Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Alles Z Diode oder wie?


von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Hallo zusammen

Ich habe ein kleines Problem.
Auf einer Platine befinden sich eine ganze Menge Bauteile. Nun hat das 
Gerät einen Fehler geschmissen. Ich bekomme nicht mehr ganz zusammen, 
wie wo und warum. Faktisch ist ein Bauteil sehr sehr wahrscheinlich 
defekt. Allerdings sagt mir die Bezeichnung nicht mit Sicherheit 
grenzender Wahrscheinlichkeit etwas.

Das Teil nennt sich  VZ.

Kleines Bauteil, 2x1mm groß, rechteckig, 3 Pins.

Da ich eine Ersatzplatine besitze, hätte ich ja gegebenenfalls von dort 
Das Bauteil nehmen können, jedoch ist es dort bereits nicht mehr 
vorhanden.
Es gibt eine Menge optisch identische Bauteile, die alle VT heißen. VT 
sind doch Transistoren. Was bedeutet denn das V?

Bei VZ gehe ich von Zenerdioden aus. Finde jedoch keine Bestätigung fur 
meine Gedanken.

Bei Zenerdioden erhöht sich beim defekt dauerhaft die Rückspannung, 
richtig?
Da ich keinen Stromlaufplan besitze und da auch absolut nicht heran zu 
kommen ist, könnte ich die exakte Zenerdiode auch garnicht bestimmen. 
Wie sollte ich vorgehen? Die Defekte raus und einfach eine evtl. 
überdimensionierte 6,2V rein? Oder was würdet Ihr machen?

Danke Euch!

:
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:

> Das Teil nennt sich  VZ.
>
> Kleines Bauteil, 2x1mm groß, rechteckig, 3 Pins.

Solche Bezeichnungen wie VZ benutzt jeder Hersteller anders.
Manchmal hilft bei der Bestimmung der Aufdruck des SMDs weiter.

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Manchmal hilft bei der Bestimmung der Aufdruck des SMDs weiter.

Den kann ich leider Dank dem darauf befindlichen Lack nicht entziffern.

Diese roten Glasröhrchen Zenerdioden werden auf der Platine jedenfalls 
mit Z gekennzeichnet.

Mir fehlt momentan jegliche Idee, wie ich vorzugehen habe. 🤷🏻‍♂️

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:

> Mir fehlt momentan jegliche Idee, wie ich vorzugehen habe. 🤷🏻‍♂️

Versuche, den Schaltplan rund um das gesuchte Bauelement abzumalen.

von Audi10 (Gast)


Lesenswert?

Ein gutes Bild (bzw. eines des Bauteils und eines mit ein bisschen 
drumherum) hier reinstellen hilft sicher auch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Faktisch ist ein Bauteil sehr sehr wahrscheinlich defekt.
Worauf begründet sich diese Faktenlage?

> Kleines Bauteil, 2x1mm groß, rechteckig, 3 Pins.
SOT23

> Bei Zenerdioden erhöht sich beim defekt dauerhaft die Rückspannung
Oder sie werden durch die Siliziumschmelze einfach in beide Richtungen 
niederohmig.

> eine evtl. überdimensionierte 6,2V rein?
Woher kommen die 6V2?

> Oder was würdet Ihr machen?
1. Ein Foto von den Platine posten. Am besten eines, wo man auch noch 
die Leitungen und weitere beteiligte Bauteile erkennt.

2. Versuchen, das Chipmarking abzulesen.

Oder eher sogar andersrum... ;-)

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Kleines Bauteil, 2x1mm groß, rechteckig, 3 Pins.

SOT-323 aka SC-70?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Oder was würdet Ihr machen?

Ergründen, was das für ein Teil ist und ob es wirklich die Ursache vom 
Defekt ist.
Aber dazu muss man gucken und messen, beides Dinge die nur du vor Ort 
tun kannst.

Christian K. schrieb:
> Den kann ich leider Dank dem darauf befindlichen Lack nicht entziffern

Na dann wisch halt den Lack ab, mit Spiritus (Kolophoniumreste) oder 
Aceton.

von kenny (Gast)


Lesenswert?

Wie wäre es denn zur Abwechslung mit einem Foto der Platine?

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Faktisch ist ein Bauteil sehr sehr wahrscheinlich
> defekt.

Du weißt daß das Bauteil defekt ist, weißt aber nicht was für ein 
Bauteil das ist. ;-)
Interessante Fehleranalyse...

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Worauf begründet sich diese Faktenlage?
Weil der Fehler mitgewandert ist. Auf der Platine, auf der dieser Fehler 
zuerst war, gab es noch einen weiteren Fehler, den ich so umgehen 
wollte. Nun macht die zweite Platine den Gleichen Fehlercode ohne den 
zweiten zusätzlichen Fehler der ersten Platine.

> SOT23
Genau.

> Woher kommen die 6V2?
Einfach irgendeine Spannung aus der Luft gegriffen. Nichts konkretes! 😉

> 1. Ein Foto von den Platine posten. Am besten eines, wo man auch noch
> die Leitungen und weitere beteiligte Bauteile erkennt.
Das wird extrem schwer. Aber ich kann die Leiterbahnen durchklingeln und 
hoffentlich ersichtlich einzeichnen....

> 2. Versuchen, das Chipmarking abzulesen.
Werde ich versuchen.

> Oder eher sogar andersrum... ;-)
😁

von Christian K. (kraut-chr)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal ein Bild.
Ich denke, dass an dieser Platine irgendwann mal händisch herum 
gedoktort wurde. An besagtem Bauteil waren relativ dicke Lötpunkte.

Es geht um VZ1

Oben geht auf Masse.

Unten links geht oben an R39/C24 und an den rechten oberen Punkt von dem 
vierbeinigen bauteil links neben besagtem Kondensator und Widerstand.

Unten rechts scheint N/C zu sein.

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Die Bezeichnung kann ich momentan nicht erraten, da ich das Gerät hierzu 
wieder zerlegen muss. Und dafür müsste ich die Family vom Esstisch 
verscheuchen. Das lasse ich vorerst mal lieber. 😉

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Christian K. schrieb:
>> Den kann ich leider Dank dem darauf befindlichen Lack nicht entziffern
>
> Na dann wisch halt den Lack ab, mit Spiritus (Kolophoniumreste) oder
> Aceton

Und stell es hier mit einem ähnlichen Foto rein.

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Wenn es nun eine Zenerdiode ist/war, wie gehe ich dann vor?

Nach "meiner" Logik ist aus der Zenerdiode nun ein Pulldown Widerstand 
geworden, der die Spannung nach Masse runter zieht. Richtig?
Der Fehlercode könnte bedeuten, dass die Spannung an irgendeinem Punkt 
nicht mehr passt. Ich finde leider auch absolut nichts zu irgendwelchen 
Fehlercodes. 🙄
Wenn man das Gerät im intakten Zustand ausschaltet, erscheint kurz, bis 
die Kondensatoren alle sind, eben dieser Fehlercode. Daher, und wegen 
des geringen Widerstand innerhalb des VZ1, meine denkweise.

Weiter Schritte, sofern ich das Marking nicht entziffern kann?
Bauteil auslöten und als Zenerdiode deklarieren? Spannung zwischen Pin 
1+3 messen?
Was ist wenn? Wie wird eine Zenerdiode ausgelegt? Wenn da bspw. 5,0V 
anliegen, welche Spannung wählt man dann für die Zenerdiode?

Mir fehkt da eindeutig eine Menge Wissen. 😞

von kenny (Gast)


Lesenswert?

Dann rück doch erstmal mit weiteren Infos raus.
Was ist das für eine ominöse Platine?
Von welchem Fehlercode ist hier die Rede?

Bevor du nicht weißt was dies für ein Bauteil ist und ob dies den Fehler 
verursacht, bringt es dich nicht weiter im Nebel zu stochern.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Hi.
TL431 könnte es sein als Spannungsreferenz. Sozusagen eine 
"einstellbare" ZDiode
Beitrag "Re: Schaltnetzteil Audiomischpult"
ciao
gustav

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Wenn es nun eine Zenerdiode ist/war, wie gehe ich dann vor?

Einfach sich ein bischen mehr Mühe geben
Von alleine repariert es sich nicht.
Wenn VZ1 unten rechts angeschlossen gewesen wäre, würde ich auf die 
übliche Rückkopplungsschleife eines galvanisch getrennten 
Spannungswandlers über einen Optokoppler am TL431 tippen, aber ein TL431 
war es wohl nicht.
Vielleicht primitiver nur mit Z-Diode.

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

kenny schrieb:
> Dann rück doch erstmal mit weiteren Infos raus.
> Was ist das für eine ominöse Platine?
Das wird eher nix bringen. Aber sei's drum. Das ist eine Platine von 
einem Schweißgerät. Der Fehlercode ist halt dieser, welcher im Display 
ausgegeben wird. Aber weder der Hersteller/Vertreiber, noch 
entsprechende Foren können eibe Auflistung der Codes liefern. Selbiges 
beim Stromlaufplan. Habe ich alles bereits versucht.

> Von welchem Fehlercode ist hier die Rede?
E-4 🙄🤣😂

> Bevor du nicht weißt was dies für ein Bauteil ist und ob dies den Fehler
> verursacht, bringt es dich nicht weiter im Nebel zu stochern.
Ich finde es nicht sonderlich schlecht, ein wenig weiter zu denken. 
Schon allein des Lerneffekt halber.
"Ohne das Bauteil zu kennen" ist so eine Standart-Außendienstler 
Antwort.
Aber ich werde mich bemühen, es irgendwie kenntlich zu machen. 😉

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Ich denke, dass an dieser Platine irgendwann mal händisch herum
> gedoktort wurde.

Ich sehe drei Lötpunkte.
Vielleicht gehört der 431-er da ursprünglich rein?
ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Einfach sich ein bischen mehr Mühe geben
> Von alleine repariert es sich nicht.
> Wenn VZ1 unten rechts angeschlossen gewesen wäre, würde ich auf die
> übliche Rückkopplungsschleife eines galvanisch getrennten
> Spannungswandlers über einen Optokoppler am TL431 tippen, aber ein TL431
> war es wohl nicht.
> Vielleicht primitiver nur mit Z-Diode.

Sobald der Esstisch frei ist, zerlege ich ein intaktes unangetastetes 
Gerät. Vieleicht lässt es sich dort zweifelfreier feststellen, um was es 
sich handelt. Ich werde auch nochmal besonderes Augenmerk auf den 
unteren rechten Pin legen.🙂

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Ich sehe drei Lötpunkte.
> Vielleicht gehört der 431-er da ursprünglich rein?
> ciao
> gustav

Das war die Spenderplatine, welche ausgebaut hier rumliegt. Daher fehlt 
er dort.

von Christian K. (kraut-chr)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Sehr schwierig aufzunehmen. Es könnte tatsächlich sein, dass dort 431 
drauf steht. Was meint Ihr?

Ich habe auch nochmals durchgepiepst. Der untere rechte Pin hat auf 
dieser Platine Kontakt zu den Widerständen rechts und links des besagten 
Bauteils.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Christian K. schrieb:
> Der untere rechte Pin hat auf dieser Platine Kontakt zu den Widerständen
> rechts und links des besagten Bauteils.

Ach, plötzlich doch. TL431 kann also passen. Du kannst die Schaltung an 
einem Labornetzteil testen: ab welcher Spannung beginnt Strom  durch die 
Optokoppler-Sendediode zu fliessen. Sind wohl 5V.Achtung bei 
Neubestellung,: TL431 gibt rs mit Ref an Pin 1 oder Pin 2.

Siehe:
https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.6

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Ach, plötzlich doch. TL431 kann also passen. Du kannst die Schaltung an
> einem Labornetzteil testen: ab welcher Spannung beginnt Strom  durch die
> Optokoppler-Sendediode zu fliessen. Sind wohl 5V.Achtung bei
> Neubestellung,: TL431 gibt rs mit Ref an Pin 1 oder Pin 2.
>
> Siehe:
> https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.6

Ja. Plötzlich, auf der anderen besseren Platine, doch. 😉

Ich habe kein Labornetzteil und zudem auch nicht verstanden, wo ich was 
messen soll.

Reicht es nicht, wenn ich den tl auslöte und schaue, ob die ref an 1 
oder 2 anliegen?

von Timo N. (tnn85)


Lesenswert?

Würde schauen an welchem Pin vom TL431 die Mittelanzapfung des 
Spannungsteilers ist.

Mittelanzapfung hat 2,5V. Der Spannungsteiler musst dann Werte haben, 
dass 2,5V = Vout * R1/(R1+R2) gilt. R1 ist zwischen Ref-Pin und Anode 
des TL431, R2 zwischen Ref-Pin und positiver Ausgangs-klemme des 
Netzteils. Kathode hängt entweder direkt oder über Serienwiderstand am 
Emitter-Ausgang des OK.

von Christian K. (kraut-chr)


Lesenswert?

Ich sags mal so. Wahrscheinlich alles zu viel Heckmeck. Wenn der obere 
Pin an Masse, der untere Linke am Optokoppler und der untere Rechte 
zwischen zwei Widerständen hängt, wird der untere Rechte wohl ref sein, 
oder nicht?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.