Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Probleme mit Schaltung


von Peter K. (peter_k575)


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Hallo,

ich setze gerade mein erstes uC-Projekt ohne Arduino um und stehe gerade 
vor einem Problem:

Die Schaltung soll den Zweck erfüllen, eine Zimmerpflanze automatisch zu 
bewässern: An H2 ist ein Feuchtigkeitssensor 
(https://www.amazon.de/AZDelivery-Bodenfeuchtesensor-Hygrometer-kapazitiv-Arduino/dp/B07V6M5C4H/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=soil+moisture+sensor&qid=1615033516&sr=8-5) 
angeschlossen. Dessen Werte sollen regelmäßig durch den ATTINY 
ausgelesen werden und bei Bedarf soll dieser die Wasserpumpe an H1 über 
den mosfet Q1 einschalten. Stromversorgung wird über Lipo und Battery IC 
(U3) bereitgestellt.

Jetzt muss ich allerdings einen Denkfehler haben, denn der Programmer 
erkennt den uC überhaupt nur, wenn der Motor nicht angeschlossen ist. 
Ich habe dann ausprobiert, einen Blink Sketch auf den ATTINY zu laden 
und dann gehofft, dass wenn ich PB0 als Ausgang wähle, der Motor z.B. 
jede Sekunde anläuft. Tatsächlich funktioniert das von der Seite des uC 
auch solange der Motor nicht angeschlossen ist, d.h. ein schönes 
Rechtecksignal liegt dann an PB0 an. Sobald ich den Motor anschließe, 
ist auch dieses Signal an PB0 weg und der uC muss neu programmiert 
werden.

Wo in meiner Schaltung liegt jetzt mein Problem?

Viele Grüße
Peter

von BS (Gast)


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Kann es sein, dass die Schaltung zu viel Strom zieht? Geht es, wenn 
Power angeschlossen ist? Der Programmer liefert nur wenig Strom und geht 
wohl in die Knie.

von JensMa (Gast)


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Was soll C8?
Beim Programmieren schließt dieser die Versorgungsspannung kurz.

von Peter K. (peter_k575)


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Update: Es war einfach nur der Q1 hinüber. Ich hab ihn jetzt getauscht 
und alles funktioniert!

Danke für den Hinweis mit C8, ich dachte zusätzliche Kondensatoren 
schaden nur selten, aber ich hab ihn jetzt mal ausgelötet. 
Spannungsversorgung über den Programmer hatte ich nie eingeschaltet, die 
Schaltung lief immer über die eigene Spannungsversorgung.

von Mark S. (voltwide)


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Bin ja auch ein Freund dieser 8-Beiner. Allerdings hat die 
Mehrfachnutzung der wenigen pins so ihre Tücken. Was passiert wohl, wenn 
während des Programmierens "MOSI" wild rumzappelt, mit dem Motor?

von Peter D. (peda)


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Man muß Schaltpläne und Layouts nicht absichtlich verkleinern, sondern 
darf sie auch in augenfreundlicher Auflösung posten.
Optimal zum Export ist das PDF-Format, dann kann sich jeder die 
Anzeigegröße selber wählen.

Man läßt die Bauteile nicht wie zufällig auf die Platine fallen, sondern 
plaziert sie anhand der Gummifäden für ein möglichst einfaches Layout.
Gutes Plazieren spart schonmal 50% der Layoutarbeit.
Man sieht auch schön, wie schlecht der Autorouter verdrahtet.

Der 33µF (C8) am Drain des Q1 läßt Deine VCC bei jedem Schalten mächtig 
einbrechen. Sowas macht man nicht. Kein Wunder, daß das Programmieren 
Probleme macht.

von M.A. S. (mse2)


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Peter K. schrieb:
> Die Schaltung soll den Zweck erfüllen, eine Zimmerpflanze automatisch zu
> bewässern:

<OT>
Oh jeh, das erinnert mich an meinen ersten Versuch dieser Art. Hatte 
damals (noch als Student) wenige Tage vor dem Urlaub plötzlich den 
Einfall, so etwas zu machen um die Balkonpflanzen zu retten. Mein Ansatz 
war ohne Sensorik, zeitgesteuert.
Ergebnis: die Pflanzen müssen wohl in den ersten Tagen ersoffen und 
danach vertrocknet sein...
Naja, lange her.  :)
</OT>

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter K. schrieb:
> ich setze gerade mein erstes uC-Projekt ohne Arduino um
Das sieht man. Beim zweiten Mal würde ich wenigstens die unnötig vielen 
Blockkondensatoren an wirkungsvollere Orte platzieren. So halt, wie es 
z.B. im Datenblatt des µC steht.

Und dann vor dem nächsten Layout mal das da ansehen:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Richtiges_Designen_von_Platinenlayouts

Die Leiterbahnbreite muss sich nicht am technisch minimal Machbaren 
orientieren. Eher andersrum: mach die Leiterbahnen so breit wie möglich. 
Bei deiner Platine bedeutet das: alles unter 0,4mm ist zu schmal. Und 
die Versorgungsleitungen haben mindestens 2mm und verjüngen sich 
bestenfalls ein paar mm vor einem schmalen Pad.

Augenscheinlich ist die Leiterplatte sogar zweilagig. Da fährt man nicht 
zum Zeitvertreib mit einem Signal oder gar der Versorgung zwischen 2 
SMD-Pads durch.

Sieh dir einfach mal andere Threads zu diesem Thema an:
Beitrag "Re: Bitte um Layout Review"
Beitrag "Masseflächen, Schleifen usw. wie erkennen? Definition, Erklärungen, wann ja wann nein."
Und der Beitrag "Re: CPLD Clock Probleme XC9572 1Hz 3V3" ist auch 
ganz nett.

Und sieh dir mal andere gut funktionierende Layouts an. Warum sehen die 
so anders aus als deines?
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung

von Peter K. (peter_k575)


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Danke für eure konstruktive Kritik und die hilfreichen Links! Ja ich bin 
gerade erst dabei, mich in das Platinenlayout einzuarbeiten, das Routing 
stammt auch tatsächlich ausschließlich vom Autorouter von EasyEDA, da 
hab ich ehrlich gesagt nicht wirklich Zeit investiert. Die Freilaufdiode 
D1 ist ja z.B. auch maximal ungünstig positioniert. Ich will jetzt 
erstmal die Software zum Laufen kriegen und danach überarbeite ich die 
Platine wahrscheinlich nochmal.

Der Hinweis mit dem Konflikt MOSI/Gate ist gut, ich werde das dann 
einfach über eine Lötbrücke lösen.

Und ob das mit dem Bewässern dann auch wirklich funktioniert, ist 
tatsächlich zweifelhaft, ich werde zumindest auf jeden Fall einiges 
lernen.

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