du teuer bezahlen.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael W. schrieb:

> BtW: i.d Hörgeräten sind durchaus DSP verbaut.

Ja, und das schon seit vielen Jahren.

> Diese werden i.d.R. in mehreren Terminen dem Träger angepasst,
> d.h. auf seine individuelle Hörkurve programmiert. Diese
> Dienstleistung muss bezahlt werden.

Die Kosten dafür sind aber im Preis der Hörgeräte enthalten.

von Harald W. (wilhelms)


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Zitronen F. schrieb:

> 130dB Dynamik ? Ist wohl ein witz. Sowas gibt's gar nicht.

Dooch. Neben einem Düsenjäger. Vor und nach dem Losfliegen. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Olaf schrieb:

> Was machen dann eigentlich Leute die keine 5kEuro zahlen koennen

Die nehmen das Standardmodell des Herstellers, welches es ohne
Zuzahlung gibt. Diese Standardmodelle sind deutlich besser als
die wesentlich teureren Geräte vor 10...20 Jahren, weil die
Krankenkassen dafür Mindeststandards vorschreiben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Diese Standardmodelle sind deutlich besser als
> die wesentlich teureren Geräte vor 10...20 Jahren, weil die
> Krankenkassen dafür Mindeststandards vorschreiben.

Glaube ich nicht. Die KK wollen sparen, das ist alles.
Mit den Standardmodellen kann man auch heute nicht vernünftig hören. 
Besser als nichts ist es schon, aber das war es dann auch.
Das HG mit dem besten Sprachverständnis hatte ich vor 15 Jahren. Leider 
gibt es das nicht mehr.

von Bernd K. (prof7bit)


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Akkusammler schrieb:
> 3-Wege Power-Hörgeräte

Halte ich für ein Gerücht oder ausgemachten Marketingblödsinn.

Bei der kleinen Bauform (und noch dazu wenn der Kopfhörer geschlossen 
ist, also z.B. in-ear) reicht eine einzige Membran um den ganzen 
hörbaren Frequenzbereich abzudecken. Und bei Hörgeräten das dort 
relevante Frequenzband sowieso.

Kauf Dir ein paar halbwegs vernünftige gut sitzende In-Ear Stöpsel und 
schließ die an einen geeigneten Kopfhörerverstärker an. Das ist alles 
handelsübliche Konsumerware. Und damit kann man schon einen Schalldruck 
erreichen der bei einem gesunden Ohr physische SCHMERZEN erzeugt. Das 
wird wohl reichen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Auch die Möglichkeit "ohne
> Mikrofon" drahtlos den Schall mit einer sog. Telefonspule
> zu empfangen, gehört dazu.

Das hatte schon mein Kastenhörgerät anno 1965

> Willst Du über Bluetooth emp-
> fangen, wirds allerdings etwas teurer.

Das sind auch nur externe Kistchen die nichts anderes machen als BT zu 
empfangen und an das HG weiterzuleiten. Kostet ca. 500€.
Das habe ich mir für ca. 30€ gebaut. BT Empfänger aus der Bucht, 
bisschen Elekronik dazu (LiIon Laderegler, Akkumanagement, niederohmige 
Endstufe) und fertig ist die Laube. Das geht dann auf die 
Induktionsspule des HG. Zum telefonieren prima.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd K. schrieb:

>> 3-Wege Power-Hörgeräte

Manchmal verwenden Hörgerätefirmen seltsame Ausdrücke. Die
Aufteilung des gesamten Frequenzbereiches auf mindestens
drei Kanäle, die unterschiedlich weiterverarbeitet werden,
ist heutzutage Standard. Die Aufteilung der Lautsprecher
auf diese Kanäle, ähnlich wie in Lautsprecherboxen, halte
ich aber in diesem Kleinleistungsbereich für unnötig. Das
wird ja selbst bei sehr teuren HiFi-Kopfhörern nicht gemacht.

> Und damit kann man schon einen Schalldruck
> erreichen der bei einem gesunden Ohr physische SCHMERZEN erzeugt.
> Das wird wohl reichen.

Die sog. Schmerzschwelle liegt m.W. bei 120dB. Dieser Wert ist
normalerweise auch für Schwerhörige nicht höher. Der TE möchte
aber 10...30dB mehr. Damit lässt sich m.E. eine weitere Ver-
schlechterung des Hörvermögens bis zur Taubheit nicht vermeiden.

von Bugs Bunny (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Damit lässt sich m.E. eine weitere Ver-
> schlechterung des Hörvermögens bis zur Taubheit nicht vermeiden.

@Akkusammler scheint das scheinbar wirklich egal zu sein.

Geht es etwa darum, das ein_mal so zu machen/haben, weil man danach
kein RHV mehr braucht (lustiges Musikhoeren kurz vor/bis zum Suizid?),
dann machen diese Anforderungen Sinn - im Normalfall aber eben nicht.

von Bugs Bunny (Gast)


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Bugs Bunny schrieb:
> scheint ... scheinbar

Verstaerkende Wiederholung, kein Fehler.

von Akkusammler (Gast)


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Hallo wieder,

ich höre hauptsächlich mit Analoghörgeräten Musik. Weil die 
unverarbeitet die Signale weiterleiten und nur verstärkt. Da ist Heavy 
Metal auch am angenehmsten.
Und der max. Pegel meiner Hg liegt über alle Frequenzen zwischen 120dB 
und 130dB. Das Problem ist, dass es keine Ersatzteile mehr für diese Hg 
gibt. Auch keine Reparatur. Damit habe ich aber 20 Jahre lang Musik 
gehört. Ohne Hörverschlechterung. Jetzt fallen die Dinger auseinander 
und ich leide unter Musikentzug. Nietzsche sagte einmal: "Ohne Musik ist 
das Leben ein Irrtum." Der Akustiker verkauft mir keine Analoghörgeräte.


Ich nehme erst mal die:
https://de.aliexpress.com/item/Free-Shipping-2pcs-pair-DIY-Earphones-GK-31732-Experience-Balance-Armature-Speaker-Receiver-Earphone-Accessories-from/1000001308317.html

Diese Module können aber nur zwischen 110dB und 120dB. Also knapp 
unterhalb meiner Hörgeräte.

Deshalb werde ich pro Ohr zwei oder drei Stück nehmen. Es müssen dann 
+6dB/+9dB ergeben.

Weiss jemand hier wie die Reihenfolge der Signalverarbeitung von 
Hörgeräten funktionert? Zuerst Kompression dann EQ oder umgekehrt ? Ist 
das eigentlich sogar Multiband-Kompression? Wird auch ein Limiter 
eingesetzt?

von Akkusammler (Gast)


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Digitalhörgeräte/CI sind vergleichbar mit Nachtsichtbrille. Man sieht 
weit, aber die Farbunterschiede sind weg. Alles nur noch grün.

Analoghörgeräte sind vergleichbar mit Taschenlampen. Nicht die gleiche 
Helligkeit wie Tageslicht aber da wo fokusiert wird, sind die Farben 
sind wieder da.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Gewöhn Dich an die neuen HG.
Die Zeiten, wo Schwerhörige sich das Resthörvermögen mit Schalldrücken 
jenseits 120-130dB zerstört haben sind dank digitaler HG vorbei.

von Akkusammler (Gast)


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Auch digitale Hörgeräte müssen diese Schalldrücken ausgeben. Da ist kein 
Unterschied.

Schaut euch dieses Video an:
https://www.youtube.com/watch?v=zSsJP-zrZyM

Der Unterschied zwischen Hörgeräten und In-Ohr-Kopfhörer ist ja nur, 
dass Hg diese DSP Chip haben und In-Ohr-Kopfhörer nicht. Das ist alles. 
Ich müsste eigentlich nur den DSP-Chip aus Hörgeräten entfernen und 
direkt an 3,5mm Klinke anschließen. Dann müsste die Tonqualität wieder 
besser werden. Der PC kann ja auch DSP. Und zwar viel besser. Ihr glaubt 
doch nicht ernsthaft dass so ein winziger DSP in Hörgeräten den Ton 
besser verarbeitet.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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>Eine Verdopplung der Lautsprecher bewirkt zwecks doppelter Membranfläche >+3dB 
und +3dB zwecks doppelter Leistung/Belastbarkeit, maximal also +6dB "

>Man könnte die einfach parallelschalten? Dann würd ich bis 3 Stück pro Ohr 
>probieren, dann hätte ich hier +9dB. Ich nehme an dass Frequenzweiche schon 
>eingebaut ist."

Ja, das gibts bei Hörgeräten für betagte Elefanten, denn an deren Ohren 
ist genug Platz für mehrere Lautsprecher. Die audiophilen unter den 
Elefanten bevorzugen hierbei die Mehrwege-Luxusvarianten. Einfach mal 
beim Veterinärakustiker anfragen. Dort gibts tolle Demo-CDs. Die Version 
für Mammuts ist leider nur auf Sonderbestellung erhältlich.


> Schaut euch dieses Video an:
>Youtube-Video "What's inside a hearing aid and how it works"


Sehr interessant, wie der angelsächsische Feinwerk-Techniker mit seinen 
überdimensionalen Fingern das Im-Ohr-Hörgerät zerlegt.

Im Inneren angelangt offenbart sich der robuste Aufbau mit dem 
russischen Miniatur-Atomreaktor zur Hochleistungs-Versorgung des 
Power-Verstärkers, der müheleos den länglichen Lautsprecher, bestehend 
aus Neodymmagnet und supraleitenden Feindrähten, auf bis zu 180 dB 
Lautstärke in 2mm Entfernung antreiben kann. Überschüssige Wärme wird 
über den Hörkanal an den Kreislauf des Trägers abgegeben. Der Reaktor 
ist ein schnell regelbarer Typ mit einem Maximal-/Standby-Verhältnis von 
10000/1.

Nicht im Video erkennbar ist der DSP mit Kernspeicher.

Der stabile mechanische Aufbau mit carbonfaserverstärkten Verstrebungen 
ermöglicht durch das geringe Gewicht hohen Tragekomfort sowie Freiheit 
von Partialschwingungen im Gehäuse.

Das Gerät ist gegen den Austritt von Radioaktivität versiegelt und 
erfüllt somit alle Umweltschutznormen und kann bedenkenlos dauerhaft 
getragen werden.

mfG

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Akkusammler schrieb:
> Der Unterschied zwischen Hörgeräten und In-Ohr-Kopfhörer ist ja nur,
> dass Hg diese DSP Chip haben und In-Ohr-Kopfhörer nicht. Das ist alles.

Dann kauf Dir ein paar In-Ear für 5 Euro und schließ die an die 
Stereoanlage an. Fertig.

von Harald W. (wilhelms)


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Akkusammler schrieb:

> Der PC kann ja auch DSP. Und zwar viel besser. Ihr glaubt
> doch nicht ernsthaft dass so ein winziger DSP in Hörgeräten den Ton
> besser verarbeitet.

Aber sicher doch.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Andreas B. schrieb:

> Sebastian L. schrieb:
>> 2019 braucht man keine Induktionsschleife mehr zu legen.
>
> Doch. Man kann sich dadurch nämlich frei im Raum bewegen.
> HG haben auch heute noch nur Induktionsspulen.
Dann schau dich nochmal um. Harald Blauzahn ist schon gerne mit dabei.

und ja, Induktionsschleife macht man noch, weil es so schön einfach ist 
und selbst die die seit 40 Jahren einundasselbe Gerät haben wissen wie 
es geht.
Die Klangqualität ist aber auf sprachverständlich optimiert.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Sebastian L. schrieb:
> Dann schau dich nochmal um. Harald Blauzahn ist schon gerne mit dabei.

Nö, die sind nicht in den HG eingebaut. Das sind Kisten, die man sich um 
den Hals hängt. Kleingedrucktes Lesen, nicht nur den Header.
Oder es wäre mal was Neues, dann nenne mal Ross und Reiter.

von Auditus (Gast)


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Andreas B. schrieb:

> Sebastian L. schrieb:
>> Dann schau dich nochmal um. Harald Blauzahn ist schon gerne mit dabei.
>
> Nö, die sind nicht in den HG eingebaut. Das sind Kisten, die man sich um
> den Hals hängt. Kleingedrucktes Lesen, nicht nur den Header.
> Oder es wäre mal was Neues, dann nenne mal Ross und Reiter.

Das war einmal. Meine Hörgeräte haben Bluetooth, das sie sogar zur 
Kommunikation untereinander verwenden.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Auditus schrieb:
> Das war einmal. Meine Hörgeräte haben Bluetooth, das sie sogar zur
> Kommunikation untereinander verwenden.

Welche denn? Vor ca. 5 Jahren habe ich nichts dergleichen entdecken 
können.
Meine (Siemens) kommunizieren auch miteinnder, aber das ist a) kein 
Bluetooth und b) kann man damit kein Audio übertragen (also eine 
langsame proprietäre Funkschnittstelle)

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Welche denn? Vor ca. 5 Jahren habe ich nichts dergleichen entdecken
> können.

Du solltest Dir einen besseren Akustiker suchen.

> Meine (Siemens) kommunizieren auch miteinnder, aber das ist a) kein
> Bluetooth

Bluetooth braucht m.W. ziemlich viel Strom und ist deshalb für
kleine Hörgerätebatterien eher nich geeignet.

> b) kann man damit kein Audio übertragen (also eine
> langsame proprietäre Funkschnittstelle)

Diese Funkschnittstellen können inzwischen auch Audio von rechts
nach links und umgekehrt übertragen, aber das ist alles nur mit
hohen Zuzahlungen zu bekommen. Irgendwie wundert es mich, das man
im allwissenden Internet so gut wie keine technischen nformationen
zu Hörgeräten finden. Die Hersteller schirmen sich da wohl recht
stark ab. Das auch die Akustiker sich damit nicht auskennen, liegt
wohl daran, das die heute verwendete Technik einfach zu kompliziert
ist. Die Aussage des TEs, das digitale Hörgeräte schlechter als die
alten, analogen sind, halte ich aber einfach für falsch.

von Auditus (Gast)


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Für alle die (etwas) tiefer in die Materie einsteigen möchten:

https://hoergeraete-hacks.s-p-s.de/

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Du solltest Dir einen besseren Akustiker suchen.

Das hat mit dem Akustiker nichts zu tun. Meine Prio bei Hörgeräten ist 
die Sprachverständigung. Da gehe ich keine Kompromisse ein. Wenn dann 
noch bei diesem besten HG irgendwelche Gimmiks dabei sind: Gut.

Harald W. schrieb:
> Bluetooth braucht m.W. ziemlich viel Strom und ist deshalb für
> kleine Hörgerätebatterien eher nich geeignet.

eben, das ist genau der Punkt. Daher möchte ich mal das HG sehen das 
Bluetooth eingebaut hat.

Harald W. schrieb:
> Diese Funkschnittstellen können inzwischen auch Audio von rechts
> nach links und umgekehrt übertragen

Wozu soll das gut sein? Es werden wohl eher irgendwelche Settings und 
aktuelle Zustände sein, die da ausgetauscht werden.

Auditus schrieb:
> Für alle die (etwas) tiefer in die Materie einsteigen möchten:

Das mit den Open HAiD habe ich mir mal vor einiger Zeit angeschaut. Sah 
recht interessant aus, Aber wenn ich mir die Ganze Peripherie da 
anschaue, die man da mitschleppen muß. ;-)

von Auditus (Gast)


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Andreas B. schrieb:

> Daher möchte ich mal das HG sehen das Bluetooth eingebaut hat.

Dein Hörgeräteakustiker wird dir gerne welche anpassen :)

"Die Integration eines Funk-Controllers, der kompatibel zu NFMI- 
(Near-Field Magnetig Induction) und HF-Funktechniken (wie Bluetooth Low 
Energy) ist, ermöglicht einen effizienten Datentransfer von und zu 
Funk-Transceivern sowie die Vernetzung von zwei Hörgeräten miteinander."

Quelle:
https://www.all-electronics.de/dsp-basiertes-system-on-chip-fuer-hoergeraete/

von Andreas B. (bitverdreher)


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Auditus schrieb:
>> Daher möchte ich mal das HG sehen das Bluetooth eingebaut hat.
>
> Dein Hörgeräteakustiker wird dir gerne welche anpassen :)

Nochmal: Ich suche mein HG nicht nach solchen Gimmiks aus. Es gibt 
wenige HG die bei mir zu einigermaßen akzeptablen Ergebnissen führen. 
Das HG welches das beste Sprachverständnis hat, wird gekauft. So einfach 
ist das.

> Quelle:
> https://www.all-electronics.de/dsp-basiertes-system-on-chip-fuer-hoergeraete/

Interessant. Der Stromverbrauch (0.7mA) ist wirklich beeindruckend.
Erzähl doch mal, welche HG mit Bluetooth Du da hast. Oder ist das 
Geheim?

Edit: Gerade sehe ich, daß bei diesem Ezairo der eigentliche 
Funkempfänger gar nicht dabei ist:
https://www.onsemi.com/PowerSolutions/content.do?id=18352
Damit relativiert sich das wieder.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

>> Du solltest Dir einen besseren Akustiker suchen.
>
> Das hat mit dem Akustiker nichts zu tun.

Nun, vor fünf Jahren gab es durchaus schon Hörgeräte mit
Bluetooth und anderen Sendern. Wenn das Dein Akustiker nicht
wusste, hat er sich einfach nicht weitergebildet.

> Meine Prio bei Hörgeräten ist
> die Sprachverständigung. Da gehe ich keine Kompromisse ein.

Nun, ich denke, das trifft auf 90% aller Hörgeräteträger zu.
Der TE scheint da eine grosse Ausnahme zu sein.

>> Bluetooth braucht m.W. ziemlich viel Strom und ist deshalb für
>> kleine Hörgerätebatterien eher nich geeignet.
>
> eben, das ist genau der Punkt. Daher möchte ich mal das HG sehen das
> Bluetooth eingebaut hat.

Es gibt wohl inzwischen "Niedrigleistungs-Bluetooth".
Ob man sowas braucht, muss sowieso jeder selbst entscheiden.

>> Diese Funkschnittstellen können inzwischen auch Audio von rechts
>> nach links und umgekehrt übertragen
>
> Wozu soll das gut sein?

Man kann damit die Störunterdrückung verbessern.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Nun, vor fünf Jahren gab es durchaus schon Hörgeräte mit
> Bluetooth und anderen Sendern. Wenn das Dein Akustiker nicht
> wusste, hat er sich einfach nicht weitergebildet.

Ich habe nicht danach gefragt, weil das für mich nicht wichtig ist. Habe 
das aber glaube ich schon erwähnt.

>> Meine Prio bei Hörgeräten ist
>> die Sprachverständigung. Da gehe ich keine Kompromisse ein.
>
> Nun, ich denke, das trifft auf 90% aller Hörgeräteträger zu.
> Der TE scheint da eine grosse Ausnahme zu sein.

Nein, so ist das leider nicht. Alle Akustiker mit denen ich zu tun 
habe/hatte sind überrascht wie konsequent ich da bin.
Meistens geht es den Leuten um den Klang oder daß es sich genauso wie 
das alte HG anhört oder eben irgendwelche Gimmiks.
Da kann ich in meinen Freundeskreis einige Beispiele aufzählen. Den 
meisten ist das neue HG nicht laut genug. Auf meine Frage ob sie denn 
mit den neuen HG gut verstehen kommt dann die Antwort: ja, aber es ist 
so leise.
Diese Auffassung habe ich nie nachvollziehen können. HG erzeugen durch 
die ständige hohe Lautstärken ziemlichen Stress. Mit den digitalen HG 
sind solche extremen Lautstärken (die meist nahe der Schmerzgrenze oder 
sogar darüber liegen) gar nicht mehr notwendig. Das haben viele aber 
noch nicht begriffen. Der TO bildet da keinen Ausnahme, abgesehen von 
seinem Desinteresse an Sprachverstehen.

Ich habe jetzt mal gegogelt und es gibt mittlerweile tatsächlich HG mit 
BT. Allerdings erst seit ca. 2017. So lange ist das also noch nicht her. 
Vorher waren das immer zusätzliche Kisten.

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