Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HV Tastkopf für Keithley Multimeter


von Markus (Gast)


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Hi

Ich hab letztens n altes Keithley Multimeter bekommen und wollte dafür 
nen Tastkopf bauen(für Hochspannungs Experimente) aber laut Datenblatt
ändert sich der Eingangswiderstand des Messgerätes bei Änderung des 
Messbereichs. Hat jemand ne Idee wie Ich nen Tastkopf bauen könnte.
Es ist mir egal ob ich rechnen muss, wichtig ist nur, dass der Wert 
ungefähr stimmt.

: Verschoben durch Moderator
von Jörg R. (solar77)


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Markus schrieb:
> Ich hab letztens n altes Keithley Multimeter bekommen

Welches, ein 2000er?

Dann würde ich das Messgerät nicht im Autorange betreiben sondern fest 
auf einen Bereich einstellen. Ab 10V ist der High-Z Modus nicht aktiv. 
Jedenfalls beim Keithley 2000, vermutlich auch bei anderen DMM aus 
dieser Reihe.

Siehe auch diesen Thread:

Beitrag "Keithley-Tischmultimeter fehlerhaftes Verhalten"

Ansonsten könntest Du auch 10M parallel zum Eingang des DMM schalten, 
dann darf die Spannung die vom HV-Tastkopf kommt aber nicht über 10V 
betragen.

Eine weitere Möglichkeit wäre einen Impedanzwandler (OPV) an die 
Ausgangsschaltung deiner Schaltung zu setzen. Wie hoch ist die max. 
Spannung die an das Messgerät gelangt?

: Bearbeitet durch User
von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Jörg R. schrieb:
> Dann würde ich das Messgerät nicht im Autorange betreiben sondern fest
> auf einen Bereich einstellen. Ab 10V ist der High-Z Modus nicht aktiv.
> Jedenfalls beim Keithley 2000, vermutlich auch bei anderen DMM aus
> dieser Reihe.

Das trifft auf so ziemlich alle guten Präzisions-Voltmeter zu, der 100V 
und 1000V Bereich hat 10MOhm, wegen dem Spannungsteiler, alles darunter 
irgendwas mit GOhm bis TOhm, entsprechend dem Leckstrom der verbauten 
JFETs. Ausnahmen sind soweit mir bekannt, die Keithley 19X und das eher 
grottige HP 3457A. Da ist alles ab 2-3V bereits niederohmig.

Mit Elektrometer  oder Elektrometer-Sourcemeter kann man auch hohe 
Spannungen noch lastfrei messen, Keithley 617 bis 200V, K236 glaub 110V 
und mit dem 237 sogar bis 1100V. Dazu einfach den Sourcestrom auf 0 
stellen und Spannung anklemmen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Rote T. schrieb:
> Das trifft auf so ziemlich alle guten Präzisions-Voltmeter zu, der 100V
> und 1000V Bereich hat 10MOhm, alles darunter irgendwas im GOhm Bereich.
> Ausnahmen sind soweit mir bekannt, die Keithley 19X und das eher
> grottige HP 3457A. Da ist alles ab 2-3V bereits niederohmig.

Ich habe ein Keysight Tischmultimeter, da kann der High-Z Modus bewusst 
ausgewählt werden.

von Markus (Gast)


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Sorry hab vergessen die pdf rein zu kopieren.
Das Teil hat die mod Nummer 169 ein ziemlich alter Braten. Deswegen die 
Frage überhaupt.

von Jörg R. (solar77)


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Markus schrieb:
> Sorry hab vergessen die pdf rein zu kopieren.

Und das gleich 2 mal?

Jedenfalls sehe ich kein PDF.

von Markus (Gast)


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von Jörg R. (solar77)


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Markus schrieb:
> 
Hier.....https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://sites.fas.harvard.edu/~phys191r/Bench_Notes/A1/169.pdf&ved=2ahUKEwi7ipWD8p3kAhUGalAKHYupC6AQFjAAegQIAhAB&usg=AOvVaw1z3G8rUAlCTVRl9Bp9O3Ab
>
> Auf den letzten Seiten ist beschrieben, wie der interne Spannungsteiler
> funzt.

Ich sehe auf Seite 1-3 dass das Messgerät 10M Eingangswiderstand hat, AC 
+DC. Das Widerstandsnetzwerk aus 9M, 900K, 90K, 9K, 900R und 100R ist im 
Schaltplan gut zu erkennen, Seite 7-5, unten links. Einen High-Z-Modus 
hat das Gerät nicht.

Der Eingangswiderstand ändert sich also nicht wenn zwischen den 
Messbereichen umgeschaltet wird.

Wo genau liegt nun dein Problem?

: Bearbeitet durch User
von Martin M. (wellenkino)


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hallo Markus,

das Basteln von HV Tastköpfen ist nicht ganz ohne, Stichwort Isolation.
Machbar ist es wenn der nur für DC eingesetzt werden soll, bei AC und 
womöglich höheren Frequenzen ist dann aber Schluß mit lustig, da rate 
ich dir dann dringend von ab.

Prinzipiell besteht so ein DC Tastkopf aus einem Serienwiderstand von 
1000M (1 Gigaohm) und einem gut isolierten Handgriff.

Die 10M Eingangswiderstand von deinem DMM sind hier nicht optimal 
geeignet, ich würde da einen 1,1M parallelschalten (bestehend aus einem 
1050k, den kannst du mit deinem DMM aus den 1M rausselektieren, in Serie 
mit einem 100k Trimmpoti zum justieren.
Der 1G-Ohm bildet nun gegen den 1,1M parallel die 10 vom DMM einen 
Teiler 1:1000. Das ist ein guter Wert ! Bei 25kV würdest du da 25V 
messen.

Der Serienwiderstand im Tastkopf ist entweder mechanisch sehr lang 
(mehrere cm), oder er besteht aus mehreren hintereinandergeschalteten 
Widerständen. Das ist wichtig wegen der Isolation, die hohe Spannung 
baut sich so über die Strecke verteilt bzw. stufenweise ab und die 
Wahrscheinlichkeit daß der Blitz einen Weg darüber hinweg findet ist 
deutlich geringer.

Das Tastkopfkabel sollte abgeschirmt und gut isolierend sein, die 
Abschirmung ist am DMM mit Masse zu verbinden.
Wenn dir das alles zu umständlich erscheint, oder zu riskant, ich hab 
noch irgendwo einen 1G Tastkopf rumliegen der für DC geeignet ist 
(ausdrücklich nicht für AC mit höheren Frequenzen als 50Hz)

lG Martin

von ... (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mit so einem Prachtexemplar sollte ein Widerstand reichen.
Vom Nebenschluss abgesehen.

Aber: Nie mit den Fingern beruehren. Das wuerde die hydrophobe
Beschichtung zerstoeren.

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