Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik glühende Bleistiftmiene


von Mark (Gast)


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Hallo ihr,

ich habe ein wenig mit Bleistiftmienen aus Druckbleistiften gespielt. 
Bei 4A leuchtet es verdammt hell :)

Dann ging das Leuchten eher in Richtung mitte bis es durchbrannte.

Die Miene war fast auf der ganzen Länge viel dünner geworden.

Sind solche Experimente eigentlich ungesund? Es scheint die Miene ja 
schließlich verdampft zu sein.

LG
Mark

von hinz (Gast)


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Gibt halt Feinstaub.

von Carl D. (jcw2)


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Das ist Graphit, also Kohlenstoff, der verbrennt zu CO2. In Wasser 
gelöst herrlich prickelnd.

Hab ich vor grob 45Jahren auch gemacht. Daher die Warnung: wenn man die 
Buchstücke aneinander hält, bekommt man ab 20..30V einen schönen 
Lichtbogen. Und bei längerem Experimentieren eine "tolle" 
Bindehautentzündung.

von BW (Gast)


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Mine ;-)

von hinz (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Das ist Graphit,

Und Ton, zusammen gebrannt.

von Achim B. (bobdylan)


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hinz schrieb:
> Und Ton

Deshalb sind Bleistifte zum Notenschreiben besonders gut geeignet.

von Achim_S (Gast)


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von hinz (Gast)


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Achim B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Und Ton
>
> Deshalb sind Bleistifte zum Notenschreiben besonders gut geeignet.

Dafür nimmt man doch Rotstifte.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bei den Feinminen in Druckbleistiften werden Polymere als Bindemittel
verwendet, die bei dem Versuch ebenfalls verbrennen.

Ob die Verbrennungsgase giftig sind, weiß ich nicht, ich würde sie
jedenfalls nicht direkt einatmen wollen.

Beitrag #6166824 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Hatte ich früher auch gemacht, als erstes ist immer Wachs aus der Mine 
ausgetreten und verdampft.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mark schrieb:
> Sind solche Experimente eigentlich ungesund?
Für die Mine (übrigens wie Widerstand nur mit 1 e) schon... ;-)

von hinz (Gast)


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Fred F. schrieb:
> Hatte ich früher auch gemacht, als erstes ist immer Wachs aus der
> Mine
> ausgetreten und verdampft.

Das ist so wenig...

von Jim (Gast)


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Ich denke die gesundheitliche Gefahr hält sich in Grenzen. Was genau mit 
Polymer gemerkt ist, sagt auch kein Hersteller. Hauptsächlich ist es 
Graphit und Ton. Habe das früher auch gern gemacht, lebe 20 Jahre später 
immer noch gesund.

von Joachim B. (jar)


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Jim schrieb:
> Ich denke die gesundheitliche Gefahr hält sich in Grenzen...
> habe das früher auch gern gemacht, lebe 20 Jahre später
> immer noch gesund.

lass uns noch mal darüber reden wenn du 100 bist.

Da ich nicht so alt werde habe ich mir heute wieder die gute Zahnpasta 
mit E171 Titandioxid gegönnt
https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/themenuebersicht/ernaehrung/e171-titandioxid-weissmacher-lebensmittel-krebs100.html

: Bearbeitet durch User
von Wechsler (Gast)


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Fred F. schrieb:
> Hatte ich früher auch gemacht, als erstes ist immer Wachs aus der Mine
> ausgetreten und verdampft.

ja als Azubi, haben wir die Minen langsam erhitzt bis das Wachs raus war 
und die leicht rot glühend waren, dann wieder angespitzt und dem 
Ausbilder in den Stift gesteckt... das war wie Anreißnadeln auf dem 
Papier..grins

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Was ist wohl giftiger - gluehende Bleistiftmine oder gluehende Wurst?

Beitrag "Wurst mit Strom erhitzen"

SCNR,
W

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carl D. schrieb:
> Und bei längerem Experimentieren eine "tolle" Bindehautentzündung.

Bei einem Kohlebogen? Da entsteht meiner Erinnerung nach kaum UV, das 
ist eher ein Problem von Metallelektroden.

Brennt halt an der Luft schnell ab.

von Dietmar S. (Gast)


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Mein Arbeitskollege früher hat das immer mit dem 70A Delta gemacht. Hat 
die Minen mit einem Lichtbogen weggebrannt, bis nur noch 1cm übrig war. 
Einmal ging so ein Ding mit einem Lichtblitz auf einmal weg. Es waren 
nirgendwo Reste zu sehen, also gehe ich davon aus, dass die Mine 
komplett verdampft ist. Hat mich etwas überrascht, denn ich hatte ja 
eher erwartet, dass da Stücke weg geflogen sind bei der Länge der Mine 
und dass sein Gesicht gesprenkelt ist.

von J. S. (pbr85)


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Jörg W. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Und bei längerem Experimentieren eine "tolle" Bindehautentzündung.
>
> Bei einem Kohlebogen? Da entsteht meiner Erinnerung nach kaum UV, das
> ist eher ein Problem von Metallelektroden.
>
> Brennt halt an der Luft schnell ab.

Der Lichtbogen selber oder die glühende Elektrode mit "nur" 2000-3000°C? 
Der Lichtbogen wird prinzipbedingt jede Menge UV abgeben, die Elektrode 
aufgrund der deutlich niedrigen Temp. weitaus weniger. Andererseits: Ein 
kleiner Bruchteil als UV von einigen Watt Strahlungsleistung ist aus 
nächstee Nähe auch nicht unbedingt toll.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J. S. schrieb:
> Der Lichtbogen wird prinzipbedingt jede Menge UV abgeben

Entspricht eben nicht so meiner Erfahrung. Sowie Metalle im Spiel sind, 
wird das sofort alles bläulich, aber Kohlestifte (alte 
Leclanche-Elemente) oder Bleistiftminen geben eher gelblich-weiße 
Lichtfarbe.

Das dürfte ja in erster Linie von den Emissionslinien der beteiligten 
Elemente abhängen.

von J. S. (pbr85)


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Jörg W. schrieb:
> J. S. schrieb:
>> Der Lichtbogen wird prinzipbedingt jede Menge UV abgeben
>
> Entspricht eben nicht so meiner Erfahrung. Sowie Metalle im Spiel sind,
> wird das sofort alles bläulich, aber Kohlestifte (alte
> Leclanche-Elemente) oder Bleistiftminen geben eher gelblich-weiße
> Lichtfarbe.
>
> Das dürfte ja in erster Linie von den Emissionslinien der beteiligten
> Elemente abhängen.

Hmm, stimmt auch. Da gibt es doch auch den einen Fachbegriff aus der 
Plasmaphysik. Wenn schwere Elemente das Plasma verunreinigen und dann 
durch ihre Strahlung jede Menge Energie als Strahlung davon tragen, weil 
sie eine viel höhere "..." haben.

Meine das in Vorträgen von Hartmut Zohm und Co. mehrmals gehört zu 
haben.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Bei einem Kohlebogen? Da entsteht meiner Erinnerung nach kaum UV, das
> ist eher ein Problem von Metallelektroden.

Bei "echten" Bogenlampen werden wohl die Kohlestäbe dotiert, damit
auch das Plasma mehr Licht aussendet. Dann gibts auch einen deutlichen
UV-Anteil. Siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlebogenlampe

Beitrag #6167071 wurde von einem Moderator gelöscht.
von W.P. K. (elektronik24)


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Was mich interessieren würde: vor 40 Jahren roch das dann immer ähnlich 
wie übergekochte Milch. Ist das heute auch noch so?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:
> Da ich nicht so alt werde habe ich mir heute wieder die gute Zahnpasta
> mit E171 Titandioxid gegönnt

Ich bevorzuge die hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Doramad
Meinen strahlenden Lächeln kann deshalb niemand widerstehen.

: Bearbeitet durch User
von Stereobrummer (Gast)


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Mark schrieb:
> Bleistiftmienen

Carl D. schrieb:
> Buchstücke

BW schrieb:
> Mine ;-)

Yalu X. schrieb:
> Druckbleistiften

Joachim B. schrieb:
> Zahnpasta

glühende Paste? Da wären wir bei Zahnlava! Mit dem Kopf voraus in den 
Krater - wieso assoziere ich Pompeji?

Druckbleistift - Was für glühende Mienen die wohl bei dem gemacht 
hätten, nachdem ihnen ein Zeitreisender einen Kugelschreiber 
präsentierten?

Metallene Bleigriffel hatten die Pompejianer schon, aber ob die im Jahr 
79 geschmolzen sind? Keine Ahnung wie heiß die Luft damals dort war, 
gesund wars nicht.

Ob die Römer schon gelötet haben?

von Stereobrummer (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> vor 40 Jahren roch das dann immer ähnlich
> wie übergekochte Milch.

Ups, das las ich zu spät. Übergekochte milch riecht vermutlich nur, wenn 
der Schaum verbrennt. Naja, wems Spaß macht?

von Stereobrummer (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Meinen strahlenden Lächeln kann deshalb niemand widerstehen.

Transgender oder in echt?

von Carl D. (jcw2)


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Jörg W. schrieb:
> J. S. schrieb:
>> Der Lichtbogen wird prinzipbedingt jede Menge UV abgeben
>
> Entspricht eben nicht so meiner Erfahrung. Sowie Metalle im Spiel sind,
> wird das sofort alles bläulich, aber Kohlestifte (alte
> Leclanche-Elemente) oder Bleistiftminen geben eher gelblich-weiße
> Lichtfarbe.
>
> Das dürfte ja in erster Linie von den Emissionslinien der beteiligten
> Elemente abhängen.

Gut, es waren keine Bleistiftminen, sonder Graphitelektroden aus 
Babyzellen. Und die Stromversorgung kam direkt aus der Dose mit einem 
alten Waschmaschinenmotor (asynchron), zur induktiven Strombegrenzung.
Nur daß es dabei zu wenig UV gibt, das wußten meine Augen nicht.

Und ich bin froh, daß ich trotzdem ("Einhaltung" aller Sicherheitsregeln 
für Netzstrom) dafür sorgen kann, daß meine Kinder solche Experimente 
nicht machen. Ok, sind 2Mädels inzwischen beide über 20, kein besonders 
großes Risiko mehr, aber irgendwann muß ich auf die nächste Generation 
aufpassen.

von Klaus (Gast)


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Stereobrummer schrieb:
> Metallene Bleigriffel hatten die Pompejianer schon

Auch Wasserrohre aus Blei. Und die werden die wohl gelötet haben.

MfG Klaus

Beitrag #6168038 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Achim B. (bobdylan)


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Klaus schrieb:
> Auch Wasserrohre aus Blei. Und die werden die wohl gelötet haben.

Hamse. Jedenfalls die Römer. Die Pompies dann wohl auch.

von Leuchtenträger (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Auch Wasserrohre aus Blei. Und die werden die wohl gelötet haben.
>
> Hamse. Jedenfalls die Römer. Die Pompies dann wohl auch.

Nö, Blei killt langsam, so alt wurden die Bettlaken- und Sandalen-Träger 
damals nicht. Da waren die Vandalen oder Kinderkrankheiten schneller.

von Achim B. (bobdylan)


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Leuchtenträger schrieb:
> Blei killt langsam

Bleierne Wasserleitungen sind zwar scheiße, aber nicht so scheiße, wie 
man denken könnte. Weil: Es bildet sich recht schnell eine Kalkschicht 
im Innern der Leitung, und die verhindert so einigermaßen ziemlich gut, 
dass Bleipartikel ins Wasser gelangen.

Absolut oberkacke und strunzengefährlich sind natürlich Ess- und 
Trinkgefäße aus Blei.

von Maxe (Gast)


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Leuchtenträger schrieb:
> Achim B. schrieb:
>> Klaus schrieb:
>>> Auch Wasserrohre aus Blei. Und die werden die wohl gelötet haben.
>>
>> Hamse. Jedenfalls die Römer. Die Pompies dann wohl auch.
>
> Nö, Blei killt langsam, so alt wurden die Bettlaken- und Sandalen-Träger
> damals nicht. Da waren die Vandalen oder Kinderkrankheiten schneller.
Geloetet, nicht getoetet!

Bei uns hats geheissen, die wohlhabenden Roemer haetten durch die 
Bleileitungen mit Unfruchtbarkeit zu kaempfen gehabt.

Beitrag #6168098 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Werner H. (werner45)


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Die Römer hatten nicht nur gelötet, sondern auch Kolophonium als 
Flußmittel verwendet. Steht in alten römischen Schriften (Vitruv?).

Die Bleivergiftung (Verblödung) holte sich die Oberschicht, weil es Mode 
war, Wein aus Bleigefäßen zu trinken. Normale Römer konnten sich das 
nicht leisten.

Gruß - Werner

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carl D. schrieb:
> Gut, es waren keine Bleistiftminen, sonder Graphitelektroden aus
> Babyzellen. Und die Stromversorgung kam direkt aus der Dose mit einem
> alten Waschmaschinenmotor (asynchron), zur induktiven Strombegrenzung.

Naja gut, das ist dann noch 'ne andere Nummer.

Ich hatte damals einen 24-V-Trafo, der irgendwie so um 1 kVA gebracht 
haben muss, mit dem habe ich solche Versuche gemacht. Leider musste ich 
das Monstrum bei irgendeinem Umzug mal entsorgen, weil kein Platz dafür 
war.

von Henrik V. (henrik_v)


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Druckbleistiftminen lassen sich auch gut in der µwelle erhitzen...
Können sich dabei aber durch den Glasteller schmelzen. :D
NICHT NACHMACHEN :>

von M.A. S. (mse2)


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Mark schrieb:
> Sind solche Experimente eigentlich ungesund?

Für die Mine auf jeden Fall!   :D

: Bearbeitet durch User
von Heimwerker (Gast)


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Mark schrieb:
> Sind solche Experimente eigentlich ungesund? Es scheint die Mine ja
> schließlich verdampft zu sein.

Ganz früher™ nutzte man Kohlebogenlampen in Kinoprojektoren. Die
waren mit einer leistungsfähigen Abluft-Absaugung ausgestattet.
Wohl u.a. auch, um die Schadstoffe beim Abbrand der Graphit-
Elektroden fortzuschaffen.

von Heimwerker (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> Was mich interessieren würde: vor 40 Jahren roch das dann immer ähnlich
> wie übergekochte Milch. Ist das heute auch noch so?

Das kommt darauf an! Bei einem modernen Induktionskochfeld bleibt
die Oberfläche vergleichsweise kalt. Da kann übergekochte Milch
auch nicht verbrennen und den typischen Brandgeruch absondern.

von Armin X. (werweiswas)


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Heimwerker schrieb:
> Ganz früher™ nutzte man Kohlebogenlampen in Kinoprojektoren. Die
> waren mit einer leistungsfähigen Abluft-Absaugung ausgestattet.
> Wohl u.a. auch, um die Schadstoffe beim Abbrand der Graphit-
> Elektroden fortzuschaffen.

Arbeitsschutz war da noch nicht soooo wichtig.
Der Rauch wird den optischen Elementen nicht zuträglich gewesen sein...

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Werner H. schrieb:
> Die Römer hatten nicht nur gelötet

Fällt mir grad ein: Die Auszubildenden, welche damals im alten Rom das 
Löten der bleiernen Wasserleitungen erlernt haben - waren das 
Bleistifte?

(Harharhar, selten so gelacht...)

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