Ich versuche gerade hinter die Funktionsweise eines 7" Farb-TFT (LCD) Displays zu steigen (Auflösung 800x600). Das Display wird direkt von einem FPGA angesteuert, es befindet sich also kein eigener Controller darin. Die Schnittstelle ist ein 50-poliges FFC Kabel. Darauf enthalten sind für RGB je 6 parallele Datenleitungen (also 6xR, 6xB, 6xG), sowie diverse CLK und Sync-Signale, Spannungsversorgung und andere Steuersignale. Neben den digitalen Signalen gibt es aber auch noch analoges Zeugs, wie z.B. 6 Eingänge für verschiedene Spannungen die das Display braucht. In einer anderen Abhandlung habe ich gelesen das über diese die verschiedenen Segmente des Displays angesteuert werden, aber was bedeutet das? Kann mir jemand die Funktion mit ein paar Sätzen und Beispielen beschreiben, oder auf Internetquellen verweisen wo das erklärt ist? Leider habe ich zu dem mir verfügbaren Display kein Datenblatt (gibts nicht im Internet), aber ich denke mal das sich die Schnittstellen von Treiberlosen Displays jetzt nicht so krass unterscheiden dürften das da wirklich jeder Hersteller seine eigene Funktionsweise hat?! Vielleicht könnt ihr auch was mit den Bezeichnern davon anfangen: - R[0-5], G[0-5], B[0-5] => RGB-Farbwert des "aktuellen" Pixels (Bei Graufstufe nur B[0-5]) - POL - V0, V3, V5, V7, V9, V10 - TST - SPOI - SPIO - DCLK => Pixeltakt? - LP - VSHD => Power supply for source driver digial - LBR - VSHA => Source drive analog signal (-0,3V - 6V) - COM => Common electrode driving signal (-10 - 13V) - VDD => -0,3V - 35V - MODE1, MODE2 - U/L => Vertical scanning direction - CLS - SPS - VCC => High level, logic power supply - VSS => Low level, logic power supply - VEE => IO power supply
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Olli Z. schrieb: > Kann mir jemand die Funktion mit ein paar Sätzen und Beispielen > beschreiben Zum Multiplexen. https://electronics.stackexchange.com/questions/448641/applying-a-1-3-bias-to-an-lcd-display-specd-at-1-2-still-safe Mehr cols erfordern mehr Spannungspegel https://www.pacificdisplay.com/lcd_multiplex_drive.htm
Olli Z. schrieb: > Ich versuche gerade hinter die Funktionsweise eines 7" Farb-TFT (LCD) > Displays zu steigen (Auflösung 800x600). Wer zum Display mehr Informationen will, der findet was im Beitrag "Wer kennt diesen Display-Fehler? (Typisch?)" > In einer anderen Abhandlung habe ich gelesen das über diese die > verschiedenen Segmente des Displays angesteuert werden, aber was > bedeutet das? Die verschiedenen Planes des Displays müssen mit passenden Spannungen versorgt werden, damit die Transistoren, die an diesen Planes angeschlossen bei den Pixeln sitzen, einfach angesteuert werden können: https://www.analog.com/en/technical-articles/5-output-high-current-power-supply-for-tft-lcds-in-low-profile-qfn.html
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Handelt es sich dabei wirklich um reine Spannungspegel, nicht um irgendwie getaktete Signale? Ich frage, da in meiner Messung ein Rechtecksignal mit ein paar kHz zu erkennen ist. Ist für das Display also nur der RMS relevant?
Olli Z. schrieb: > Ich frage, da in meiner Messung ein Rechtecksignal mit ein paar kHz zu > erkennen ist. Vielleicht ist das der Grund für das schlechte Bild. Olli Z. schrieb: > aber ich denke mal das sich die Schnittstellen von Treiberlosen Displays > jetzt nicht so krass unterscheiden dürften das da wirklich jeder > Hersteller seine eigene Funktionsweise hat?! Die meisten von "normalen" Anwendern eingesetzten Displays haben Treiber mit drauf und werden mit Takt, Daten und Sync-Signalen versorgt. Gern auch per LVDS.
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Lothar M. schrieb: > Die meisten von "normalen" Anwendern eingesetzten Displays haben Treiber > mit drauf und werden mit Takt, Daten und Sync-Signalen versorgt. Gern Ja, das ist mir klar, würde ich auch so machen. Ich denke das hat Kostengründe gehabt. Wenn man Geräte in Millionen-Stückzahlen baut lohnt es wohl sich das selbst zu entwickeln anstelle die vermutlich teureren Displays mit integr. Controller zu kaufen. Aber darum geht es mir hier garnicht. Ich wollte in diesem Thread wirklich nur verstehen wie sowas grundsätzlich funktioniert. Natürlich auch um meinen Displayfehler besser analysieren zu können, aber auch um was dazu zu lernen! Kann mir denn noch jemand etwas zu den anderen Signalen sagen? HSYNC/VSYNC, CLK und Bilddaten, das ist mir alles klar, aber die anderen?
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Mit welchen Strömen arbeiten denn diese Hilfsspannungen eigentlich? Bei LCD würde ich da auf ein- bis zweistellige Milliamperes tippen.
Olli Z. schrieb: > Mit welchen Strömen arbeiten denn diese Hilfsspannungen eigentlich? Sieh dir das Datenblatt des oben verlinkten Schaltreglers an. Dort stehen einige exemplarische Werte: https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/3513fc.pdf > Bei LCD würde ich da auf ein- bis zweistellige Milliamperes tippen. Kommt wohl auf die Größe an. Um ein 42" Gamer-Display anzusteuern ist sicher mehr Strom nötig, als wenn es um ein 4" Getränkeautomaten-Display geht...
> Treiberlosen Displays jetzt nicht so krass unterscheiden dürften das da > wirklich jeder Hersteller seine eigene Funktionsweise hat?! Du kannst dich darauf verlassen das jedes Display leicht anders funktioniert. Wenn du dir mal ICs anschaust die solche Displays ansteuern koennen so findest du da ja bergeweise Register um alles einzustellen. Und diese Einstellungen sind bei verschiedenen Glaesern durchaus unterschiedlich. Und wenn du da misst baust dann kostet das Lebensdauer vom Glas. Ich hab z.B mal ein Display in wenigen Minuten ruiniert weil ich den Fehler gemacht habe die Software im Debugger mitten in der Initialisierung anzuhalten um ueber ein Problem nachzudenken. Da gab es dann wohl Elektrolyse im Display, es gab merkwuerdige kleine Blaeschen an den Pixeln die niemals mehr ganz weggegangen sind. Und wenn du kleinere Abweichungen vom Timing hast die der Glashersteller vorgesehen hast dann macht das vielleicht nichts aus, aber vielleicht ist die Lebensdauer dann auch halbiert. Olaf
Olli Z. schrieb: > Die Schnittstelle ist ein 50-poliges FFC Kabel. Tja, also parallel TTL-Signale. Sollte ja bekannt sein. Typische Displays wären da z.B. AT070TN92 (800x480) und ähnliche. Schau mal dort: Beitrag "STECCY - ZX-Spectrum-Emulator mit STM32" da hatte ich am 8.9.2020 eine Ansteuer-LP für diverse TFT gepostet. Im Prinzip braucht es aus ansteuertechnischer Sicht nur die folgenden Signale: - jeweils 5..8 Bit für R+G+B, also die Farbwerte für das aktuelle Pixel - den Pixeltakt, bei 800x600 schätze ich so im 40 MHz Bereich - HSync und VSync (nicht immer, manche synchronisieren auch auf den Grünkanal) - DE = Data Enable für die Farb-Bits Dazu kommen noch die diversen Versorgungsspannungen, die sind z.T. sehr unterschiedlich je nach konkretem Display. Entweder du findest das Datenblatt genau deines Displays oder du mußt diese Spanungen nachmessen. Weiters gibt es noch Steuereingänge zum horizontalen und vertikalen Spiegeln der Anzeige, VCOM für analoge Zwecke des Interfaces und manchmal auch die Versorgung der Hintergrundbeleuchtung. Auch möglich: Leitungen für einen vorgesetzten Touch. Bei Displays mit nur 40 poligem Anschluß sind die Generatoren für die diversen Versorgungen mit auf dem Display. Bei 50 poligem Anschluß durchweg nicht. W.S.
Olaf schrieb: > Und wenn du da misst baust dann kostet das Lebensdauer vom Glas. Ich hab Ohjemine, das klingt ja furchtbar... werde bei meinen Tests und Messungen darauf achten das Display nur so kurz wie möglich zu aktivieren. Danke für die Warnung!
W.S. schrieb:
Zunächst meine Hochachtung für das ZX Spectrum Projekt. Als ZX-81
Einsteiger kenne ich sehr wohl das Original :-)
In dem verlinkten Artikel finde ich aber jetzt nichts zu meiner Frage,
oder habe ich es in den hunderten von Beiträgen einfach übersehen?
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