Hallo Zusammen, für meinen Vater möchte ich eine Entstörung für seinen Röhren-Verstärker für die Gitarre bauen. Er beklagt sich immer darüber, dass es so stark rauscht, wenn die Beleuchtung gedimmt ist und die Waschmaschine läuft. Muss jedoch sagen, dass ich mit 230V-Filtern noch nicht wirklich viel am Hut hatte. Deshalb meine Fragen A) glaubt Ihr, dass eine Funkentstördrossel bei 230V in Reihe zum Amp überhaupt das Rauschen minimiert und B) ist der Aufbau - so simpel z.B. mit einer 47uH Ringkerndrossel 10A in Reihe - so auch sinnig? Besten Dank!
ich denke nicht das es durch die 230V Versorgung reinkommt, wenn doch gibt es fertige Netzfilter. Ich denke das liegt an den zu empfindliche Tonabnehmern. Aktive sind hier nicht so anfällig da sie viel wenigee Wicklingen drauf haben und der Verstärkereingang muss nicht so auf gemacht werden.
Zum einen ist "Rauschen" hier vmtl der verkehrte Begriff- eine Soundsample, mit dem Handy aufgenommen, könnte bei der Ferndiagnose hilfreich sein. Zum anderen glaube ich nicht dass Du mit Netzfiltern irgendeine Verbesserung erreichen wirst. Hörbare Störungen in GitAmps werden meistens von der Gitarre selbst aufgenommen und nehmen mit wachsender Lautstärke und Verzerrungsgrad zu. Besonders anfällig sind hier die single-coil-Tonabnehmer die in den typischen Fender-Gitarren und deren Kopien verbaut werden. Verbesserungen sind also durch Abschirmmaßnahmen innerhalb der Gitarre am aussichtsreichsten. Ich spiele selbst eine Stratocaster die ich aus ebendiesen Gründen stark modifiziert habe.
Vielen Dank für die raschen Rückmeldungen. Das Rauschen macht sich stark bemerkbar, sobald das gedimmte Flurlicht ein ist, nach dem Ausschalten ist es weg. Ebenso bei der Waschmaschine sobald diese anfängt zu Schleudern. Habe leider kein noise sample parat. Ich dachte jetzt, dass die Störungen hochfrequent sind und ich da mit einem Tiefpass gut was herausnehmen kann, aber dann müsste der Trafo ja auch schon etwas filtern...
Alex schrieb: > Das Rauschen macht sich stark bemerkbar, sobald das gedimmte Flurlicht > ein ist, nach dem Ausschalten ist es weg. Ebenso bei der Waschmaschine > sobald diese anfängt zu Schleudern. Wenn das Flurlicht mit "normalen" Glühlampen gedimmt wird bzw. die Waschmaschine langsam läuft, dann ist das eine Phasenanschnitt- steuerung in beiden Fällen, heißt, dass über die Netzleitung schon etwas Mist daher kommt... Ich würde mal einen Netzfilter vor dem Verstärker einbauen und dann weiter horchen... https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter
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Schließe mal nichts an, also alle Stecker an den Eingängen rausziehen und die Potis leise stellen. Rauscht es dann immer noch?
Günter Lenz schrieb: > alle Stecker an den > Eingängen rausziehen und die Potis leise stellen. > Rauscht es dann immer noch? Alex schrieb: > Das Rauschen macht sich stark bemerkbar, sobald das gedimmte Flurlicht > ein ist, nach dem Ausschalten ist es weg. Ebenso bei der Waschmaschine > sobald diese anfängt zu Schleudern. Alles klar?
Mani W. schrieb: > Günter Lenz schrieb: >> alle Stecker an den >> Eingängen rausziehen und die Potis leise stellen. >> Rauscht es dann immer noch? > > Alex schrieb: >> Das Rauschen macht sich stark bemerkbar, sobald das gedimmte Flurlicht >> ein ist, nach dem Ausschalten ist es weg. Ebenso bei der Waschmaschine >> sobald diese anfängt zu Schleudern. > > Alles klar? Der Vorteil zuerst mal "Verstärker ohne alles" zumindest noch mal zu überprüfen, ist die absolute Preisgünstigkeit. Kostet nur 2min Zeit. Schlimmstenfalls um es endgültig abzuhaken.
Ein Foto des Röhrenverstärkers wäre auch hilfreich... Es könnte ja auch praktisch über den "Luftweg" kommen, wenn nicht abgeschirmtes Gehäuse, ich tippe aber eher auf den "Einschleichweg" über die Netzleitung...
Mani W. schrieb: > Ein Foto des Röhrenverstärkers wäre auch hilfreich... > > Es könnte ja auch praktisch über den "Luftweg" kommen, wenn nicht > abgeschirmtes Gehäuse, ich tippe aber eher auf den "Einschleichweg" > über die Netzleitung... Klingt plausibel, aber ohne dem TO zu nahe treten zu wollen, er erweckt nicht den Eindruck, als ob er das systematisch untersucht hätte. Und bevor man einen vielleicht noch zu kaufenden Netzfilter reinschraubt, lieber nochmals die einfachen, nichtinvasiv zu lösenden Dinge prüfen.
Carl D. schrieb: > lieber nochmals die einfachen, nichtinvasiv zu lösenden Dinge prüfen. Ok! Aber er schreibt, dass es mit den gedimmten Lampen bzw. der Waschmaschine zusammen hängt...
Mani W. schrieb: > Ein Foto des Röhrenverstärkers wäre auch hilfreich... Vielleicht noch ein Bild von der Hauskatze? Man muß an die Quelle rangehen. Also wieder die altdeutsche Glühbirne wieder reindrehen. Ich habe da kein Mitleid. Wer sich den Teufel ins Haus holt, sollte sich da nicht wundern.
michael_ schrieb: > Mani W. schrieb: >> Ein Foto des Röhrenverstärkers wäre auch hilfreich... > > Vielleicht noch ein Bild von der Hauskatze? Ja, wäre schön, ein Bild der Hauskatze auf dem Röhrenverstärker! michael_ schrieb: > Wer sich den Teufel ins Haus holt, sollte sich da nicht wundern. michael_ schrieb: > Also wieder die altdeutsche Glühbirne wieder reindrehen. > Ich habe da kein Mitleid. Offensichtlich hat der TO ja Glühbirnen mit Dimmer im Haus, auch eine Waschmaschine arbeitet mit Phasenanschnitt... Für Deinen Beitrag hätte ich eher nur Beileidsbekundungen...
Da der Verstärker bei meinem Vater steht, konnte ich leider bislang keine systematische Fehlersuche betreiben, sondern nur im Dunkeln raten. Stimmt. Wie ich das sehe ist die Chance, dass es HF-Störungen sind 50/50, ich werde also mal versuchen diese zu unterdrücken. Auf meine Frage B wurde noch gar nicht eingegangen: kann ich - angenommen die Fehlerursache ist eine HF-Störung über die Zuleitung - das ganze effektiv mit einer vorgeschalteten Luftspule (bzw. kleine Drosselspule mit Ferritkern, habe hier noch ein paar herumliegen) herausfiltern? Oder ist die Chance, dass ich entweder nichts filtere oder gar nichts filtere größer, als dass ich ohne Daten über die Spule meine 50Hz perfekt durchlasse und alles darüber filtere? Für die bisherigen Bemühungen besten Dank!
Alex schrieb: > Oder ist die Chance, dass ich entweder nichts filtere > oder gar nichts filtere größer, als dass ich ohne Daten über die Spule > meine 50Hz perfekt durchlasse und alles darüber filtere? Meinte natürlich: Oder ist die Chance, dass ich entweder alles filtere oder gar nichts filtere größer, als dass ich ohne Daten über die Spule meine 50Hz perfekt durchlasse und alles darüber filtere?
Alex schrieb: > Er beklagt sich immer darüber, dass es so stark > rauscht, wenn die Beleuchtung gedimmt ist und die Waschmaschine läuft. Dann sollte der Dimmer und die Waschmaschine entstört werden. Die Chance besteht, dass diese Geräte noch weitere Störungen verursachen.
Wer sagt eigentlich dass es sich hier um Funkstörungen handelt? Eine Phasenanschnittsteuerung kann man zwar funkentstören - und das wird auch gemacht - nur werden eben nur Funkstörungen im Frequenzbereich ab 150kHz wirksam gefiltert. Der Dimmer erzeugt aber die größten Störpegel nicht im Funkbereich, sondern im unmittelbaren hörbaren Bereich mit sämtlichen harmonischen Oberwellen von 50Hz. Um diese Frequenzen zu "entstören" benötigt man Entstördrosseln in Schuhkartongröße - ist also völlig unpraktikabel. Wie ich bereits eingangs anmerkte, sind die Chancen, mit einem handelsüblichen Netzfilter hier irgendeine Verbesserungen zu erzielen, nahe Null. Was bleibt ist Abschirmung der Gitarre gegen Störfelder von außen.
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Mani W. schrieb: > michael_ schrieb: >> Mani W. schrieb: >>> Ein Foto des Röhrenverstärkers wäre auch hilfreich... >> >> Vielleicht noch ein Bild von der Hauskatze? > > Ja, wäre schön, ein Bild der Hauskatze auf dem Röhrenverstärker! Wenn du wenigstens Schaltplan geschrieben hättest!
michael_ schrieb: > Wenn du wenigstens Schaltplan geschrieben hättest! Ich wollte eigentlich sehen, ob der Röhrenverstärker mit Schutzschirm (Gehäuse aus Metall) rundum arbeitet...
Bei einem Röhrengerät vermutlich mit Schutzleiter und Metallgehäuse. Nix genaues weiß man nicht. Evtl. ein Erdanschluß auf der Rückseite.
Oh Mann, mein momentan in der Endausbauphase befindlicher Selbstbau-Röhrenverstärker ist am Eingang ziemlich brumm-empfindlich. Musste sogar die 0,1µF Eingangskoppelkondensatoren abschirmen, da die mit Aussenbelagkennzeichnung nur schwer zu bekommen sind. Also, bei mir ist direkt am Netzanschluss ein handelsüblicher Durchführungskondensator drin. Das ist einfach ein "must have". (Gegen Schaltkracher.) Dann, für schwierigere Fälle gibt es bestimmt abgeschirmte Netzzuleitung und die besagten Filterchen. Nur, es sollte eine sinnvolle Kombination aus "aktiver" und "passiver" Entstörung zum Ziele führen. Beitrag "Re: Rückkoppelung Badventilator??" Meine Wama macht schon "bssssss" im Langwellenradio, nur wenn der Netzstecker drin ist. Programmwähler auf null. Das SNT für die Steuerungsplatine. Und die hat schon eine dicke Entstörpatrone serienmäßig eingebaut. Dass eine Flur-Energiesparlampe derart störungen verbreitet, na ja, dann vielleicht Halogen oder sowas mit den halbleiterbestückten "Trafos". Sonst könnte ich mir das eigentlich nicht vorstellen. Die üblichen Aldi-E27-er Energiesparlampen stören bei mir nicht so stark. So ein Pickup arbeitet asymmetrisch? Vielleicht Symmetrieren und mit Übertragerchen an den Verstärker. Seltener wäre das Einstreuen von HF von der Lautsprecherleitungsseite her. ciao gustav
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Mani W. schrieb: > Ja, wäre schön, ein Bild der Hauskatze auf dem Röhrenverstärker! Da wird sie sich nicht wohl fühlen. Dort rauscht es zu sehr und Katzen mögen kein Wasser!
Ja. Harald W. schrieb: > Dort rauscht es zu sehr > und Katzen mögen kein Wasser! Muss nicht. Man kann auch auf B-Betrieb gehen. Hatte mal die ehrenvolle Aufgabe, einen Gittarrenverstärker zu "entrauschen". Die Ursache: Ein Transistorvorverstärker war da drin. ;-) ciao gustav
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Aus Radio- und Funkbasteltagen kann ich folgenden Entstörtipp geben: Einen C mit 47nF und ordentlich Spannungsfestigkeit direkt parallel zur 230V-Seite des Netztrafos anschließen. Am besten zwischen Netzstecker und Trafo dann auch eine Sicherung einbauen, falls der C mal durchschlägt (ich empfehle selbstheilenden C mit entsprechenden Schutzzertifikaten). ACHTUNG HOCHSPANNUNG; LEBENSGEFAHR! Und der C kann noch längere Zeit nach dem Steckerziehen Hochspannung führen, falls die Primärwicklung den Kontakt verliert, am besten einen geeigneten R direkt zum C parallel schalten (470k sollten passen) Klingt einfach, funktioniert aber sehr gut (hatte damals viel mit der Entstörung meiner KW-Empfänger experimentiert und weiß aus Erfahrung, was ich sage).
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