Hallo! Hier Beitrag "Testberichte zu USVs gesucht. Eaton oder APC?" habe ich ja schonmal nach USV Testberichten gefragt, leider kamen keine. Vielleicht gibt es auch einfach keine. Keine Ahnung. Meinungen und Erfahrungen gibt es aber viele. Fazit: Durchwachsen. Deshalb habe ich mir letztens überlegt, was es für einen Aufwand wäre, sich einfach einen Doppelwandler selbst zu basteln, obwohl der erste Instinktgedanke "Das ist doch Riesenaufwand" war. Nach einigen Recherchen kommt aber immer mehr die Erkenntnis auf, dass das eigentlich wirklich einfach sein sollte, solange man sich die komplizierten Komponenten einfach fertig kauft. Als Flussdiagramm ist das System recht einfach realisiert. Ich stelle mir das so vor: 230V Eingang -> 24V Netzteil -> Batterien -> Wechselrichter -> 230V Ausgang. 1. 24V Netzteil Ich würde einfach eines von MeanWell nehmen, welches 30A liefern kann. Die Dinger kann man mitels Poti wunderbar feinjustieren. 2. Batterien Hier würde ich ein LiFePo4 Akkupack basteln. 8 Akkus in Serie ergeben einen sehr schönen Spannungsverlauf von 20-28V. Ich würde das ganze *2 nehmen, also 8S2P oder wie man sowas nennt. 20A kann ein LiFePo4 problemlos ab und so sind es 40A. 3. Wechselrichter Auch hier würde ich einfach MeanWell kaufen, weil die relativ günstig sind. 4. Notwendige Basteleien Glücklicherweise muss man 230V nicht anfassen. Das ist mit den Punkten 1 und 3 erledigt. Was allerdings wichtig ist, ist eine Balancerschaltung. Sowas könnte man als Bastelprojekt durchaus realisieren. Es gibt fertige Controller, mit denen man direkt Messen und Balancen kann. Eine Anzeige für den Ausgangsstrom wäre sicherlich noch nett und auch relativ einfach via 1mOhm Shunt zu realisieren. Es muss ja nicht auf das mA genau sein. Wenn man korrekt arbeiten will, muss man den Ladestrom für die Akkus unterbrechen können. Dies ist aber nur im Fehlerfall nötig. Der Balancer sort ja dafür, dass die Zellen ausgeglichen bleiben und das Netzteil (1) hat ja bereits eine fest eingestellte Ausgangsspannung. Und was bringt das alles jetzt? Nun, erstmal kann man sich von den Vorkriegsbleiakkus verabschieden. Mit LiFePo4 bekommt man so ziemlich die gleiche Leistungsdichte bei nur 30% des Gewichts. Der Preis ist gleich teuer, solange man die Rundzellen einzeln kauft. Kauft man eine Fix-und-fertig LiFePo4 Batterie, gibts den üblichen dreisten Friss-oder-stirb Preiszuschlag. Dann hat man natürlich ein Komponentensystem, bei dem man relativ problemlos das Netzteil oder den Wechselrichter ersetzen kann. Zu guter letzt natürlich noch die Weisheit, das Einzelkomponenten fast immer besser sind als ein zusammengebautes System, bei dem man nicht weiss, was drin ist. Bei letzterem wird IMMER so gut es geht gespart. Es gibt Ausnahmen, aber das sind halt Ausnahmen. Das ist wie beim Essen. Kaufst du ein Fertiggericht mit Fleisch drin, ist das Fleisch so gut wie immer unterste Qualität. Gutes Fleisch gibts nunmal wenn überhaupt dann nur einzeln. Was meint ihr dazu? Ist vielleicht jemand schonmal diesen Weg gegangen?
Korrektur: Die LeistungsDICHTE von LiFePo4 Akkus ist natürlich nicht gleich, sondern sechs mal höher als die von Bleiakkus. Die LeistungsABGABE ist gleich. Oder sagen wir mal mindestens gleich. Eher doppelt so hoch. Man muss sich auch um die ganzen lästigen Eigenarten der Bleiakkus nicht mehr kümmern. Einfach Spannung anlegen und gut ist.
Also damit mir gleich keiner kommt.... genauer: Wenn mein LiFePo4 Akku nur 1/3 des Gewichts hat, aber die Leistungsdichte 6 mal höher als die von Bleiakkus ist, kann ich aus dem LiFePo4-Akku die doppelte Leistung ziehen als aus einem Bleiakku, der drei mal schwerer ist. Ich kenn euch doch! :D
Jan schrieb: > Hier Beitrag "Testberichte zu USVs gesucht. Eaton oder APC?" habe ich ja > schonmal nach USV Testberichten gefragt, ... Und jetzt müllst du mit dem Thema schon wieder im Forum für Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik rum. :-(
Jan schrieb: > Man muss sich auch um die ganzen lästigen Eigenarten der Bleiakkus nicht > mehr kümmern. Einfach Spannung anlegen und gut ist. Nein. Aber mach ruhig mal so wie du denkst. Wirst dir schon noch ein zwei Akkus erst mal töten um zu deinen Erkenntnissen zu kommen. Tipp:Lifepo4 mag keine dauerladung.
Kilo S. schrieb: > Tipp:Lifepo4 mag keine dauerladung. Komisch. Ich habe hier in 5 Projekten schon seit 3 Jahren LiFePo4s als Backup-Versorgung verbaut, an welchen durchgehend 3.4V hängen. Denen scheint das nichts auszumachen. Und so etwas wie "Dauerladung" gibt es gar nicht, weil die Ladung stoppt, wenn die CV-Spannung erreicht ist.
Und wie lädst du mit einem Netzteil mit konstanter Spannung einen Akku?
Das ist im Fall von LiFePo4 ganz einfach. Du hängst die Akkus einfach dran. Durch die flache Spannungskurve sind die Akkus bei 3V quasi leer und bei 3.4V quasi voll. Du hast also bei 8 Zellen und Vdiff 0.4V ein Vdiff_gesamt von 3.2V. Der Innenwiderstand beträgt gut 10mOhm pro Zelle, mit Verbindern vielleicht 15mOhm. Das *8 und du bist schon bei 120mOhm. Wenn du das Pack direkt anschliesst, fliessen also maximal 26A. Dazu kommt noch der Innenwiderstand der Spannungsquelle + Zuleitungen. Alles kein Problem. Einfach mal nachrechnen ;) Dieser kleine schmutzige Trick geht aber nicht mit 4.2V Zellen, weil die a) viel weniger Strom mögen b) eine viel steilere U-Kurve haben und c) die nicht Eigensicher sind. Stichwort thermal runaway. Solche Spielchen also bei denen besser sein lassen.
Natürlich muss man auch mit Hirn basteln. Wenn man das Pack dran hängt, müssen die einzelnen Zellen bereits gleich voll gewesen sein, oder man muss sich einen 20A Balancer basteln, was völlig albern wäre.
Achso verstehe, also statt es anständig zu machen vergewaltigst du Zellen und Netzteil, gut zu wissen. Viel erfolg, hoffe du hälst hier alle auf dem laufenden, bin gespannt mehr zu lesen. Vielleicht sollten sich die ganzen Akkuhersteller ein Beispiel nehmen und auf die teure Ladeelektronik verzichten 🤔
Der Sinn hinter all der Elektronikbasteleien ist doch gerade, sich für Probleme Lösungen zu überlegen. Oder etwa nicht? Man könnte z.B. auch das Poti des Netzteils anzapfen und so das Netzteil via Remote strombegrenzen. Man könnte auch einen steuerbaren Widerstand zwischenschalten. Man könnte auch ein programmierbares Netzteil nehmen. Gibt es für 70 Euro für 300 Watt. Steuert Vout mit 0-5.5V Signal. Praktisch. Man könnte auch selbst einen Buck-Wandler zwischen Netzteil und Akkus schalten. Braucht ja nicht viel. FET, Spule, Diode, µC. und und und....
Deine Polemik kannst du dir bitte sonstwohin schieben. Wenn ich aus einem 30A Netzteil 27A rausziehe, ist das keine Vergewaltungung, sondern eine artgerechte Nutzung. Das man die Komponenten dementsprechend skalieren muss, versteht sich von selbst.
Und WENN hier eine Akkus vergewaltigt, dann sind das in der Tat die USV-Hersteller. Da werden nämlich 100A aus einem 12V Bleiakku gezogen und als Stützzeit wird teilweise 1-2 Minuten angegeben. Keine Ahnung haben, aber mosern.
Also meine DIY USV läuft und tut ihren Dienst, die hat sogar null ausfallzeit beim Spannungsaufall. Ahnung hab ich demnach genug :D Tut mir leid, dass ich nichts von solchen Zweckentfremdungen halte, muss ja jeder selber wissen. Ich hab doch mit keinem Wort gesagt das du das nicht so machen sollst. Die Zellen würden es dir danken, wenn du sie nicht mit so hohen Strömen beim Laden prügelst und sie unter der maximalen Spannung zu halten ist der Lebensdauer auch zuträglich. Aber du weißt es offensichtlich besser.
Na dann teile doch mal ein paar Details von deiner geheimnisvollen DIY USV?
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