Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unbekannter Phasen Steuerungs IC Identifizierung


von Gerhard O. (gerhard_)



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Moin,

Ich erstand mir vor kurzem ein chinesisch hergestelltes 
Rollenschneidegerät für das Präzision Schneiden von Papiermaterial und 
baute dazu die Original Schneidevorrichtung von Druckbasis auf 
Rollen-Messerschneiden um weil sie im Original nicht gut für mich 
arbeitete. Sie verwendet nun ein 45mm sehr scharfes Rollenmesser gegen 
eine Nylatron Rollen Unterlage. Das ist alles in Ordnung und die 
Maschine erfüllt ihren Zweck nun gut. Auch die Papier Führungen wurden 
entsprechend modifiziert. Diese Maschine ist schon lange nicht mehr 
offiziell im Handel und Ersatz gibt es nicht in der Preisklasse. Soweit 
zum Hintergrund meines Anliegens.

Da mir diese Maschine wichtig ist, habe ich sie mir gleich von innen 
angeschaut und gleich den Schaltplan der Elektronik und Verdrahtung 
heraus gezeichnet. Da fiel mir dann gleich auf, daß der 
Phasenkontroll-IC keine Typenbezeichnung aufweist bzw. entfernt wurde. 
Sollte der IC ausfallen müßte ich wahrscheinlich eine neue Schaltung 
selber entwerfen oder adoptieren. Soweit ist das natürlich kein Problem. 
Aber es ist doch besser das Original reparieren zu können.

Eine anfängliche Recherche brachte bis jetzt nicht zu viel Naheliegendes 
ans Licht. Ein Temic U208B oder U2008 ist es auf alle Fälle nicht wie 
man anhand meines Schaltbildes ersehen kann. Auch andere ICs passen 
nicht zur Beschaltung. Der Motor ist ein 6-10W Permanent Magnet (PM) Typ 
mit 90VDC Nennspannung. Leerlaufstromaufnahme ist ca. 60mA.

Meine Frage an Euch ist, welche Hersteller, ICs kommen hier 
möglicherweise noch in Frage und erinnert die Beschaltung zufaellig an 
einen Euch  bekannten IC. Ich nehme noch an, daß der IC nicht 
chinesischen Ursprungs ist, was natuerlich andrerseits sehr gut möglich 
ist. Dann würde die Suche wahrscheinlich noch interessanter machen:-)

Wie gut funktionieren eigentlich einfache TRIAC Dimmerschaltungen zur 
Drehzahlreglung eines kleinen PMDC Motors? Ich habe da nicht wirklich 
Erfahrung weil ich mich noch nie in diese Richtung befassen musste.

Es ist enttäuschend, daß der Hersteller es für richtig Befund, so etwas 
einfaches IP-mässig möglicherweise beschützen denken zu müssen.

Im Anhang sind die heraus gezeichneten Schaltbild Unterlagen.

Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus.

Gruß,
Gerhard

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Irgendwie kann ich nicht weiterhelfen,
ich kann nur sagen, welche DIP8 TRIAC Controller es NICHT sind
TDA1024
U2100B
U2008B
T2117
U217B
OM1654

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin schrieb:
> Irgendwie kann ich nicht weiterhelfen,
> ich kann nur sagen, welche DIP8 TRIAC Controller es NICHT sind
> TDA1024
> U2100B
> U2008B
> T2117
> U217B
> OM1654

Trotzdem Danke!

Ich vergaß zu erwähnen, daß der besagte Controller übrigens im SO8 
Gehäuse sitzt.

Es wird mehr und mehr wahrscheinlich, daß der Controller ein rein 
chinesisches Design darstellt. Das erschwert einen späteren notwendigen 
Ersatz.

Naja, im Notfall müßte ich halt eine Schaltung mit den erhältlichen 
Typen aufbauen. So kompliziert ist das ja nicht. Platz ist drinnen genug 
da.

Ich hätte mir nur vorsorglich einen Ersatz bestellt.

Ohne diesen IC ist das Gerät im Fehlerfall deshalb normalerweise ein 
Entsorgungskandidat. Den Rest könnte man mit einfachen Mitteln ersetzen.

: Bearbeitet durch User
von Stephan (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> hne diesen IC ist das Gerät im Fehlerfall deshalb normalerweise ein
> Entsorgungskandidat. Den Rest könnte man mit einfachen Mitteln ersetzen.

Und den IC auch. Gerhard Du hast doch hier schon Schaltungen für 
Netzteile veröffentlich. Das sollte doch für Dich kein Problem sein. Ein 
Dimmer ist kein Hexenwerk.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Stephan schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> hne diesen IC ist das Gerät im Fehlerfall deshalb normalerweise ein
>> Entsorgungskandidat. Den Rest könnte man mit einfachen Mitteln ersetzen.
>
> Und den IC auch. Gerhard Du hast doch hier schon Schaltungen für
> Netzteile veröffentlich. Das sollte doch für Dich kein Problem sein. Ein
> Dimmer ist kein Hexenwerk.

JA. Hast recht. Das war nur ein rhetorischer Kommentar. Ich würde mir 
wahrscheinlich was neues mit dem U2008B oder U208B bauen. Vielleicht 
würde auch ein DIAC TRIAC Treiber zufriedenstellend arbeiten. Aber in 
der Richtung habe ich noch nie was gemacht. Ich baute früher mal TRIAC 
Steuerungen mit Unijunction Transistor und Trafo isolierter GATE 
Triggerung. Aber das ist schon ewig lange her.

Meine Absicht war nur, mir rechtzeitig einen Ersatz für das unbekannte 
IC zu erstehen, so daß mir im Reparaturfall keine kritischen 
Bestandteile fehlen.

Ich werde den Fall zu den Aktien legen:-)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Stephan schrieb:

> Ein Dimmer ist kein Hexenwerk.

Wenn er am Ausgang eine konstante Gleichspannung von höchstens
90VDC liefern soll, ist er nicht mehr ganz so trivial. Vielleicht
sollte man heutzutage eher ein einstellbares Schaltnetzteil
verwenden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald W. schrieb:
> Stephan schrieb:
>
>> Ein Dimmer ist kein Hexenwerk.
>
> Wenn er am Ausgang eine konstante Gleichspannung von höchstens
> 90VDC liefern soll, ist er nicht mehr ganz so trivial. Vielleicht
> sollte man heutzutage eher ein einstellbares Schaltnetzteil
> verwenden.

Das wäre auch zu erwägen. Müßte eigentlich mit PWM ganz gut 
funktionieren.
Im Original Design war die TRIAC Lösung eher eine Kostenfrage für den 
Hersteller.

Da der Motor eine typisch chinesische Konstruktion hat, könnte man man 
ihn auch mit einen passenden vergleichbaren Niedervoltmotor ersetzen und 
mit einem SMPS + OTS PWM Modul betreiben. Ist halt Overkill. Die 
Original TRIAC Schaltung macht es ganz gut und ist ausreichend.

Mir kommt es hauptsächlich auf die Funktion und Präzision der Mechanik 
an. Und die ist definitiv ausreichend. Den Rest kann ich mir notfalls 
selber umbauen.

Papier auf +0 und -0.1mm Toleranz zu schneiden ist gar nicht so einfach. 
Da muss man mit sehr genauen Führungen arbeiten. Auch das Aufwickeln 
muss optimiert werden.

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich würde mir
> wahrscheinlich was neues mit dem U2008B oder U208B bauen.

Bitte vorher die Verfügbarkeit prüfen. U2008 ist vor Jahren durch Atmel 
abgekündigt worden, der andere vermutlich auch.

Beitrag #5895484 wurde vom Autor gelöscht.
von Gerhard O. (gerhard_)


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Joerg L. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich würde mir
>> wahrscheinlich was neues mit dem U2008B oder U208B bauen.
>
> Bitte vorher die Verfügbarkeit prüfen. U2008 ist vor Jahren durch Atmel
> abgekündigt worden, der andere vermutlich auch.

Danke für die Warnung. Ich habe für eine Alternative noch nicht
ernsthaft recherchiert. Notfalls mache ich es mit einem DIAC Design.

von MaWin (Gast)


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Ich hätte als TRIAC Controller noch IES5521 und OM1895 in SO8 gefunden, 
aber auch andere Anschlussbelegung.

von Michael B. (laberkopp)


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Joerg L. schrieb:
> Bitte vorher die Verfügbarkeit prüfen. U2008 ist vor Jahren durch Atmel
> abgekündigt worden

Na ja, Atmel ist jetzt durch Microchip abgekündigt worden...

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin schrieb:
> Ich hätte als TRIAC Controller noch IES5521 und OM1895 in SO8
> gefunden,
> aber auch andere Anschlussbelegung.

Danke. Es sieht schon danahe aus, daß der Controller ein rein 
chinesisches Design darstellt. Ist für uns schwer zu identifizieren. Es 
gibt nicht die geringste nutzbare Markierung als Anhaltspunkt.

Ich denke, ich werde das Problem zu den Aktien legen müssen. Falls ich 
etwas Neues bauen müsste, wäre das im Fall der Fälle auch OK.

Die U2008B von Tfk gibt es in der Bucht noch günstig. Man weiß halt nur 
nicht ob das dann Fälschungen sind.

Schade, daß der Hersteller die Reparatur nicht wünscht. Abgesehen davon 
gibt es solche Maschinen schon einige Zeit nicht mehr. Man ist ja auf 
Reparatur angewiesen.

Zum Glück ist das noch recht einfache Elektronik.

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Schade, daß der Hersteller die Reparatur nicht wünscht.

Er erwartet nur, daß Leute mit ausreichender Fachkenntnis die Reparatur 
durchführen. In China kennt den Chip wohl jeder weil billig und daher 
gerne verbaut. Wenn Ausländer den nicht erkennen, weil ihre 
Suchmaschinen die Datenblätter mit chinesischen Schriftzeichen nicht 
finden, und ihre eigener Schrott a la TDA1023 hoffnungslos veraltet und 
obsolet ist, kann man das doch nicht den Chinesen anlasten.

Der Ansatz, daß man nach dem Kauf erst mal guckt was in einem Gerät drin 
ist um es reparieren zu können, finde ich bei meinem Laptop, PC, 
Fernseher, Armbandur, Handy, selbst GPS-Maus oder OBD2-Bluetooth-Adapter 
aber übertrieben. Die könnte ich nicht mal reparieren wenn ich die Chips 
da hätte. Wo soll denn da die Grenze sein, etwa beim Akkulader ? Auch 
dem Akkulader mit LCD Display ? Auch dem Akkulader mit WiFi ?

Ist doch Quatsch.

Beim Auto kann man auch nicht mehr drauf achten daß sie reparabel sind, 
weil alles was man heute kaufen kann, von quasi allen Herstellern, 
absichtlich reparaturverhindernd verdongelt ist. Die Methode ging schon 
los, als versteckte Plastikrastnasen einen Auseinanderbau verhinderten 
weil die abgebrochenen dann keine Befestigung mehr erlauben (mein Volvo 
hatte dann saubere Kreuzschlitzschrauben in den Türseitenpaneelen, mein 
jetziger hat die auch schon als Ersatz von irgendwelchen 
Plastikschniepeln). Der letzte, an dem alle Schrauben offen lagen, war 
wohl der Jeep Grand Cherokee XJ (ein auch ansonsten äusserst geiles 
Fahrzeug).

All so was kann man nicht mher kaufen, ein Auto muss nur noch die 
Leasing-Zeit überleben, weil der Käufer so dumm ist sich jeden Schrott 
zu aberwitzigen Preisen andrehen zu lassen, Hauptsache die Werbung war 
laut genug.

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Schade, daß der Hersteller die Reparatur nicht wünscht.
>
> Er erwartet nur, daß Leute mit ausreichender Fachkenntnis die Reparatur
> durchführen. In China kennt den Chip wohl jeder weil billig und daher
> gerne verbaut. Wenn Ausländer den nicht erkennen, weil ihre
> Suchmaschinen die Datenblätter mit chinesischen Schriftzeichen nicht
> finden, und ihre eigener Schrott a la TDA1023 hoffnungslos veraltet und
> obsolet ist, kann man das doch nicht den Chinesen anlasten.
Naja. Ich laste es ihnen schon an, die chip Markierungen abzumachen, so 
daß man nicht einmal den Hersteller identifizieren kann. Das habe ich 
übrigens auch bei einer 24V/30A PWM Motorsteuerung aus der Bucht 
bemerkt. Da waren auch die Markierungen abgeschliffen. Also ist 
Reparatur nicht erwünscht und wird durch Entfernung der Markierungen 
hinsichtlich eines kritischen Bestandteils schlechthin sabotiert.
>
> Der Ansatz, daß man nach dem Kauf erst mal guckt was in einem Gerät drin
> ist um es reparieren zu können, finde ich bei meinem Laptop, PC,
> Fernseher, Armbandur, Handy, selbst GPS-Maus oder OBD2-Bluetooth-Adapter
> aber übertrieben. Die könnte ich nicht mal reparieren wenn ich die Chips
> da hätte. Wo soll denn da die Grenze sein, etwa beim Akkulader ? Auch
> dem Akkulader mit LCD Display ? Auch dem Akkulader mit WiFi ?
>
> Ist doch Quatsch.
Naja. Erstens ist es ein sehr einfaches Gerät. Zweitens ist mir die 
Funktion des Gerätes wichtig weil ich mir keinen hergestellten Ersatz 
für einen vernünftigen Preis leisten kann weil industrielle Geräte 
dieser Art viele tausende kosten würden. So ist (garantierte) Reparatur 
Möglichkeit für mich von Bedeutung. Für mich ist das ja eine (wichtige) 
Hobby Anwendung.

Versteh mich nicht falsch, wenn der IC tatsächlich schadhaft werden 
sollte, dann werde ich mir durch Umbau der Schaltung schon zu helfen 
wissen. Da die U2008B in der Bucht noch sehr leicht erhältlich sind, 
werde ich mir ein paar bestellen. Oder hättest Du erfahrungsmäßig 
Bedenken gegen gerade diesen Typ?

Es liegt mir sehr daran die Funktion des Gerätes, so lange es möglich 
ist, zu erhalten, da wie schon erwähnt die Produktion weltweit 
eingestellt wurde und ähnliche Produkte für mich nicht richtig 
funktionieren würde.

>
> Beim Auto kann man auch nicht mehr drauf achten daß sie reparabel sind,
> weil alles was man heute kaufen kann, von quasi allen Herstellern,
> absichtlich reparaturverhindernd verdongelt ist. Die Methode ging schon
> los, als versteckte Plastikrastnasen einen Auseinanderbau verhinderten
> weil die abgebrochenen dann keine Befestigung mehr erlauben (mein Volvo
> hatte dann saubere Kreuzschlitzschrauben in den Türseitenpaneelen, mein
> jetziger hat die auch schon als Ersatz von irgendwelchen
> Plastikschniepeln). Der letzte, an dem alle Schrauben offen lagen, war
> wohl der Jeep Grand Cherokee XJ (ein auch ansonsten äusserst geiles
> Fahrzeug).
Darüber habe ich mich auch schon geärgert. Da ist es am besten schon 
vorher Ersatz zu besorgen und bei der Entfenung der Befestigungen darauf 
zu achten, daß die Panel Befestigung herum nicht ausbricht.
>
> All so was kann man nicht mher kaufen, ein Auto muss nur noch die
> Leasing-Zeit überleben, weil der Käufer so dumm ist sich jeden Schrott
> zu aberwitzigen Preisen andrehen zu lassen, Hauptsache die Werbung war
> laut genug.
Ja. Das ist der Zeitgeist unserer Epoche. Leider. Es würde mich 
interessieren wie viele Fahrzeuge verdongelt sind. Ich will hoffen, daß 
das hauptsächlich nur bei den High-End Fahrzeugen der Fall ist.

Deshalb will ich meinen 2006er Japaner solange fahren wie es 
wirtschaftlich Sinn hat. Ich kann mich mit der Predominanz von Internet 
Funktionen und die Anbindung der neuen Generation Fahrzeuge 
funktechnisch mit dem Hersteller (Connected Vehicle) nicht so richtig 
befreunden.

Als einzelnes Beispiel wie imperfekt die Funktionalität der neuen 
Fahrzeuge im Grunde genommen ist, ist USB MP3 Abspielbarkeit. Ich höre 
mir langen Aufofahrten gerne Audio Books oder Hörapuele an. Die 
wenigsten neuen Fahrzeuge die ich bis jetzt testen konnte, merken sich 
die Stelle beim Abschalten des Fahrzeugs und machen beim 
Wiedereinschalten des Fahrzeugs an der richtigen Stelle weiter. Aber man 
legt ja mehr Wert auf Smartphone Integration und Internetverbundenheit.

Hier liegt das Problem bei den neuen Fahrzeugen: Da der Autoradioteil 
mit Fahrzeugfunktionen vollkommen integriert ist, kann ich mir nicht 
mehr zum Beispiel durch Austausch des Radios behelfen und bin 
diesbezüglich total von der Gnade oder Ungnade des Herstellers abhängig, 
daß er die Funktion des MP3 ausreichend komplett implementiert hat. Es 
ist also schon so weit, daß die Wahl des Fahrzeugs eminent von diesem 
Gesichtspunkt beeinflußt wird.
Aber man läßt uns ja nicht mehr die Wahl welches Autoradio man wirklich 
haben möchte und muß das verwenden was man zwangsweise vorgesetzt 
bekommt. Und ein externes MP3 Gerät ist bei der Fahrt nicht wirklich 
fahrzeugführungsmäßig sicher bedienbar. Mein Alpine Media Radio, ist in 
der Hinsicht vollkommen integriert und die Befienung am Autoradio 
möglich.

Es ist schade, daß man heutzutage so versessen ist Fahrzeuge mit IT 
Funktionen und anderen High-Tech Funktionen vollzupropfen. Was mich 
betrifft wäre ich mit Fahrzeugtechnik z.B. a la 2006 durchaus zufrieden. 
Das neue Zeugs ist vielleicht der heutigen Zeit angemessen, aber ich 
könnte auch ohne damit leben. Die ganze Internet Angebundenheit empfinde 
ich nicht unbedingt als Vorteil.

Man sollte auch nie vergessen, daß Reparatur aller dieser High-Tech 
Funktion nach Ablauf der Garantiezeit teuer auf Lasten des Kunden geht. 
Bei meinem Japaner würde sogar das simple Autoradio $1200 kosten. (Nur 
interessehalber).

Technischer Fortschritt bei Fahrzeugen ist gut und schön solange die 
Betriebskosten fair sind. Aber gerade in der Hinsicht erlaubt sich die 
Fahrzeugsgeschäftswelt zu viel. Die Ersatzteilkosten sind maßlos 
aufgeblasen - und wir lassen es uns gefallen.

Ich will kein Querkopf sein. Aber ist es wirklich notwendig die 
Komplexität vieler Produkte, und speziell bei der Fahrzeugtechnik, so 
auf die Spitze zu treiben? Man bekommt heutzutage wirklich den Einsruck 
"Wir tun es weil wir können!" Und nicht weil wirklich ein signifikanter 
Vorteil vorhanden ist. Und der Erhalt aller diesen High-Tech Funktion 
geht später voll auf Lasten des Fahrzeugeigentümers. Man versucht 
krampfhaft alles zu automatisieren, das man eigentlich immer noch auch 
dem Fahrzeugführer überlassen könnte. Die ganzen neuen 
Sicherheitsfunktionen - Auch über deren Sinn oder Unsinn könnte man sich 
streiten. Wenn wir wirklich darauf schauen würden kompetente Fahrer zu 
trainieren wären viele der neuen Systeme nicht wirklich angebracht. Muß 
denn sogar die Parkbremse wirklich elektrisch sein? Bei Handschaltung 
ist mir die Handparkbremse tausend mal lieber.

Naja, lassen wir das. Ich kann mir schon jetzt das Geheule vieler 
Befürworter vorstellen die belegen wollen wie wichtig geade dieser 
technische Fortschritt im Fahrzeugsektor wäre. Ist trotzdem 
Ansichtssache. Und ich bin eben anderer Ansicht. Und niemand soll 
glauben, daß das technisch total reglementierte und begrenzte Fahren in 
der Zukunft so viel Freude machen würde und es keine individuelle 
Fahrfreiheit mehr gibt. Aber man weiß es ja so viel besser warum das 
alles so notwendig ist.

Ich fahre öfters zur Westküste. Das sind ca. 1200km auf meiner gewählten 
Route. Die totalen entgegenkommenden Fahrzeuge sind oft unter 100-200 
Fahrzeuge.

Vielleicht ist das Fahren in D so viel anspruchsvoller. In Canada z.B. 
ist die Unfallstatistik mit 4.8 getöteten Menschen per Billiarde 
gefahrene km. Deshalb erscheint mir die Einführung aller diesen Systeme 
(zumindest bei uns) nicht unbedingt gerechtfertigt und erhöht die 
Anschaffungs- und Reparaturkosten nur unnötig. Ich glaube auch nicht, 
daß irgendein existierendes System in der Lage wäre einen 
Frontalzustammenstoß beim Überholen zu verhindern. Es wäre sogar besser 
nicht einzugreifen um vielleicht noch ausweichen zu können.

Und gerade weil der moderne elektronische Fortschritt so kurzlebig ist, 
wird deshalb langfristig sowieso nur noch Schrott erzeugt. Es wir in der 
Zukunft wahrscheinlich kaum noch funktionsfähige Antike Autos geben. 
Zumindest nicht mehr IT mäßig anbindbar. Wir haben es wirklich 
weitgebracht. Wer wird in fünfzig Jahre irgendein innovatives Fahrzeug 
der Gegenwart bewundern wollen. Ein Tesla vielleicht als Einziges?

Ich lege eben keinen Wert Ein Fahrzeug zu kaufen das mir nicht wirklich 
gehört und vom Hersteller aktiv "bespitzelt" wird. Ich lege eben keinen 
Wert auf alle neuen Systeme die mit traditioneller Fahrzeugfürung und 
Betrieb wenig zu tun haben. Da ich daran sowieso keinen Anteil haben 
kann, ist es besser, mich finanziell nicht mit dem Unterhalt solcher 
"unnützen" Systeme zu belasten. Da ich in meinem Leben nicht mit den 
neuesten Innovationen groß wurde besteht auch kein Grund es zu 
vermissen.

Auch eFahrzeuge haben im "Big Picture" ihre Probleme und sind kein 
Panacea und können deshalb kaum mehr als eine Zwischenlösung Sein. Ohne 
Kernfusion haben auch eFahrzeuge langfristig wenig Sinn. Man sollte viel 
mehr Ressourcen in die Kommerzialisierung der Kernfusion investieren. 
(In den USA wird jährlich zehnmal so viel Geld für Petmaniküre 
ausgegeben wie für die Kernfusion Forschung). Nur dann hätte 
großangelegte eTechnik wirkiich Sinn.

Wenn D bald wirklich komplett auf eFahrzeugtechnik umstellen will, dann 
wird es bestimmt auf der Erzeugerseite vielleicht "Überraschungen" geben 
und anfangen alte AKW aus der Vermottung zu nehmen und viele neue AKWs 
bauen. Mit Wind und Solar läßt sich das nicht wirklich betreiben.

Ojeh, da ist mir wieder einmal die Feder entwichen...

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gerhard O. schrieb:
> Das habe ich
> übrigens auch bei einer 24V/30A PWM Motorsteuerung aus der Bucht
> bemerkt. Da waren auch die Markierungen abgeschliffen.

Gut, da weiss man aber, das es ein 555 ist :-). Vor allem, wenn er 8 
Pins hat und zwei Dioden zum Stellpoti gehen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Matthias S. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das habe ich
>> übrigens auch bei einer 24V/30A PWM Motorsteuerung aus der Bucht
>> bemerkt. Da waren auch die Markierungen abgeschliffen.
>
> Gut, da weiss man aber, das es ein 555 ist :-). Vor allem, wenn er 8
> Pins hat und zwei Dioden zum Stellpoti gehen.

Ah. Danke. Daran hätte ich erstmal gar nicht gedacht. Um einen 555 wird 
es sich allerdings beim TRIAC Controller leider bestimmt nicht handeln, 
fürchte ich...

von Josef M. (josef_m223)


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Hallo,
hab das gleiche Problem :-|
vom Pinout ist das mit größter Wahrscheinlichkeit ein uController, 
könnte einer aus der PIC (PIC1xFxxx)oder AVR (ATtinyxxx) Familie sein 
(ist ja mittlerweile alles Microchip ;-) ). Das Problem ist, dass ein 
Austausch nix hilft, wenn man die Firmware zum Programmieren nicht hat - 
werd mal drüber nachdenken, ob sich der Aufwand lohnt, die FW selbst zu 
schreiben...
oder alternativ bei einem funktionierenden Gerät die FW aus dem uC 
auslesen, allerdings ist fraglich, ob der uC nicht lesegeschützt ist...
Wen es interessiert, anbei der herausgezeichnete Schaltplan eines 
Parkside Gartenhäckslers PMH 2400 A1. Platine ist bei der deutschen 
Parkside Servicevertretung nicht zu bekommen (über den uC bzw. FW haben 
die nur gelacht :-| )

von Michael B. (laberkopp)


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Josef M. schrieb:
> anbei der herausgezeichnete Schaltplan eines
> Parkside Gartenhäckslers PMH 2400 A1

Ein Poti zum Einstellen des Phasenwinkels hat er nicht ?

Achte bei Motoren immer drauf, daß der Motor mit einem 55-100us kurzen 
Zündimpuls nicht unbedingt zündet, wenn gerade die Kohlen keinen Kontakt 
haben, dann sollte man nach 500us nachtriggern.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das mit dem µC ist ziemlich wahrscheinlich, das habe ich bereits bei 
einer ähnlichen Steuerung gesehen.

von Stephan D. (50plus)


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von Uli S. (uli12us)


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Es gibt doch recht günstig einstellbare gleichspannungsregler die bis 
irgendwo um die 100V einstellbar sind. Die könnte man mit nem 
zusätzlichen Reihenwiderstand auf die maximal 90V begrenzen. Dasselbe 
gilt natürlich auch für Dimmer, denen man nen Gleichrichter 
nachschaltet. Da müsste man den Poti halt mal auf die gewünschte 
Spannung stellen, das Verhältnis nachmessen und dann modifizieren.

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