Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Royer Converter hört auf zu schwingen


von Max M. (nikola_tesla)


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Hallo, vor einiger Zeit habe ich mir einen Royer Converter mit zwei 
IRFP250 gebaut, als Ansteuerung für Zeilentrafos. Ich benutze die 
Variante ohne Mittelanzapfung. Er hat immer super funktioniert. Mit dem 
Trick "plötzliches Einschalten" schwingt er auch immer an. An den 
Zeilentrafo angeschlossen zieht er im leerlauf 400mA, während einem 
Lichtbogen zwischen 1 und 5A. Seit kurzem ist es aber so, dass der Royer 
Converter oft einfach aufhört zu schwingen. Ich ziehe einen Lichtbogen, 
und auf einmal bricht er ab, und der Royer Converter zieht im leerlauf 
2-3A. Natürlich schaltet man da gleich immer ab. Wenn ich dann gleich 
wieder einschalte, gehen die Lichtbögen wieder für ein paar sekunden, 
dann passiert es wieder.

Während dieser Fehlfunktion wird immer nur einer der MOSFETs warm, und 
zwar immer der gleiche.

Habt ihr eine Ahnung, was da passiert?
Oszi hab ich leider keines, um die Ausgangssignale anzusehen.

von Falk B. (falk)


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Wackelkontakt. Alle Verbindungen sauber nachlöten.

von Max M. (nikola_tesla)


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Werde ich mal probieren, danke!

von Max M. (nikola_tesla)


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Ich habe noch mal alles kontrolliert, das sind alles gut verbunden, habe 
auch mal im Leerlauf an allen verbindungen leicht gerüttelt, da gibt es 
keinen Wackelkontakt. seltsamerweise passiert der Fehler jetzt auch 
nicht mehr, ich habe eine Minute Dauerlichtbogen als Test gemacht, hat 
funktioniert, trotzdem ist der eine MOSFET heiß geworden, während der 
andere nur lauwarm wurde. Ich schätze, ich muss ihn austauschen. Der hat 
auf jeden Fall irgendwas.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

Dein Aufbau scheint ja bestens zu funktionieren. Ich hätte auf 
beschädigte Isolation der HV-Spule getippt, aber anscheinend hat es 
einen der Mosfets beschädigt.

MfG

von Max M. (nikola_tesla)


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Kann es sein, dass ein kaputter MOSFET dann irgendwelchen falschen 
verbindungen oder so macht und somit auch den anderen MOSFET ruiniert? 
Wenn nicht, dann werde ich den jetzt noch weiternutzen, bis er wirklich 
nicht mehr geht. Ich habe nämlich nur noch einen als Reserve.

von Stefan F. (Gast)


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Über welche Schaltung diskutieren wir hier?

von Kilo S. (kilo_s)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Über welche Schaltung diskutieren wir hier?

Mazzilli/Royer - eher ersteres.

MOT_Sucht (. schrieb:
> Kann es sein, dass ein kaputter MOSFET dann irgendwelchen falschen
> verbindungen oder so macht und somit auch den anderen MOSFET ruiniert?

Kurz und knapp ja.

Wenn der Fet komplett kaputt wäre würde da aber schon garnix mehr 
funktionieren.

Wenn der natürlich nach dem aufwärmen durch einen nicht mehr zuverlässig 
verbundenen bonddraht plötzlich intern keinen Kontakt mehr hat ist das 
schlecht. Dann kommt der Fehler immer wieder und wieder zu Tage.

MOT_Sucht (. schrieb:
> Wenn nicht, dann werde ich den jetzt noch weiternutzen, bis er wirklich
> nicht mehr geht. Ich habe nämlich nur noch einen als Reserve.

Austauschen und kauf neue. Alles andere ist Murks Weil du nicht darauf 
vertrauen kannst das alles zuverlässig funktioniert.

Und spendiert den beiden einen großzügigen kühlkörper damit sowas nicht 
nochmal passiert.

Außerdem wäre mal ein schaltplan von deinem "Royer" angebracht.
Ich hab eher im Verdacht du benutzt die weitverbreitete "ZVS-Induktion 
Heater" Schaltung.

So in die richtung: 
https://markobakula.files.wordpress.com/2012/10/royer_ih.png

Grundsätzlich Ja nicht verkehrt, kann man machen. Aber die MUSS zwingend 
und immer Hart geschaltet werden sonst werden beide fets leitend und es 
macht peng.

von Falk B. (falk)


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Kilo S. schrieb:
> Grundsätzlich Ja nicht verkehrt, kann man machen. Aber die MUSS zwingend
> und immer Hart geschaltet werden sonst werden beide fets leitend und es
> macht peng.

Das hatten wir schon.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter#Hinweise_zur_MOSFET-Variante

Beitrag "Re: Suche Bauteil, welches bei ca. 10 Volt den Strom durchlässt"

von Kilo S. (kilo_s)


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Falk B. schrieb:
> Das hatten wir schon.

Ja, ich weiß das, du weißt das, vermutlich auch 90% der hier 
angemeldeten User hier wissen das. (Optimistisch gesehen...)

Aber vielleicht jemand auf der suche nach Informationen nicht. Daher hab 
ich es erwähnt.

Und da der TE meinte "Trick mit plötzlichem einschalten"gehe ich davon 
aus das er sich der Tatsache auch nicht bewusst war das das kein Trick 
sondern ein muss ist.

Also wieso ist sas jetzt so schlimm für dich?

Wir sind doch alle nur hier um zu helfen.

von Stefan F. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Mazzilli/Royer - eher ersteres.

Ich meinte, dass ich gerne den Schaltplan sehen möchte. Und zwar nicht 
irgendein Prinzip-Schaubild aus dem lehrbuch, sondern den Plan der 
echten Schaltung.

von Max M. (nikola_tesla)


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Kilo S. schrieb:
> Außerdem wäre mal ein schaltplan von deinem "Royer" angebracht.
> Ich hab eher im Verdacht du benutzt die weitverbreitete "ZVS-Induktion
> Heater" Schaltung.
>
> So in die richtung:
> https://markobakula.files.wordpress.com/2012/10/royer_ih.png

Ja das ist die Schaltung. Aber es ist doch ein Royer Converter, oder?

von Mehmet K. (mkmk)


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Kilo S. schrieb:
> Also wieso ist sas jetzt so schlimm für dich?

Ich glaube nicht, dass Falk Deinen Beitrag kritisiert hat. Er wollte ihn 
vermutlich nur mit Fakten auspolstern.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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MOT_Sucht (. schrieb:
> Ja das ist die Schaltung.

Vielleicht hat sich auch nur die Resonanzfrequenz verschoben zu höheren 
Frequenzen, weil der Kondensator nachgelassen hat.

von Max M. (nikola_tesla)


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Dieter D. schrieb:
> Vielleicht hat sich auch nur die Resonanzfrequenz verschoben zu höheren
> Frequenzen, weil der Kondensator nachgelassen hat.

Und was hätte das damit zu tun?

von Kilo S. (kilo_s)


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MOT_Sucht (. schrieb:
> Und was hätte das damit zu tun?

Schau ins Datenblatt, ein FET kann nicht unendlich schnell schalten. 
Irgendwann ist seine Grenze erreicht.

Dieter D. schrieb:
> Vielleicht hat sich auch nur die Resonanzfrequenz verschoben zu höheren
> Frequenzen

Wobei dann beide gleichermaßen heiß Werden müssten wenn sie am Limit 
laufen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Wir haben es hier mit einer verschleißbehafteten elektronischen 
Schaltung zu tun. Die Kunst besteht nun darin, sie möglichst standfest 
aufzubauen mit entsprechend robusten Bauteilen.

Versuch1 war gut, nun ist Versuch2 dran.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Kilo S. schrieb:
> Wobei dann beide gleichermaßen heiß Werden müssten wenn sie am Limit
> laufen.

Dieser Parameter streut. D.h. erfüllt die Mindestforderungen vielleicht 
noch, aber der andere ist halt Prozente besser.

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Dieser Parameter streut. D.h. erfüllt die Mindestforderungen vielleicht
> noch, aber der andere ist halt Prozente besser.

Glaub ich nicht. Ich vermute eher eine deutliche Unsymmetrie in der 
Belastung, gekoppelt mit dauerhafter Überlastung der Schaltung.

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Vielleicht hat sich auch nur die Resonanzfrequenz verschoben zu höheren
> Frequenzen, weil der Kondensator nachgelassen hat.

Das ist auch egal, denn die Schaltung ist selbstschwingend.

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