Hallo, ich bin nicht der Spulenfachmann und normalerweise weit weg von Analogtechnik, deshalb meine Frage: Wenn ich mit einem Ringkern eine Spule für einen Schaltregler wickle, woher weiß ich, wann (bei welchem Strom) der in Sättigung geht? Ich kenne den AL-Wert des Kerns und den Drahtdurchmesser. Kann man das davon ableiten? [Edit] Noch eine Frage: Ich könnte den Kern besser bewickeln, wenn ich nicht einen dicken Draht, sondern mehrere parallele dünnere Drähte verwenden würde. Was hat das für Auswirkungen oder ist das egal? Danke für die Aufklärung Harry
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Du brauchst schon noch die Kerngeometrie (eff. magn. Länge) und die Sättigungsflussdichte. Sowas steht im Datenblatt.
Ich würde mir das Kernmaterial ansehen. Hysteresis material constant ηB 10–6/mT <1.5
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Crazy H. schrieb: > [Edit] Noch eine Frage: Ich könnte den Kern besser bewickeln, wenn ich > nicht einen dicken Draht, sondern mehrere parallele dünnere Drähte > verwenden würde. Was hat das für Auswirkungen oder ist das egal? Mit mehreren dünnen Drähten kriegst Du weniger Kupferquerschnitt. Dafür etwas mehr Oberfläche. Das wäre wiederum gut wegen dem Skin-Effekt. Es kommt auf den Stromripple an, welche Lösung besser ist.
https://www.tdk-electronics.td_k.com/download/187036/419f8df165fa780842566ab55510a8ce/pdf-generaldefinitions.pdf https://www.tdk-electronics.td_k.com/inf/80/db/fer/r_16_0_9_60_6_30.pdf https://www.tdk-electronics.td_k.com/download/528850/d7dcd087c9a2dbd3a81365841d4aa9a5/pdf-n27.pdf Bei td_k.com jeweils den Unterstrich entfernen, die Forensoftware stuft es leider als Spam ein.
Und Einzeldraht hilft wegen dem Skin-Effekt, hochfrequente Schwingungen zu unterdrücken. Das ist gut für die EMV.
Crazy H. schrieb: > Wenn ich mit einem Ringkern eine Spule für einen Schaltregler wickle, > woher weiß ich, wann (bei welchem Strom) der in Sättigung geht? Dafür haben die Hersteller Diagramme in ihren Datenbüchern. Das hilfreichste Diagramm hierfür ist Permeabilität µ vs. A·Wdg (Strom mal Windungszahl). Sättigung ist nicht abrupt, sondern setzt allmählich ein. Du mußt also noch für dich festlegen, bei welchem Rückgang der Permeabilität du das ansetzt. Typisch nimmt man 10% Rückgang.
Crazy H. schrieb: > Wenn ich mit einem Ringkern eine Spule für einen Schaltregler wickle, > woher weiß ich, wann (bei welchem Strom) der in Sättigung geht? Ausrechnen ? > Ich kenne den AL-Wert des Kerns und den Drahtdurchmesser. > Kann man das davon ableiten? Nein. Sättigung ist ein allmählicher Prozess. Besser wäre die Frage, wie hoch die Ummagnetisierungsverluste sind. Wird die Spule zu heiss, taugt sie nicht mehr. Dafür gibt es Tabellen in den Datenblättern der Hersteller, oder eine Software wie MDT (magnetic design tool). Aus einer Materialkostenstanten (abhängig von der Ummagnetisierungstiefe) steigt der Verlust mit jeder Ummagnetsisierung (also mit der Frequenz) und mit der Kerngrösse (Volumen, Gewicht). Grob sagt man, nicht mehr als 400mT Ummagnnetisierung, damit die Veluste im Rahmen bleiben.
Sven S. schrieb: > Mit mehreren dünnen Drähten kriegst Du weniger Kupferquerschnitt. > Dafür etwas mehr Oberfläche. Das wäre wiederum gut wegen dem > Skin-Effekt. Es kommt auf den Stromripple an, welche Lösung besser ist. Natürlich schon so viele dünne Drähte, daß es dem Querschnitt des dicken entspricht. Ansonsten herzlichen Dank, ich sehe schon, das wird ohne Berechnungen nichts.
Kommt auf den Schaltregler an. Nachfolgenden Link aufrufen http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/smps/smps.html und die Daten des Ringkerns eingeben. N27 mit hohen AL-Wert. Was für Schaltregler soll das genau werden?
Crazy H. schrieb: > Natürlich schon so viele dünne Drähte, daß es dem Querschnitt des dicken > entspricht. Man braucht eigentlich als Kupferquerschnitt den Ring aus Durchmesser und Eindringtiefe berücksichtigen. Die Eindringtiefe wird mit der Frequenz kleiner. Was stärker den effektiven Kupferfüllfaktor mindert ist die Isolierung des Kupferlackdrahtes. https://www.electronicdeveloper.de/AllSkineffektEindringtiefe.aspx https://www.elektrisola.com/de/hf-litze-litze-litz-wire/produkte/begriffe-grundlagen/technische-grundlagen-und-berechnung.html
Crazy H. schrieb: > Wenn ich mit einem Ringkern eine Spule für einen Schaltregler wickle, > woher weiß ich, wann (bei welchem Strom) der in Sättigung geht? Das weiß du aus einer Berechnung, die du vor dem Wickeln machen solltest. Für die Spulen, die Gleichstrom haben, braucht man Spalten. Die können separat gemacht werden oder in Strukur von Material von Hersteller gemacht werden - das kannst du aus dem Datenblatt für Kern entnehmen. Es gibt auch Praxis, daß man Ferritring bricht und wieder zusammenleimt, schon mit diamagnetischen Spalten.
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Hallo zusammen Vielleicht hilft das ein wenig weiter. http://www.df7sx.de/mini-ringkernrechner-etc/ Gruss von Frido
Crazy H. schrieb: > woher weiß ich, wann (bei welchem Strom) der in Sättigung geht? Man kann es auch einfach experimentell ermitteln. Man wickle zwei Spulen durch den Ringkern. Eine Spule versorgt man mit einer einstellbaren Konstantstromquelle z.B. Labornetzteil. Die zweite Wicklung wird über einen Vorwiderstand an eine Wechselstromquelle z.B. Funktionsgenerator gespeist. An dieser Spule wird die Wechselspannung gemessen. Wird nun der Strom von der Konstantstromquellen erhöht, dann gibt einen Gleichstromwert bei dem die Wechselspannung auf der Sekundärseite einbricht. Hier setzt die Sättigung des Kernmaterials ein. In der Sättigung reduziert sich die Induktivität und damit reduziert sich die Spannung am Spannungsteiler, der durch Vorwiderstand und Sekundärspule gebildet wird. So kann man auch eine Sättigungskurve (Y-Achse ist Wechselspannung, X-Achse ist Konstantstrom) aufnehmen. Der Sättigungstrom ist der Konstantstrom durch die Windungszahl der Primärspule. Wichtig ist, dass der Gleichstrom über eine Konststromquelle eingespeist wird, denn diese hat im Idealfall einen unendlich hohen Widerstand und beeinflusst deshalb den Spannungsteiler auf der Sekundärseite nicht!
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Hallo, schmidt-walter unterstützt zwar keine Ringkerne, aber eben die anderen Bauformen. http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/ mfg klaus
Klaus R. schrieb: > schmidt-walter unterstützt zwar keine Ringkerne, https://www.tdk-electronics.tdk.com/en/180490/design-support/design-tools/ferrite-magnetic-design-tool
Klaus R. schrieb: > schmidt-walter unterstützt zwar keine Ringkerne, aber eben die anderen > Bauformen. Man kann seine Kerne auch eingeben. Dafür braucht man 4 Werte aus dem Datenblatt.
Maxim B. schrieb: > Für die Spulen, die Gleichstrom haben, braucht man Spalten. Wieso? Man 'braucht' es doch nur mit dem Strom nicht zu übertreiben.
Leistungsdrossel ohne Spalten gibt es nicht. Die können in Material vorhanden sein oder extra gemacht werden, aber die sind notwendig - sonst kommt die Sättigung schon bei dem kleinsten Strom. Drossel ohne Spalten sind keine Leistungsdrossel, die sind für Wechselstrom gedacht.
Peter Hofbauer hat ein Testgerät veröffentlicht. http://www.hcp-hofbauer.de/indexsnt.htm Ich habe es fast unverändert nachgebaut und bin sehr zufrieden damit. Bei manchen Spulen gibt es auch aha-Effekte beim Vergleich mit dem DB. Arno
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