Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Klein-Trafo primärseitig schützen


von Patrick S. (schnibbelwind)


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Moin,

ich möchte ein Trafo mit 1VA auf der Primärseite vor Überspannung 
schützen.

Meine Frage, macht man das so?(Bild) Oder wäre ein passender PTC 
vollkommen ausreichend?!

Welche Spannung wäre für den Varistor angebracht?

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von jemand (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Moin,
>
> ich möchte ein Trafo mit 1VA auf der Primärseite vor Überspannung
> schützen.
>
> Meine Frage, macht man das so?(Bild) Oder wäre ein passender PTC
> vollkommen ausreichend?!

Ich nehm mal an, der PTC dient als selbstrückstellende Sicherung?

In dem Fall: Nicht so gut. Der PTC kann niemals auslösen, bevor der 
Varistor im Eimer ist.

Grund:
Am PTC fällt im Fehlerfalll Übespannung nur eine kleine Spannung ab, am 
Varistor eine sehr große. Im Fehlerfall bekommt der Varistor den 
Großteil der Leistung ab, und stirbt, bevor der PTC auslösen kann.

D.h. gegen "Überspannung" ganz allgemeine nützt dir die Schaltung 
nichts. Der Varistor hilft nur gegen Transienten (SURGE, BURST). Wenn du 
L1, L2 anklemmst statt L1,N, wird das hier nicht genügen.

Wenn du ohnehin nur auf den Transientenschutz aus bist, reicht der 
Varistor eventuell. Für den Fall, tu aber lieber Varistor+Sicherung 
hinein. PTC haben einen "Haltestrom", d.h. auch wenn sie ausgelöst 
haben, lassen sie einen Strom durch.
PTC als Überstromschutz würde ich hier nicht verwenden.

von jemand (Gast)


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Sorry. Die letzte Frage habe ich überlesen.

Üblich sind für 230V 390V für den Varistor.

Grund: Wurzel2*250V=352V. Etwas Reserve, daher sind 390V sinnvoll.

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick S. schrieb:

> ich möchte ein Trafo mit 1VA auf der Primärseite vor Überspannung
> schützen.

Warum? Durch die sehr hochohmige Wickung solcher Kleintrafos
schützen die sich normalerweise selbst

von Marek N. (Gast)


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von Udo S. (urschmitt)


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Marek N. schrieb:
> Erinnert mich daran: Beitrag "Kleinen Trafo 1,5VA (Netzenstörung)"

Mich auch.
Dahinter war noch ein ähnlicher / gleicher Thread verlinkt.

Problem bei beiden Threads waren nicht irgendwelche Störungen, sondern 
schlicht und einfach eine völlige Unterdimensionierung des Trafos und 
ggf. des Glättungselkos in Verbindung mit dem Ignorieren der erlaubten 
Schwankungsbandbreite der Netzspannung, der Brummspannung und der 
Dropspannung des Spannungsreglers.

@Patrick S. Was ist dein eigentliches Problem?
Bitte zeige einen Schaltplan deiner!!! Schaltung incl. der Bauteilewerte 
und der Angabe von Spannungen und Ströme.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Patrick S. schrieb:
> ich möchte ein Trafo mit 1VA auf der Primärseite vor Überspannung
> schützen.

Wozu ?

Um zu verhindern daß jemand ihn an 400V statt 230V anschliesst ?

Ein so kleiner Trafo geht deutlich in Sättigung, vor allem im Leerlauf, 
wird also warm und bei Überspannung noch wärmer. Am besten also eine 
Thermosicherung im Trafo einbauen. Geht der Trafo kaputt durch 
Windiungsschluss und nimmt mehr und mehr Strom auf, brennt allerdings 
der haardünne Primärwicklungsdraht durch. Eine Sicherung braucht so eine 
Trafo also nciht, nichtmal gegen Kurzschluss sekundär.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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jemand schrieb:

> Ich nehm mal an, der PTC dient als selbstrückstellende Sicherung?
>
> In dem Fall: Nicht so gut. Der PTC kann niemals auslösen, bevor der
> Varistor im Eimer ist.

Okay, das ist ein Argument.


Harald W. schrieb:

> Warum? Durch die sehr hochohmige Wickung solcher Kleintrafos
> schützen die sich normalerweise selbst

Hier war ich mir nicht sicher.



Anbei die Schaltung.

Es soll die Netzspannung und die Frequenz gemessen werden. Daher wird 
der Trafo nicht wirklich belastet. R1 soll den Leerlaufzustand des 
Trafos verhindern.

(Es gibt sicher andere und genauere Wege die Messaufgabe zu lösen.)

von Lurchi (Gast)


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Die normalen (billigen) kleinen Netztrafos gehen schon relativ nahe an 
die Sättigung. D.h. für eine Messung der Netzspannung ist so ein Trafo 
nicht geeignet(ggf. für 110 V). Der kleine Trafo selber stellt schon 
einen ganz brauchbaren Schutz gegen Überspannung dar: auch wenn da 
jemand 400 statt 230 V anschließen würde hätte man sekundäre vielleicht 
noch 20 % mehr Spannung als normal, bis der Trafo dann nach vielleicht 1 
min durchbrennt.

von MaWin (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Es soll die Netzspannung und die Frequenz gemessen werden.

Das funktioniert mit so kleinen Trafos nicht, Fehler locker 50% wegen 
Sättigung.

Vergiss deinen Ansatz also. Komplett.

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Patrick S. schrieb:
>> Es soll die Netzspannung und die Frequenz gemessen werden.
>
> Das funktioniert mit so kleinen Trafos nicht, Fehler locker 50% wegen
> Sättigung.

Geht schon, einfach einen für deutlich höhere Primärspannung nehmen.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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hinz schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Patrick S. schrieb:
>>> Es soll die Netzspannung und die Frequenz gemessen werden.
>>
>> Das funktioniert mit so kleinen Trafos nicht, Fehler locker 50% wegen
>> Sättigung.
>
> Geht schon, einfach einen für deutlich höhere Primärspannung nehmen.

Das war meine nächste Überlegung. Es gibt Printtrafos für 400VAC.

von Udo S. (urschmitt)


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Frequenz machst du mit einer Nulldurchgangserkennung. Das gabs hier 
schon hundertmal.
Hier sind einige Links dazu (unten im Artikel)
https://www.mikrocontroller.net/articles/230V#Links

von hinz (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> hinz schrieb:
>> MaWin schrieb:
>>> Patrick S. schrieb:
>>>> Es soll die Netzspannung und die Frequenz gemessen werden.
>>>
>>> Das funktioniert mit so kleinen Trafos nicht, Fehler locker 50% wegen
>>> Sättigung.
>>
>> Geht schon, einfach einen für deutlich höhere Primärspannung nehmen.
>
> Das war meine nächste Überlegung. Es gibt Printtrafos für 400VAC.

Oder noch höher.

https://www.tme.eu/de/details/bvei3012539/pcb-transformatoren/hahn/bv-ei-301-2539/

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn das wirklich nur ein 1VA Trafo ist, kann man da ohne Probleme auch 
mehrere hundert Ohm in Reihe legen. Wer möchte, nimmt einen 
Sicherungswiderstand.

von Udo S. (urschmitt)


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Man könnte zum Messen auch 2 Trafos primär in Reihe schalten, sekundär 
dann aber bitte gleich belasten.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
der Renkforce PT 3006 ist auch nicht viel größer als der Gehrt 
152.06-01, wird aber nur minimal warm. (Uhr läuft seit Juni im 
Dauerbetrieb damit.) Ist auch ein T40-er und kein T60-er.
Wo gibt es den Renkforce noch, alles out of sale, was mal gut war?
Also, wenn schon unbedingt Minitrafo, dann schauen, ob T40 oder noch 
weniger im Datenblatt angegeben ist. Und wenn es den nicht in 1 VA gibt, 
dann eben nächsthöhere Gruppe.

Beitrag "Netztrafo Erwärmung herausfinden"

Karl B. schrieb:
> Bei Trafobetrieb liegt die gemessene Stromaufnahme bei durchschnittlich
> 10 mA. (Der benutzte Renkforce Trafo scheint Mittel der Wahl, leider
> wieder abgekündigt, es ist einfach eine Tragödie. Dabei wollte ich meine
> Bastelkiste endlich aufräumen und den mangels Verwendung schon
> wegwerfen. Gut, dass ich das nicht gemacht hatte.)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Wo gibt es den Renkforce noch

Du weißt, dass das eine Hausmarke von Conrad ist? Und das Zeug war ehr 
Plunder...

von Lurchi (Gast)


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Bei den kleinen Trafos gabe es eine Zeit auch welche speziell für 
kleinen Ruhestrom, etwa damit damit noch unter den EU Grenzwerten für 
Stand-by bleiben konnte. Im Prinzip sind das Trafos mit mehr Windungen: 
ein Trafo für 400 V und 1.5 VA geht ggf. auch als 230 V 1 VA mit 
geringen Leerlauf-Verlusten durch.

von Thomas B. (thombde)


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Du meinst bestimmt die Typen hier.

https://produktinfo.conrad.com/datenblaetter/700000-724999/710532-da-01-de-PRINTTRANSFORMATOR_ECO2003_5_0S12.pdf

Die 1,5VA.Typen sind kaum noch zu bekommen.

Warum?

von Andrew T. (marsufant)


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Patrick S. schrieb:
> Das war meine nächste Überlegung. Es gibt Printtrafos für 400VAC.

Damit geht es.
Habe das selber bereits so gemacht.
1% Genauigkeit sind problemlos erreichbar.

Die nächst teurere Lösung sind Meßwandler, also Trafos die für 
Spannungsmessung optimiert sind.
Findest Du aber eher im HV Bereich, z.B: 30kV/100V Übersetzung.
Dann leider sperrig, schwer  und groß.

von Karl B. (gustav)


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hinz schrieb:
> Und das Zeug war ehr
> Plunder...

Hi,
ja, zum Beispiel das "Plattenspielerzubehör". Wie war das noch" einmal 
nass, immer nass?"
Aber der Trafo ist wohl eher eine rühmliche Ausnahme.

ciao
gustav

von hinz (Gast)


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Karl B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Und das Zeug war ehr
>> Plunder...
>
> Hi,
> ja, zum Beispiel das "Plattenspielerzubehör". Wie war das noch" einmal
> nass, immer nass?"
> Aber der Trafo ist wohl eher eine rühmliche Ausnahme.

Auch ein blindes Huhn trinkt mal einen Korn.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Danke für eure Hinweise.

Ich werde es mit diesem Schaltungsaufbau versuchen.

von Udo S. (urschmitt)


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Was willst du eigentlich an VL1 messen?
Und mit welcher Genauigkeit?

von Andrew T. (marsufant)


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Patrick S. schrieb:
> Danke für eure Hinweise.
>
> Ich werde es mit diesem Schaltungsaufbau versuchen.

> Es soll die Netzspannung und die Frequenz gemessen werden.

DESIGNFEHLER!

Dann bitte für FL1 den Teil noch mal überarbeiten, da Du je nach 
Stellung des Schleifers an RV1 ggfs. kein Frequenzsignal mehr auskoppeln 
kannst!

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Andrew T. schrieb:
> DESIGNFEHLER!
>
> Dann bitte für FL1 den Teil noch mal überarbeiten, da Du je nach
> Stellung des Schleifers an RV1 ggfs. kein Frequenzsignal mehr auskoppeln
> kannst!

Da hast du Recht.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Patrick S. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> DESIGNFEHLER!
>>
>> Dann bitte für FL1 den Teil noch mal überarbeiten, da Du je nach
>> Stellung des Schleifers an RV1 ggfs. kein Frequenzsignal mehr auskoppeln
>> kannst!
>
> Da hast du Recht.

Besser wäre es, wenn du D7 entfernst (kurzschließt) und statt des neuen 
R? einbaust.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Dietrich L. schrieb:
> Besser wäre es, wenn du D7 entfernst (kurzschließt) und statt des neuen
> R? einbaust.

Das geht natürlich auch.

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