Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wieviel Spannung verträgt ein 6,3V Elko, Diskussion


von Bernhard S. (bernhard)


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Ein 2.2ooµF Elko, Hersteller unbekannt, wird über einen Vorwiderstand 
von 4,3k an einer 30V Spannungsquelle aufgeladen.

Ergebnis:

Die Elkospannnung steigt, entsprechend eine e-Funktion,
auf ca. 13,7V, stoppt dann und sinkt etwas.

Wie ist das erklärbar?

Ich lasse mal den Versuch über mehrere Stunden laufen, bin selbst 
gespannt, wie das Ergebnis ausfällt.

Bernhard

: Verschoben durch Moderator
von Ralf X. (ralf0815)


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Bernhard S. schrieb:
> Ein 2.2ooµF Elko, Hersteller unbekannt, wird über einen
> Vorwiderstand
> von 4,3k an einer 30V Spannungsquelle aufgeladen.
>
> Ergebnis:
>
> Die Elkospannnung steigt, entsprechend eine e-Funktion,
> auf ca. 13,7V, stoppt dann und sinkt etwas.
>
> Wie ist das erklärbar?
>
> Ich lasse mal den Versuch über mehrere Stunden laufen, bin selbst
> gespannt, wie das Ergebnis ausfällt.
>
> Bernhard

Gehört das nicht in die Rubrik:
Gehirnlose Experimente mit hirnloser Beschreibung?

von W.A. (Gast)


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Ralf X. schrieb:
>> Die Elkospannnung steigt, entsprechend eine e-Funktion,
>> auf ca. 13,7V, stoppt dann und sinkt etwas.
>>
>> Wie ist das erklärbar?

Ganz einfach, erst lädt sich der Kondensators ganz normal auf. Bei 13,7V 
bricht sein EPR auf rund 3.5kΩ zusammen und steigt dann wieder etwas.
Anhand der zweiten Zeitkonstante kannst du erkennen, dass dabei 
chemische Veränderungen im Kondensator statt finden.

p.s.
Hast du keine Screenshot Funktion, die den Staub auf deinem Display 
nicht mit kopiert?
> Ladekurve_30V_4.3k.jpg

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mein Diskussionsbetrag:
Die Antwort ist 6.3V

von W.A. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Mein Diskussionsbetrag:
> Die Antwort ist 6.3V

Das ist nur der vom Hersteller spezifizierte Wert, bis zu dem der vom TO 
beschriebene Effekt garantiert nicht auftritt, beantworet aber nicht die 
Frage.

Beitrag #6474995 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dussel (Gast)


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Die Einheit ooµF ist mir auch noch nicht untergekommen. :D
Immer mal was Neues.

von Klaus Knall (Gast)


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Realist schrieb im Beitrag #6474995:
> W.A. schrieb:
>> Ganz einfach, erst lädt sich der Kondensators ganz normal auf. Bei 13,7V
>> bricht sein EPR auf rund 3.5kΩ zusammen und...
>
> Schön zu sehen das es doch noch Leute im Forum gibt die sinnvolle
> Antworten geben

Die Antwort ist nicht sinnvoll, die klingt nur in deinen Ohren so. 
"Zusammenbrechen" ist nichts korrekt, da bricht nichts mechanisch 
gesehen zusammen. Der 'EPR' ist auch kein Bauelelement das in den C 
eingebaut sondern lediglich eine Elektrische Eigenschaft die gewisse 
physikalische Vorgänge wiederspiegelt.

Oder auch nicht, nach meinen Verständniss kommt es zu lokalen begrenzten 
Ladungsaustausch, gemeinhin als Überschläge bezeichnet. Diese führen 
dann zu der angezeigten Spannung

>Das diese in der E-Technik Praxis aus mancherlei Gründen keinen Nutzen
..
> Realist

Unnötiges Gesülze am Morgen, du solltest Seelsorger werden.

von Klaus Knall (Gast)


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von H. B. (Gast)


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Die 6.3V die auf dem Elko aufgedruckt sind, ist ja nur die 
Bemessungsspannung. Sie stellt den maximal zulässigen Wert im gesamten 
Temperaturbereich des Elko dar.

Die max. Spannungsfestigkeit (Spitzenspannung) so eines Elkos liegt aber 
höher.
Die Spitzenspannung kennzeichnet den maximalen Spannungswert, der 
innerhalb der Elko-Lebensdauer mit einer Häufigkeit von 1.000 Zyklen bei 
einer Verweildauer von 30 s und einer Pause von 5 Minuten und 30 s 
angelegt werden darf, ohne dass es zu sichtbaren Schäden am Elko oder 
einer Kapazitätsänderung von mehr als 15 % kommt. Bei Kondensatoren für 
erhöhte Anforderungen (der Normalfall bei professionellen 
Industrieanwendungen) erfolgen maximal fünf Prüfungen bei oberer 
Kategorietemperatur pro Stunde.

In der Regel gelten für Elkos mit einer Bemessungsspannung von bis zu 
315 V Spitzenspannungen vom 1,15-fachen der Bemessungsspannung, und für 
Elkos mit einer Bemessungsspannung von mehr als 315 V gelten 
Spitzenspannungen vom 1,10-fachen der Bemessungsspannung. Der 
Kondensatorhersteller erzielt die Spitzenspannungsfestigkeit durch 
sorgfältiges Nachformieren bei einer hinreichend hohen 
Nachformierspannung.

Eine Überschreitung der Spitzenspannung liegt außerhalb des im 
Datenblatt angegebenen Betriebsbereiches. Dennoch können Elkos 
kurzzeitig sehr hohen, transienten Überspannungen mit begrenztem 
Energieinhalt widerstehen. Spannungen jenseits der Spitzenspannung wie 
in dem Versuch des TO führen zu hohen Leckströmen und einer 
Spannungsbegrenzung ähnlich einer Zenerdiode. Wenn die elektrische 
Feldstärke zu hoch für den Elektrolyten wird, kann es unmittelbar zu 
einem Kurzschluss kommen.

Beitrag #6475013 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6475017 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hinz (Gast)


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H. B. schrieb:
> In der Regel gelten für Elkos mit einer Bemessungsspannung von bis zu
> 315 V Spitzenspannungen vom 1,15-fachen der Bemessungsspannung, und für
> Elkos mit einer Bemessungsspannung von mehr als 315 V gelten
> Spitzenspannungen vom 1,10-fachen der Bemessungsspannung.

Früher (TM) stand die Spitzenspannung sogar im Datenblatt.

von M. K. (matthias_k33)


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Manchere Elko lässt mit höhere Spannung als aufgedruckte Nennspannung 
betrieben. Dass keine Freigabe dafür gibt, ist dir schon klar.

Hast du mal vorher Kapazität gemesst?
Ich bin mir sicher, dass Kapazität danach etwas weniger geworden ist. 
(weil Oxid-Schicht dickerer gebildet wird)

Fun Fact: Ich habe Siemens Röhrenmessgerät , beide hat Elko 325V (oder 
350V, vergessen!) Typ drin.
Anliegende Rohspannung ist jedoch über 400V. Ich habe Leckstrom gemesst. 
Nicht mehr als 0.5mA -> ich werte als OK. Denn ich habe keine Lust, Elko 
in Chaos auszutauschen

Grüss
Matt

von P123 (Gast)


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> 2.2ooµF Elko
Oof ein Elko.

Was ist das übergeordnete Ziel des Experiments?

Und, hats schon geraucht und geknallt?

Beitrag #6475026 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. B. (Gast)


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P123 schrieb:

>
> Und, hats schon geraucht und geknallt?

Bin mir gar nicht sicher, ob es durch die Begrenzung des Vorwiderstands 
überhaupt zu Knall & Rauch kommen wird.
Ich glaub der arme stirbt ganz langsam vor sich hin :(

Beitrag #6475028 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hinz (Gast)


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H. B. schrieb:
> Ich glaub der arme stirbt ganz langsam vor sich hin :(

Er war eh schon in hohem Alter...

von Andreas B. (bitverdreher)


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W.A. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Mein Diskussionsbetrag:
>> Die Antwort ist 6.3V
>
> Das ist nur der vom Hersteller spezifizierte Wert, bis zu dem der vom TO
> beschriebene Effekt garantiert nicht auftritt, beantworet aber nicht die
> Frage.

Doch, weil man nur beim vom Hersteller garantierten Wert davon ausgehen 
kann daß keinerlei Effekte auftreten, die den Elko zerstören könnten.
Obiger Test ist allein deshalb schon ohne Interesse, weil das Exemplar 
dabei irreversibel zerstört wird. Beim nächsten Elko kann das schon 
wieder ganz anders aussehen.
Irgendwelche Erkenntnisse, die sich nicht auch durch Nachdenken gewinnen 
lassen, gewinnt man bei solchen Versuchen auch nicht. Genauso sinnvoll, 
wie man austesten kann, welche Mikrowellenleistung ein Ei aushält. Aber 
wem es Spaß macht .....

von Franko P. (sgssn)


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Hi
ich finde auch, dass das ein interessanter Beitrag aus der Rubrik 
"Jugend forscht" ist. Eigentlich kennt man untrdimensionierte Elkos nur 
mit dem Effekt, dikcer werden, noch dicker werden, dann platzen. Und 
jetzt sieht man hier mal, wie sich die Sache entwickelt. Durch den 
Vorwiderstand kann nicht genug thermische Energie entstehen, dass der 
Elko dick wird. Wenn man den Vorwiderstand kleiner macht, wird das wohl 
irgendwann passieren.

Gruß

von Klaus Knall (Gast)


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Franko P. schrieb:
> ich finde auch, dass das ein interessanter Beitrag aus der Rubrik
> "Jugend forscht" ist. Eigentlich kennt man untrdimensionierte Elkos nur
> mit dem Effekt, dikcer werden, noch dicker werden, dann platzen. Und
> jetzt sieht man hier mal, wie sich die Sache entwickelt. Durch den
> Vorwiderstand kann nicht genug thermische Energie entstehen, dass der
> Elko dick wird. Wenn man den Vorwiderstand kleiner macht, wird das wohl
> irgendwann passieren.

Mumpitz, der Vorwiderstand erklärt nicht im Geringsten, warum sich bei 
30V Ladespannung nur 12,something V am Kondensator einstellen sollte. 
Weil die Scope-einstellungen reichlich mysteriös daher kommen (Manuell, 
60V, keine Nulllinie) tippe ich mal auf kapriziösen Messfehler.

Zumal auch kein Bild vom Gesamtaufbau gezeigt wird und man könnte mal 
mit einem 'Fehlbedienungsesistenten Messgerät (Multimeter) die 
Scope-angaben überprüfen.

von Elektrofan (Gast)


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> Wieviel Spannung verträgt ein 6,3V Elko, Diskussion

Die 6,3V sind die Angabe, für die der Hersteller "garantiert"
bzw. gewährleistet.

Wenn man das Teil mit mehr Spannung beansprucht, ist das im Ermessen
und Risiko des Anwenders, und im -öffentlichen Bereich-
selbstverständlich unzulässig. (Auch für 'Chinesen' ...)

---

Mein von vor über 40 Jahren gebautes Netzteil hat einen Ladekondensator
mit 40V eingebaut; auch die inzwischen im Leerlauf anliegende Spannung
von 43V hat bis jetzt keinen Ärger gemacht.

von W.A. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Doch, weil man nur beim vom Hersteller garantierten Wert davon ausgehen
> kann daß keinerlei Effekte auftreten, die den Elko zerstören könnten.

Ich gehe mal davon aus, dass der TO lesen kann, auch wenn er Probleme 
hat ein "o" von einer "0" zu unterscheiden.
Die Frage war, was der Elko verträgt, nicht was der Hersteller 
garantiert - reine Experimentiererei.
Und die Chance, dass sich bei einem zugeführten Strom von weniger als 
4mA irgendetwas effektvoll in Knall und Rauch auflöst, ist nicht so 
groß.
Maximal wird die im Elko gespeicherte Energie frei, hier also rund 
200mJ.

von H. B. (Gast)


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Klaus Knall schrieb:
>
> Mumpitz, der Vorwiderstand erklärt nicht im Geringsten, warum sich bei
> 30V Ladespannung nur 12,something V am Kondensator einstellen sollte.
> Weil die Scope-einstellungen reichlich mysteriös daher kommen (Manuell,
> 60V, keine Nulllinie) tippe ich mal auf kapriziösen Messfehler.
>

Das ist der bereits geannte "Zenerdiodeneffekt" den ich schon weiter 
oben erwähnt habe und der Auftritt wenn man an einen Elko mehr als die 
Spitzenspannung anlegt.Durch die Strombegrenzung durch den Vorwiderstand 
siehr man den Effekt hier besonders schön. Ohne den wär der Effekt nur 
shr kurzzeitig zu sehen, weil der hohe Strom den Elko sehr schnell 
zerstören würde.

Der Elko macht also genau das was er in dieser Situation (zu der es aber 
niemals kommen sollte) machen soll.

von Karl Knall (Gast)


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> Ein 2.2ooµF Elko, Hersteller unbekannt,

Soso Hersteller unbekannt, obwohl der deutlich sichtbar ein 
Hersteller-Logo hinterlassen hat. NSF kennt hält nicht jeder als 
"Nürnberger Schrauben Fabrik":

https://www.radiomuseum.org/forumdata/users/1190/nsf_9.jpg

von Karl Knall (Gast)


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H. B. schrieb:
>Das ist der bereits geannte "Zenerdiodeneffekt" den ich schon weiter
>oben erwähnt habe und der Auftritt wenn man an einen Elko mehr als die
>Spitzenspannung anleg

?? Wird nicht bei einer Zenerdiode der Strom grösser bei Überschreitung 
der Zenerspannung?? Hier sieht es aber im U-t Diagramm ganz nach dem 
typischen Sinken der Ladestromes beim Erreichen der Ladeschlussspannung 
aus??


Also ohne Strommessung kann man kein U-I diagramm erstellen, der TO 
solle doch bitte eine solche nachliefern. Und dann auch mal überprüfen 
ob sein Netzteil nicht wegen einer aktivierten Strombegrenzung 
abgeschaltet hat und nun gar kein Strom mehr fliesst.

von Volker S. (sjv)


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hinz schrieb:
> Früher (TM) stand die Spitzenspannung sogar im Datenblatt.
Und auf dem Elko, z.B. 6/8V 12/15V 30/35V 70/80V 350/385V

von W.A. (Gast)


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Karl Knall schrieb:
> Also ohne Strommessung kann man kein U-I diagramm erstellen, der TO
> solle doch bitte eine solche nachliefern.

Auch bei dieser Schaltung wird das Ohmsche Gesetz gelten.
Der Spannungsabfall und Widerstandswert des Vorwiderstandes sind 
bekannt.

von Elektrofan (Gast)


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> Auch bei dieser Schaltung wird das Ohmsche Gesetz gelten.

Im Fall der Überspannungsbeanspruchung eines Elektrolytkondensators
ist die Modellierung mit einem ohmschen Widerstand womöglich nicht die
allerbeste Lösung ...

von Karl Knall (Gast)


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W.A. schrieb:
> Karl Knall schrieb:
>> Also ohne Strommessung kann man kein U-I diagramm erstellen, der TO
>> solle doch bitte eine solche nachliefern.
>
> Auch bei dieser Schaltung wird das Ohmsche Gesetz gelten.
> Der Spannungsabfall ... des Vorwiderstandes sind
> bekannt.

Nein, ist er nicht, weil er nicht gemessen wurde und weil die Schaltung 
nicht offensichtlich ist. Man könnte die Spannung am Widerstand unter 
der Annahme idealer Spannungsquelle errechnen, aber diese Annahmen 
müssen nicht der Realität entsprechen. Also muss man direkt messen, um 
nicht auf irgendwelche Annahmen angewiesen zu sein.

von H. B. (Gast)


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Karl Knall schrieb:
> H. B. schrieb:
>>Das ist der bereits geannte "Zenerdiodeneffekt" den ich schon weiter
>>oben erwähnt habe und der Auftritt wenn man an einen Elko mehr als die
>>Spitzenspannung anleg
>
> ?? Wird nicht bei einer Zenerdiode der Strom grösser bei Überschreitung
> der Zenerspannung?? Hier sieht es aber im U-t Diagramm ganz nach dem
> typischen Sinken der Ladestromes beim Erreichen der Ladeschlussspannung
> aus??

Dieser "Zenerdiodeneffekt" ist natürlich nicht mit der Funktion einer 
"echten" Zenerdiode zu vergleichen.

Kann man hier nachlesen:
http://jianghai-europe.com/wp-content/uploads/7-Jianghai-Europe-Elko-Grundlagen-AAL-2016-09-06.pdf

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Mein Diskussionsbetrag:
> Die Antwort ist 6.3V

...und eine Überschreitung dieses Wertes wird zu einer mehr oder
weniger grossen Verkürzung der Lebensdauer führen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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W.A. schrieb:
> Und die Chance, dass sich bei einem zugeführten Strom von weniger als
> 4mA irgendetwas effektvoll in Knall und Rauch auflöst, ist nicht so
> groß.

Wo habe ich von einem Knall geschrieben?
Die Elektrolyse (die nach der Zerstörung der Oxidschicht auftritt) ist 
ziemlich lautlos.

von hinz (Gast)


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Volker S. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Früher (TM) stand die Spitzenspannung sogar im Datenblatt.
> Und auf dem Elko, z.B. 6/8V 12/15V 30/35V 70/80V 350/385V

Stimmt! Lange ists her...

Beitrag #6475209 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Bernhard S. schrieb:
> Ein 2.2ooµF Elko

Schön. Du bist offensichtlich schon damit überfordert, 6 Zeichen von 
deinem Elko unfallfrei abzutippen. Das kann ja heiter werden.

> Hersteller unbekannt, wird über einen Vorwiderstand
> von 4,3k an einer 30V Spannungsquelle aufgeladen.
>
> Ergebnis:
>
> Die Elkospannnung steigt, entsprechend eine e-Funktion,
> auf ca. 13,7V, stoppt dann und sinkt etwas.
>
> Wie ist das erklärbar?

Da könnte man leicht selber drauf kommen. Da die Spannung am Elko über 
das erlaubte Maximum gestiegen ist, dann man davon ausgehen, daß das 
Dielektrikum (eine dünne Schicht Aluminiumoxid Al2O3) durchschlägt. 
Normalerweise sorgt diese Isolation dafür, daß kein Gleichstrom durch 
den Elko fließt.

Wenn sich ein stabiler Zustand mit 13.7V am Elko einstellt, dann fließt 
ein Strom von knapp 4mA. Am (im) Elko werden gut 50mW Leistung in Form 
von Wärme frei, was angesichts der Baugröße noch unbedenklich ist. Eine 
deutlich höhere Leistung würde dazu führen, daß der Elektrolyt verdampft 
und der entstehende Druck den Elko sprengt.

Der fließende Strom führt nun dazu, daß sich die Al2O3 Schicht an der 
dünnsten (bzw. beschädigten) Stelle wieder aufbaut. Das ist genau der 
gleiche Prozeß, der bei der Herstellung von Elkos stattfindet. Nennt 
sich "Formierung". Im Ergebnis wird die Isolation mit der Zeit immer 
besser werden, der Leckstrom wird sinken, die Spannung am Elko steigen. 
Bei lediglich 4mA wird sich das aber über Wochen hinziehen. Im Prinzip 
kann man den Elko so auf höhere Spannungen "trainieren". Allerdings 
fällt dabei auch die Kapazität.

Daß der Leckstrom erstmal kurz steigt, bevor er langsam fällt, ist auf 
chemische und/oder physikalische Reaktionen zurückzuführen. Die besagten 
50mW verteilen sich ja nicht gleichmäßig über die gesamte Fläche der 
Elektrode, sondern enstehen punktuell. Lokal kann es dann deutliche 
Temperaturerhöhungen geben, die den Elektrolyt beeinflussen (bessere 
Leitfähigkeit bei höherer Temperatur?) oder sogar die Oxidschicht 
selber.


W.A. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Mein Diskussionsbetrag:
>> Die Antwort ist 6.3V
>
> Das ist nur der vom Hersteller spezifizierte Wert, bis zu dem der vom TO
> beschriebene Effekt garantiert nicht auftritt, beantworet aber nicht die
> Frage.

Die Frage aus dem Subject beantwortet sie durchaus.

von Karl Knall (Gast)


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H. B. schrieb:

> Dieser "Zenerdiodeneffekt" ist natürlich nicht mit der Funktion einer
> "echten" Zenerdiode zu vergleichen.
>
> Kann man hier nachlesen:
> 
http://jianghai-europe.com/wp-content/uploads/7-Jianghai-Europe-Elko-Grundlagen-AAL-2016-09-06.pdf

Danke für die Quellenangabe, dort steht aber auch das es zu einem hohen 
Strom kommt, für den der TO aber keinen messtechnischen Nachweis hat.

Und es fehlt auch die Erklärung, warum der Strom unmittelbar nach dem 
'Zenerdurbruch' vermutlich wieder kleiner wird, wie die langsame 
Entladekurve suggeriert. Wobei bei der obskuren Angabe der Zeitablenkung 
in dem mangelreichen Bild oben mit 'elapsed time:1m-17' auch mehr für 
"Wünsch Dir was" geeignet ist, als das man tatsächliche Transienten 
abschätzen kann.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Bernhard S. schrieb:
> Ein 2.2ooµF Elko, Hersteller unbekannt, wird über einen Vorwiderstand
> von 4,3k an einer 30V Spannungsquelle aufgeladen.
>
> Ergebnis:
>
> Die Elkospannnung steigt, entsprechend eine e-Funktion,
> auf ca. 13,7V, stoppt dann und sinkt etwas.
>
> Wie ist das erklärbar?
>
> Ich lasse mal den Versuch über mehrere Stunden laufen, bin selbst
> gespannt, wie das Ergebnis ausfällt.
>
> Bernhard

und was soll das Ganze jetzt?
Die 6,3V sind die Spannungsfestigkeit und die gelten bei Dauerbetrieb - 
wann jetzt bei 13.7V Deine Elkos den Geist aufgeben wäre natürlich wegen 
geplanter Obsoleszenz eine prima Sache, dann teste mal :-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Der fließende Strom führt nun dazu, daß sich die Al2O3 Schicht an der
dünnsten (bzw. beschädigten) Stelle wieder aufbaut. Das ist genau der
gleiche Prozeß, der bei der Herstellung von Elkos stattfindet. Nennt
sich "Formierung". Im Ergebnis wird die Isolation mit der Zeit immer
besser werden, der Leckstrom wird sinken, die Spannung am Elko steigen.
Bei lediglich 4mA wird sich das aber über Wochen hinziehen. Im Prinzip
kann man den Elko so auf höhere Spannungen "trainieren". Allerdings
fällt dabei auch die Kapazität."

Wow, es hat einige dutzend Beiträge gebraucht bevor die tatsächlich 
interessante Fragestellung in diesem Thread - kann es zu einer 
"Umformierung" kommen, lässt sich das gezielt und kontrolliert 
durchführen? - an die Oberfläche gespült wurde.

von Bernhard S. (bernhard)


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Nach vielen Stunden Dauerladung, ca.30V Spannungsquelle an ca. 3,4k 
Vorwiderstand stellte sich eine Spannung von ca. 18V ein
und der gepolte Elektrolytkondensator blähte sich unschön auf :-)

Hier im Bild die Entladekurve an ca. 10M Last, Innenwiderstand des 
Tischmultimeters PeakTech 4095.

Anmerkung, der Messberech 60 Volt stellt sich automatisch ein. Es sind 
folgende Messbereiche wählbar: 600mV, 6V, 60V, 600V und 1.000V.

Das 1,5A ca. und 25 Jahre alte Labornetzteil, nachgrüstet mit einer 
Digitalanzeige für U und I, Techtron befand sich noch nicht im 
Strombegrenzungsmodus, die 30V an 4,3k hat es gerade so noch geschafft^^

Die Kapazitätsänderung, vor und nach der Überlastung, werde ich später 
noch untersuchen, benötige erst noch einen jungfreulichen ELKO ;-)

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Im Fall der Überspannungsbeanspruchung eines Elektrolytkondensators
> ist die Modellierung mit einem ohmschen Widerstand womöglich nicht die
> allerbeste Lösung ...

Der Ohmsche Widerstand ist der Vorwiderstand. Und um daraus den 
fließenden Strom zu berechnen, sollte es wohl reichen. Sooh dynamisch 
sind die auf dem Oszi sichtbaren Transienten nicht.

Bernhard S. schrieb:
> Nach vielen Stunden Dauerladung, ca.30V Spannungsquelle an ca. 3,4k
> Vorwiderstand stellte sich eine Spannung von ca. 18V ein
> und der gepolte Elektrolytkondensator blähte sich unschön auf :-)

Dann verträgt er die Spannung wohl nicht so gut und im Inneren finden 
chemische Reaktionen statt, die der Hersteller für den normalen Betrieb 
gerne ausschließen möchte ;-)

von Bernhard S. (bernhard)


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Wolfgang schrieb:
> Dann verträgt er die Spannung wohl nicht so gut und im Inneren finden
> chemische Reaktionen statt, die der Hersteller für den normalen Betrieb
> gerne ausschließen möchte ;-)

Ich denke, wir sind uns alle einig, als Referenzspannungsquelle ist 
dieses Prinzip nicht ganz so gut geeignet^^

Übrigens, bereits nach ca. 4h wurde der 0,2mF Elko schon "dickbauchig".

Zum Glück stehen noch ein paar wenige Exemplare für diverse Versuch zur 
Verfügung.

: Bearbeitet durch User
von Nichtverzweifelter (Gast)


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Was sich manche so als Beschäftigung zum Zeitvertreib suchen,
nachts um 4 einen antiken Elko töten...

Liegt das am "Lockdown"?
"Früher" kamen wir um die Zeit aus der Disco gerade nach Hause...

von Bernhard S. (bernhard)


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> "Früher" kamen wir um die Zeit aus der Disco gerade nach Hause

"Früher" hatten wir auch einen Kaiser.

Und heute gehen wir um diese Zeit erst in die Disco ;-)

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Der Kisteninhalt zeigt auch: Das Schüttgut mit den sehr kleinen 
Betriebsspannungen bleibt meist "übrig"...

von Harald W. (wilhelms)


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Bernhard S. schrieb:

> benötige erst noch einen jungfreulichen ELKO ;-)

Naja, nach der ersten Überspannung ist er dann weder als jung, noch
als in einem erfreulichen Zustand zu bezeichnen. :-(

von Harald W. (wilhelms)


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Bernhard S. schrieb:

> Übrigens, bereits nach ca. 4h wurde der 0,2mF Elko schon "dickbauchig".

Erstaunlich lange. Normalerweise platzt er früher...

von Bernhard S. (Gast)


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Ralf X. schrieb:

> Gehört das nicht in die Rubrik:
> Gehirnlose Experimente mit hirnloser Beschreibung?

Nö, ihr Hirnis, mir ist langweilig und ihr habt grefälligst mir zu 
awenteuern wenn ich das so will!

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Andy D. schrieb:
> "Der fließende Strom führt nun dazu, daß sich die Al2O3 Schicht an der
> dünnsten (bzw. beschädigten) Stelle wieder aufbaut. Das ist genau der
> gleiche Prozeß, der bei der Herstellung von Elkos stattfindet. Nennt
> sich "Formierung". Im Ergebnis wird die Isolation mit der Zeit immer
> besser werden, der Leckstrom wird sinken, die Spannung am Elko steigen.
> Bei lediglich 4mA wird sich das aber über Wochen hinziehen. Im Prinzip
> kann man den Elko so auf höhere Spannungen "trainieren". Allerdings
> fällt dabei auch die Kapazität."
richtig, aber obiger Versuch hat nur noch sehr bedingt etwas mit 
Formierung zu tun - bei Formierung versucht man z.B. ewig gelagerte 
Kondensatoren wieder 'aktiv' zu bekommen. Der ganze Formierungsprozeß 
läuft auch insgesamt anders ab als beim TO.

> Wow, es hat einige dutzend Beiträge gebraucht bevor die tatsächlich
> interessante Fragestellung in diesem Thread - kann es zu einer
> "Umformierung" kommen, lässt sich das gezielt und kontrolliert
> durchführen? - an die Oberfläche gespült wurde.
Umformierung ... wozu denn? Willst Du aus einer Ente einen Ferrari 
zaubern?
Das geht nicht und deshalb geht der Elko ganz schnell kaputt, bei so 
geringer Spannungsfestigkeit gehen solche Spielchen eben nicht lange 
Zeit gut.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Robert K. schrieb:
> Andy D. schrieb:
>> "Der fließende Strom führt nun dazu, daß sich die Al2O3 Schicht an der
>> dünnsten (bzw. beschädigten) Stelle wieder aufbaut. Das ist genau der
>> gleiche Prozeß, der bei der Herstellung von Elkos stattfindet. Nennt
>> sich "Formierung". Im Ergebnis wird die Isolation mit der Zeit immer
>> besser werden, der Leckstrom wird sinken, die Spannung am Elko steigen.
>> Bei lediglich 4mA wird sich das aber über Wochen hinziehen. Im Prinzip
>> kann man den Elko so auf höhere Spannungen "trainieren". Allerdings
>> fällt dabei auch die Kapazität."

> richtig, aber obiger Versuch hat nur noch sehr bedingt etwas mit
> Formierung zu tun - bei Formierung versucht man z.B. ewig gelagerte
> Kondensatoren wieder 'aktiv' zu bekommen.

Das ist der Praktikertip. Aber wie gesagt: auch der Hersteller muß die 
Oxidschicht erstmal auf die Alufolie kriegen. Und das macht er genauso, 
mit Strom. Es gibt einen ganzen Industriezweig, die nur von diesem 
Verfahren namens "Galvanik" lebt.

>> Wow, es hat einige dutzend Beiträge gebraucht bevor die tatsächlich
>> interessante Fragestellung in diesem Thread - kann es zu einer
>> "Umformierung" kommen, lässt sich das gezielt und kontrolliert
>> durchführen? - an die Oberfläche gespült wurde.

> Umformierung ... wozu denn? Willst Du aus einer Ente einen Ferrari
> zaubern?
> Das geht nicht und deshalb geht der Elko ganz schnell kaputt

Der Elko des TE ist kaputt gegangen, weil die 50mW auf Dauer wohl doch 
zu viel waren. Die Verlustleistung entsteht halt an einer oder wenigen 
Stellen im Elko (da wo das Dielektrikum am dünnsten ist und daher 
durchschlägt). Folge: lokal ist es heiß genug geworden, daß der 
Elektrolyt verdampft ist. Der Überdruck hat dann den Gummipfropfen 
rausgedrückt.

Aber im Prinzip funktioniert das schon. Es ist halt nicht sinnvoll. Am 
ehesten noch, um gealterte Elkos zu retten.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Axel S. schrieb:
> Das ist der Praktikertip. Aber wie gesagt: auch der Hersteller muß die
> Oxidschicht erstmal auf die Alufolie kriegen. Und das macht er genauso,
> mit Strom. Es gibt einen ganzen Industriezweig, die nur von diesem
> Verfahren namens "Galvanik" lebt.
auch das ist richtig, nur damit hat man als Anwender nichts mehr zu tun 
...  natürlich ist es in Ordnung zu wissen wie die Prozesse in der 
Industrie ablaufen; Grundlagenwissen ist immer gut ;-)

Axel S. schrieb:
> Aber im Prinzip funktioniert das schon. Es ist halt nicht sinnvoll. Am
> ehesten noch, um gealterte Elkos zu retten.
genau und das kann sich schon (rein hobbymäßig) rentieren - gelagerte 
Elkos gibt es häufiger als man denkt.

von Ahnungsloser (Gast)


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Irgendwie vermisse ich in dem Thread den MaWin als Verfechter der 
Theorie dass man Elkos stetig hoch-formieren kann, weit über die max. 
Betriebs-U ...

Steht dann aber wohl unter einem der Folge-Links im obigen Beitrag von 
Klaus Knall

von Werner H. (werner45)


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Das hochformieren funktioniert tatsächlich so, Spannungen bis 550 V sind 
möglich. Die Oxidschicht wächst, die Kapazität geht dabei runter 
("Plattenabstand" nimmt zu).
Das geht aber nur mit größeren Bauformen, die genügend Raum im Becher 
haben. Der Elektrolyt ist wässrige Boraxlösung, der Sauerstoff kommt aus 
dem Wasser, der mitentstehende Wasserstoff kann hier nur durch Diffusion 
entweichen. Wenn zuviel auf einmal entsteht (zu großer Reststrom) bläht 
sich der Elko auf. Bei kleinen Bauformen ist das zu schnell erreicht.
In der Fertigung wird in offenen Gefäßen formiert, dann erst wird der 
Wickel eingebaut.
In den alten Lehrbüchern stand das noch und wurde auch in der Ausbildung 
behandelt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Durch den Vorwiderstand kann nicht genug thermische Energie entstehen, 
dass der Elko dick wird."

Vorwiderstände machen also nicht dick. Werde am besten in meine 
Ernährung mehr Vorwiderstände aufnehmen.

MfG

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wissen um diese Möglichkeit oder Unmöglichkeit eines solchen "Trainings" 
könnte spätestens dann wichtig werden wenn man ggf ein Gerät 
instandsetzen will bei dem dieser Prozess absichtlich oder unabsichtlich 
stattgefunden hat -zB wenn ein eigentlich unterdimensionierter 
Kondensator von Bauart A trotzdem lange Zeit betriebssicher war, während 
einem das scheinbar gleich unterdimensionierte Ersatzteil von Bauart B 
schnellstens versagt.

von non-neuronal x.y (Gast)


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Ahnungslosigkeit kann scheinbar seltsame Blüten treiben:

Ahnungsloser schrieb:
> Irgendwie vermisse ich in dem Thread den MaWin

("Der MaWin" fehlt Dir...? Einsprung! Ich bin für Dich da.)

> als Verfechter der Theorie

"Der MaWin" als theoretischer Fechtkünstler ... "Engarde!"

> dass man Elkos stetig hoch-formieren kann,

Ok, so weit noch schlüssig. (Wozu aber sollte man auch eine
von Stetigkeit abweichende Formierung in betracht ziehen?
"Stetig" ist dabei so überflüssig wie das "der" vor "MaWin".)

> weit über die max. Betriebs-U ...

Welcher Schaltung? Wohin deutet das "lustige Vorwurfs-Spiel"?
(Bzw. was genau "bringt" Elko-Rating >> max. vorkommender U?)

Be-... (...griffen?)

von non-neuronal x.y (Gast)


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Ahnungsloser schrieb:
> MaWin

Ehrlich, ich kann nicht nachvollziehen, wieso Du auf MaWin
anspielen mußtest. (Und ihm eben auch grade fachlich falsch
benannt/formuliert Unterstellungen/Vorwürfe machen mußtest -
vielleicht ja alles (alle 3 falsch/versteckt/abwegig zu
nennenden Umstände) von Dir gerade so gewollt - wer weiß.)

Gerade 1 der 3 (der bisher nicht v.m. kritisierte) ist
durchaus wichtig: Der zwischen den Zeilen zu erkennende
"Vorwurf"(*), nicht so richtig deutlich herausgestellt zu
haben, daß das Formieren zwar auch beim Herstellungprozeß
gemacht wird, und auch bei lange ohne Spannung gelagerten
Elkos sinnvoll ist (man kann ja einen sehr geringen Strom
benutzen - dann sollte das auch stets gut gehen), aber

...es eben_nicht besonders sinnvoll ist, zu versuchen,
die Spannungsfestigkeit sehr_viel_höher hinzukriegen als
original.

Werner bemerkte, daß "alte" Elkos relativ großer Bauform
bzw. geringer Leistungsdichte besser geeignet seien - das
mag stimmen (vermutlich), vielleicht kann man denen etwas
mehr zumuten.


Vermutlich gibt es da also eine Art Bauform- und Material-
abhängige sinnvolle Obergrenze (wenn man nicht mit der
Kapazität sogar unter die jew. Toleranzgrenze fallen will,
und etwas weiter oben ... vielleicht sogar eine absolute?)
- und da ich die mögl. Steigerung nicht als all zu hoch
einschätze, halte ich es mit Axels Meinung "nicht sinnvoll"
- größtenteils, oder meist, oder wenigstens oft.



[*: Hattest Du das nun "ironischerweise anregen wollen" -
wie von mir als möglich dargestellt - oder nur durch Zufall

(wenn auch mit "stetig" nicht den treffend(st)en Begriff
wählend - und natürlich hätte genaugenommen "Nenn-" oder
"Bemessungs-Spannung" hingehört, nicht "Betriebsspannung"
... was allerdings ebenfalls Absicht gewesen sein kann)

genau von diesem Umstand daherphilosophiert...? Das, mein
lieber Ahnungsloser, würde mich wirklich interessieren...]

von Klaus Knall (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Dann verträgt er die Spannung wohl nicht so gut und im Inneren finden
>> chemische Reaktionen statt, die der Hersteller für den normalen Betrieb
>> gerne ausschließen möchte ;-)
>
> Ich denke, wir sind uns alle einig, als Referenzspannungsquelle ist
> dieses Prinzip nicht ganz so gut geeignet^^
>
> Übrigens, bereits nach ca. 4h wurde der 0,2mF Elko schon "dickbauchig".

'Nach' oder 'während' der vier Stunden???

Nach der Beschreibung oben eher während der 4h, weil nicht permanent der 
Umfang geprüft wurde. Also einfach liegengelassen und später mal nach 
dem Versuchsverlauf geschaut.

Was bedeutet, das der C nicht nach 4 Stunden gestorben ist, sondern 
früher nur das Todeszeichen "Aufblähen" eben später als solches erst 
erkannt wurde.
 Ein weiteres sicheres Anzeichen für den Tod des Konsdensators wurde 
dagegen ignoriert. Und das ist der (langsam ansteigende) Gleichstrom 
durch den Kondensator bei Anlegen einer Gleichspannung.

Ein Kondensator leitet aber nicht bei Gleichspannung, ein Kondensator 
isoliert.
Spannungsüberschläge, die 'schlagartig' die Spannung zwischen den 
Elektroden abbauen und so zu einem stoßartigen Strom führen, wären noch 
akzeptabel als Anzeichen das der C noch funktionsfähig ist. Im 
Scope-Bild würde sich dann eine erneute Ladekurve zeigen.
Aber ein konstante Strom zeigt eindeutig ein Plattenschluß und damit den 
exitus des Bauelementes an. Insofern gehe ich davon aus, das der C schon 
bei Aufzeichnung des Scope-Bildes verreckte und nicht erst nach 4h.

von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> Vorwiderstände machen also nicht dick. Werde am besten in meine
> Ernährung mehr Vorwiderstände aufnehmen.

Man könnte es auch mit Vorbrot, Vorfleisch oder Vorgemüse versuchen.

von Klaus Knall (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Vorwiderstände machen also nicht dick. Werde am besten in meine
>> Ernährung mehr Vorwiderstände aufnehmen.
>
> Man könnte es auch mit Vorbrot, Vorfleisch oder Vorgemüse versuchen.

Aber kein Vorobst, denn aus Obst bastelt man Spaunnungsquellen, keine 
Widerstände:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a4/Mandarin_Orange_Battery.jpg

;-)

von Jens G. (jensig)


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Klaus Knall (Gast) schrieb:

> Ein weiteres sicheres Anzeichen für den Tod des Konsdensators wurde
>dagegen ignoriert. Und das ist der (langsam ansteigende) Gleichstrom
>durch den Kondensator bei Anlegen einer Gleichspannung.

Du dagegen scheinst zu ignorieren, daß der Strom nach einer Weile sogar 
deutlich gesunken ist ...

>Ein Kondensator leitet aber nicht bei Gleichspannung, ein Kondensator
>isoliert.

Guck an - auch ein C, der auserhalb seiner Spec. betrieben wird?
Sieht man doch, wie gut der leitet bei Überspannung ...

>Spannungsüberschläge, die 'schlagartig' die Spannung zwischen den
>Elektroden abbauen und so zu einem stoßartigen Strom führen, wären noch
>akzeptabel als Anzeichen das der C noch funktionsfähig ist. Im
>Scope-Bild würde sich dann eine erneute Ladekurve zeigen.

Tja, es sind aber keine Spannungsüberschläge in der klassischen Form, 
sondern wenn schon, dann auf der ganzen "Platten"fläche verteilte 
"Überschläge".
Wobei ich noch nichtmal an Überschläge glaube, sondern eher an sowas wie 
einen Z-Diodeneffekt, bei dem auch das Al2O3 aufgrund der hohen 
Feldstärke leitfähig wird. Aber ist auch meinerseits reine Spekulation 
...

>Aber ein konstante Strom zeigt eindeutig ein Plattenschluß und damit den
>exitus des Bauelementes an. Insofern gehe ich davon aus, das der C

Plattenschluß bei 18V bei nur wenigen mA? Wie kommst du darauf?

von Wolfgang (Gast)


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Karl Knall schrieb:
> Danke für die Quellenangabe, dort steht aber auch das es zu einem hohen
> Strom kommt, für den der TO aber keinen messtechnischen Nachweis hat.

Meinst du, der Spannungsabfall am Vorwiderstand fällt vom Himmel.
Gewöhnlich leitet der sich der Strom bei einem Ohmschen Widerstand aus 
dem Quotient von Spannung und Widerstand ab. Und wenn man dann noch ein 
bisschen Vorwissen über das Verhalten des Stromes in einer 
Serienschaltung einbezieht, hast du deinen Strom. Im Gegensatz zu 
quantenmechanischen Zuständen fließt der Strom auch, wenn man ihn nicht 
misst, sondern aus den anderen, bekannten Größen (hier: 
Versorgungsspanngung, Spannung über Elko und Widerstandswert) ableitet.

von Klaus Knall (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Klaus Knall (Gast) schrieb:
>
>> Ein weiteres sicheres Anzeichen für den Tod des Konsdensators wurde
>>dagegen ignoriert. Und das ist der (langsam ansteigende) Gleichstrom
>>durch den Kondensator bei Anlegen einer Gleichspannung.
>
> Du dagegen scheinst zu ignorieren, daß der Strom nach einer Weile sogar
> deutlich gesunken ist ...

Wo soll man das sehen, wo nirgends der Strom tatsächlich gemessen wurde. 
Und eine Spannungsmessung per Scope auf acht Dezimalstellen genau ist 
auch ein schlechter Witz und keine seriöse Messung.

>>Ein Kondensator leitet aber nicht bei Gleichspannung, ein Kondensator
>>isoliert.
>
> Guck an - auch ein C, der auserhalb seiner Spec. betrieben wird?
> Sieht man doch, wie gut der leitet bei Überspannung ...

Ja weil er defekt und damit kein Kondensator ist. Den ein Kondensator 
ist durch die u-i relation
 gekennzeichnet.
Wo also ohne Spannungsänderung Strom fliesst, ist kein funktionsfähiger 
Kondensator mehr.

>
>>Spannungsüberschläge, die 'schlagartig' die Spannung zwischen den
>>Elektroden abbauen und so zu einem stoßartigen Strom führen, wären noch
>>akzeptabel als Anzeichen das der C noch funktionsfähig ist. Im
>>Scope-Bild würde sich dann eine erneute Ladekurve zeigen.
>
> Tja, es sind aber keine Spannungsüberschläge in der klassischen Form,
> sondern wenn schon, dann auf der ganzen "Platten"fläche verteilte
> "Überschläge".

Überschlag ist Überschlag.

>>Aber ein konstante Strom zeigt eindeutig ein Plattenschluß und damit den
>>exitus des Bauelementes an. Insofern gehe ich davon aus, das der C
>
> Plattenschluß bei 18V bei nur wenigen mA? Wie kommst du darauf?

Weil R sehr viel kleiner als unendlich, also Plattenschluß, ob nieder- 
oder mittelohmig ist grad egal. Der Kondensator ist als solcher tot, 
lange bevor er aufbläht.

> Meinst du, der Spannungsabfall am Vorwiderstand fällt vom Himmel.
Ja, das tut er tatsächlich, weil der TO keine Messreihe am Vorwiderstand 
liefert.

> Und wenn man dann noch ein
> bisschen Vorwissen über das Verhalten des Stromes in einer
> Serienschaltung einbezieht, hast du deinen Strom.

Bei einer Messung wird gemessen und nicht irgendwelche Annahmen als 
richtig vorausgesetzt. Den eine Messung soll genau diese Annahme 
beweisen.

von Jens G. (jensig)


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>> Plattenschluß bei 18V bei nur wenigen mA? Wie kommst du darauf?

>Weil R sehr viel kleiner als unendlich, also Plattenschluß, ob nieder-
>oder mittelohmig ist grad egal. Der Kondensator ist als solcher tot,
>lange bevor er aufbläht.

Leider ist alles sehr viel kleiner als unendlich. Auch der normale 
Reststrom eines C, und trotzdem hat der dann nicht automatisch einen 
Plattenschluß.

>> Und wenn man dann noch ein
>> bisschen Vorwissen über das Verhalten des Stromes in einer
>> Serienschaltung einbezieht, hast du deinen Strom.

>Bei einer Messung wird gemessen und nicht irgendwelche Annahmen als
>richtig vorausgesetzt. Den eine Messung soll genau diese Annahme
>beweisen.

Genau, und das hat er ja gemacht. Sein Netzteil zeigt 30V an (also 
gemessen), und sein Oszi zeigt 12...18V - auch eine Messung.
Über den R fallen 18...12V ab - leider errechnet ...
Was fehlt Dir noch, damit Du es als Messung ansiehst?

: Bearbeitet durch User
von Klaus Knall (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Genau, und das hat er ja gemacht. Sein Netzteil zeigt 30V an (also
> gemessen), und sein Oszi zeigt 12...18V - auch eine Messung.
> Über den R fallen 18...12V ab - leider errechnet ...
> Was fehlt Dir noch, damit Du es als Messung ansiehst?

Nun für eine Strommessung braucht man einen Strommesser, den hat er 
nicht benutzt. Und ein Stromversorgungsgerät das laut Typschild maximal 
25V ausgibt, aber laut Display 30.0V liefert kann man Garnichts glauben:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/479991/Versuchsaufbau.jpg

Das hätte man wenigstens mit den Scope gegenmessen sollen, wenn es ein 
Zweikanalscope ist hätte man sich die differenz auch als Graph anzeigen 
lassen.

Und natürlich gehört auch dazu den Widerstand auszumessen und sich nicht 
auf seine Farbringe zu verlassen (falls diese überhaupt korrekt zu 4.3 k 
decodiert worden).

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Klaus Knall schrieb:
> Nun für eine Strommessung braucht man einen Strommesser, den hat er
> nicht benutzt.

Discussion goes on and on and on ... was reicht dir denn nicht am 
Spannungsabfall gemessen über den Vorwiderstand = Strom? Daß der 
Widerstand so stimmt, davon gehe ich mal aus. Das ist doch keine 
Hochpräzisionsmessung beim MIT wo die Quantenverschränkung gemessen 
wird.

von J. T. (chaoskind)


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Klaus Knall schrieb:
> Nun für eine Strommessung braucht man einen Strommesser

Und was ist eine Spannungsmessung über einem Widerstand? Das wird doch 
nicht etwa eine Strommessung sein?

: Bearbeitet durch User
von Klaus Knall (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Daß der
> Widerstand so stimmt, davon gehe ich mal aus.

Soso, du gehst aus ... Wie wäre es mit überprüfen, was, da der TO mal 
von 4k3 und dann von 3k4 spricht dringend angeraten ist und erst recht, 
weil in dem Foto vom Versuchsaufbau weder ein Farbring für 4 (gelb), 
noch der für 3 (orange) zu sehen ist.

J. T. schrieb:
> Und was ist eine Spannungsmessung über einem Widerstand? Das wird doch
> nicht etwa eine Strommessung sein?

Da wird keine Spannung übe den R gemessen weil das scope parallel zum C 
angeschlossen ist. Und das fragwürdigee LED-Messgerat bestenfalls über 
die Ausgangsklemmen der SV, aber auch nicht übern R.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Klaus Knall schrieb:
> Wie wäre es mit überprüfen, was, da der TO mal
> von 4k3 und dann von 3k4 spricht dringend angeraten ist und erst recht,
> weil in dem Foto vom Versuchsaufbau weder ein Farbring für 4 (gelb),
> noch der für 3 (orange) zu sehen ist.

Stimmt!

von Jens G. (jensig)


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@Klaus Knall (Gast)

Hast Du immer noch nicht begriffen, daß es hier nur um das Prinzip geht, 
bzw. nur die Hintergründe für das beobachtete Verhalten geht, und nicht 
um genaue Werte?

: Bearbeitet durch User
von Klaus Knall (Gast)


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Jens G. schrieb:
> @Klaus Knall (Gast)
>
> Hast Du immer noch nicht begriffen, daß es hier nur um das Prinzip geht,
> bzw. nur die Hintergründe für das beobachtete Verhalten geht, und nicht
> um genaue Werte?

Ja, jedem ist es bewußt, das prinzipiell gilt daß elektrisches Strom 
klein,schwarz und häßlich macht, wenn man gewisse Grenzwert unbewußt 
(bspw. weil nicht nachgemessen) überschreitet.

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