Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rechteckspannung mit Periodendauer 1us erzeugen


von Ich (Gast)


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Servus,
ich würde gerne eine Rechteckspannung aus einer Gleichspannung mithilfe 
eines Microcontrollers erzeugen.
Ich habe mir den NE555 angesehen, leider entspricht er nicht meinen 
Anforderungen, da die Periodendauer des HIGH Signals maximal eine 
Microsekunde andauern soll - bei dem NE555 waren das laut Datenblatt 10 
µs , wenn ich das richtig verstanden habe.
"Once initiated, the sequence ends only if TRIG is high for at least 10 
µs before the end of the timing interval."

Deswegen suche ich einen Microcontroller welcher eine HIGH time von 1 µs 
oder weniger hat.
Die erzeugte Rechteckspannung sollte auch sauber sein - ich möchte eine 
TDR-Messung veranschaulichen.

Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung von 30V 
funktionieren und eine HIGH time von kleiner als 1µs besitzen können?

Mit freundlichen Grüßen
Ich

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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1µS Puls kann so gut wie jeder MC mit PWM Ausgang, aber die erzielbare 
Flankensteilheit ist eine andere Sache.

Ich schrieb:
> Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung von 30V
> funktionieren

30V Mikros gibt es nicht. Du wirst den schon mit 3,3V oder 5V betreiben 
müssen und ggf. den Ausgang verstärken.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich schrieb:
> Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung von 30V
> funktionieren
Es gibt keinen. Ein 555er funtkioniert aber auch nicht bis zu 30V.
Du wirst also nicht ohne weitere Beschaltung auskommen.

Vermutlich wäre es einfacher, wenn du die eigentliche Aufgabe 
beschreiben würdest. Und nicht das, wie du sie lösen möchtest.

von HildeK (Gast)


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Ich schrieb:
> ich möchte eine TDR-Messung veranschaulichen.
Geht das nicht auch mit weniger als 30V? Auch mit 5V kann man eine 
TDR-Messung machen, dann gibt es deutlich mehr und einfachere 
Möglichkeiten.

Tu das hier:
Lothar M. schrieb:
> Vermutlich wäre es einfacher, wenn du die eigentliche Aufgabe
> beschreiben würdest. Und nicht das, wie du sie lösen möchtest.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ich schrieb:
> da die Periodendauer des HIGH Signals maximal eine
> Microsekunde andauern soll

Das ist aber nicht die Periodendauer. Periodendauer = 1/Frequenz. Und 
welche Frequenz soll das Rechtecksignal nun haben?

Ich schrieb:
> ich würde gerne eine Rechteckspannung aus einer Gleichspannung mithilfe
> eines Microcontrollers erzeugen.

Oder meinst du damit, dass du eine Gleichspannung in PWM wandeln willst? 
Oder soll eine Gleichspannung in eine Frequenz gewandelt werden?

Also genauere Angaben sind erforderlich...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ich schrieb:
> ich würde gerne eine Rechteckspannung aus einer Gleichspannung
> mithilfe eines Microcontrollers erzeugen.

Wofür? Warum mit einem µC?

> Ich habe mir den NE555 angesehen, leider entspricht er nicht meinen
> Anforderungen, da die Periodendauer des HIGH Signals maximal eine
> Microsekunde andauern soll

"Periodendauer des HIGH Signals" das ist Unsinn. Entweder geht es dir um 
die H-Impulslänge oder um die Periodendauer. Das ist nicht das 
gleiche!

> Deswegen suche ich einen Microcontroller welcher eine HIGH time von 1 µs
> oder weniger hat.

Das kann jeder µC, der einen Timer mit PWM-Fähigkeit hat und mit 
wenigstens 1MHz Takt läuft. Fangfrage: wie groß ist die Periodendauer 
bei 1MHz?

> Die erzeugte Rechteckspannung sollte auch sauber sein - ich möchte eine
> TDR-Messung veranschaulichen.

Was auch immer du mit "sauber" meinst. Oder welche Auflösung des 
Akronyms "TDR" du im Sinn hast.

> Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung
> von 30V funktionieren

Ach guck, am Ende noch eine Scheibe Salami. Nein, es gibt keine µC, die 
direkt an 30V laufen oder Signale mit 30V Amplitude ausgeben könnten. 
Bei 5V ist da Schluß und größere Auswahl gibt es gar nur bis 3.3V.

Man kann Rechtecksignale gut mit Logikgattern erzeugen, etwa indem man 
sie als Oszillatator beschaltet. In Verbindung mit einem Schwingquarz 
können sie so auch sehr konstante Frequenzen (respektive Impulslängen) 
erzeugen.

Falls man sehr unterschiedliche H- und L-Impulslängen braucht (etwa: 
einen 1µs H-Impuls einmal jede Sekunde), dann kann man den Basistakt in 
einen Zähler füttern und z.B. dessen Überlaufsignal verwenden. Oder wenn 
es nicht so genau sein muß, schaltet man zwei Monoflops im Kreis 
zusammen; dann legt eins die H-Zeit und das andere die L-Zeit fest.

von Ich (Gast)


Angehängte Dateien:

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ich kann die Spannung variabel von 0 bis 30V einstellen - mir geht es 
darum, wie lange die Rechteckspannung an ist, ich hänge ein Bild an.

von Falk B. (falk)


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Ich schrieb:
> Deswegen suche ich einen Microcontroller welcher eine HIGH time von 1 µs
> oder weniger hat.

Das kann jeder Mikrocontroller, der mit 2 MHz und mehr getaktet werden 
kann.

> Die erzeugte Rechteckspannung sollte auch sauber sein - ich möchte eine
> TDR-Messung veranschaulichen.

Dafür braucht man keinen Mikrocontroller.

http://www.epanorama.net/circuits/tdr.html

> Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung von 30V
> funktionieren

Sowas gibt es nicht. Dafür braucht man einen Pegelwandler, wenn man 
denn WIRKLICH 30V braucht (was ich eher bezweifle, die braucht man eher 
bei laaaangen Leitungen im km-Bereich).

von MaWin (Gast)


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Ich schrieb:
> Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung von 30V
> funktionieren und eine HIGH time von kleiner als 1µs besitzen können?

Nein.
Man braucht immer einen Spannungswandler.
Der ist bei 1us und jitterfreien Flanken
für TDR durchaus nicht trivial zu bauen.

Ein NE555 kann durchaus 1MHz erzeugen.
Ist aber nicht quartzstabil und hat auch
keine schönen Flanken mehr bei der Frequenz.

Ein 1us/1us Signal kann jeder uC erzeugen,
ein "Arduino" tut es schon. Aber die Anpassung
an deine Spannung erfordert extra Schaltung,
bei der man sie die 1us schon wieder versauen kann,
wenn man keine Elektronikkenntnisse hat.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ich schrieb:
> ich kann die Spannung variabel von 0 bis 30V einstellen - mir geht es
> darum, wie lange die Rechteckspannung an ist, ich hänge ein Bild an.

Und was macht da die Spannung von 0 bis 30V? Soll die die LOW-Zeit 
beeinflussen? Wenn ja: in welchem Bereich? Welche Spannungsversorgung 
hast du?
Fragen über Fragen...

von Ich (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich schrieb:
>> Kennt ihr ähnliche Microcontroller die von bis zu einer Spannung von 30V
>> funktionieren
> Es gibt keinen. Ein 555er funtkioniert aber auch nicht bis zu 30V.
> Du wirst also nicht ohne weitere Beschaltung auskommen.
>
> Vermutlich wäre es einfacher, wenn du die eigentliche Aufgabe
> beschreiben würdest. Und nicht das, wie du sie lösen möchtest.


Einfach gesagt will ich einen Kurzen Impuls haben von ca 1us und danach 
eine längere pause, damit ich die reflektierte Spannung am Oszilloskop 
sehen kann, eine Leitungslänge von ca 300m. Es geht mir um die 
Veranschaulichung, damit man  die reflektierte Spannung sehen kann. Habe 
schon mit Kondensatoren gearbeitet aber die Spannung hat zu viele 
Schwingungen

von Ich (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Ich schrieb:
>> ich kann die Spannung variabel von 0 bis 30V einstellen - mir geht es
>> darum, wie lange die Rechteckspannung an ist, ich hänge ein Bild an.
>
> Und was macht da die Spannung von 0 bis 30V? Soll die die LOW-Zeit
> beeinflussen? Wenn ja: in welchem Bereich? Welche Spannungsversorgung
> hast du?
> Fragen über Fragen...

nein, das ist die Spannung die mir zu Verfügung steht um den 
Microcontroller zu betreiben

von Peter D. (peda)


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Ich schrieb:
> nein, das ist die Spannung die mir zu Verfügung steht um den
> Microcontroller zu betreiben

Dann brauchst Du einen Spannungsregler 30V->3,3V.

Aber welche Spannung soll nun der Puls haben?
Laß Dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ich schrieb:
> Einfach gesagt will ich einen Kurzen Impuls haben von ca 1us und danach
> eine längere pause

Wenn die Pause konstant ist, geht das mit einem µC ganz einfach z.B. so:
- Timer einstellen für die Periodendauer und Interrupt auslösen.
- In der Interruptroutine ein Port-Pin setzen und wieder zurücksetzen. 
Je nach Taktfrequenz des µC eventuell noch ein paar NOPs einfügen.
- Fertig.

von Ich (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Ich schrieb:
>> nein, das ist die Spannung die mir zu Verfügung steht um den
>> Microcontroller zu betreiben
>
ich kann die psannungsquelle auf 3.3V einstellen
> Dann brauchst Du einen Spannungsregler 30V->3,3V.
>
> Aber welche Spannung soll nun der Puls haben?
> Laß Dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.

die Spannung ist nicht so relevant, zwischen 2 und 10V

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich schrieb:
> Einfach gesagt will ich einen Kurzen Impuls haben von ca 1us
Mag sein, dass du das willst. Aber eigentlich brauchst du was 
anderes: eine möglichst steile Flanke. Dann kannst du Reflexionen vom 
anderen, offenen Leitungsende ganz leicht sehen.

So wie Falk dort die Reflexionen seines 40cm Kabel sieht:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/389710/SCRN0528.PNG
Siehe den 
Beitrag "Re: Probleme mit SPI"
Aus dem Bild kann ich ablesen: Reflexion (Delle nach unten) beginnt ca. 
5ns nach der steigenden Flanke => Lauflänge = 15cm/ns*5ns = 0,75m
Und weil das Signal ja hin und zurück muss, ist die Leitungslänge ca. 
35cm.

15cm/ns ist die übliche Signalgeschwindigkeit auf Leiterplatten:
http://www.conday.de/fileadmin/images/medien/2014/Vortraege/Verlustbehaftete_Leitungen_CONDAY_2014_1_.pdf

: Bearbeitet durch Moderator
von karadur (Gast)


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evtl tut es sowas ja auch : https://www.epanorama.net/circuits/tdr.html

von A. B. (Gast)


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Zwei Probleme:
*************
Digital
*******
ein uCtrl kann die Impulsfolge [H-1uS¦L-10us] erzeugen

Analog
******
Ein schneller Komparator kann steile Flanken, gewünschtes 
Spannungsniveau und Anpassung an die Messleitung herstellen

von HildeK (Gast)


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MaWin schrieb:
> Man braucht immer einen Spannungswandler.
> Der ist bei 1us und jitterfreien Flanken
> für TDR durchaus nicht trivial zu bauen.
Warum muss der jitterfrei sein? Man triggert auf die Sendeflanke und 
misst die Zeit bis zur Reflexion. Das wiederholt sich nach längerem 
Abstand und ob der perfekt konstant ist, spielt doch keine wesentliche 
Rolle.

> Ein NE555 kann durchaus 1MHz erzeugen.
> Ist aber nicht quartzstabil
Das selbe: die Wiederholfrequenz muss nicht quarzstabil sein.
Und 1MHz muss es erst recht nicht sein, siehe unten, nur eine steile 
Flanke für die beste Darstellung. Es geht um 300m, da ist man mit 1MHz 
viel zu schnell.

Lothar M. schrieb:
> Aber eigentlich brauchst du was
> anderes: eine möglichst steile Flanke.

Sehr richtig! Also ein sehr schnelles Logikgatter nachschalten, wie in 
dem verlinkten Beispiel von karadur:
karadur schrieb:
> evtl tut es sowas ja auch : https://www.epanorama.net/circuits/tdr.html

Mit einem kurzen Puls, eher im Bereich unter 1µs, sieht man dann die 
Reflexion viel deutlicher, bei 300m Kabellänge kommt die nach ca. 4µs 
an.

Es geht aber auch genauso gut mit einem Takt mit z.b. 10kHz - max. 
50kHz.
Dann sieht man halt die Delle in deinem verlinkten Bild als Einbruch des 
HIGH-Pegels, was auch geeignet ist für die Veranschaulichung, um die es 
dem TO geht.

von Chregu (Gast)


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von Larry (Gast)


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Bei ELV gab/gibt(?) es einen Bausatz fuer einen einigermassen
TDR-tauglichen Pulsgenerator. Der benutzt zwei ganz normale 74HC.
Vielleicht findet sich dort im Archiv irgendwo auch
die dazugehoerige Schaltung.
Die damit erzielbare Flankensteilheit duerfte aber fuer
35 cm "kurze" Kabel ein wenig zu gering sein.
Aber mit einigen Metern Koax geht der recht gut.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

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So arg kritisch ist das mit der Flankensteilheit gar nicht. Ich habe mal
einen Impuls von 50 ns auf 10 m RG-58 gegeben. Die Anstiegszeit beträgt
dabei ungefähr 10 ns, und das nach 100 ns eintreffende Echo ist zeitlich
noch deutlich vom gesendeten Impuls getrennt.

Der TE spricht von 300 m Kabellänge, weswegen man die o.g. Zeiten alle
mit dem Faktor 30 multiplizieren kann. Man erhält somit ein ähnlich
gutes Ergebnis bei einer Anstiegszeit von 300 ns, die jeder lausige
Logikbaustein oder Mikrocontroller auch bei der Last von 50 Ω locker
hinbekommen sollte.

Ich würde es einfach mal mit den zur Verfügung stehenden Bauteilen
ausprobieren.

von HildeK (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Man erhält somit ein ähnlich
> gutes Ergebnis bei einer Anstiegszeit von 300 ns, die jeder lausige
> Logikbaustein oder Mikrocontroller auch bei der Last von 50 Ω locker
> hinbekommen sollte.

Jedes 'lausige' Logikgatter schafft um die 10ns und wenn man eine 
irgendwie geartete Pulsfolge oder einen Takt mit den von karadur oder 
Chregu genannten Treiberschaltung (die beide letztlich das selbe zeigen) 
erzeugt, hat man auf für wenige Meter Kabellänge eine zu 
Veranschaulichungszwecken gut geeignete Anordnung.
Und wenn man ein AC-Gatter auftreiben kann: um so besser, aber HC tut es 
auch.

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