Gerade über den folgenden Artikel gestolpert: https://www.welt.de/wirtschaft/article222354884/Huawei-Manager-soll-Mitarbeiter-mit-Industriespionage-beauftragt-haben.html Sieht eher nach "harmlosen" reverse engineering aus, was hier maßlos aufgeblasen wird. Wo wird es beim reverse engienering kritisch? Doch nur, wenn man urheberrechtlich geschützte dinge in die eigenen produkte übernimmt, oder?
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3ngineer schrieb: > Wo wird es beim reverse engienering kritisch? Benutz bitte google im Archiv, das Thema wurde doch nun schon oft genug durchgekaut: Beitrag "Rechtliches zu Reverse Engineering" Beitrag "GNU und Reverse Engineering" Beitrag "Reverse engineering eines seriellen Protokolls" Beitrag "Einführung Reverse Engineering" Beitrag "Firmware reverse Engineering Kosten"
3ngineer schrieb: > https://www.welt.de/wirtschaft/article222354884/Huawei-Manager-soll-Mitarbeiter-mit-Industriespionage-beauftragt-haben.html Schwer zu glauben, da der Konzern im vollem Rampenlicht steht und von den Vereinigten Staaten u. a. aufs schärfste bedrängt wird. Es wäre eine bodenlose Idiotie illegale Aktivitäten anzuordnen.
Martin schrieb: > Es wäre eine > bodenlose Idiotie illegale Aktivitäten anzuordnen. Was nach Europäischen Masstäben eine Idiotie ist nach Fernöstlichen weisheiten clever gedacht. https://www.focus.de/wissen/mensch/tid-5865/geschichte-der-spionage_aid_57743.html
3ngineer schrieb: > was hier maßlos aufgeblasen wird. HuaWei ist per Definition böse. Naturlich gucken die sich an, was die Konkurrenz macht. Natürlich bauen die kompatible Schnittstellen nach, wie auch sonst, dokumentiert ist ja nichts. Und natürlich bringen die dann ein Gerät heraus das besser und billiger als das der sesselfurzenden Konkurrenz ist. Man wird nicht durch Ignoranz gross. Der Fehler von HuaWei war es, von der chinesischen Regierung geforderte Spionageschnittstellen in ihre Mobilfunk und Vermittlungsstellen eingebaut zu haben. Nicht anders als Cisco, aber Cisco ist natürlich per Definition gut. Und danach wunderten sich manche Länder, wie Deutschland, dass sie mit dem Niedergang von Siemens nichtmal mehr eigene Hersteller mit dem nötigen know how haben um ausweichen zu können. Ja, Scheisse, wenn BWL Hansel ohne Sachverstand Firmen nach vierteljahres-Bonisteigerungen führen.
MaWin schrieb: > Der Fehler von HuaWei war es, von der chinesischen Regierung geforderte > Spionageschnittstellen in ihre Mobilfunk und Vermittlungsstellen > eingebaut zu haben. Wobei es dafuer bisher keinen Beweis gibt. > Nicht anders als Cisco, aber Cisco ist natürlich per > Definition gut. Fuer deren Taten in der Richtung gibt es Beweise. Aber der mit der groessten Wumme hatte in den USA schon immer recht. wendelsberg
3ngineer schrieb: > Sieht eher nach "harmlosen" reverse engineering aus, was hier maßlos > aufgeblasen wird. Benchmarking - man zerlegt und analysiert Konkurrenzprodukte bis ins letzte Detail. Damit kann man sehen, welche Maßnahmen technischer Verbesserung und Kostensenkung im eigenen Hause vs. Konkurrenz umgesetzt werden. Ziel ist auch, aus den Fehlern der Konkurrenz zu lernen und mögliche Patentverletzungen der Konkurrenz aufzudecken. Teilweise werden Prototypen aufgebaut, um eine Umsetzbarkeit technischer Lösungen im eigenen Hause bewerten zu können. Benchmarking ist ganz normales Vorgehen von Industriekonzernen - ich gehe beim verlinkten Artikel von einem Missverständnis aus. Das gezielte Nachbauen kann zu funktionalen 1:1 Produktkopien führen, wenn man bemerkt, dass einzelne Konkurrenzprodukte im eigenen Line-up fehlen. Wenn du z.B. deine Netzwerkinfrastruktur komplett mit Huawei abdeckst, aber WLAN-Accespoints zur Deckenmontage von Cisco beziehen musst, ärgert das deine IT, wegen Configtool-Vielfalt und es ärgert Huawei, für deinen geplanten Einsatz keine Komplettlösung anbieten zu können. mfg mf
Achim M. schrieb: > Benchmarking ist ganz normales Vorgehen von Industriekonzernen - ich > gehe beim verlinkten Artikel von einem Missverständnis aus. Ausgesprochen bedauerlich, dass es ausgerechnet Huawei getroffen hat. Ein Journalistenfehler, da kann man nichts machen. ;)
3ngineer schrieb: > dass es ausgerechnet Huawei getroffen hat. Wenn der arme neu eingestellte Endwiggler ein Gerät auf den Tisch geknallt bekommt und die Aufgabe "Nachbauen" bekommt, macht er das halt. Das wird in China als eine 1:1 Kopie verstanden. In anderen Ländern und Kulturkreisen versucht man das noch mit leicht geänderten Features, anderem Formfaktor usw. zu kaschieren :)
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In den USA kann man als "business man" (Anwalt, Banker, Börsenmaklter usw.) viel mehr verdienen, als ein Entwickler in einer Firma. Deshalb wählen nur wenige intelligente Leute als Werdegang den Ingeieursberuf oder einen Job als Informatiker. Dieses bleibt meist eingewanderten Personen vorbehalten. So kommen die USA schon seit Jahrzehnten auf vielen Gebieten technologisch ins Hintertreffen (ein Weg, den wir inzwischen auch zunehmend einschlagen). So hörten die USA schon lange Post- und Telekomdienste ab und leiteten die Informationen an die heimische Industrie weiter. Da ist das Abhören von Merkels Handy nur die Spitze eines riesigen Eisbergs und Cisco nur ein Mosaiksteinchen. Dass die USA so massiv vor Huawei warnen, ist nicht die Sorge um unsere Geheimnisse, sondern das Bestreben um Dominanz und dass kein "Partnerland" Entscheidungen trifft, die Amerikas Interessen entgegenlaufen (siehe auch North-Stream 2). China hat inzwischen auf vielen Technologiegebieten uns überholt und was an Wissen noch fehlte, haben sie durch Zukauf der entsprechenden Firmen ganz legal erworben. Dabei ist China noch wesentlich partnerschaftlicher als die USA. Für unsere wirtschaftliche Zukunft wäre es besser, nähere Wirtschaftbeziehungen mit China zu pflegen, von denen beide Partner profitieren. Bei Wirtschaftsbeziehungen mit den USA profitiert nur die USA, wie Daimler beim Erwerb von Chrysler schmerzlich erkennen musste und aktuell Bayer beim Zukauf von Monsanto. (Gegen Monsanto gab es nie Klagen wegen Glyphosat. Das kam erst, als Bayer der Eigentümer wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.)
Günni schrieb: > und aktuell Bayer beim Zukauf von Monsanto. (Gegen Monsanto gab es nie > Klagen wegen Glyphosat. Das kam erst, als Bayer der Eigentümer wurde. > Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.) Und bald wieder ein Medizinkonzern aus Bayern. Denn erst wenn dieser Eigentuemer wird, kommen die Klagen wegen der Atommuellendlager der radioaktiven Praeperate zB die fuer die Krebsbehandlung.