Forum: Haus & Smart Home Regeln bezügl. der Unterputzverlegung von Netzwerkkabeln?


von Nano (Gast)


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Bei normalen 230 V Stromkabeln gibt es ja Abstandsregeln, z.B. an der 
Wand vertikal ca. 30 cm entfernt von der Decke an der Wand Entlang und 
Stichleitungen immer gerade nach unten usw..


Was ich nun gerne wissen würde, gibt es solche Regeln auch schon für Cat 
7 Netzwerkkabel (Kupfer) bzw. deren Leerrohre?
Die wird man ja auch schlecht bspw. diagonal verlegen.
Anderseits kann ich mir aber Vorstellen, dass man wegen der 
Signaleinstreuung die auch nicht direkt neben dem Stromkabel verlegen 
möchte.

Wonach sollte man sich hier also orientieren?
Wurde da schon etwas allgemeingültiges definiert, eine Best Practice 
sozusagen oder kann das jeder machen wie er will?

von Michael B. (laberkopp)


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Nano schrieb:
> Wonach sollte man sich hier also orientieren?

Die erste Regel lautet: Informationskabel (Telefon und eben auch CAT) 
nie direkt unter Putz sondern immer in ein Leerrohr.

Die zweite Regel: zumindest 10cm Abstand von Stromnetzkabeln wegen 
Störungsvermeidung.

Die dritte Regel: Gefährlich ist ein Anbohren so einer Leitung zwar 
nicht, macht aber auch Ärger. Also schlauerweise nicht so legen, daß man 
reinbohrt.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Danke für deine Tipps.
Ja, Verlegung in Leerrohr war schon eingeplant.
Das mit den 10 cm Abstand ist ein guter Tipp.

Aus Regel 3 schließe ich, dass man das noch derzeit ganz individuell 
macht, jeder wie er meint. Sich da also kein fester Abstand etabliert 
hat.
Am sinnvollsten wäre dann wohl direkt 10 cm unterhalb der Decke, da 
mache ich so gut wie nie einen Nagel rein.
Es ist nur etwas viel Arbeit, weil man da oben sehr schlecht hinkommt.
Im Fußboden möchte ich aber auch nichts verlegen, weil da eventuell noch 
eine Fußbodenheizung später reinkommt.

Für die Stichleitungen das Leerohr für das Netzwerkkabel quer zum 
vertikalen Stromkabel legen sollte kein Problem sein, oder?

von Gustaf (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Die erste Regel lautet: Informationskabel (Telefon und eben auch CAT)
> nie direkt unter Putz sondern immer in ein Leerrohr.

Warum das?

von Raph (Gast)


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Gustaf schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Die erste Regel lautet: Informationskabel (Telefon und eben auch CAT)
>> nie direkt unter Putz sondern immer in ein Leerrohr.
>
> Warum das?

Scneidest du zuviel vom Kabel ab, musst du die Wand aufkloppen. Bei 
Leerrohr kannst ein paar cm nachziehen. Sowas lernt man schon in der 
Hauptschule, denke ich...

von Raph (Gast)


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Nachtrag:

Deshalb verwendet man Leerrohre:

Beitrag "Netzwerkkabel in Wand flicken / verbinden"

von Gustaf (Gast)


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Raph schrieb:
> Scneidest du zuviel vom Kabel ab, musst du die Wand aufkloppen.

Das Problem hat man bei Stromkabel auch, also kein wirkliches Argument

von test (Gast)


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Raph schrieb:
> Sowas lernt man schon in der Hauptschule, denke ich...

Also ich hatte "Informationskabel verlegen" damals nicht in der Schule.

Schon beeindruckend was die Kinder heutzutage alles in der Schule 
lernen.

von Claus M. (energy)


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Gustaf schrieb:
> Raph schrieb:
>> Scneidest du zuviel vom Kabel ab, musst du die Wand aufkloppen.
>
> Das Problem hat man bei Stromkabel auch, also kein wirkliches Argument

Naja, Stromkabel kannste problemlos verlängern. Und da hat sich in den 
letzten 50 Jahren nicht viel getan. Während eine heutige cat6 Leitung 
doch was anderes ist als klingeldraht. Evtl. will man aber auch die in 
20 Jahren gegen was anderes tauschen.

von Reinhard S. (rezz)


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Gustaf schrieb:
> Raph schrieb:
>> Scneidest du zuviel vom Kabel ab, musst du die Wand aufkloppen.
>
> Das Problem hat man bei Stromkabel auch, also kein wirkliches Argument

Doch, da filigraner als Stromkabel. Und im Rohr kann mans austauschen.

Wenn ich mich recht erinner sollen laut VDE übrigens alle 
Kommunikationsleitungen (also auch Telefonkabel und Koax) in Leerrohre, 
falls unterputz.

von Johannes S. (Gast)


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Als Begründung hatte ich gelesen das sich Standards in der 
Kommunikationstechnik schneller ändern. Aber wenn ich privat Cat6/7 
Kabel für Netzwerk lege bin ich sicher das ich und wahrscheinlich auch 
meine Kinder den gigantischen Technologiesprung nicht erleben werden. 
Mittlerweile ist doch auch vieles obsolet geworden, so viele 
verschiedene Kabel wie früher für Telefon, Audio, Sat usw. sind gar 
nicht mehr nötig.
Dazu kommt das auch immer mehr Funk eingesetzt wird. Die Pflicht Rohre 
zu Nutzen ist doch eher Preistreiberei. In Österreich ist sogar 
Vorschrift auch Stromkabel in Leerrohren zu verlegen soweit ich weiss. 
Was nur verboten gehört sind diese Schei** Stegleitungen.

von Jdhdiebdkx (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Als Begründung hatte ich gelesen das sich Standards in der
> Kommunikationstechnik schneller ändern. Aber wenn ich privat Cat6/7
> Kabel für Netzwerk lege bin ich sicher das ich und wahrscheinlich auch
> meine Kinder den gigantischen Technologiesprung nicht erleben werden.

Dann werden in ein paar Jahren LWL Standard und günstig, dann bist du 
mit deinen CAT7 schon angeschmiert. Leerrrohr macht schon Sinn.

von Johannes S. (Gast)


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LWL gibts schon seit zig Jahren, aber wieviele Endgeräte haben einen LWL 
Anschluss?

von test (Gast)


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Naja, nur weil es dann 100 GBit/s über Glasfaser gibt bedeutet es nicht 
das man seine 10GBit/s über Kupfer aufeinmal nicht mehr nutzen kann.

Und Kupfer wird auch noch schneller werden, weil es gibt genug Kunden 
die wegen fehlender Leerohre micht updaten können. Also wird auch dort 
weiterentwickelt werden, weil nen Markt da ist ;-)

Genauso wie DLAN entwickelt wurde (und auch noch weiterentwickelt wird) 
weil es Leute ohne Leerohre gab und gibt.

von Nano (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Was nur verboten gehört sind diese Schei** Stegleitungen.

Was sind die Gründe und was nimmt man stattdessen?

von Johannes S. (Gast)


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Nano schrieb:
> Was sind die Gründe und was nimmt man stattdessen?

Der Putz ist zusätzliche Isolation, wenn man das nach ein paar Jahren 
wegklopft sind die Weichmacher aus der weissen Hülle raus und bröckeln 
schon beim angucken weg. Stattdessen NYM, das ist nur mehr Arbeit weil 
da meist Schlitze gefräst werden müssen.

von MaWin (Gast)


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Gustaf schrieb:
> Michael B. schrieb:
> Die erste Regel lautet: Informationskabel (Telefon und eben auch CAT)
> nie direkt unter Putz sondern immer in ein Leerrohr.
>
> Warum das?

Vorschrift in Deutschland.

Und sinnvoll zudem (wäre auch beim Stromkabel sinnvoll, aber der 
deutsche Geiz verhindert hier das, was in Österreich Standard ist, dafür 
wird nach 50 Jahren dann gerne mal das hundertfache bezahlt (Bad neu 
Fliesrn weil Elektrokabel ersetzt...)).

von Johannes S. (Gast)


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ich glaube die Kabel sind bei einem 50 Jahre alten Bad das geringste 
Übel...

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Nano schrieb:
>
> Was ich nun gerne wissen würde, gibt es solche Regeln auch schon für Cat
> 7 Netzwerkkabel (Kupfer) bzw. deren Leerrohre?
Regel ist: Du musst in der Verlegezone aka Installationszone nach Din 
18015-3 bleiben.
Abstandsanforderungen sind im VDE Regelwerk, sollten sowas bei 6mm bei 
einem ELV-kabel zu einem LV-Kabel sein.
>
> Wonach sollte man sich hier also orientieren?
> Wurde da schon etwas allgemeingültiges definiert, eine Best Practice
> sozusagen oder kann das jeder machen wie er will?
“this is not ´nam, there are rules”
Es gelten die gängigen Normen. Die gibt es gratis in der Bücherei.
Übererfüllen darf man gerne. Wenn du aber 100 mm Abstand zwischen 
Leerrohren halten willst, dann wirst du nicht in der Installationszone 
bleiben können.

Leerrohre für LWL macht entweder Radien über die Installationszone 
hinaus, katastrofale Dämpfung oder sauteure Leiter.

viel Spass beim Schlitzen.

: Bearbeitet durch User
von Gustaf (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> ich glaube die Kabel sind bei einem 50 Jahre alten Bad das
> geringste Übel...

Nach 50 Jahren kann man das ganze Haus nur noch entkernen oder ganz 
abreißen.

Und durch lange leerrohre kriegt man auch nichts Neues durchgezogen

von MaWin (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> ich glaube die Kabel sind bei einem 50 Jahre alten Bad das
> geringste Übel...

Du würdest die Marmortafeln an der Wand, das Mosaik, den Stucco Lustro 
und die eingemauerte Badewanne rausreissen, nur um einen Schutzleiter 
nachziehen zu können, und alles mit Feinsteinzeug auf Trockenputz 
zukleistern.

Klar, wenn man keine Ahnung und keine Achtung vor Handwerkskunst hat, 
dann kommt so ein billiger Scheiss als Ersatz rein. Mein Nachbar 
'renoviert' gerade auch Mahagoni Massivholztüren gegen weissfolierte 
Spanplatte.

Merke: Früher wurde oftmals wertvoller gebaut und edler gewohnt als 
heute. Und früher meint dabei zurück bis in die Römerzeit.

von Johannes S. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du würdest die Marmortafeln an der Wand, das Mosaik, den Stucco Lustro
> und die eingemauerte Badewanne rausreissen,

Schön konstruierter Fall. Heute für die Bedürfnisse in 30 - 50 Jahren zu 
planen ohne irgendeine Wand aufzureissen ist ein sehr frommer Wunsch.
Mein Haus ist nur 30 Jahre alt und hatte schon einiges an 
Automatisierung. Trotzdem muss ich zig Kabel nachziehen damit es wieder 
modern wird wie ich es möchte. Und die ganzen Telefonleitungen und 
Koaxkabel braucht heute auch keiner mehr. Selbst die Teile die in Rohren 
verlegt wurden helfen nix weil ein CAT6 Zwillingskabel etwas dicker ist 
eine 4 adrige Telefonstrippe. Wenn man einen Neubau hat und armdicke 
Lehrrohre einplanen kann ist das schön, aber selbst da wird es schwierig 
wenn irgendein neues tolles Feature rein soll. Das wichtigste ist die 
Planung, aber auch da kann man sich tot planen.

von Reinhard S. (rezz)


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Johannes S. schrieb:
> Dazu kommt das auch immer mehr Funk eingesetzt wird.

Ja, aber wenn man neubaut sollte man drauf verzichten. Funk ist nur ne 
Nachrüstlösung oder für mobile Sachen.

Sebastian L. schrieb:
> Leerrohre für LWL macht entweder Radien über die Installationszone
> hinaus, katastrofale Dämpfung oder sauteure Leiter.

Du bist nicht auf dem aktuellen Stand. Biegeoptimierte Fasern sind 
nichts ungewöhnliches mehr.

von Raph (Gast)


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Gustaf schrieb:
> Raph schrieb:
>> Scneidest du zuviel vom Kabel ab, musst du die Wand aufkloppen.
>
> Das Problem hat man bei Stromkabel auch, also kein wirkliches Argument

Doch, natürlich! Es ist DAS Argument für Leerrohre!

von michael_ (Gast)


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Welcher Trottel schneidet bei der Montage zuviel ab?
Ist wohl kein Argument.

Und was in 20 Jahren ist?
Vor 20 Jahren hätte kein Mensch geglaubt, welche Datenraten über 80 
Jahre alte Zweidrahtleitungen heute möglich sind.

Warten wir ab.

von Nano (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Was sind die Gründe und was nimmt man stattdessen?
>
> Der Putz ist zusätzliche Isolation, wenn man das nach ein paar Jahren
> wegklopft sind die Weichmacher aus der weissen Hülle raus und bröckeln
> schon beim angucken weg. Stattdessen NYM, das ist nur mehr Arbeit weil
> da meist Schlitze gefräst werden müssen.

Danke für deine Anwort.
Meinst du mit Schlitze fräsen so etwas?
https://www.youtube.com/watch?v=Jzf596NOaf0

Also auf dem Backstein, wie bei Stegleitungen, geht nicht und dann oben 
drüber der Gipsverputz?

von Udo S. (urschmitt)


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Gustaf schrieb:
> Nach 50 Jahren kann man das ganze Haus nur noch entkernen oder ganz
> abreißen.

Du wohnst anscheinend in den USA.

von Nano (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Mein Haus ist nur 30 Jahre alt und hatte schon einiges an
> Automatisierung. Trotzdem muss ich zig Kabel nachziehen damit es wieder
> modern wird wie ich es möchte. Und die ganzen Telefonleitungen und
> Koaxkabel braucht heute auch keiner mehr. Selbst die Teile die in Rohren
> verlegt wurden helfen nix weil ein CAT6 Zwillingskabel etwas dicker ist
> eine 4 adrige Telefonstrippe.

Eine Offtopicfrage:

Bei Datenübertragungskabeln ist das klar, aber wie sieht das bei 
Stromkabeln aus?
Gibt's da einen triftigen Grund, der den Aufwand auch rechtfertigt, 
diese zu erneuern?
Bspw. ein TN-C-System auf ein TN-C-S-System umzurüsten, wäre das ein 
Grund, der so viel Aufwand rechtfertigt. Als Laie würde ich mal nein 
schätzen.
Und wenn im Haus Stegleitungen verbaut wurden, dann ist das halt so, da 
wüsste ich jetzt auch nicht, warum das ein komplettes neu verlegen 
rechtfertigen würde.

Was gibt es da noch so?

von Bauer (Gast)


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Meine zusätzlichen Praxistipps: es muss nicht immer Unterputz sein + an 
vorhandener Infrastruktur orientieren.

Falls das Heizungsrohr nicht komplett Unterputz ist, kann man 
Netzwerkkabel z.B. prima mit dort lang legen. Bei uns ist ein Großteil 
der Heizungsrohre Aufputz knapp über dem Fußboden. Darüber habe ich eine 
Sockelleiste gesetzt und eben Netzwerkkabel, teilweise auch Stromkabel, 
mit reingepackt. An anderen Stellen habe ich extra eine sehr schmale 
Sockelleiste für die Netzwerkkabel gelegt bzw. sind ja oft sowieso schon 
welche da, hinter denen man so ein Kabel noch unterbringen kann. Erspart 
einiges an Wände aufreißen. Dort wo es dann wirklich Unterputz sein 
sollte, bin ich über  maximal drei großzügige Biegungen gegangen. Vorm 
Verputzen Fotos machen, dann bohrt man später auch nicht rein.

Nebenbei ist der einzige derzeit absehbare sinnvolle Anwendungsfall für 
einen Austausch von initial verlegten CAT7 wahrscheinlich das Upgrade 
auf Glasfaser (neben dem Anwendungsfall, dass man das Kabel wegen 
Defekts austauschen will). Das ist eine ganze Nummer schmaler und daher 
sollten relativ schmale Leerrohre kein Problem darstellen.

von Kübel (Gast)


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Naja, das mit den Lehrrohren hat schon seine Berechtigung, aber ich hab 
mich bewusst dagegen entschieden. Grund: Die Strecken waren einfach zu 
lang (>20m) und hätten viele 90° Winkel. Auch wenn man die Radien groß 
hält konnte ich mir nicht vorstellen, dass man da ein (bzw 2)recht 
steife CATx-leitung nochmal durch bekommt. Zudem: Wenn man jeden Raum 
mit 2 Doppeldosen anfährt (plus SAT, was man nicht mehr unbedingt 
benötigt) kommt da einiges an lehrrohren zusammen, die man durch das 
ganze Haus legen muss. Bei unserem Haus (altbestand) wäre das jenseits 
von gut und böse gewesen.

Also ich kann gut verstehen, wenn jemand sich nicht an die Norm hält. Es 
macht halt nicht immer Sinn bzw ist praktikabel.

mfg
Kübel

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Reinhard S. schrieb:
> Und im Rohr kann mans austauschen.

Das ist bloße Theorie.

Cat7-Kabel wirst du schon nicht mehr aus dem Rohr gezogen bekommen, 
wenn's nur um zwei Ecken gelegt ist. Selbst so'n 08/15-Cat3-Kabel (also 
besserer Klingeldraht) ließ sich hier nicht mehr durchs Haus ziehen, als 
es durch Glas ersetzt werden sollte, da es halt um ein paar Ecken mehr 
liegt als wünschenswert wäre.

von Nano (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Und im Rohr kann mans austauschen.
>
> Das ist bloße Theorie.
>
> Cat7-Kabel wirst du schon nicht mehr aus dem Rohr gezogen bekommen,
> wenn's nur um zwei Ecken gelegt ist. Selbst so'n 08/15-Cat3-Kabel (also
> besserer Klingeldraht) ließ sich hier nicht mehr durchs Haus ziehen, als
> es durch Glas ersetzt werden sollte, da es halt um ein paar Ecken mehr
> liegt als wünschenswert wäre.

Deswegen macht man nach jedem Eck eine Leerdose, dann hat man innerhalb 
der Strecke mehrere Zugriffspunkte, wo man dann ein Kabel durchziehen 
kann.
So würde das zumindest ich machen.

von Michael B. (laberkopp)


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Nano schrieb:
> Gibt's da einen triftigen Grund, der den Aufwand auch rechtfertigt,
> diese zu erneuern?
> Bspw. ein TN-C-System auf ein TN-C-S-System umzurüsten, wäre das ein
> Grund, der so viel Aufwand rechtfertigt. Als Laie würde ich mal nein
> schätzen.

Dachten sich die Leute 1960 auch nicht, als noch ohne Schutzleiter 
verlegt wurde.
Merke: In 100 Jahren gibt es immer einen Grund mit dem du vorher nicht 
gerechnet hast.

> Und wenn im Haus Stegleitungen verbaut wurden, dann ist das halt so, da
> wüsste ich jetzt auch nicht, warum das ein komplettes neu verlegen
> rechtfertigen würde.

Beispielsweise wenn ständig der FI rausfliegt weil irgendwo in der Wand 
ein Isolationsfehler vorliegt,

von Michael B. (laberkopp)


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Nano schrieb:
> Deswegen macht man nach jedem Eck eine Leerdose, dann hat man innerhalb
> der Strecke mehrere Zugriffspunkte, wo man dann ein Kabel durchziehen
> kann. So würde das zumindest ich machen.

Auch elegant in Häusern noch mit Keller: Von jeder Montagestelle ein 
Leerrohr senkrecht nach unten, in de Keller, und dort offen verlegen.
So sollte man auch Heizungsrohre und Wasser/Abwasser verlegen.

: Bearbeitet durch User
von Joppi (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Die erste Regel lautet: Informationskabel (Telefon und eben auch CAT)
> nie direkt unter Putz sondern immer in ein Leerrohr.

Nagelst du das Leerrohr bei einer 11er tragenden Backsteinwand dann 
Aufputz?
--> DIN EN 1996-1-1

Gruß
Joppi

von Michael B. (laberkopp)


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Joppi schrieb:
> Nagelst du das Leerrohr bei einer 11er tragenden Backsteinwand dann
> Aufputz?

Da lege ich sie senkrecht. Es gibt sie auch in eckig, als Kabelkanal, 
und in Fussbodenleisten.

Da hier Unkenntnis vorherrscht:

DIN 18015-1

https://www.elektropraktiker.de/ep-2009-12-942-942.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=8901&hash=f6eb4763902bb3e521f54cc0b6f2e177

"Telekommunikationsanlagen. Die Kabel und
Leitungen für Telekommunikationsanlagen
sind wie bei Empfangs- und Verteilanlagen
auswechselbar zu verlegen."

Punkt.

Ja, Ethernet steht nicht drin, war damals nicht explizit, aber ist auch 
eine Form der Telekommunikation, zumal heute VoIP gilt.

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