Hallo, liest sich wie eine Räuberpistole der Neuzeit: Da wird irgendwelcher Schrott so lange hin und her gehandelt, bis aus einer defekten Behörden-SSD eine neuwertige Kundenreture bei Ebay wird. https://www.heise.de/ct/artikel/SSD-mit-Daten-von-Jugendamt-und-Zulassungsstelle-bei-eBay-gefunden-4615144.html Harald
Warum soll sich die Behörde um Datenschutz bemühen, wenn sie laut §43 BDSG Abs. 3 von Bußgeldern ausgenommen ist.
Pechvogel schrieb: > Behörden-SSD Problem ist daß man bei Garantiefall seine defekte Festplatte irgendwo abliefern muß und nicht weiß was damit passiert. Eine ordentliche Behörde hätte sie einfach ersetzt und die defekte zerstört falls sie noch nicht verschlüsselt war. Falls es jedoch ein Serienfehler sein sollte, kann das teuer werden. Noch mehr kostet allerdings das Theater mit Nachforschungen was nun ins Rollen kam. Grundsätzlicher Fehler ist das Löschen kaputter Platten. Denn wenn sie kaputt sind, kann man sie nicht mehr zuverlässig löschen, weil irgendwo was hängt. Also bleiben Daten-Reste auf der Platte. Sonst wären sie gesund und müßten nicht reklamiert werden.
Tja das Problem ist wohl, daß man niemandem glaubt wenn jemand sagt "hey ist defekt, brauche ich einmal neu". Leider wohl zu recht in der heutigen Zeit, sonst würden alle damit betrügen. Aber praktisch darf ich keine defekte Platte herausgeben, auf der unverschlüsselte Daten sind/waren. Auch nicht für die Garantieabwicklung.
> Aber praktisch darf ich > keine defekte Platte herausgeben, auf der unverschlüsselte Daten > sind/waren. Auch nicht für die Garantieabwicklung. Richtig. Da schreibt dann zwar der "Reparaturdienstleister" eine Rechnung ueber eine neue Platte, aber scheinbar hat Datenschutz bei unseren Behoerden keine besonders hohe Prioritaet. Solange man, wie im Beispiel, ein paar Cent einsparen kann.
Vor allem was kostet heute so eine Noname-SSD mit 256GB... wenn ich sie als Dienstleister im 20-Kilo-Pack kaufe? Praktisch nichts. Der Einbau bzw. die Widerherstellung des Systems kostet deutlich mehr.
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svedisk ficklampa schrieb: >> Aber praktisch darf ich >> keine defekte Platte herausgeben, auf der unverschlüsselte Daten >> sind/waren. Auch nicht für die Garantieabwicklung. > > Richtig. Da schreibt dann zwar der "Reparaturdienstleister" eine > Rechnung ueber eine neue Platte, aber scheinbar hat Datenschutz > bei unseren Behoerden keine besonders hohe Prioritaet. > Solange man, wie im Beispiel, ein paar Cent einsparen kann. Dämliche Verallgemeinerung. Bei uns werden Festplatten "gelocht" und zwar noch im Haus, von der IuK .
svedisk ficklampa schrieb: > aber scheinbar hat Datenschutz > bei unseren Behoerden keine besonders hohe Prioritaet. Nicht nur da. Auch Vereine (auch Bundesweite Organisationen) oder Händler (mit Kundenkatalogen) sind mit Datenschutz überfordert. Recht vorbildlich fand ich schon immer bei solchen und ähnlichen Fragen gmx. Aber das hilft den Einzelhändlern und Vereinen eher wenig. So ähnlich wie Grundbuchpflicht müssten Händler ein Datenschutz-Kow-How Zertifikat haben und einen Vertrag der wichtigsten Hausaufgaben unterschreiben. Vereine und Bundesweite Organisationen (z.B. wie beim Sport) müssten eine Art Datenschutz-Führerschein machen und auch Geheimhaltungsverträge u.ä. unterschreiben. Da aber die Digitaltechnik immer schön billig sein soll, darf man sich nicht über Lücken bei Anwendung und Handel/Entsorgung wundern.
Wir hatten damals noch geringe Freiheit, normalerweise wurden ausgetauschte Festplatten geschreddert, aber wenn gelegentlich(!!) mal eine(!!) besonders gut erhaltene dabei war, durften wir die in Absprache mit dem Chef auch überschreiben und für den Privatgebrauch übernehmen. War aber wirklich die Ausnahme, 99,9% der ausgemusterten Festplatten haben das Rechenzentrum in Form kleiner Metallsplitter verlassen. Ich glaube heute wäre das dank DSGVO auch mit viel gutem Willen vom Chef nicht mehr möglich.
> Dämliche Verallgemeinerung.
Falsch. Bei einem richtig funktionierendem System haette auch
so ein "Einzelfall" nicht auftreten duerfen.
Und wie viele von diesen "Einzelfaellen" auftreten, darueber
gibt es auch keine Zahlen. Die 32(?) weiteren SSDs koennten
womoeglich auch noch Spuren von Daten enthalten.
Ich wuerde solche "Beamte" die das letztendlich zu verantworten
haben, aus diesem System entlassen. Kurzfristig.
Mit Verlust etwaiger Pensionsansprueche.
Manuel X. schrieb: > Dämliche Verallgemeinerung. > Bei uns werden Festplatten "gelocht" und zwar noch im Haus, von der IuK Und dann als Garantiefall reklamiert. Sicher sicher.
>> Bei uns werden Festplatten "gelocht" und zwar noch im Haus, von der IuK > > Und dann als Garantiefall reklamiert. Sicher sicher. Wenn Du eine SSD lochst, triffst Du maximal ein Bauteil und entmagnetisieren wie bei alten Platten funktioniert da leider nicht. Aufbau:http://www.ssd-info.net/wp-content/uploads/2013/07/SSD-Aufbau.jpg
oszi40 schrieb: >>> Bei uns werden Festplatten "gelocht" und zwar noch im Haus, von der IuK >> >> Und dann als Garantiefall reklamiert. Sicher sicher. > > Wenn Du eine SSD lochst, triffst Du maximal ein Bauteil und > entmagnetisieren wie bei alten Platten funktioniert da leider nicht. > Aufbau:http://www.ssd-info.net/wp-content/uploads/2013/07/SSD-Aufbau.jpg Die Mikrowelle "löscht" auch eine SSD zuverlässig ?
Wenn ich mir das hier alles so durchlese: Festplatten werden gelocht oder geschreddert - wenn sie defekt sind werden sie noch schnell verschlüsselt, andere legen sie in die Mikrowelle ... nun ja! Um auf den ct Artikel zurückzukommen - da findet einer auf einer Platte irgendwelche Behoerden-Daten, setzt sich in den Zug und fährt von Nürnberg nach Hannover und bringt die SSD persönlich zur ct-Redaktion? Die erstattet dann Anzeige, nachdem die SSD auslesen wurde - dann ermitteln Datenschutzbeauftragte und Staatsanwälte, es kommen 2 Polizisten und holen die SSD ab. Wurde vielleicht auch schon die Antifa eingeschaltet, um dem IT Dienstleister der die SSD gewechselt hat - mal zu zeigen, was "Demokratie von unten" ist? Das ist wirklich investigativster Journalismus - Relotius lässt grüßen
> da findet einer auf einer Platte
Haette der Finder ohne weiteren Beistand selber eine Anzeige
erstattet, haette er wohl noch "Besuch" von einem SEK bekommen.
Nur um sicherzustellen, dass da nicht noch weiteres
"Beweismaterial" sicherzustellen ist.
Inklusive zerlegter Wohnungseinrichtung. Beim Buerger wird ja
peinlich genau auf Datenschutz geachtet.
Das kann den 32 anderen Kunden uebrigens auch noch passieren...
Beitrag #6081396 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6081403 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wie wuerdet ihr in folgendem Fall vorgehen: Privater Laptop, nach zwei Monaten Reklamation wegen Bluescreens, vermutlich RAM-Fehler. Der Haendler will den Rechner startfaehig, also mit Festplatte zurueckgeschickt haben. Auf der Festplatte waren auch die ganzen privaten Daten drauf, wie Urlaubsfotos, Unterlagen usw. Mein Vorgehen war komplett Loeschen mit DBAN, anschliessend ein neues Windows aufspielen. Und mit immernoch mulmigem Gefuehl einschicken.
Maxe schrieb: > Wie wuerdet ihr in folgendem Fall vorgehen: > Privater Laptop, nach zwei Monaten Reklamation wegen Bluescreens, > vermutlich RAM-Fehler. Der Haendler will den Rechner startfaehig, also > mit Festplatte zurueckgeschickt haben. Auf der Festplatte waren auch die > ganzen privaten Daten drauf, wie Urlaubsfotos, Unterlagen usw. > > Mein Vorgehen war komplett Loeschen mit DBAN, anschliessend ein neues > Windows aufspielen. Und mit immernoch mulmigem Gefuehl einschicken. Das geht ganz einfach! Bei uns wird's zu Weihnachten einen Laptop geben. Generell (gelernt bei der Arbeit) wird die Platte durch eine gekaufte ersetzt. In deinem Fall müssen wir nur die Platten zurücktauschen. Der Händler bekommt nichtmal mit das wir den Laptop verwendet haben.
Beitrag #6081469 wurde von einem Moderator gelöscht.
Pork schrieb: > Das geht ganz einfach! > > Bei uns wird's zu Weihnachten einen Laptop geben. Generell (gelernt bei > der Arbeit) wird die Platte durch eine gekaufte ersetzt. > > In deinem Fall müssen wir nur die Platten zurücktauschen. Der Händler > bekommt nichtmal mit das wir den Laptop verwendet haben. Der Trend geht aber dahin, dass selbst das in Zukunft nicht mehr möglich ist - siehe diverse MacBooks. Und erfahrungsgenmaess kommen die Dinge, die Apple sich ausdenkt nach einigen Jahren auch in der Windowswelt an - zumindest was die Hardware betrifft
Maxe schrieb: > Wie wuerdet ihr in folgendem Fall vorgehen: > Privater Laptop, nach zwei Monaten Reklamation wegen Bluescreens, > vermutlich RAM-Fehler. Der Haendler will den Rechner startfaehig, also > mit Festplatte zurueckgeschickt haben. Auf der Festplatte waren auch die > ganzen privaten Daten drauf, wie Urlaubsfotos, Unterlagen usw. Alte HDD mit frischer Installation rein. Oder Image Backup und frische Installation. Wenn der dann ausserdem stabil läuft, war's nicht das RAM.
Pork schrieb: > Das geht ganz einfach! Ginge nicht auch noch Festplatte ganz rausnehmen und Startcd?
Walter K. schrieb: > Um auf den ct Artikel zurückzukommen - da findet einer auf einer Platte > irgendwelche Behoerden-Daten, setzt sich in den Zug und fährt von > Nürnberg nach Hannover und bringt die SSD persönlich zur ct-Redaktion? > Die erstattet dann Anzeige, nachdem die SSD auslesen wurde - dann > ermitteln Datenschutzbeauftragte und Staatsanwälte, es kommen 2 > Polizisten und holen die SSD ab. Ich erkenne jetzt dein Problem daran nicht... > Wurde vielleicht auch schon die Antifa eingeschaltet, um dem IT > Dienstleister der die SSD gewechselt hat - mal zu zeigen, was > "Demokratie von unten" ist? ...und sehe den Zusammenhang nicht.
Reinhard S. schrieb: > Ich erkenne jetzt dein Problem daran nicht... > >>... > > ...und sehe den Zusammenhang nicht. Das nennt man dann kausalen Zusammenhang ... LoL
Das ist doch nix neues. Gebrauchte Platten mit Restinhalten, oder ungelöschte werden auf ebay fast täglich verkauft. Warum sonst sollte man überhaupt gebrauchte Platten kaufen? Doch nur weil man auf interessante Daten hofft. Meist eben zum Spaß. Eine gezielte kriminelle Absicht zur Schädigung des Urhebers unterstelle ich da in den wenigsten Fällen. Es gibt dazu auch mindestens 2-3mal pro Jahr Berichte in der ct. Wozu also dieser Aufhänger? Das ähnliche Thema sind Daten von Facebook, die in unberechtigte Hände fallen. Da allerdings mit gezielter krimineller Absicht. Das ist Tagesgeschehen. Daten, die die eigenen 4 Wände verlassen, tauchen später irgendwo auf, wo es nicht sein sollte. Damit muss man nunmal rechnen. Alte Festplatten rauszugeben ist einfach Dummheit. Wird aber auch bei uns in der Firma gemacht. Dabei wäre es so einfach, diese vorher mechanisch zu zerstören.
Walter K. schrieb: > Reinhard S. schrieb: > Ich erkenne jetzt dein Problem daran nicht... > > ... > > ...und sehe den Zusammenhang nicht. > > Das nennt man dann kausalen Zusammenhang ... LoL Ich sehe den Zusammenhang leider auch nicht. Kannst du ihn mir erklären?
Ralf schrieb: > Das ist doch nix neues Na doch. Wenn man z.B. Handy neu verpackt im Supermarkt einkauft und da aber schon einige Private Daten drauf sind. Das finde ich schon etwas gewöhnungsbedürftig.
rbx schrieb: > Ralf schrieb: >> Das ist doch nix neues > > Na doch. Wenn man z.B. Handy neu verpackt im Supermarkt einkauft und da > aber schon einige Private Daten drauf sind. Das finde ich schon etwas > gewöhnungsbedürftig. Die SSD wurde nicht als Neugerät sondern als "neuwertige Kundenreture" verkauft. Ist/war also offensichtlich, dass sie schon benutzt wurde. Und benutzte Festplatten enthalten Daten. So "gewöhnungsbedürftig" ist das nicht. Der Punkt ist aber die dämliche Behörde, aber das, wie gesagt, passiert ja ständig.
Ralf schrieb: > Die SSD wurde nicht als Neugerät sondern als "neuwertige Kundenreture" > verkauft. Ist/war also offensichtlich, dass sie schon benutzt wurde. Und > benutzte Festplatten enthalten Daten. Also prinzipiell ist es doch erstmal egal, ob neu oder Gebrauchtware und da noch Daten drauf sind, die da nicht hingehören. Wäre ja früher eigentlich ganz gut gewesen, z.B. bei Samplern. Schöne Bibliothek dabei..nett.
rbx schrieb: > Also prinzipiell ist es doch erstmal egal, ob neu oder Gebrauchtware und > da noch Daten drauf sind, die da nicht hingehören Warum soll es egal sein ob neu oder gebraucht? Bei Gebrauchtgeräten muss ich doch immer davon ausgehen, dass Gebrauchsspuren und im Falle von Datenträgern dass alte Daten vorhanden sind. Es ist doch jedem bekannt dass alte Datenträger oft nicht richtig gelöscht werden. Wie oft muss denn diese alte Info noch durch alle Medien gejagt werden bis du es endlich kapiert hast???
Denk mal etwas nach! schrieb: > Warum soll es egal sein ob neu oder gebraucht? Bei Gebrauchtgeräten muss > ich doch immer davon ausgehen, dass Gebrauchsspuren und im Falle von > Datenträgern dass alte Daten vorhanden sind. Ja manche kapierens eben nicht. Die erwarten von einer Kundenreture fabrikneue Ware. Welcher Gebrauchthändler löscht denn alle Festplatten nach dem Stand der Technik? Die Personalkosten dafür sind teurer als eine neue Platte. Kundenreturen werden nur selten ausgiebig getestet. Wer sollte das denn bezahlen? Klar wurde im vorliegenden Fall auf vielen Ebenen geschlampt. Aber so funktioniert es eben.
Anscheinend gibt es hier mehrere denen sowas passiert ist! Was mich interessiert ist aber, wie sehen Behördendaten aus? Kann mal bitte jemand einen Link zu einem Plattenimage teilen?
Denk mal etwas nach! schrieb: > Wie oft muss > denn diese alte Info noch durch alle Medien gejagt werden bis du es > endlich kapiert hast??? Ich glaube, dahinter steckt ein Wahrnehmungsfehler. Gebrauchtware als Repräsentativ für Datenmissbrauch. Die Hardware ist doch gar nicht so sehr das Problem als viel mehr die Leute selber. Wenn keine Aufmerksamkeit oder Knowhow für Datenschutz da ist, kann er nicht stattfinden. Den Datenschutz einem Programm überlassen, ist abgeschobene Verantwortung. Einem IT-Unternehmen den schwarzen Peter zuzuschieben, ist kostensparende Bequemlichkeit.
Sagt mal, fabuliert ihr hier nur so rum oder habt ihr den Ct-Artikel gelesen? Passiert ist wohl folgendes, wenn ich das mal zusammenfassen darf: 1. Ein Festplatte ging kaputt und zwar innerhalb der Garantie des Herstellers. Auch bei der Analyse der c't funktioniert sie nur manchmal. 2. Die Behoerde verlangte von ihrem Dienstleister eine Reparatur/Austausch. Dabei haben sie sich bewusst dazu entschieden austauschen zu lassen ohne das die Platte zerstoert wird weil das billiger war. Das war auch bei den zu erwartenden Daten okay. Aber weil jemand bei der Behoerde wohl einen weiteren PC einsparen wollten waren auch noch Daten drauf die vertraulicher waren als man sich das gedacht hat. 3. Eine Firma tauscht die Platte aus und will die defekte Platte loeschen. Das war aber wohl nicht moeglich weil sie gerade zu dem Zeitpunkt defekt war. 4. Die Platten wurden als Paket an eine weitere Firma verkauft wo sie beim testen wohl gerade wieder funktioniert hat. 5. Die naechste Firma hat dann aus ihrer Sicht eine funktionierende gebrauchte Platte gekauft und sie einem Kunden als "neuwertige Retourware" verkauft. Was ist daran so falsch? Die c´t hat doch schon darueber geschrieben das SSD praktisch ewig halten. :) 6. Ein Kunde der geiziger ist als es ihm gut tut bekommt das was er verdient. Das lustige Problem, eigentlich ist keiner so richtig Schuld. Es sind nur sehr viele Leute in der Kette und jeder ist so geizig wie moeglich und das Produkt vieler Kleinigkeiten ist dann der Supergau. Auch die Kritik an der C´t ist IMHO nicht ganz unberechtigt. Die blasen relativ wenig Inhalt gleich auf vier DinA4 Seiten plus Vorwort auf. Aber damit ist die c´t sicher nicht alleine. Schaumschlagen ist ja heute in. Interessant finde ich etwas anders. Es waren an dem Vorgang eine Menge Leute und Firmen beteiligt. Da haette jederzeit auch mal einer dabei sein koennte der die Kette abgebrochen haette weil er die Platte als defekt weggeworfen haette, oder sie einfach geloescht haette. Das sowas dann doch in der Zeitung landet bedeutet dann das wir hier einen erstaunlichen Zufall haben, oder das dies andauernd passiert. Man koennte auch sagen, viele Leute wollten ein bisschen Geld sparen. Wenn die das alles nicht gemacht haetten, waere dann EDV immer noch billiger als Formulare und Stempel nach alter Vaeter Sitte? .-) Olaf
Ich habe einen Bekannten der in einem größeren sehr bekannten Unternehmen arbeitet und der hat sich einen gebrauchten Rückläufer Laptop auf Ebay gekauft. Das war der Laptop einer seinen Kollegen 500km weiter mit dem gleichen Job nur in einer anderen Region. Er wusste sofort was das für Daten und Datenstrukturen sind. Die Platte wurde auch da einfach nicht gelöscht.
Die Platte hatte wohl 2000 Betriebsstunden, was nicht mehr neuwertig wie behauptet ist. Also krimineller Händler. Auf der Platte wurden von der Behörde lauter Sachen gespeichert, die dort niemals hätten gespeichert sein dürfen (sondern auf einen Server gehört hätten.) Also rechtlich alles in Ordnung, weil sich Behörden in Deutschland nicht an Gesetze halten müssen. Daß die kaputte Platte im Lauf der Nahrungskette immer unkaputter wurde, kenne ich nur von einem alten Auto von mir. Dessen gutachterlicher Restwert stieg mit jedem unreparierten Vorschaden an und war kurz vor der nötigen Verschrottung am höchsten. Ich persönlich finde es gut, wenn SSD und Festplatten nicht zerstört, sondern schonend in den Elektroschrott oder früher Sperrmüll gelegt werden. Bin auch immer loyal dem Abgebenden gegenüber und lösche den Kram, auch wenn formal teils ähnliche Verstöße wie in dem Artikel erfüllt sein dürften. Meist blamieren sich die Leute nur selbst, z.B. Lebenslauf mit Foto und Adresse, und nebenan 50GB Schwulenp0rnos. (Kicher: Der Beitrag scheint Spam zu enthalten: "np0rn") Man glaubt auch gar nicht, wo überall Platten drin sein können. "Dicker Bildschirm", der in Wirklichkeit ein kompletter Rechner ist, auch das Display eines Parkscheinautomaten enthielt schon vor 15 Jahren einen Rechner mit Platte. Und sogar ein uralter HP-Fotodrucker hatte eine 4GB-CF-ähnliche Platte eingebaut. Leider mit Sonderkabel statt CF-Stecker.
Wollvieh W. schrieb: > Man glaubt auch gar nicht, wo überall Platten drin sein können. Das heutige SSD-Problem ist leider, daß sie nicht mehr in wenigen Sekunden magnetisch gelöscht werden können, sondern höchstens in der Mikrowelle ZERSTÖRT werden könnten. Die Zeit sie gründlicht zu löschen nimmt sich fast keine Firma bei einem 30€-Artikel. Außerdem kann man kranke Platten kaum komplett löschen weil es irgendwo hängt. Das im Artikel gezeigte Gerät hilft da auch nicht wenn es hängt! Für gesunde Platten mag überscheiben evtl. eine Lösung sein, für kranke nicht! WAS machst Du dann bei Garantiefall???
Pork schrieb: > Anscheinend gibt es hier mehrere denen sowas passiert ist! Auf dem Wertstoffhof einen PC (mit Erlaubnis) mitgenommen und Fotos von nem Kumpel auf einer Hochzeit gefunden. Ja. Menschen sind neugierig. Auf dem Flohmarkt eine alte Kamera für 3€ gekauft. Auf der SD Karte waren noch Bilder von einen Famielenfest. Daran sieht man, dass ALLE noch nicht für Datenschutz sensibel sind. Bei mir werden alle Datenträger zerstört. Deshalb nehme ich nur noch 2,5" HDDs mit Glasplatten. Die sind sehr schnell sehr gut zerstört. Bei einem Garantiefall ist es halt doof.
Bei uns auf der Arbeit werden defekte SSDs/HDDs auf Anraten unseres externen Datenschutzbeauftragten über irgendeinen Dienstleister vernichtet (der nach irgendeiner DIN-Norm zertifiziert sein musste), vermutlich hauptsächlich damit man dann einen gescheiten Entsorgungsnachweis hat und damit dann hoffentlich aus dem Schneider ist...
ACDC schrieb: > Bei einem Garantiefall ist es halt doof. WENN es nur eine wäre, bei einer größeren Firma sind es Hunderte! Dann stellt sich die Frage, wie willst Du den Fehler nachweisen wenn sie unter dem Hammer war? Für die Hersteller natürlich ein Hintertürchen auch Schrott zu liefern! Die die einzige Chance sehe ich in rechtzeitiger, gründlichen Qualitätsprüfung im Dauerlauf bevor diese PCs überhaupt ausgegeben werden. H2testw macht Aufwand.
Bei uns verlässt keine Platte das Haus ohne vorherige Zerstörung an der Standbohrmaschine, Festplatten mit sensiblen Daten werden eingelagert, was damit irgendwann passiert steht noch in den Sternen. Das Durchbohren der Platten reicht uns, das möglicherweise noch vorhandene Intellectual Property was sich darauf befindet ist nicht so schützenswert, dass es sich lohnen würde die Daten zu rekonstruieren in Bezug auf Indistriespionage, wir arbeiten in einem Nischenbereich ohne Mitbewerber. Und für Mitbewerber wäre eine eigene Implementierung deutlich sinnvoller, weil unsere Software zu stark mit der Hardware verbunden ist. Ein Nachbau der Hardware wäre ebenfalls unlukrativ, weil viele Bauteile speziell für uns gefertigt werden und auch einige Teile dabei sind welche wir auch nur durch Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern erhalten, da wird dann eben für uns ein Stück vom Gurt abgeschnitten obwohl die MOQ des Chips im 6 stelligen Bereich liegt und nur direkt vom Hersteller bezogen werden kann.
oszi40 schrieb: > ACDC schrieb: >> Bei einem Garantiefall ist es halt doof. > > WENN es nur eine wäre, bei einer größeren Firma sind es Hunderte! Zerstören. Kostet Vermögen. Ist aber sicher.
Olaf schrieb: > [...] oder habt ihr den Ct-Artikel > gelesen? > Passiert ist wohl folgendes, wenn ich das mal zusammenfassen darf: > [...] bei der Analyse der c't funktioniert sie nur manchmal. Da stellt sich mir die Frage wie das rechtlich ist. Die Daten waren offensichtlich für die c't nicht bestimmt. Hätten sie zu dem Zeitpunkt, als klar war, dass es sich um Behördendaten bzw. sensible Daten handelt, nicht die Analyse abbrechen müssen? Ist ihr Handeln (nur) deshalb gedeckt, weil sie Journalismus betreiben?
oszi40 schrieb: > Eine ordentliche > Behörde hätte sie einfach ersetzt und die defekte zerstört... Die ordentlichen Behörden sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Schon früher war man dort zu faul oder wollte Kosten sparen und hat Papierakten nicht im Hause geschreddert. Sondern man hat die Akten einem billigen Dienstleister gegen Unterschrift zum Schreddern übergeben. Der war aber nur deshalb so billig, weil er die Unterlagen ungeschreddert auf irgendeiner Deponie abgekippt hat. Und da hat sie dann jemand runter gezogen. Wenn dadurch irgendwelchen Bürgern Schaden entsteht, wenn kümmerts? Die sollen dann eben ihren Schaden einklagen. Aber keine Panik, heute speichern wir hochsensible Daten in der Cloud. DAS ist absolut sicher. Und der Chinamann liefert die Hardware für unser neues 5G-Netz. DAS ist ebenfalls sicher.
Olaf schrieb: > 5. Die naechste Firma hat dann aus ihrer Sicht eine funktionierende > gebrauchte Platte gekauft und sie einem Kunden als "neuwertige > Retourware" > verkauft. Was ist daran so falsch? Der Händler hat den Kunden betrogen ! c't: "Die Laufwerke sollten laut Beschreibung neuwertig sein und aus Kundenretouren innerhalb des Widerrufsrechts stammen .... Die vermeintlich neuwertige SSD zeigte deutliche Nutzungsspuren und Beschädigungen im Bereich der Befestigungsschrauben." Weiter mit c't: "Das Teil hatte bereits mehr als 2500 Stunden in einem PC gearbeitet und war mehr als 560 Mal ein- und ausgeschaltet worden. Im bisherigen Leben der SSD hatte diese gut 4200 GByte Daten geschrieben" Eine Seite weiter bildet c't ein Foto ab und schreibt: "Auf der Rückseite der SSD entdeckten wir einen Aufkleber des PC-Herstellers Hyrican .." Also nochmal: Die gelieferte Ware entspricht nicht dem Angebot, und das so offensichtlich, dass das kein Zufall sein dürfte. > 6. Ein Kunde der geiziger ist als es ihm gut tut bekommt das was er > verdient. Diese Aussage ist eine Unverschämtheit.
ACDC schrieb: > Auf dem Flohmarkt eine alte Kamera für 3€ gekauft. Auf der SD Karte > waren noch Bilder von einen Famielenfest. Das ist doch normal. Bei überlassenen oder gefundenen Teilen habe ich schon eine Menge bekommen. Manches aufhebenswert. Küchenwitze, Märchenvideos, Musik in rauhen Mengen, Bilder. Auch paar schlüpfrige Sachen. Der Kenner schweigt und genießt. Gottseidank keine meldenswerten Sachen. Eine schöne Episode. Beim Wertsoffhof aus dem Kleinteilebehälter eine HD in die Hosentasche gemaust. Es war eine ausgemusterte private HD eines früheren Arbeitskollegen, mit dem ich noch manchmal Kontakt habe. Unverständlich, da er dienstlich für Computer zuständig ist. Neu partitioniert und den Mund gehalten.
Olaf schrieb: > 6. Ein Kunde der geiziger ist als es ihm gut tut bekommt das was er > verdient. wieso ist es geizig wenn man genau das geliefert bekommen möchte was angepriesen wird? Manfred schrieb: > Diese Aussage ist eine Unverschämtheit. stimme zu Manfred schrieb: > Also nochmal: Die gelieferte Ware entspricht nicht dem Angebot, und das > so offensichtlich, dass das kein Zufall sein dürfte. eben, kein weiteres Wort nötig, aber heute ist es ja üblich das man kaum bekommt was man bestellt, sonst müsste nicht oft drunterstehen "Abbildung ähnlich" "der Artikel kann abweichen" Wenn ich eine externes Plattengehäuse bestelle welches mit einer WDred 8TB auf dem Bild geworben wird und die Rezensionen das auch bestätigen und dann nur ein Teil kommt was ab >2TB nichts mehr erkennt ist das Betrug. Wenn A**** noch behauptet sie PRÜFEN jedes Teil kommt noch Lüge dazu. Aber vielleicht prüfen sie auch nur das Paketgewicht, den Inhalt wohl kaum, das letzte Paket kam ohne horizontal Aufsteller und das Paketbild war auch anders. Siehe auch Stefans Lötstation! Beitrag "Re: Günstiger Lötkolben/Lötstation für SMD 2019"
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Bearbeitet durch User
Joachim B. schrieb: > Olaf schrieb: >> 6. Ein Kunde der geiziger ist als es ihm gut tut bekommt das was er >> verdient. > > wieso ist es geizig wenn man genau das geliefert bekommen möchte was > angepriesen wird? Man könnte eigentlich auch "gierig" bzw. "neugierig" anwenden.
> wieso ist es geizig wenn man genau das geliefert bekommen möchte was > angepriesen wird? Euch fehlt es etwas an Abstraktionsvermoegen. Ihr koennt hier bei "Ausbildung&Beruf" immer so schoen nachlesen wieviel Kohle gefaelligst jeder zu verdienen hat und das es eigentlich nie genug sein kann. Und dann ueberlegt mal wieviele Arbeitsminuten bei der runtergesparten SSD noch drin sind. Wie lange kann sich jemand mit der Platte in irgendeiner Form beschaeftigen? Da weiss man das man vorher das man nur beschissen werden kann. Und man weiss auch vorher das Haendler etwas zu Euphemismen neigen weil sie sonst nicht lange ueberleben koennten. Und gerade bei einer SSD ist gebraucht ja auch ein sehr weiter Begriff. Bestimmt haette der Haendler sie euch umgetauscht wenn sie nach ein paar Monaten verstorben waere. <grin> Allerdings wuerde mir aus dem Grunde niemals einfallen ein Verschleissteil fuer meine Daten gebraucht zu kaufen. Das Problem sind nicht einzelne Menschen, egal ob Kunde, Haendler, Zwischenhaendler, Beamter oder IT. Das Problem ist gesamte Gier im System die einen unglaublichen Druck aufbaut, der Qualitaet, Zuverlaessigkeit und Redundanz nicht mehr zulaesst. Das was hier geschehen ist passiert jeden Tag hundert mal in Deutschland. Olaf
Olaf schrieb: > Bestimmt haette der Haendler sie euch umgetauscht > wenn sie nach ein paar Monaten verstorben waere. <grin> Müller wechselt mit Lehmann?(Ähnlich Otto Walkes)? Es bleibt das technische Problem, daß man auf einer kaputten SSD nicht alle Daten löschen kann! Also Hammer oder Mikrowelle.
Olaf schrieb: > dann ueberlegt mal wieviele Arbeitsminuten bei der runtergesparten SSD > noch drin sind. Wie lange kann sich jemand mit der Platte in irgendeiner > Form beschaeftigen? Soweit so richtig. > Da weiss man das man vorher das man nur beschissen > werden kann. Und man weiss auch vorher das Haendler etwas zu Euphemismen > neigen weil sie sonst nicht lange ueberleben koennten. Und gerade bei > einer SSD ist gebraucht ja auch ein sehr weiter Begriff. Kundenrückläufer heißt, dass sie nur im Rahmen des Fernabsatzgesetzes vom Kunden getestet wurde und dann grundlos retourniert wurde. Es gibt solche Angebote, die auch reell sind. Dass ein Händler sich da mit Gebrauchtware ranhängt, ist Betrug (aber nur wenn es Absicht war). Dass mal ein gebrauchtes Teil mit durchrutscht, ist eine andere Sache. In der Regel lohnt sich es für Verkäufer aber nicht, da falsche Angaben zu machen, weil sie dann nicht nur Zusatzkosten (Rücksendung auf Reklamation) und schlechte Bewertungen haben, sondern auch noch zusätzliche Arbeitszeit anfällt. Verrückt ist aber, durch wie viele Hände das Teil gegangen ist. Und jeder Beteiligte will ja noch was daran verdienen.
Manfred schrieb: >> 6. Ein Kunde der geiziger ist als es ihm gut tut bekommt das was er >> verdient. > > Diese Aussage ist eine Unverschämtheit. Nicht nur unverschämt, sondern auch grenzenlos dumm! Manch einer hat keine Ahnung, was im Wirtschaftskreislauf so alles übrig bleibt. Da wird von Firmen Hardware ausgemustert, weil selbige abgeschrieben ist und weil man technologisch ganz vorne mit dabei sein will. Soll man die guten und nur angenutzten Sachen alle auf den Müll schmeißen? Und klar, eine defekte SSD gehört auf den Müll. Meint einer, mir irgendwelchen Schrott schicken zu müssen, bekommt er sein Zeug umgehend zurück und ich mein Geld wieder. Für den Ärger und für die verplemperte Zeit gibt es einen roten Punkt und eine böse Bemerkung. Und das Leben geht weiter. Nach meinen Erfahrungen klappt das 10x gut, dann folgt ein Griff ins Klo. M.E. ein guter Schnitt. Ich bin froh, dass man im Netz gebrauchte Hardware kaufen kann.
Hannes W. schrieb: > Meint einer, mir > irgendwelchen Schrott schicken zu müssen, bekommt er sein Zeug umgehend > zurück und ich mein Geld wieder. Nur man merkt das nicht sofort. Danach wird es schwierig.
Bei gute hersteller gibt es eine Garantie art wobei man defekte Festplatten behalten darf weil sie sensible daten enthalten. Bei Wirtschafts PCs ist es Gang und gäbe. Bei Behörden ist es noch ein Fremdwort. Behörden haften trotzdem für den Mist, weil sie zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.
Osto schrieb: > Behörden haften trotzdem für den Mist, weil sie zur Verschwiegenheit > verpflichtet sind. Wenn sensible Daten von mir in fremde Hände fallen, wie sieht diese Behördenhaftung in der Realität aus? Ich erfasse meinen Schaden und schicke eine Rechnung an die Behörde?
Osto schrieb: > Bei gute hersteller gibt es eine Garantie art wobei man defekte > Festplatten behalten darf weil sie sensible daten enthalten. Üblicherweise schickt man den Blechdeckel mit den Aufklebern ein und gibt den Rest der Platte in die Verwertung.
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