Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo Prim und Sekundärsteite tauschen?


von MMJ (Gast)


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Hallo,

Kann man eigentlich einen Trafo der aus 230V 12V macht auch andersrum 
nutzen
um aus 12V AC 230V AC zu machen?

von N. A. (bigeasy)


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Ja.

von hinz (Gast)


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Es wird weniger als 230V rauskommen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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hinz schrieb:
> Es wird weniger als 230V rauskommen.

Nö!

von N. A. (bigeasy)


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hinz schrieb:
> Es wird weniger als 230V rauskommen.

Stimmt. Aber nicht soviel weniger, daß man nicht innerhalb der 
Netz-Toleranzspezifikation bleiben würde.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Stimmt nicht!

Du hast ein Wicklungsverhältnis von ~19:1, das ist bestimmend für die 
Transformation und ist reziprok.

Von Belsatbarkeit war bisher (noch) keine Rede.

von N. A. (bigeasy)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Stimmt nicht!
>
> Du hast ein Wicklungsverhältnis von ~19:1, das ist bestimmend für die
> Transformation und ist reziprok.
>
> Von Belsatbarkeit war bisher (noch) keine Rede.

Falsch, stimmt trotzdem. Das Wicklungsverhältnis ist auf die 
Leerlaufspannung ausgelegt. Die Angabe 12V AC bezieht sich auf die 
Spannung bei Nennlast.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Gast)


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N. A. schrieb:
> Falsch, stimmt trotzdem.

Stimmt, ist trotzdem falsch!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Wicklungsverhältnis bestimmt die Transformation, nichts anderes!
....und selbiges ist reziprok!

Da kannst du rumeiern wie du willst.

von hinz (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wicklungsverhältnis bestimmt die Transformation, nichts anderes!
> ....und selbiges ist reziprok!
>
> Da kannst du rumeiern wie du willst.

Dann zeig mal deinen idealen Transformator. Leider gibts den nur auf dem 
Papier.

von oszi40 (Gast)


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Wirkungsgrad?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Was war denn hier gefragt?

Hier werden Antworten gegeben auf nie gestellte Fragen!

von hinz (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Was war denn hier gefragt?
>
> Hier werden Antworten gegeben auf nie gestellte Fragen!

Du hast es immer noch nicht verstanden.

von Joachim B. (jar)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Was war denn hier gefragt?

MMJ schrieb:
> Kann man eigentlich einen Trafo der aus 230V 12V macht auch andersrum
> nutzen
> um aus 12V AC 230V AC zu machen?

jedenfalls klappte das für eine simple Netztrennung nicht,

230V : 12V auf 12V : 230V, der Trafo kam in die Sättigung, mit
230V : 9V auf 12V : 230V kam zumindest 200V raus

: Bearbeitet durch User
von N. A. (bigeasy)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Hier werden Antworten gegeben auf nie gestellte Fragen!

Wie recht Du hast. Der TO schreib, er wolle einen Trafo nutzen - von 
einer akademischen Betrachtung eines idealen Trafos war nie die Rede.

von N. A. (bigeasy)


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Joachim B. schrieb:
> 230V : 12V auf 12V : 230V, der Trafo kam in die Sättigung, mit
> 230V : 9V auf 12V : 230V kam zumindest 200V raus

Rechteck anstatt Sinus?

Bis zur Höhe seiner Leerlaufspannung sollte der Trafo nicht sättigen, 
also >12V AC RMS

von hinz (Gast)


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N. A. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> 230V : 12V auf 12V : 230V, der Trafo kam in die Sättigung, mit
>> 230V : 9V auf 12V : 230V kam zumindest 200V raus
>
> Rechteck anstatt Sinus?
>
> Bis zur Höhe seiner Leerlaufspannung sollte der Trafo nicht sättigen,
> also >12V AC RMS

Bei ganz kleinen Trafos ist das nicht so, die gehen im Leerlauf in 
Sättigung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wir haben das schon öfter diskutiert und ich habe damit Experimente 
gemacht. Je kleiner die Leistung des Trafo ist, desto weniger klappt es, 
in beide Richtungen die Spannungen zu transformieren.
Probiert es einfach aus. Ein kleiner 5VA Trafo kann bei Speisung mit 
Nennspannung auf der Sekundärseite nicht die Netzspannung auf der 
Primärseite liefern. Je grösser der Trafo, desto besser.

von N. A. (bigeasy)


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Matthias S. schrieb:
> Je grösser der Trafo, desto besser.

Ja, weil das Verhältnis zwischen Leerlaufspannung und Nennspannung immer 
kleiner wird, je größer der Trafo.

Beispiel: https://www.block.eu/de_DE/produktvariante/ste-5002324/

Verhältnis Leerlaufspannung/Nennspannung: 1,05 - sowas kann man dann 
tatsächlich ziemlich uneingeschränkt in beide Richtungen verwenden 
(zumal hier auch noch eine +-5%-Anzapfung auf der Primärseite vorhanden 
ist ;-))

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe hier auch einen alten Wechselrichter/Lader von Trace 
Engineering mit 1500W, der den dicken Trafo in beide Richtungen benutzt 
- als Netztrafo zum Laden der Batterie und als Ausgangstrafo des 
Wechselrichters.

von Lurchi (Gast)


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Das Windungsverhältnis weicht etwas von den nominellen Spannungen ab.
Wie sehr hängt stark von der größe ab. Bei 5 VA sind das ggf. schon mal 
30%, die Leerlaufspannung höher ist als die Nennspannung. Entsprechend 
wäre andersherum die Spannung um die 30% kleiner und würde dann auch 
noch einmal unter Nennlast noch einmal um etwa 30% fallen.
Für eine 1500 VA Trafo und dann deutlich besserem Wirkungsgrad sieht es 
deutlich günstiger aus.

Bei ganz kleinen Trafos wie 1 VA muss man zusätzlich aufpassen, dass 
ggf. weniger Wicklungsraum für die Sekundärseite genutzt wird, weil der 
Magnetisierungsstrom wesentlich ist. Da hat man in der anderem Richtung 
zusätzliche Probleme mit weniger Belastbarkeit. Die kleinere Spannung 
hilft wenigstens, dass man im Leerlauf noch keine Probleme bekommt.

von Joachim B. (jar)


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N. A. schrieb:
> Rechteck anstatt Sinus?

wo sollen die herkommen aus dem Netz, wenn doch dann wäre das übel.

von Niemand (Gast)


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Es gab irgendwo in der Fach-Literatur aber auch schon einen Bauvorschlag 
mit genau dieser Idee, Elektor oder ELRAD vor zig Jahren.
War wohl so um die 30 .. 50 Watt  und man sollte einen 9 V Trafp dazu 
nehmen weil aus Akkus die Schaltung gespeist wurde und die CE-Strecken 
der Transen ja auch noch Verluste (U-Abfall) haben.

von Günter Lenz (Gast)


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hinz schrieb:
>Bei ganz kleinen Trafos ist das nicht so, die gehen im Leerlauf in
>Sättigung.

Dann sind nicht genügend Windungen drauf, hat also
der Hersteller gepfuscht. Auch große Trafos gehen
in Sättigung wenn nicht genügend Windungen drauf
sind.

von michael_ (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich habe hier auch einen alten Wechselrichter/Lader von Trace
> Engineering mit 1500W, der den dicken Trafo in beide Richtungen benutzt
> - als Netztrafo zum Laden der Batterie und als Ausgangstrafo des
> Wechselrichters.

Natürlich geht das. Kein Problem.
Aber die Spannungen stimmen nicht. Zum Laden der Akkus ist erst mal die 
Spannung unwichtig.

MMJ schrieb:
> um aus 12V AC 230V AC zu machen?

Am einfachsten fragt man nicht, sondern testet es.
Mit einem 9V Trafo kannst du glücklich werden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Es gibt eine Kenngroesse. Man nimmt den Trafo und speisst in Primaer mit 
einer kleinen Spannung, sodass sekundaer mit einem Kurzschluss Nennstrom 
fliesst.

Diese Spanunnung zur Nennspannung waere dann diese Groesse. Bei grossen 
Trafo ist die vielleicht 1%, vielleicht sogar kleiner. Bei kleinen 
Trafos wird diese Groesse immer groesser.

von hinz (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> hinz schrieb:
>>Bei ganz kleinen Trafos ist das nicht so, die gehen im Leerlauf in
>>Sättigung.
>
> Dann sind nicht genügend Windungen drauf, hat also
> der Hersteller gepfuscht. Auch große Trafos gehen
> in Sättigung wenn nicht genügend Windungen drauf
> sind.

Dann pfuschen also deiner Meinung nach alle Hersteller.

von Teo D. (teoderix)


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Joachim B. schrieb:
> 230V : 12V auf 12V : 230V, der Trafo kam in die Sättigung, mit

Wie hast du den das festgestellt?

Da ging wohl eher das Kupfer in die Sättigung und hat heftige 
Ohmsche-Verluste produziert.... Um wie viel höher wird da wohl der 
Blindstrom auf der 12V Seite gewesen sein, als im Verhältnis zur 230V 
Seite?!
Ob da der Kupferquerschnitt der 12V Seite, noch dazu paßt?

Phasenschieber S. schrieb:
> Du hast ein Wicklungsverhältnis von ~19:1

Trifft das auch auf die Querschnitte Drähte zu?

Günter Lenz schrieb:
> Dann sind nicht genügend Windungen drauf, hat also
> der Hersteller gepfuscht.

Ne, der hat also nur da Kupfer eingespart, wo eh nicht nötig. Von 
Kurzschlußfest, war ja nich die rede.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
die Geometrie der Wicklungen spielt eine Rolle.
Die Zwei-Kammern-Anordnung (nebeneinander) könnte das 1:1 Verhältnis 
eher bestätigen.
Da wir nicht wissen, ob üblicherweise Primärwicklung und 
Sekundärwicklung übereinander angeordnet sind, müsste man den Begriff 
Stromdichte einführen.
Es muss sichergestellt sein, dass die Sekundärwicklung tatsächlich 
denselben magnetischen Fluss erzeugen kann, der umgekehrt beim Anlegen 
der Spannung an die Primärwicklung entsteht.

Beitrag "Re: Physik hinter Transformator"

Es klingt paradox, aber bei symmetrischer Spannung können die beiden 
Drahtlängen durchaus unterschiedlich ausfallen.
Soll ich einen Trafo auseinandernehmen, dann sieht man, dass die 
Mittelanzapfung eben n i c h t genau bei der Hälfte der Gesamtdrahtlänge 
zu suchen ist. Die Wechselspannungen sind aber gleich. Die geringfügigen 
Widerstandsunterschiede nimmt man in Kauf. Oder man wickelt immer in 
Scheiben und so, dass diese Effekte ausbleiben.

ciao
gustav

von U. B. (Gast)


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Teo D. schrieb u.a.:
> Da ging wohl eher das Kupfer in die Sättigung und hat heftige
> Ohmsche-Verluste produziert....

Ironische Beiträge sind die besten!

von Joachim B. (jar)


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Teo D. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> 230V : 12V auf 12V : 230V, der Trafo kam in die Sättigung, mit
>
> Wie hast du den das festgestellt?

es brummte heftig und der Trafo wurde heiss, die Spannung kam auch nicht 
raus.

von U. B. (Gast)


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Joggel E.schrieb:
> Diese Spanunnung zur Nennspannung waere dann diese Groesse.
> Bei grossen Trafo ist die vielleicht 1%, vielleicht sogar kleiner.

Hier ist offenbar die sog. relative Kurzschlussspannung gemeint.
Diese beträgt bei "richtig" grossen Trafos eher 'viel',
sogar über 10%:

http://www.antriebstechnik.fh-stralsund.de/1024x768/Dokumentenframe/Versuchsanleitungen/FH_Nuernberg/Drehstromtrafo.pdf

von Karl B. (gustav)


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von Harald W. (wilhelms)


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Phasenschieber S. schrieb:

> Stimmt nicht!
>
> Du hast ein Wicklungsverhältnis von ~19:1, das ist bestimmend für die
> Transformation und ist reziprok.

Seltsam, wieviel "gesundes" Halbwissen in diesem Thread versammelt
ist. Das Windungsverhältnis ergibt sich nicht aus den Nennspannun-
gen, sondern aus dem Verhältnis der Leerlaufspannungen. Die Leer-
laufspannungen sind aber immer grösser als die Nennspannungen. Der
prozentuale Unterschied zwischen Nenn- und Leerlaufspannung ist um
so grösser, je kleiner der Trafo ist. Zur Ursprungsfrage: ja, man
kann jeden beliebigen (50Hz-Netz-)Trafo problemlos auch umgekehrt
betreiben. Es wird aber, je nach Belastung, sekundär weniger als
die Nennspannung rauskommen. Sättigung oder Leerlaufspannung sowie
die Anornung der Wicklungen neben- oder übereinander spielen dabei
keine Rolle.

von Günter Lenz (Gast)


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hinz schrieb:
>> Dann sind nicht genügend Windungen drauf, hat also
>> der Hersteller gepfuscht. Auch große Trafos gehen
>> in Sättigung wenn nicht genügend Windungen drauf
>> sind.

>Dann pfuschen also deiner Meinung nach alle Hersteller.

Ja, die meisten jedenfals. Es ist nicht unmöglich auch
kleine Trafos so zu dimensionieren das sie nicht in
Sättigung gehen. Das bedeutet aber mehr Kupfer und
mehr Eisen. Oder die gleiche Baugröße kann dann vielleicht
nur ein viertel der Leistung übertragen. Heutzutage
soll ja alles billig sein. Die Hersteller sagen sich,
der schlechte Wirkungsgrad spielt doch bei so kleinen
Leistungen keine Rolle, in der Steckdose steht doch genug
Energie zu verfügeung, da kommt es auf ein paar Watt mehr
oder weniger, die in Wärme umgewandelt werden nicht drauf an.
Ich habe schon kleine Trafos in den Fingern gehabt, die
im Leerlauf völlig kalt bleiben, sind aber Raritäten.

von Arno H. (arno_h)


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Warum sollte ein Hersteller einen Trafo für sättigungsfreien 
Leerlaufbetrieb bauen, wenn im Gerät ständig eine ausreichende Last 
gegeben ist?
Nicht jeder baut Trafos aus und misst sie im Leerlauf unter Missachtung 
der Spezifikationen.

Arno

von Jens G. (jensig)


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Arno H. (arno_h) schrieb:

>Warum sollte ein Hersteller einen Trafo für sättigungsfreien
>Leerlaufbetrieb bauen, wenn im Gerät ständig eine ausreichende Last
>gegeben ist?

Das Sättigungsproblem gibt's nicht nur im Leerlauf, sondern auch unter 
Last. Im Leerlauf fällt der Verlust eben nur besonders auf, und da 
gibt's genug Anwendungsfälle, wo solch ein Minitrafo eher nur im 
Leerlauf läuft (z.B. Standby-Schaltungen).
Warum also soll eine "ausreichende Last" das Problem beseitigen?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jens G. schrieb:

> Warum also soll eine "ausreichende Last" das Problem beseitigen?

Nun, bei konstanter Last wird die Sättigung verringert. Das nutzt
man m.W. bei Mikrowellen aus, um den Trafo kleiner bauen zu können.

von Manfred (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
>>Dann pfuschen also deiner Meinung nach alle Hersteller.
>
> Ja, die meisten jedenfals.

Wenn Du "die meisten" mit Chinaschrott gleichsetzt, dann ja - ich habe 
mehr als Steckernetzgerät im Leerlauf sterben sehen.

Ich habe eine Wandleuchte "Briloner Made in Germany", wo der 
50VA-Ringkern Primärstrom zieht, wenn die Last fehlt, der Trafo kommt 
aus China und war wohl billig.

Wenn ich auf frühere Steckernetzteile von Friwo gucke, ist mir noch kein 
Trafo ohne Last abgebrannt.

Ich habe massenhaft Kartentrafos ab 6 VA von Block und Schaffner 
verbaut, die machen im Leerlauf keinen Ärger!

Die kleinen 1,5VA von Era, aus der Pförringer Resteecke bestellt, machen 
im Leerlauf kein Problem. Allerdings ist der Primärstrom Leer genauso 
hoch wie unter Last.

Die Pauschalaussage Leerlauf = Stättigung ist pauschaler Unsinn.

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