Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was bedeutet "ein Bauteil zieht Strom"


von wiseguysenior (Gast)


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Hey zusammen,

ich bin (wie der Betreff schon impliziert) ganz am Anfang meiner Reise 
in die Elektronikwelt bin aber grundsätzlich nicht ganz unvorbelastet, 
da ich im Studium am Rande auch mit Elektronik/Elektrotechnik zu tun 
hatte. Die im Betreff gestellte Frage treibt mich dabei schon lange um.

Hier mein Verständnis: Wenn ich eine Spannung habe, die über einem 
Bauteil abfällt, dann ergibt sich der durch das Bauteil fließende Strom 
per Ohmschen Gesetz aus dem Widerstand den das Bauteil darstellt. Das 
Bauteil "zieht" (bei dem Begriff stell ich mir immer vor, dass das 
Bauteil weiß wie viel Strom es gerne hätte und sich dann die 
entsprechende Menge zieht, so sie denn bereit steht) dann ja aber in 
Abhängigkeit von der angelegten Spannung unterschiedlich viel Strom. 
Also kann man zu einem Bauteil auch nur für eine bestimmte Spannung 
sagen, dass es so und so viel Strom zieht?

(Wieder mal) auf die Frage gestolpert bin ich im Rahmen einer Erklärung 
zur Funktionsweise eines Transistors bzw. dessen Stromverstärkende 
Wirkung.

Das ganze wurde motiviert dadurch das eine LED betrieben werden soll, 
die 30mA braucht, man aber nur 0.3mA habe. Dazu wurde dann ein 
Transistor mit 100facher Verstärkung genutzt.
Dann ging es aber um Sättigung und dabei wurde dann sinngemäß sowas 
gesagt wie, der Transistor versucht einen Strom von 30mA fließen zu 
lassen, aber dahinter klemmt eine LED, die nur 20mA zieht dann passiert 
etwas (was ist hier gerade egal).

Was heißt aber an der Stelle, die LED zieht nur 20mA? Die LED hat ja 
einen gewissen Widerstand und in Kombination mit einer bestimmten 
Spannung fließt dann vllt ein Strom von 20mA, aber wenn ich die Spannung 
erhöhe, dann fließt doch auch mehr Strom als 20mA und wenn ich die 
Spannung senke fließt weniger.

Das entsprechende Video hier https://youtu.be/WD14ow-1q6k?t=110 auch 
wenn es darum gar nicht so sehr geht.

Besten Dank im Vorraus

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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wiseguysenior schrieb:
> Hier mein Verständnis: Wenn ich eine Spannung habe, die über einem
> Bauteil abfällt, dann ergibt sich der durch das Bauteil fließende Strom
> per Ohmschen Gesetz aus dem Widerstand den das Bauteil darstellt.

Nicht jede Last ist eine Ohmsche Last.

Und Aktive Bauelemente ziehen tatsächlich einen bestimmten Strom, auch 
nahezu unabhängig von der Spannung (in einem bestimmten Rahmen). Es gibt 
auch Konstantstromquellen die treiben exakt einen bestimmten Strom, 
ebenfalls unabhängig von der Eingangsspannung..

von Udo S. (urschmitt)


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Das ohmsche Gesetz gilt nur bei einem Ohmschen Widerstand.
Weder Transistor noch Led sind ohmsche Widerstände sondern haben ein 
hochgradig nichtlineares Verhalten von Spannung zu Strom.

wiseguysenior schrieb:
> Das ganze wurde motiviert dadurch das eine LED betrieben werden soll,
> die 30mA braucht, man aber nur 0.3mA habe.

Wenn du nur 0,3mA "hast" (also deine Quelle nicht mehr liefern kann) 
kann auch nicht mehr Strom fliessen.
Ein Transistor kann nur dann Strom verstärken, wenn eine 2. 
Spannungsquelle da ist, die den Stromn liefern kann.

Was ist dein konkretes Problem (Schaltplan)? So impliziert deine Frage 
dass du grundlegendes Verständnis zu Transistor und Diodenschaltungen 
suchst, nur kann die dir niemand in einm Forenthread vermitteln.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Deine Überlegung zum Ohmschen Gesetz ist richtig. Bauteile "ziehen" 
nicht Strom, sondern lassen ihn fließen. Je nach Innenwiderstand und 
Spannung mehr oder weniger.

Leuchtdioden sind aber keine ohmschen Widerstände. Deine Annahme, dass 
sie 30mA "braucht" ist völlig falsch. Dazu lies bitte meinen Aufsatz auf 
der Seite http://stefanfrings.de/LED/index.html

Transistor ist wieder ein anderes Thema. Bipolare Transistoren sind 
Stromgesteuert. Wenn sie mit einem gewissen Eingangsstrom angesteuert 
werden, kann ein höherer Ausgangsstrom fließen. Sie haben einen 
Verstärkungsfaktor, der allerdings starken Materialstreuungen unterliegt 
und zudem vom Laststrom abhängt. Wenn im Datenblatt z.B. Verstärkung 
(HFE) 100-400 steht, dann rechnen wir üblicherweise mit dem Worst Case, 
also 100. Doch bei relativ hohen Strömen kann das noch weniger werden. 
Außerdem fällt am Transistor relativ viel Spannung ab, wenn wir ihn 
tatsächlich gerade ausreichend stark ansteuern. In digitalen Anwendungen 
übersteuern wir ihn daher üblicherweise um Faktor 3 bis 5. Dadruch sinkt 
die Verlustspannung an der C-E Strecke auf wesentlich weniger als 1 
Volt.

Lies dazu 
http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf 
Kapitel 2.2 und 3.4

von Einer K. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Das
> Bauteil "zieht" (bei dem Begriff stell ich mir immer vor, dass das
> Bauteil weiß wie viel Strom es gerne hätte und sich dann die
> entsprechende Menge zieht, so sie denn bereit steht) dann ja aber in
> Abhängigkeit von der angelegten Spannung unterschiedlich viel Strom.

Vorstellungen und Vorurteile haben immer das eingebaute Problem, dass 
sie unzulässig vereinfachen.

Zumindest Halbleiter haben eher keine lineare Kennlinie, sogar manchmal 
"negative Widerstände".

wiseguysenior schrieb:
> Was heißt aber an der Stelle, die LED zieht nur 20mA? Die LED hat ja
> einen gewissen Widerstand und in Kombination mit einer bestimmten
> Spannung fließt dann vllt ein Strom von 20mA, aber wenn ich die Spannung
> erhöhe, dann fließt doch auch mehr Strom als 20mA und wenn ich die
> Spannung senke fließt weniger.
Du hast den übliche LED Vorwiderstand in deiner Betrachtung vergessen, 
dieser sorgt dafür, das sich überhaupt ein Gleichgewicht einstellen 
kann.

von Theor (Gast)


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Zunächst würde ich sehr empfehlen, Dich von der Phrase "Strom ziehen" in 
dem Zusammenhang zu trennen. Das ist Techniker-Jargon. Genau wie die 
Phrase "Spannung fällt ab".
Ebenso zu vermeiden sind, m.M.n. Ausdrücke, die Bauteilen Absichten 
unterstellen.
Denn ich vermute, dass ein Teil der Fragen, die Du stellst, in gewisser 
Weise durch die Vorstellung einer aktiven Tätigkeit von Bauteilen 
verursacht ist.

Du hast das schon etwa richtig formuliert, wenn man mal die zu 
vermeidenden Ausdrücke weglässt:
Wenn eine Spannung an einem Bauteil anliegt, fliesst ein Strom. Das 
Verhältnis von Spannung zu Strom ist der Widerstand.
Das ist das, was G. S. Ohm für erforscht hat.

Ich möchte Dir empfehlen, etwas ernstere Literatur zu dem Thema zu 
lesen. Die vermeiden solche mißverständlichen Ausdrücke in der Regel 
(oder setzen sie wenigstens in Anführungszeichen).

Bei rein ohmschen Widerständen, ist das Verhältnis von Spannung zu Strom 
konstant, wenn man die Spannung oder den Strom variiert. Gleiches gilt 
für Kondensatoren und Spulen, nur dass bei ihnen noch die Frequenz eine 
Rolle spielt.
Bei LEDs hingegen, ist das Verhältnis nicht konstant. Deren Widerstand 
ist bei LEDs vom Strom bzw. von der Spannung abhängig.

Die ganz wesentliche Vorstellung für solche Schaltungen mit LEDs (und 
sonstigen Schaltungen mit z.B. Transistoren) ist die von den 
Gleichgewichten . D.h. es treten Zusammenhänge auf, die einer Ursache 
entgegenwirken und solche welche in dem gleichen Sinn wirken, wie die 
Ursache.

Vielleicht wäre es zweckmäßig, daß Du Dir einmal eine Reihenschaltung 
aus LED und Widerstand (mit einem üblichen Wert) aufzeichnest und 
überlegst, was passiert, falls sich z.B. die Temperatur der LED ändert. 
Du kannst auch  andere Bedinungen variieren; etwa die Betriebsspannung 
dieser Reihenschaltung.

von A. S. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Dazu wurde dann ein Transistor mit 100facher Verstärkung genutzt.

Einen Transistor kann man verwenden
als Schalter: der Basisstrom ist >> als erforderlich

als Verstärker: meist mit einer Rückkopplung, z.b. einem 
Emitter-widerstand, so dass die Verstärkung << der mindestverstärkung 
ist

Ein Betrieb als reiner Verstärker ist selten, da es stark von 
exemplarstreuungen abhängig ist. Die Verstärkung interessiert also nur, 
ob sie "sicher groß genug" ist.

Du hast den Transistor wohl als Schalter. D.h.: bei deinen Überlegungen 
ist er entweder sperrend (kein Strom) oder leitend (Kurzschluss nach GND 
bzw zwischen Kollektor und Emitter.

von Joachim B. (jar)


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wiseguysenior schrieb:
> Die LED hat ja
> einen gewissen Widerstand

aber keinen ohmschen Widerstand denn nur dort ist Spannung und Strom 
linear!

Ein Halbleiter hat in gewissen Grenzen einen differenziellen R der 
unterhalb der Schwellspannung sehr hoch ist, es fliesst kein Strom, dann 
einen relativ konstanten differenziellen R = delta U / delta I und 
danach wieder 0 Ohm bis unendlich Ohm wenn er kaputt ist.

~0 Ohm, Kristall geschmolzen
unendlich Ohm, Bonddrähte durchgebrannt

von Forist (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> ich bin (wie der Betreff schon impliziert) ganz am Anfang meiner Reise
> in die Elektronikwelt bin aber grundsätzlich nicht ganz unvorbelastet,
> da ich im Studium am Rande auch mit Elektronik/Elektrotechnik zu tun
> hatte.

Wie kommt es dann, dass du soetwas wie Strom nicht von Fragen rund um 
Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik trennen kannst.
Dein Nick scheint mir mehr als unpassend gewählt.

von Harald W. (wilhelms)


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Udo S. schrieb:
> Das ohmsche Gesetz gilt nur bei einem Ohmschen Widerstand.
> Weder Transistor noch Led sind ohmsche Widerstände sondern haben ein
> hochgradig nichtlineares Verhalten von Spannung zu Strom.

Das gilt übrigens auch für Lichtquellen jeglicher Art.

von Stefan F. (Gast)


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Forist schrieb:
> Wie kommt es dann, dass du soetwas wie Strom nicht von Fragen rund um
> Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik trennen kannst.
> Dein Nick scheint mir mehr als unpassend gewählt.

Immer diese alte Leier. Wem nützen solche Kommentare? Niemandem!

Der Altglas-Container mit der Beschriftung "Braun- und Buntglas" ist 
sowohl für braune als auch für bunte Flaschen. Nicht nur für 
Braune-Flaschen an denen etwas bunt ist.

Wenn dir diese Spitzfindigkeiten so wichtig sind, dann stelle doch in 
https://www.mikrocontroller.net/forum/website eine Antrag, das Forum 
umzubenennen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Harald W. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Das ohmsche Gesetz gilt nur bei einem Ohmschen Widerstand.
>> Weder Transistor noch Led sind ohmsche Widerstände sondern haben ein
>> hochgradig nichtlineares Verhalten von Spannung zu Strom.
>
> Das gilt übrigens auch für Lichtquellen jeglicher Art.

Sind jetzt Glühbirnen und IR-Heizungen keine Ohmschen Lasten mehr?

von W.S. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> ich bin (wie der Betreff schon impliziert) ganz am Anfang meiner Reise
> in die Elektronikwelt bin aber grundsätzlich nicht ganz unvorbelastet,
> da ich im Studium am Rande auch mit Elektronik/Elektrotechnik zu tun
> hatte.

So?
Und dann besagte Frage?
Vielleicht wäre es das Beste, wenn du zu allererst mal schriebest, wie 
alt du bist und welche Vorbildung du hast. Mein Bub hatte im Studium 
auch mal "Programmieren", was auf einige Vorlesungen über Java 
hinauslief und nach dem Semesterende hat er sich nie wieder für etwas 
derartiges interessiert. Bei einem Nick a la "alter weiser Kerl" möchte 
man vermuten, daß dieser bereits Bescheid weiß. Ist das so? Oder eher 
nicht so?


> Die im Betreff gestellte Frage treibt mich dabei schon lange um.

Und eigentlich ist der Begriff doch absolut einfach zu verstehen: Wenn 
ein Bauteil keinen Strom zieht, dann fließt eben kein Strom ins Bauteil. 
Und wenn es Strom zieht, dann fließt Strom ins Bauteil. So, das war's 
eigentlich. Nun könnte man darüber räsonnieren, ob es wenig, normal, 
viel oder viel zu viel Strom ist, den das Bauteil zieht. Aber das ist 
eine andere Frage. Wenn man die berüchtigte LED an eine zu hohe Spannung 
anschließt, dann zieht sie mit Sicherheit einen viel zu großen Strom und 
ist dann kaputt.

Und nochwas:
wiseguysenior schrieb:
> Hier mein Verständnis: Wenn ich eine Spannung habe,...

Nein, du hast keine Spannung. Niemand "hat" eine Spannung. Sondern man 
hat eine Spannungsquelle, also ein Netzteil, einen Akku, eine Batterie, 
eine Leitung, auf der man eine Spannung gegen irgend eine andere Leitung 
(bzw. Masse) messen kann. So herum.

Natürlich kann man als Leser deiner Gedanken sich den Sinn leicht 
zusammenreimen, aber so, wie du dich ausdrückst, ist es unpräzise und 
das läßt auf unpräzise Gedankengänge dahinter schließen.

Häufig trifft man solche Formulierungen bei Frequenzmeßgeräten, wo 
gesagt wird "ich habe eine Frequenz.." und nein, man hat keine 
Frequenz, sondern ein Signal bzw. ein Signalgemisch (im einfachstenn 
Fall aus einem Nutzsignal und dazu Rauschen). Verstehe bitte mal den 
Unterschied.

W.S.

von Stefan F. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Sind jetzt Glühbirnen und IR-Heizungen keine Ohmschen Lasten mehr?

Nur stark vereinfacht betrachtet. Denn der Widerstand ist 
temperaturabhängig.

von Forist (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Immer diese alte Leier. Wem nützen solche Kommentare? Niemandem!

Wenn sie dir nicht passen, steht es dir doch frei, diese Kommentare 
auszublenden.

Diejenigen, die sie betreffen, lesen hier im Forum anscheinend weder 
irgendwelche Postings noch die Themenbeschreibung im Untertitel der 
einzelnen Foren, sondern schreiben im ersten aus der Forenliste blind 
drauflos :-(

von Stefan F. (Gast)


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Forist schrieb:
> Wenn sie dir nicht passen, steht es dir doch frei, diese Kommentare
> auszublenden.

leider habe ich noch keine Funktion gefunden, die deine Kommentare 
ausblendet.

von Florist (Gast)


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> leider habe ich noch keine Funktion gefunden, die deine Kommentare
> ausblendet.

Schaff Dir den Idioten vom Leib!

Beitrag "User ausblenden"

von Stefan F. (Gast)


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Florist schrieb:
> Beitrag "User ausblenden"

Danke

von wiseguysenior (Gast)


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Abend zusammen,

Besten Dank erstmal für die zahlreichen, zumeist nützlichen Antworten.

Ich beziehe mich in meiner Antwort mal auf den Post von W.S., da er 
viele Facetten der anderen Antworten aufgreift:

W.S. schrieb:

> Vielleicht wäre es das Beste, wenn du zu allererst mal schriebest, wie
> alt du bist und welche Vorbildung du hast. Mein Bub hatte im Studium
> auch mal "Programmieren", was auf einige Vorlesungen über Java
> hinauslief und nach dem Semesterende hat er sich nie wieder für etwas
> derartiges interessiert. Bei einem Nick a la "alter weiser Kerl" möchte
> man vermuten, daß dieser bereits Bescheid weiß. Ist das so? Oder eher
> nicht so?

Habe vor 10+ Jahren Wirtschaftsingenieurwesen in der Richtung 
Informations- und Kommunikationsysteme studiert und habe mich bei der 
Fächerwahl eher in Richtung Software bewegt und arbeite nun in der 
Softwareentwicklung. Fächer die sich mit der Logik von Schaltungen 
beschäftigen waren allerdings auch dabei und lagen mir auch, die 
Physikseite aber weniger. Ich würde mir also Anmaßen zu behaupten ich 
könne ganz gut Schaltungen überlegen im Sinne von "dieses Signal muss da 
anliegen, wenn x" aber ich habe keine Ahnung warum man da irgendwo einen 
Widerstand oder einen Koondensator oder was auch immer einbauen müsste.

Ich bin auch auf der Suche nach Literatur die da einen guten Mittelweg 
findet und nicht einfach nur sagt "da muss ein Widerstand hin, weil ist 
so" aber gleichzeitig nicht ins kleinste Detail was die Physik angeht 
einsteigt.

Der Name bezieht sich auf meinen Nachnamen und den Umstand, dass ich 
mittlerweile stolzer Papa bin, ist aber zugegebenermaßen im Rahmen der 
hier gestellten Frage vielleicht nicht so gut gewählt. Hatte ich mir 
nicht weiter Gedanken drüber gemacht.

> Und eigentlich ist der Begriff doch absolut einfach zu verstehen: Wenn
> ein Bauteil keinen Strom zieht, dann fließt eben kein Strom ins Bauteil.
> Und wenn es Strom zieht, dann fließt Strom ins Bauteil. So, das war's
> eigentlich. Nun könnte man darüber räsonnieren, ob es wenig, normal,
> viel oder viel zu viel Strom ist, den das Bauteil zieht. Aber das ist
> eine andere Frage. Wenn man die berüchtigte LED an eine zu hohe Spannung
> anschließt, dann zieht sie mit Sicherheit einen viel zu großen Strom und
> ist dann kaputt.

Das "es zieht Strom" bedeutet, dass Strom durch das Bauteil fließt ist 
klar. Was mir nicht klar ist, was mit der Aussage "es zieht xy mA Strom" 
anzufangen ist. Denn wie ich jetzt gelernt habe verhält sich 
beispielsweise eine LED zwar nicht wie ein Ohmscher Widerstand aber auch 
für die LED gilt, dass der sie durchfließende Strom (u.A.) von der 
anliegenden Spannung abhängt. Ich verstehe also nach wie vor nicht, wie 
man ganz pauschal für ein Bauteil sagen kann es ziehe xy mA Strom ohne 
weitere Bedingen wie eben z.B. die Spannung anzugeben.

Beitrag #6440902 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Ich verstehe also nach wie vor nicht, wie
> man ganz pauschal für ein Bauteil sagen kann es ziehe xy mA Strom ohne
> weitere Bedingen wie eben z.B. die Spannung anzugeben.

Kein Wunder, denn so eine pauschale Aussage ist schlichtweg unsinnig.

Mir fällt da nur eine Ausnahme ein: Die Konstantstromsenke.

Das ist aber kein einzelnes Bauteil, sondern eine Schaltung deren Sinn 
genau darin besteht, unabhängig von der Spannung einen ganz bestimmten 
Strom fließen zu lassen.

von DoS (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> wiseguysenior schrieb:
> Ich verstehe also nach wie vor nicht, wie
> man ganz pauschal für ein Bauteil sagen kann es ziehe xy mA Strom ohne
> weitere Bedingen wie eben z.B. die Spannung anzugeben.
>
> Kein Wunder, denn so eine pauschale Aussage ist schlichtweg unsinnig.
>
> Mir fällt da nur eine Ausnahme ein: Die Konstantstromsenke.
> Das ist aber kein einzelnes Bauteil, sondern eine Schaltung deren Sinn
> genau darin besteht, unabhängig von der Spannung einen ganz bestimmten
> Strom fließen zu lassen.

Hochgefährlich, wenn man die Kontantstromsenke dann offen, ohne 
Spannungsquelle  betreibt...

von Stefan F. (Gast)


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DoS schrieb:
> Hochgefährlich, wenn man die Kontantstromsenke dann offen, ohne
> Spannungsquelle  betreibt...

:-)

Zum Glück unterliegt jedes technische Konstrukt gewissen Beschränkungen 
die uns in die Realität zurück holen oder uns dort festhalten.

von Gustl B. (-gb-)


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wiseguysenior schrieb:
> Was mir nicht klar ist, was mit der Aussage "es zieht xy mA Strom"
> anzufangen ist.

Die Aussage ist eine Vereinfachung. Und zwar bedeutet die eigentlich:

Wenn du das Bauteil bei Nennspannung betreibst, dann wird dieser Strom 
fließen.

Daher ist auf Glühbirnchen auch ein Wert für den Strom 
aufgedruckt/geprägt. Der stimmt dann, wenn du an das Glühbirnchen die 
ebenfalls aufgedruckte Spannung anlegst.
Für den Alltag ist sowas vielleicht ganz sinnvoll, wenn man es genau 
betrachtet, dann ist es falsch. Aber das gilt für viele Alltagsaussagen. 
Es gibt z. B. keine Kälte als Gegenteil von Wärme, Strom wird nicht 
verbraucht, ...

von Joachim B. (jar)


Angehängte Dateien:

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wiseguysenior schrieb:
> Ich verstehe also nach wie vor nicht, wie
> man ganz pauschal für ein Bauteil sagen kann es ziehe xy mA Strom ohne
> weitere Bedingen wie eben z.B. die Spannung anzugeben.

weil das fast unerheblich ist

1. Spannung muss erst mal vorhanden sein! (ohne Hafer kann das beste 
Pferd nicht pupsen)
2. Strom fliessen muss auch möglich sein! (auch an einer leeren Batterie 
oder Akku kann man i.d.R. Spannung messen, aber der Innenwiderstand ist 
so hoch das beim geringsten Versuch Strom zu ziehen diese Spannung in 
der leeren Batterie am Innenwiderstand verbleibt und nie draussen wo er 
gebraucht wird ankommt)
3. wenn es also an 1. und 2. nicht scheitert dann kommt 4.

4. Die Spannung die man nun hat muss erst mal die Halbleiterschwelle 
überschreiten damit der Halbleiter oder die LED überhaupt Lust bekommt 
einen Strom fliessen zu lassen.

5. für LEDs gibt es da je nach Farbe und Typen verschiedene Spannungen 
die dann überhaupt ein sichtbares Leuchten zu Wege bringen.
Bei IR Dioden auch nicht mal das für unsere Augen oder wenn man sie 
sieht war der Strom zu hoch.

Ich hatte mal einige LEDs (runde 3mm) vermessen in Strom und Spannung
led01 alle mit 3mA die superhellen übersteuern mit 3mA die Cam, für 
diese musste ich den Strom led02 auf unter 1mA zwingen.

zwei LED Bilder eingefügt

von links nach rechts, alle mit 3mA
low current rot 1,78V
low current grün 1,92V
low current gelb 5,3V
low current orange 1,82V
die ultra hellen fetzen einem schon bei 3mA die Netzhaut weg (wir hatten 
als geringsten Strom wo sie noch gut zu erkennen waren 36µA ermittelt)
grün 2,73V
rot 1,68V
blau 2,69V
warmweiss 2,90V
kaltweiss 2,71V
entweder liegts an der Helligkeit oder kaltweiss und warmweiss sind in 
den Kisten vertauscht worden, waren vertauscht muss das Bild neu machen 
und die Spannungen hochladen

Edit: warmweiss und kaltweiss nun drin,

2tes Bild , da habe ich den Strom der LED auf 50µA = 0,05mA gesenkt um 
warmweiss oder kaltweiss überhaupt erst sichtbar zu machen,

die low current haben da längst aufgegeben!

: Bearbeitet durch User
von wiseguysenior (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kein Wunder, denn so eine pauschale Aussage ist schlichtweg unsinnig.

Okay, dann aber nochmal zurück zu dem Beispiel aus meinem Ursprungspost:
Sinngemäß wird in dem oben gelinkten Video gesagt, dass es ein Problem 
sei, dass der Transistor versucht 30mA fließen zu lassen, die LED aber 
nur 20mA "zieht". Und genau das verstehe ich nicht. Bedeutet, dass 
einfach nur, dass wenn der Transistor nicht da wäre, dann würde durch 
die LED in dem Beispiel ein Strom von 20mA fließen, weil eben eine 
bestimmte (wenn auch unbekannte) Spannung anliegt und das Problem rührt 
jetzt daher, dass die LED den Strom in dem Stromkreis eigentlich auf 
20mA limitiert, der Transistor aber versucht einen Strom von 30mA 
fließen zu lassen?

von Stefan F. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Sinngemäß wird in dem oben gelinkten Video gesagt, dass es ein Problem
> sei, dass der Transistor versucht 30mA fließen zu lassen, die LED aber
> nur 20mA "zieht". Und genau das verstehe ich nicht

Du erkennst den Sinn nicht nicht, weil er nicht vorhanden ist. Das ist 
einfach Quatsch.

von Wolfgang (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> blau 2,69V
> warmweiss 2,90V
> kaltweiss 2,71V
> entweder liegts an der Helligkeit oder kaltweiss und warmweiss sind in
> den Kisten vertauscht worden, waren vertauscht muss das Bild neu machen
> und die Spannungen hochladen

Kaltweiss, warmweiss und blau ist elektrisch meist egal, wenn man von 
RGB-LEDs absieht.
Normalerweise sind das alles blaue LEDs, mit oder eingebettet in 
photolumineszierendem Farbstoff. In vernünftigen Datenblättern, in denen 
das Spektrum gezeigt wird, erkennt man das an dem blauen Peak bei etwa 
450nm.

von Stefan (Gast)


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Stromzieher, Nebenluftzieher, Schraubenzieher, Korkenzieher usw. usf..

Dann wären da noch die -schieber zu nennen..

von Joachim B. (jar)


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wiseguysenior schrieb:
> Sinngemäß wird in dem oben gelinkten Video

sinngemäß ist Mist, Videos sind oft Mist

Joachim B. schrieb:
> als geringsten Strom wo sie noch gut zu erkennen waren 36µA ermittelt)
> grün 2,73V
> rot 1,68V
> blau 2,69V
> warmweiss 2,90V
> kaltweiss 2,71V

ist doch klar und einfach

wenn unter 36µA kein Leuchten mehr zu sehen ist weil die Spannungen 
darunter liegen dann leuchtet nichts auch wenn Spannung und Strom da 
sind, auch 18µA ist Strom und bedingt eine Spannung, nur ist diese so 
knapp das es nicht leuchtet!

Die Kennlinie einer Diode und vieler Halbleiter ist eben nicht linear 
wie bei Widerstand, dort gilt doppelte Spannung -> doppelter Strom, bei 
Dioden gilt meist doppelte Spannung -> Diode kaputt Strom zu hoch

Siehe Diodenkennlinie
https://www.leifiphysik.de/sites/default/files/images/9377a859d494dbd4b5016d6c1d534b6c/624versuch_aufnahme_der_diodenkennlinie_siliziumdiode_und_germaniumdiode.gif

und nun komme bitte nicht mit Tunneldioden!
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/01/I-U-Charakteristik_einer_Tunnel-Diode.svg/220px-I-U-Charakteristik_einer_Tunnel-Diode.svg.png

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Der Transistor versucht gar nichts.

Er würde den Strom auf geschätzte 30mA begrenzen, wenn die Last mehr 
Strom zulassen würde. Tut sie aber nicht.

Ich kann Dir nur raten, lieber aus Büchern zu lernen, als Youtube Clips. 
Da wird viel zu viel Blödsinn verzapft. Youtube belohnt nicht die 
qualitativ guten Beiträge, sondern diejenigen, womit am meisten Werbung 
gemacht werden kann.

von Joachim B. (jar)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Der Transistor versucht gar nichts.

na ja ich würde sagen er versucht krampfhaft seine Ube auf ca 0,7V bei 
Silizium zu halten auch wenn man mehr Strom reinjagt, auch bei doppeltem 
Strom wird sich da nicht die doppelte Spannung einstellen, irgendwann 
gibt der Transistor auf, wenn der Strom so hoch ist das der Transistor 
aufgibt wird man am normalen NPN auch mal 1,4V messen, aber bei 
mehrfachen Strom als den doppelten.

von wiseguysenior (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich kann Dir nur raten, lieber aus Büchern zu lernen, als Youtube Clips.
> Da wird viel zu viel Blödsinn verzapft. Youtube belohnt nicht die
> qualitativ guten Beiträge, sondern diejenigen, womit am meisten Werbung
> gemacht werden kann.

Würde ich sehr gerne und auch viel lieber als mit youtube aber die 
Auswahl ist erschlagend. Hättest du eine Empfehlung die zu

wiseguysenior schrieb:
> Ich bin auch auf der Suche nach Literatur die da einen guten Mittelweg
> findet und nicht einfach nur sagt "da muss ein Widerstand hin, weil ist
> so" aber gleichzeitig nicht ins kleinste Detail was die Physik angeht
> einsteigt.

passt?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Was bedeutet "ein Party-Gast säuft Bier" ?

von Joachim B. (jar)


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https://www.elektronik-kompendium.de

Ben B. schrieb:
> Was bedeutet "ein Party-Gast säuft Bier" ?

mein mit 64 Jahren verstorbener Onkel = 10L/h
deswegen habe ich nie Bier abbekommen und trinke heute noch immer kein 
Bier.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6440953 wurde vom Autor gelöscht.
von Wolle G. (wolleg)


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wiseguysenior schrieb:
> die LED aber nur 20mA "zieht".
Das ist m. E. ein ähnlicher Jargon wenn jemand sagt: „zieh“ Dich an 
diesem Begriff o.ä. nicht „hoch“
oder wenn ein Trafo o. ä durch die Verbraucher mit xyA Strom „belastet“ 
wird.
Dann "zieht" der Verbraucher Strom

von Theor (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Abend zusammen,
>
> Besten Dank erstmal für die zahlreichen, zumeist nützlichen Antworten.
>
> [...]
Ich fühle mich mal mit angesprochen und freue mich, dass Du Dich 
bedankst.

> Das "es zieht Strom" bedeutet, dass Strom durch das Bauteil fließt ist
> klar. Was mir nicht klar ist, was mit der Aussage "es zieht xy mA Strom"
> anzufangen ist. Denn wie ich jetzt gelernt habe verhält sich
> beispielsweise eine LED zwar nicht wie ein Ohmscher Widerstand aber auch
> für die LED gilt, dass der sie durchfließende Strom (u.A.) von der
> anliegenden Spannung abhängt. Ich verstehe also nach wie vor nicht, wie
> man ganz pauschal für ein Bauteil sagen kann es ziehe xy mA Strom ohne
> weitere Bedingen wie eben z.B. die Spannung anzugeben.

Naja. Eine LED verhält sich nur nicht über einen mehr oder weniger 
großen Bereich nicht wie ein Widerstand. Und zwar ändert sich das 
Verhältnis von Spannung und Strom, also der Widerstandswert, wie ich 
oben erwähnte, wenn man eines von von beiden, Spannung oder Strom, 
ändert.
Das ist bei einem ohmschen Widerstand nicht der Fall. Das Verhältnis 
bleibt immer gleich.
ABER: Man kann das Verhältnis von Spannung und Strom immer als 
Widerstandswert eines ohmschen Widerstands betrachten. Nur ist der eben 
jeweils bei verschiedenen ".Arbeitspunkten" auch verschieden.
Es ist also zwar wahr, dass eine LED sich nicht wie ein Widerstand 
verhält, aber eben bei bestimmten Voraussetzungen: Strom und Spannung 
ändern sich nicht. (Und noch die Temperatur).

Das mit dem "Strom ziehen" solltest Du Dir wirklich abgewöhnen. :-)
Aber gut.
Diese Aussage über LEDs bezieht sich auf einen Nennstrom bei einer 
Nennspannung . Weiter wird eine bestimmte Temperatur und eine 
bestimmte Leuchtfarbe (eigentlich ein bestimmter Halbleiterkristall) 
vorausgesetzt.
Pauschal stimmt das hauptsächlich bei LEDs einer bestimmten Farbe, 
modernerer Bauart der letzten so 15 Jahre. Verbessert wurde im 
wesentlichen inzwischen die Struktur bei ansonsten im wesentlichen 
gleichen Materialien, wie in den 80er und 90er Jahren. Rote LEDs z.B. 
von damals brauchten ca. 20mA um die Leuchtstärke zu erreichen, für die 
heute ca. 2mA reichen.
Wikipedia gibt dazu einige Informationen ohne ins Detail zu gehen. 
https://de.wikipedia.org/wiki/LED#Geschichte

Wegen der Bücher würde ich Dir ein gutes Schulbuch der Physik oder ein 
Fachkundebuch eines der Elektronik-Berufe empfehlen. Das gibt einen 
guten Anfangsgrund. Vielleicht schaust Du mal in eine Bibliothek?

von Stefan F. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Hättest du eine Empfehlung

Ich habe mit Büchern gelernt, die inzwischen anfangen, zu vergilben. 
Also nein, die kann ich leider nicht mehr empfehlen.

Mein erster Erklärbär für Elektronik und Physik war Jean Pütz. Von dem 
findest du vielleicht Bücher in der Bibliothek. In den 70er und 80er 
Jahren war er da sehr aktiv.

von Udo S. (urschmitt)


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Es muss nicht unbedingt Papier sein. Joachim hat schon einen netten 
Einstieg gepostet:
https://www.elektronik-kompendium.de
Zuerst
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/index.htm

Und da du meine Rückfrage ignoriert hast nochmal: Deine Frage zeigt 
nicht klar worauf du hinaus willst. Schau dir die Seiten in den Links an 
(Ja das ist ein Haufen Zeug) und stelle dann hier konkrete Fragen zu 
konkreten Verständnisproblemen.

von Peter D. (peda)


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wiseguysenior schrieb:
> Das
> Bauteil "zieht" (bei dem Begriff stell ich mir immer vor, dass das
> Bauteil weiß wie viel Strom es gerne hätte und sich dann die
> entsprechende Menge zieht, so sie denn bereit steht) dann ja aber in
> Abhängigkeit von der angelegten Spannung unterschiedlich viel Strom.

Die wenigsten Geräte sind ohmsche Lasten. Daher kann man Verbraucher 
sehr bequem parallel schalten. Die LED-Lampe zieht an 230V 4W, der 
Kaffeeautomat 1000W.
Viele Lasten sind auch wide-range. D.h. an 230V fließt weniger Strom, 
als an 115V. Quasi ein negativer Widerstand.

von HildeK (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Die wenigsten Geräte sind ohmsche Lasten. Daher kann man Verbraucher sehr bequem 
parallel schalten.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

von sid (Gast)


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Selten soviel Dummzeug gelesen in einem Thema...

Alle elektrischen Bauteile (die mit Strom in einem geschlossenen 
Stromkreis versorgt werden) "ziehen" Strom; *ALLE!*
selbst simple Leitungen (vernachlässigbar wenig wenn ordentlich 
dimensioniert, aber tun sie)

sowas wie negative Wiederstände gibt's nicht,
nichtmal im übertragenen Sinne;
das verstiesse gegen die Gesetze der Thermodynamik.

Aktive wie passive Bauteile wandeln elektrische Energie in Arbeit um,
im Zweifel mindestens in Wärme
deswegen hängt sovieles verblüffenderweise an Kühlkörpern.

Auch wenn Wärme meist nur ein Abfallprodukt der eigentlichen Arbeit ist,
verlangt sie eben dennoch auch nach zugeführter Energie,
die muss irgendwo herkommen...

Und da kann kein noch so vernageltes Elektronikerhirn
sich gegen die physikalischen Gesetze stellen.

'sid

PS Ja, "Strom ziehen" ist umgangssprachlich ungenau formuliert,
'verbrauchen elektrische Energie' ist aber weit weniger griffig in einer 
Unterhaltung.

von Stefan F. (Gast)


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sid schrieb:
> Selten soviel Dummzeug gelesen in einem Thema...
> Alle elektrischen Bauteile (die mit Strom in einem geschlossenen
> Stromkreis versorgt werden) "ziehen" Strom; *ALLE!*

Nein, tun sie nicht. Stromfluss setzt Spannung in der Quelle voraus. 
Diese Spannung drückt die Elektronen vom Minus Pol der Quelle zum 
Plus-Pol.

Die Verbraucher ziehen nicht daran.

von HildeK (Gast)


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sid schrieb:
> Alle elektrischen Bauteile (die mit Strom in einem geschlossenen
> Stromkreis versorgt werden) "ziehen" Strom; *ALLE!*

Ja, richtig, aber der Begriff 'ziehen' ist Laborjargon und sollte nur 
von denen verwendet werden, die sich auskennen.
Für die anderen führt es zu Missverständnissen, siehe TO.

von Stefan F. (Gast)


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sid schrieb:
> sowas wie negative Wiederstände gibt's nicht,

Doch gibt es. Darunter versteht man Bauteile, deren Strom sinkt wenn man 
die Spannung erhöht.

Das trifft auf so ziemlich alle Schaltnetzteile zu.

Dass dieser Effekt in der Realität nur in einem gewissen bereich 
stattfindet, weil es eben nicht einfache Widerstände sondern komplexe 
Schaltungen sind, steht auf einem anderen Blatt.

von HildeK (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Doch gibt es. Darunter versteht man Bauteile, deren Strom sinkt wenn man
> die Spannung erhöht.
>
> Das trifft auf so ziemlich alle Schaltnetzteile zu.

Das ist aber kein negativer Widerstand, sondern ein differentieller 
negativer Widerstand!
Damit hat sid schon recht.

von Matthias L. (limbachnet)


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Als Buchempfehlung werfe ich mal "Art of Electronics" von Horowitz/Hill 
in den Raum; das geht schon auf die Hintergründe ein, säuft aber nicht 
in trockener Theorie ab wie es z.B. der Tietze-Schenk tut.

von Heinzi (Gast)


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sid schrieb:
> sowas wie negative Wiederstände gibt's nicht

Klar. Verstärkerschaltungen bringt man recht problemlos auf negative 
Innenwiderstände ;)

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe mit Büchern gelernt, die inzwischen anfangen, zu vergilben.
> Also nein, die kann ich leider nicht mehr empfehlen.

Auch alter Kram kann gut sein:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/vogel-fachbuecher-elektronik-2-3-4-und-6/1541095682-77-2472?utm_!!!source=sharesheet&utm_!!!medium=social&utm_!!!campaign=socialbuttons&utm_!!!content=app_android


Die "!!!" entfernen (Spamfilter)

von sid (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Verbraucher ziehen nicht daran.

Neja nee gezogen wird da nicht, gedrückt wird da aber ebensowenig;
ist ja nunmal nicht wirklich mechanisch im Inneren..

wenn Du mir jetzt mit Elektronen Abstossung kommst würde ich mit 
Anziehung der positiven ionen von der anderen Seite kontern, aber das 
führt ja wieder nur zu Dummzeug ;)

UNd ja Stromfluss setzt Potentialunterschied vorraus wie bei Wasser,
aber ganz ehrlich, ganz so weit nach vorne ins Lehrbuch zu blättern war 
doch jetzt wieder nur damit Du Dummzeug quatschen kannst, oder?

UNd andersherum, ein Verbraucher (jedweder art) der maximal 500mA 
durchlassen kann (na, wie hab ich das ziehen da umschifft?)
dem kannste ruhig ne 20A fähige Stromquelle hinstellen, schert den 
nicht;
da bekommste nicht mehr Strom "durchgedrückt" als besagte 500mA
(das ist halt das Maximum was er "ziehen" kann :P)

Stefan ⛄ F. schrieb:
> sid schrieb:
>> sowas wie negative Wiederstände gibt's nicht,
>
> Doch gibt es. Darunter versteht man Bauteile, deren Strom sinkt wenn man
> die Spannung erhöht.

Und nur weil Du es wiederholst wird das noch LANGE nicht wahr,
im Gegenteil, es verdeutlich nur Dein fehlendes Verständniss!
Selbst sprachlich ist das schon unfassbarer Blödsinn quasi ein Oxymoron 
gar.

wenn Du Dich also über fehlerhafte Formulierungen beklagen wolltest
Stichwort: "Strom ziehen"
dann solltest Du tunlichst unterlassen solch fürchterlich falsches 
Dummzeug zu reden.

Denn dann kontere ich erneut mit "Es gibt falscher als falsch"
Falsch ist es zu behaupten die Tomate sei Gemüse,
noch falscher ist es zu behaupten sie sei ein flugfähiges Säugetier.

Falsch ist es zu behaupten etwas "zieht" Strom,
noch falscher ist es zu bahupten es gibt "negative Wiederstände"


Heinzi schrieb:
> Klar. Verstärkerschaltungen bringt man recht problemlos auf negative
> Innenwiderstände ;)

NOPE!
Nicht wenn Du nicht Teile des Gesamtsystems in deiner Berechnung 
unterschlägst,
also die zur Unterstützung/Verstärkung notwendige 
Strom/Spannungs-quelle.

Es sei denn man glaubt an son Kokolores wie overunity und dass man mit 
bunten Tüchern den Tank im Auto volltanzen kann.
Aber dann hat man eh gaaaanz andere Probleme :D

Salam und Aleikum

'sid

von Dietrich L. (dietrichl)


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sid schrieb:
> noch falscher ist es zu bahupten es gibt "negative Wiederstände"

Richtig. Eher gibt es "negative Widerstände" ;-)

Beitrag #6441858 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Sid, könntest du bitte auf die Fragen des TO so eingehen, dass er mit 
deiner Antwort etwas anfangen kann? Nach deinem Rundumschlag hast du 
sicher einen guten Plan, jetzt setze ihn bitte um.

von Percy N. (vox_bovi)


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Mittlerweile erscheint es mir wenig problematisch, dass in näherer 
Zukunft die Prunksitzungen der Karnevalsvereine wohl ausfallen müssen 
werden.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Joachim B. schrieb:
> zwei LED Bilder eingefügt

Da fallen mir 2 Dinge auf:

1. Einige der 'weißen' LEDs leuchten bei low current gelblich oder 
rötlich. Ich hätte eher violett erwartet. Oder sind das Typen die das 
weiße Licht durch Mischung RGB erzeugen?

2. Die sog. Low-current-LEDs leuchten bei kleinen Strömen nicht mehr. 
Heutzutage braucht man ja solche Typen nicht mehr, die Standard-LEDs 
sind durchweg auch bei kleinen Strömen hell genug. Trotzdem erstaunlich.

Zum Thema: 'zieht Strom' oder 'ich habe 1MHz' ist eben umgangssprachlich 
und jeder weiß was gemeint ist. Sollte halt nicht in einem Fachbuch 
stehen.

von Joachim B. (jar)


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Mohandes H. schrieb:
> 1. Einige der 'weißen' LEDs leuchten bei low current gelblich oder
> rötlich. Ich hätte eher violett erwartet. Oder sind das Typen die das
> weiße Licht durch Mischung RGB erzeugen?

das waren die ultrahellen in verschiedenen Farben (ab der low current 
orange: grün rot blau warmweiss kaltweiss) die bei 3mA die Cam 
überforderten, bzw. den Dynamikbereich der Belichtung, ich hätte ein HDR 
machen können, erschien mir zuviel Aufwand und zeigt dann nicht die 
Helligkeitsunterschiede.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Zum Thema: 'zieht Strom' oder 'ich habe 1MHz' ist eben umgangssprachlich
> und jeder weiß was gemeint ist.

Wie gesagt, es ist Laborjargon, von und für Leute, die sich auskennen. 
Also, jeder mit Fachkenntnissen, der schon mit einem gewissen 
Sicherheitsabstand über den Dingen steht 😀.
Allgemein 'jeder' ist hier falsch: der TO ist das beste Beispiel dafür.

von W.S. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kein Wunder, denn so eine pauschale Aussage ist schlichtweg unsinnig.

Da irrst du aber ganz gewaltig.
Wenn jemand sagt, "diese Leiterplatte zieht aber viel zu viel Strom", 
dann ist das ein starker Hinweis darauf, daß damit etwas nicht in 
Ordnung ist. Er hat nämlich den Vergleich: von 100 LP, die in Betrieb zu 
nehmen sind, ziehen 99 Stück so etwa 230 mA und eine zieht 600 mA. Ist 
klar: da stimmt was nicht.

Siehste?

W.S.

von W.S. (Gast)


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wiseguysenior schrieb:
> Okay, dann aber nochmal zurück zu dem Beispiel aus meinem Ursprungspost:
> Sinngemäß wird in dem oben gelinkten Video gesagt, dass es ein Problem
> sei, dass der Transistor versucht 30mA fließen zu lassen, die LED aber
> nur 20mA "zieht". Und genau das verstehe ich nicht. Bedeutet, dass
> einfach nur, dass wenn der Transistor nicht da wäre, dann würde durch
> die LED in dem Beispiel ein Strom von 20mA fließen, weil...

Ganz im Ernst: dir fehlen die Grundlagen. Lies dich in die Grundlagen 
ein, verstehe die U zu I Kenlinie von verschiedenen Bauteilen und so 
weiter.

Entweder du ackerst den Tietze-Schenk durch (jede ältere Ausgabe reicht) 
oder du legst dir eines der ARRL-Handbücher zu, da reicht auch eine 
etwas ältere Ausgabe. Beide erklären auf ihre Weise den totalen 
Newcomern die Anfangsgründe und beide behandeln auch die weiterführenden 
Themen.

W.S.

von W.S. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Doch gibt es. Darunter versteht man Bauteile, deren Strom sinkt wenn man
> die Spannung erhöht.

Aber das findet alles oberhalb der Abszisse statt. Deswegen hast du 
Unsinn geschrieben. Richtig wäre das etwa so: Das Bauteil hat im Bereich 
von.. bis.. einen negativen differentiellen Widerstand. Also bei 3 Volt 
zieht es 3 mA, bei 4 Volt zieht es nur noch 2 mA oder so ähnlich.

Eines sollte man aus dem Physik-Unterricht in der Schule sich gemerkt 
haben: es gibt kein Perpetuum mobile.

W.S.

von Egon D. (Gast)


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sid schrieb:

> sowas wie negative Wiederstände gibt's nicht,

Ahh ja.

Und der Autor Fritz Bening mit seinem Buch "Negative
Widerstände in elektronischen Schaltungen", erschienen
1971 im Verlag Technik, Berlin, ist ein Scharlatan,
oder wie? Stalinistische Geheimverschwörung?


> nichtmal im übertragenen Sinne;
> das verstiesse gegen die Gesetze der Thermodynamik.

Schwachsinn.

1. Laut Kirchhoff (Knotenpunktsatz) hat der elektrische
Strom an jedem Punkt eines einfachen (unverzweigten)
Stomkreises identischen Betrag und Richtung.

2. Laut Kirchhoff (Maschensatz) ist die Summe aller
Spannungsabfälle in einem einfache (=unverzweigten)
Stromkreis (der also eine Masche ist) gleich NUll.

3. Es MUSS daher in diesem Stromkreis Zweipole geben,
bei denen Stromrichtung und Spannungsrichtung überein-
stimmen; diese werden Verbraucher genannt, und ihnen
wird ein positiver Quotient R = U/I zugeordnet.
Diejenigen Zweipole, die entgegengesetzten Richtungs-
sinn von Strom und Spannung haben, sind die Quellen;
ihnen kann ein negativer Widerstand zugeordnet werden,
da entweder Strom oder Spannung negativ sind.


> Aktive wie passive Bauteile wandeln elektrische
> Energie in Arbeit um, [...]

Ach so.
Und die elektrische Energie entsteht durch Urzeugung,
oder wie?

Quellen elektrischer Energie wandeln chemische oder
mechanische Energie in elektrische Energie um, und da
Verbraucher als gewöhnliche positive Widerstände
beschrieben werden, sind Quellen negative Widerstände.

Bauteile mit BEREICHSWEISE fallender I-U-Kennlinie,
also negative DIFFERENTIELLE Widerstände, sind nochmal
ein anderes Thema.


> Und da kann kein noch so vernageltes Elektronikerhirn
> sich gegen die physikalischen Gesetze stellen.

Lass es mich so ausdrücken: Nicht alles, was Du nicht
verstehst, ist deshalb gleich falsch.

von Percy N. (vox_bovi)


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Egon D. schrieb:
> Lass es mich so ausdrücken: Nicht alles, was Du nicht verstehst, ist
> deshalb gleich falsch.

Es sind Argumentatitionen wie diese, für die man in 
mosaisch-monotheistischen Religionen gerne einmal gesteinigt oder 
lebendig (zumindest zu Anfang ...) verbrannt wird.

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