Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkuanwendung Absicherung Mosfet


von Maximilian (Gast)


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Hallo Zusammen,

habe mal wieder mein Passwort vergessen, deshalb schreibe ich (mal 
wieder) ohne Anmeldung, man möge nachsichtig mit mir sein.

Aber nun zum eigentlichen Thema:
Gestern habe ich mir ungewollt einen Mosfet gegrillt und dabei 
festgestellt, dass meine Absicherung wohl nicht ausreichend war.
Versorgung ist ein 14,4V 13Ah NIMH-Akku, eine ohm'sche Last wird mit 
einem Mosfet und PWM gedimmt. Als Absicherung ist eine 10A FKS-Sicherung 
verbaut.
Der Mosfet ist ein AO D4184A 
(https://www.reichelt.de/mosfet-n-ch-40v-50a-50w-dpak-ao-d4184a-p166479.html?r=1)

Der Kurzschlussstrom liegt als Daumenwert geschätzt mit der Impedanz aus 
dem Datenblatt, allen Kontakt/Übergangswiderständen, 
Leitungswiderständen, etc. bei (geschätzt) ca. 100A.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass der Mosfet einen Kurzschluss 
solange aushält, bis die Sicherung abgeschaltet hat. Die Realität hatte 
mich gestern eines besseren belehrt und mein Mosfet ist in ganz viel 
Rauch und verbrannter Platine aufgegangen.

Um schlussendlich auf den springenden Punkt zu kommen:
Welche Mosfets würdet ihr bei einem PWM-Dimmer mit ca. 7-9A Laststrom 
und 10A FKS-Sicherung verbauen, damit bei einem ungewollten Kurzschluss 
nur die Sicherung kaputt geht?

Besten Dank schonmal für eure Anregungen,
Maximilian

von Maximilian (Gast)


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Der Mosfet wird von einem Mosfet-Treiber und 10 Ohm Gate-Widerstand 
angesteuert.
Was haltet ihr von diesem Mosfet? 
https://www.reichelt.de/mosfet-n-ch-60v-95a-125w-0-0059r-to220ab-irfb7545pbf-p257495.html?&trstct=pos_6&nbc=1
Das Gehäuse zur Wärmeabfuhr ist schonmal größer und Kennwerte erlauben 
auch mehr. Platz dafür hätte ich auch im Layout. Könnte der eventuell 
einen Kurzschluss überleben, sodass ich hinterher nur die Sicherung 
tauschen muss?

von rudimentär (Gast)


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welche Impedanz hast Du denn bei der "ohm'schen Last" geschätzt ?

von Der Andere (Gast)


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Maximilian schrieb:
> habe mal wieder mein Passwort vergessen, deshalb schreibe ich (mal
> wieder) ohne Anmeldung, man möge nachsichtig mit mir sein.

Lösung 1
Beim Login gibt es ein "Passwort vergessen" Button
Lösung 2
Den Browser die Zugangsdaten speichern lassen
Lösung 3
Einen Passwort Manager nutzen
...

Maximilian schrieb:
> Welche Mosfets würdet ihr bei einem PWM-Dimmer mit ca. 7-9A Laststrom
> und 10A FKS-Sicherung verbauen, damit bei einem ungewollten Kurzschluss
> nur die Sicherung kaputt geht?

Einen bei dem das Grenzlastintegral (I²t value) deutlich höher ist als 
das der Sicherung.

von MaWin (Gast)


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Maximilian schrieb:
> Welche Mosfets würdet ihr bei einem PWM-Dimmer mit ca. 7-9A Laststrom
> und 10A FKS-Sicherung verbauen, damit bei einem ungewollten Kurzschluss
> nur die Sicherung kaputt geht

Halbleiter sind schnell, auch schnell kaputt. Nur TRIACs sind robust 
genug um ein grösseres I2s zu haben als selbst eine superflinke 
'Halbleiter' Sicherung.

Man braucht also MOSFETs mit eingebauter Strombegrenzung und, weil sie 
dann heiss werden, Übertemperaturschutz. Sogenannte smart low side 
switches. Ob HitFET von Infineon oder ST, NXP oder Rohm, gerade für 
14.4V gibt es viele.

Modernere HitFET+ ersparen dir den Gate-Treiber.

von Maximilian (Gast)


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rudimentär schrieb:
> welche Impedanz hast Du denn bei der "ohm'schen Last" geschätzt ?

Die Last sind Widerstandsdrähte zum Heizen, ca. 2,5 Ohm.
Der Kurzschluss ist durch eine Unachtsamkeit beim Verdrahten entstanden.

Der Andere schrieb:
> Lösung 1
> Beim Login gibt es ein "Passwort vergessen" Button

Ja den habe ich auch benutzt, nur aus irgendeinem Grund kam die Meldung, 
dass die Sitzung zu oft geöffnet wurde und deshalb eine Zeitsperre aktiv 
von 300s aktiv sei. Hatte dazu dann keine Geduld...

Der Andere schrieb:
> Einen bei dem das Grenzlastintegral (I²t value) deutlich höher ist als
> das der Sicherung.

Super danke für den Hinweis :)
Die Werte der Sicherung habe ich auch alle aus dem Herstellerdatenblatt, 
habe ich bei der Dimensionierung geschlafen.

von Dieter (Gast)


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Den dicken Elko zwischen Sicherung und Mosfet dabei beruecksichtigen.

von Michael B. (laberkopp)


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Maximilian schrieb:
> Welche Mosfets würdet ihr bei einem PWM-Dimmer mit ca. 7-9A Laststrom
> und 10A FKS-Sicherung verbauen, damit bei einem ungewollten Kurzschluss
> nur die Sicherung kaputt geht?

BTS3011TE

von Maximilian (Gast)


Angehängte Dateien:

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MaWin schrieb:
> Man braucht also MOSFETs mit eingebauter Strombegrenzung und, weil sie
> dann heiss werden, Übertemperaturschutz. Sogenannte smart low side
> switches. Ob HitFET von Infineon oder ST, NXP oder Rohm, gerade für
> 14.4V gibt es viele.
>
> Modernere HitFET+ ersparen dir den Gate-Treiber.

Werde ich nach suchen, danke.

Der Andere schrieb:
> Einen bei dem das Grenzlastintegral (I²t value) deutlich höher ist als
> das der Sicherung.

Okay jetzt muss ich doch nochmal doof fragen, weil ich hier nicht weiter 
komme. Das Schmelzintegral ist ein für Schmelzsicherungen typischer 
Kennwert. Über den Sicherungsinnenwiderstand und die Auslösezeit kann 
ich damit eine Schmelzenergie abschätzen. Soweit, so gut... Nur ein 
Pendant beim Mosfet, den ich entsprechend kräftiger dimensionieren muss, 
kann ich nicht finden. Welche Werte vom Mosfet muss ich hierfür 
heranziehen?

Anbei auch mal das Datenblatt der verwendeten Sicherung.

von Maximilian (Gast)


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Die "Single Pulse Avalanche Energy" kann es eigentlich nicht sein oder?

von Maximilian (Gast)


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MaWin schrieb:
> Halbleiter sind schnell, auch schnell kaputt. Nur TRIACs sind robust
> genug um ein grösseres I2s zu haben als selbst eine superflinke
> 'Halbleiter' Sicherung.

Interessant, bei Triacs ist der I^2t Wert im Datenblatt vermerkt. Was 
kann ich dann für Mosfets vergleichbares hernehmen?

von Stefan F. (Gast)


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Bei deinem 50A MOSFET steht im Datenblatt 
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/AOD4184A_SPEC.pdf :

Pulsed Drain Current: 120A

Ich denke, das ist das Maximum, was kurzzeitig geht, bis die 
Schmelztemperatur erreicht ist. Wenn du den mit 5V ansteuerst, hat er 
einen RDSon von etwa 9,5mΩ.

Multipliziere mal deine 100A mit diesem Widerstand, dann kommst du auf 
950mV. Multipliziere diese mit den 100A, dann hast du 95 Watt 
Verlustleistung.

Transistoren in dieser Größe können über ihre Oberfläche pi mal Daumen 
0,5 Watt abführen. Für alles weitere (also die verbleibenden 94,5 Watt) 
muss er an eine kühlende Fläche montiert werden, und zwar so, dass die 
Leistung schnell genug vom Bauteil weg kommt.

Das ist praktisch unmöglich. Du brauchst einen Transistor, den du 
großflächig (mit Wärmeleitpaste) an ein Stück Metall anschrauben kannst, 
welches diese Spitze aufnimmt.

Im Regelbetrieb erwartest du 9A. Rechnen wir nochmal: 9A * 9,5mΩ sind 
86mV. Und 86mV * 9A sind 0,774 Watt. Das geht auch wieder nur mit 
Kühlung.

Wenn der Transistor schon vor dem Kurzschluss mangels Kühlung richtig 
heiss ist, fehlt dir die notwendige Reserve um höhere Peaks auszuhalten.

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