Man kann FIs in Serie schalten. Hier steht für solche Fälle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter#Selektivit%C3%A4t dass "Der nachgeschaltete Fehlerstrom-Schutzschalter [...] gegenüber dem vorgeschalteten Fehlerstrom-Schutzschalter keine höhere Sensitivität (Erfassung nach Fehlerstromform) besitzen [darf]." Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht unmittelbar. Ich bin scheinbar nicht der einzige, es wurde hier auch schon mal diskutiert: Beitrag "FI in Reihe Typ A/B" ich muss aber gestehen, daraus werde ich noch nicht schlau. Könnte mir jemand vielleicht für ein Beispiel erklären, was passieren würde: Angenommen man hat ein FI Typ A, 30 mA und schaltet ein FI Typ B, 10 mA nach. Was würde nun im Fehlerfall passieren?
Bei einem Fehler mit mehr als 30 mA lösen beide sofort aus, also bringt der zweite nichts. Der Unterschied nur, dass nach einem Fehler mehr FI wieder eingeschatltet werden müssen. Selektivität heißt auch, dass der vorgeschaltete verzögert auslöst.
Aber das wäre das gewünschte (selektive) Verhalten. Bei nur 10 mA Fehlerstrom löst nur der unterste in der Kette aus. Dies scheint aber nach Wikipedia so nicht zu sein bzw. es scheint da subtile Probleme zu geben.
Man baut dann, wenn man die Leitung zum FI in der Unterverhaltung ebenfalls schützen muss. Bspw. TT-System, da hat der erste selektive FI 0,3A Nennfehlerstrom und der in der Unterverteilung meinetwegen 30mA.
Soweit so klar. Nur steht da: "Ein Fehlerstrom-Schutzschalter vom Typ B darf beispielsweise nicht einem vom Typ A nachgeschaltet werden." Und dies erschließt sich mir nicht. Typ B besitzt im Vergleich zu Typ A zusätzlichen Schutz gegen Gleichstromfehler. Es muss also irgendeinen technischen Grund geben dafür.
Ich kann dir deine Frage nicht sicher beantworten, aber folgendes zusammenreimen: - Du wirst keinen allstromsensitiven FI einbauen, wenn du keinen Grund dazu hast. Du rechnest also mit Gleichstromfehlern. - Im Thread aus deinem ersten Beitrag schreibt A-Freak, dass dir ein kleiner Gleichstromfehler den übergeordneten A-FI lahmlegen kann. Ich nehme also an, dass es sich eher um ein organisatorisches Thema handelt. Es gibt wohl Konstellationen, wo das funktioniert (A-FI viel weniger empfindlich als B-FI, oder B-FI gar nicht notwendig). Aber das alles zu regeln und dann auch noch in der Praxis darauf zu achten ist wohl komplexer, als es einfach nicht so zu machen.
Jan H. schrieb: > Im Thread aus deinem ersten Beitrag schreibt A-Freak, dass dir ein > kleiner Gleichstromfehler den übergeordneten A-FI lahmlegen kann. Was ein Grund wäre generell keine Typ A FIs zu verbauen (oder nur als letzten FI vor den Verbrauchern), da ein nachgeschalteter Typ B FI an diesem Umstand nichts ändert...
Heureka! Die Ausführungen zu dem Bild auf Wikipedia unterschlagen eine wichtige Bedingung: Man geht davon aus, dass in -einem- Stromkreis Gleichstromfehler auftreten können, weil dort Geräte angeschlossen sind, bei denen solche Fehler plausibel sind. In den anderen Stromkreise hingegen seien solche Gleichstromfehler nicht(!) plausibel. Dann passiert folgendes: Typ A FIs verlieren durch Gleichströme ihre Funktion. Sichert ein solcher Typ A FI mehrere Stromkreise, dann darf man den Stromkreis in dem Gleichstromfehler auftreten können, nicht über diesen FI leiten, selbst wenn man diesen Stromkreis zusätzlich mit einem Typ B FI sichert. Denn schleichende Gleichstromfehler, die noch unterhalb der Auslöseschwelle des Typ B FIs liegen, würden dazu führen, dass der Typ A FI nicht mehr funktioniert und somit die anderen(!) Stromkreise über keinen FI Schutz mehr verfügen. Gedanklich war ich davon ausgegangen, dass in allen Stromkreisen mit Gleichstromfehlern gerechnet werden muss.
Graf Zahl schrieb: > Gedanklich war ich davon ausgegangen, dass in allen Stromkreisen mit > Gleichstromfehlern gerechnet werden muss. Naja, Jain... Es gibt Geräte mit Umrichtern wie ganz moderne Waschmaschinen z.B. da treten die Gleichfehlerströme auf, wenn im Gerät ein defekt vorliegt. Der klassische FI hat einen Summenstromwandler zur Fehlerstromerkennung, wenn der zuviel Gleichstrom bekommt, dann sättigt dieser den Wandler, sodass der dann nicht arbeitet. Derzeit sind FI die allstromsensitiv sind halt noch recht teuer, so dass oft und viel noch die klassischen Typen eingebaut werden. Pulsierende Gleichströme bis zu einer gewissen Frequenz können die klassischen Typen verarbeiten.
Graf Zahl schrieb: > Heureka! ja manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Grundsätzlich kannste heute in fast 90% der Fälle einen FI TYP B einsetzen. Der Grund ist ziemlich simpel einfache Netzteil sind heute auch Schaltnetzteile z.B. Schmartsphones. In der DIN-VDE für FI wird dazu sogar geraten nur noch dies zu verbauen aber dann kommt genau folgendes Sven L. schrieb: > Derzeit sind FI die allstromsensitiv sind halt noch recht teuer, zum tragen. Hab mir mal die Frage gestellt warum man dann nicht den Einbau von nur TYP B fordert und alle anderen zulässig sind aber eigentlich ja nicht mehr ? Zumal würde es TYP B in Masse geben würde der Preis drastischst sinken.
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