Hallo zusammen, ich würde gerne ein Mikrocontroller-Board anschaffen und bin da noch unschlüssig. Mittelfristig sollen auf jeden Fall Projekte bearbeitet werden, bei denen Sensoren (auch analog) eingelesen werden und auch Aktoren wie Motoren angesteuert werden. Ich werde daher auf jeden Fall AD-Wandler benötigen, evtl. benötige ich auch analoge Ausgangsspannungen (DA-Wandler). Da ich nicht so die uC-Erfahrung habe, ist die Frage, welches Equipment man sich da am besten anschafft. Es soll auf jeden Fall die genannten Szenarien abdecken können und kann dann auch 500 € oder so kosten, wenn es wirklich flexibel einsetzbar ist. Ich habe mir mal den Raspberry PI angeschaut, und der hat ja riesen Leistung, allerdings nur digitiale IO. Wobei es da wohl auch zum Nachrüsten AD und DA-Wandler gibt. Das Teil wäre auch schon günstig. Wäre das was für meine Anforderungen? Das Teil scheint ja ein Desktop-PC Ersatz zu sein - kann man da auch wirklich uC-Programmierung auf unterster Hardwareebene mit machen und hätte dann auch die angegebene Leistung zur Verfügung (> 1 GHz, 4 GB RAM, etc.). Kommt evtl. ein Signalverarbeitungsboard (z.B. von TI) in Frage? Wenn ihr ne Idee habt, schaue ich mir das gerne an. Bin, was uC anbelangt, noch relativ unbedarft. Gruß Markus
Ohne Vorwissen würde ich immer Arduino empfehlen, z.B. einen Arduino Uno. Gerne auch als Klon aus China für ein paar Euro. Riesen Community und viele Tutorials, das ist als Anfänger viel wert. Auf einen RasPi wird immer ein Betriebsystem laufen, der Hardwareebene kommt man dabei nicht nahe. Falls du Netwerk (WLAN/Ethernet/Mobilfunk) brauchst, gibt es dafür auch Arduino Ableger. Mit einem normalen Arduino hast du fürs erste ausreichend Digitale Ein/Ausgänge, 6 Analoge Eingänge und die wichtigsten seriellen Schnittstellen wie SPI, und I2C. Analoge Ausgänge, insb. für Motoren, werden überlichweise als PWM realisiert. DA-Wandler sind für Motoren nicht zu gebrauchen.
mukel schrieb: > Ohne Vorwissen würde ich immer Arduino empfehlen, z.B. einen Arduino > Uno. Genau. Dazu ein passendes Starterkit, e.g.: https://www.amazon.de/Elegoo-Vollst%C3%A4ndige-Ultimate-Tutorial-Mikrocontroller/dp/B01IHCCKKK/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=arduino+starter&qid=1564657783&s=gateway&smid=AZF7WYXU5ZANW&sr=8-3 leo
Markus schrieb: > Das Teil scheint ja ein Desktop-PC > Ersatz zu sein - kann man da auch wirklich uC-Programmierung auf > unterster Hardwareebene mit machen Ja, Nein. Nimm da besser MCs der 8Bit-Klasse, z.B. AVRs. Da braucht es keine Konfigurations-Marathons und 10Bit-ADCs bzw. PWM als analoge Ausgänge sind mit drauf. Außerdem sind sie 5V tauglich (gängige Analogspannung). Im DIP-Gehäuse sind sie auch für Anfänger gut zu löten bzw. bei Defekt schnell mal in der Fassung getauscht.
Danke. Anfänger ist so ne Sache. Hatte im Studium (schon etwas länger her) auch 8051 mit Assembler programmiert, bissel ARM7 mit C und etwas Signalverarbeitung mit nem TI-Board. Nur ist davon nicht mehr viel übrig. Ich denke aber, dass ich aufgrund der Vorkenntnisse dann eine recht schnelle Lernkurve haben werde. Die Frage ist dann, ob der Arduino da mithalten kann. Ich habe halt schon mitbekommen, dass Schüler mit dem Arduino programmieren und da im Endeffekt nur vorgefertigte Funktionen zusammenbasteln. Das wäre mir dann zu wenig. Vermutlich kann man mit dem Arduino aber auch selbst tiefer einsteigen und hinter die Kulissen blicken - richtig? Dann wärs für den Anfang vielleicht gar nicht schlecht.
Markus schrieb: > ich würde gerne ein Mikrocontroller-Board anschaffen und bin da noch > unschlüssig. Mittelfristig sollen auf jeden Fall.... Vergiss Mittelfristig. Nimm irgendeins bis 10€ und schaffe erst mal den Einstieg. Wenn du dann mal "drinnen" bist besorgst du dir dann das passende, oder mehrere, oder du machst dein Board gleich selber wie die meisten hier. > Ich werde daher auf jeden Fall AD-Wandler benötigen... Das haben eigentlich alle. > Ich habe mir mal den Raspberry PI angeschaut Das ist mehr PC als Controller. Nimm einen Arduino-Clon aus China für 2€ und einen USBASP-Programmer für 2€ und meistere einfach mal den Einstieg. Der Rest kommt dann... > Ich habe halt schon mitbekommen, dass Schüler mit dem > Arduino programmieren und da im Endeffekt nur vorgefertigte Funktionen > zusammenbasteln. Ich habe auch Arduino-nanos, programmiere diese aber hart in Assembler. Die Arduino-Programmier-Umgebung habe ich noch nie angesehen. Das geht auch.
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Markus schrieb: > Anfänger ist so ne Sache. Hatte im Studium (schon etwas länger her) auch > 8051 mit Assembler programmiert, bissel ARM7 mit C und etwas > Signalverarbeitung mit nem TI-Board. Dann wirst du mit den 32 Bit Cortex-M schnell klarkommen, für den Einstieg sind da z.B. die STM32 Nucleo Boards gut. Der nötige Programmer/Debughardware ist on Board und es sind alle µC Anschlüsse auf Buchsenleisten verfügbar um diverse Arduinoboards oder STM Morphoboards anzuschliessen. Die STM32 haben aber schon je nach Modellreihe sehr leistungsfähige AD Wandler auf dem Chip oder auch Peripherie für Motoren, Displays, Ethernet, USB usw. Auch der Rechenkern ist sehr fix und hat bei den Cortex-M4 auch eine FPU, damit rennt digitale Signalverarbeitung auch sehr schnell. Einstieg in die SW ist auch relativ einfach mit den Arduino Libs die es mittlerweile auch für fast alles STM32 gibt oder alternativ mbed. Damit bekommt man schnell etwas ans Laufen und auch analoge Werte eingelesen. Aber das lässt sich auch auf Registerebene nutzen um die volle Leistung aus den Dingern rauszukitzeln, dann geht es natürlich mit den Datenblättern ans eingemachte.
Hab von nem Kollegen ein Arduino Uno Board bekommen und mir noch ein Nucleo-Board bestellt. Gestern bin ich bei Heise zufällig auf das BBC micro:bit gestoßen und das auch noch bestellt. Kennt das jemand? Da wäre auch gleich ein 3D-Magnetfeld- und Beschleunigungssensor mit drauf, Bluetooth, LED-Matrix, usw: https://shop.heise.de/katalog/bbc-micro-bit-1 Jedenfalls habe ich dann ein paar Spielsachen zum Ausprobieren.
Darf ich als Alternative noch die ESP32/NodeMCU in den Raum werfen? Sieht aus wie ein Arduino, hat aber WLAN und kann sowohl in Arduino-Stil (evt sogar mit PlatformIO) programmiert werden, als auch -- für fortgeschrittene Projekte -- mit einem FreeRTOS-SDK.
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