Forum: PC Hard- und Software USB-Stick Schreibschutz lässt sich nicht entfernen


von Dietmar S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo, ich habe einen schreibgeschützten USB-Stick, den ich gerne 
nutzbar machen würde. Doch mit verschiedenen Methoden ist es mir nicht 
gelungen den Schreibschutz zu entfernen. Lesezugriff ist da, jedenfalls 
wurden die Sektoren mit einem Flash Drive Tester als o.k. erkannt.

Folgende Methoden habe ich versucht:

Unter Linux:
gparted
gdisk

testdisk
"Write access for this media is not available. TestDisk won't be able to 
modify it. This media may be physically write-protected, check the 
jumpers."

Testdisk findet auch kein Backup der Partitionstabelle, auch die 
Tiefensuche nach gelöschten Partitionen hatte kein Erfolg.

Unter Windows:
diskpart.exe (attributes disk clear readonly)
"Aktueller schreibgeschützter Zustand: Ja"
"Schreibgeschützt: Nein"
Was ist hier der Unterschied?

Diverse Tipps aus diesem Thread:
Beitrag "USB-Stick (Werbegeschenk) schreibgeschützt"

Soll ich das Ding mal aufhebeln und schauen ob intern ein Schalter ist? 
Außen ist jedenfalls kein Schreibschutzschalter. Der Stick hat aber laut 
Vorbesitzer mal funktioniert (wenn's stimmt).

Das komische ist, dass der Stick gar nicht formatiert ist und auch keine 
Partitionstabelle vorhanden ist. Diese lässt sich weder löschen noch 
erstellen. Die Partition ID lässt sich interessanterweise setzen. Mein 
Verdacht war erst, dass die Zahl der Reservesektoren erschöpft ist. Dann 
müssten ja aber noch Daten vorhanden sein. Oder der Stick wurde durch 
mehrfaches überschreiben getötet.

Also defekt oder Virus -> Tonne?

von Dietmar S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Überraschung: Der Stick sah außen so unversehrt aus, ließ sich aber 
leichter öffnen als ich dachte und auf der Platine wurde eine Diode 
abgerissen.

Jemand eine Idee was für eine Diode das sein kann? Normale Diode, 
Z-Diode, TVS-Diode?

Edit: Völliger Unsinn von mir, da war wohl nur eine LED aufgelötet

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Das Ding ruft einfach softwaremäßig "ick will nich mehr", setzt also in 
den Antworten zu den entsprechenden Requests alles auf read-only.

Warum es das tut, wird kaum rauszufinden sein. Vielleicht könnte man es 
anhand der ASC/ASCQ noch irgendwie erkennen, dann wäre noch die FRU 
(field replaceable unit), aber da müsste schon jemand dokumentiert 
haben, was da an welcher Stelle gesetzt wird. Für einen billigen 
USB-Stick reichlich unwahrscheinlich, bei irgendwelchen 
Server-Festplatten fanden sich solche Details zuweilen im SCSI Reference 
Manual.

Irgendwelche Hardwareschalter dazu wirst du umsonst suchen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Warum es das tut, wird kaum rauszufinden sein.

die Flash oder Controller gehen doch in den R/O Mode wenn die mögl. 
Schreibcyclen erledigt sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> die Flash oder Controller gehen doch in den R/O Mode wenn die mögl.
> Schreibcyclen erledigt sind.

Wer sagt dir das? Irgendein Referenz-Handbuch, oder nur ein 
"Bauchgefühl"?

Außerdem, s.o.: dann müsste ja zumindest noch alter Inhalt irgendwie 
erkennbar sein.

von Johannes U. (kampfradler)


Lesenswert?

Wenn du die LED erst beim Oeffnen gehimmelt hast und der Stick schon mit 
LED nicht ging...

Habe auch solche Sticks produziert:
Einmal hat es nicht funktioniert mit unetbootin ein bootfaehiges image 
auf einen Stick zu buegeln, ein andermal wars ein fabrikneuer 64GB 
Stick, der von Fat32 auf ext3 formatiert werden sollte.
Beide sind abgekackt und liessen sich auch von genau den Programmen, die 
Du da auch drauf angesetzt hast nicht wiederbeleben.

Insofern: Viel Glueck!
Doch solltest Du das Teil wider erwarten reanimieren koennen, faend' ich 
das 'Wie' spannend.

: Bearbeitet durch User
von Dietmar S. (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antwortbeiträge. Noch mehr Zeit will ich dann wohl nicht 
investieren. Ich hatte mir heute einfach alle defekten Speichermedien 
vorgenommen, die schon ewig herumlagen.

Immerhin konnte ich meine Fotos von einer defekten xD-Karte retten. Das 
Gehäuse hat die 4 Minuten bei 200 Grad im Backofen nicht überlebt, aber 
die Daten waren wieder da! Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, wenn 
ich das vor Jahren nicht schon mal mit einer Micro-SD-Karte erfolgreich 
versucht hätte. Bei denen überlebt das Gehäuse übrigens.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Manchmal lassen sich anhand der Hardware-ID des Controllers auf dem 
Stick die passenden Formatierprogramme finden. Ist aber mühsam, manche 
sind nur auf chinesisch zu bedienen :D Als die Sticks noch teuer waren, 
hab ich das paar mal gemacht: neu low level formatieren mit dem tool, 
und dann gings wieder

von Dietmar S. (Gast)


Lesenswert?

Helge schrieb:
> Manchmal lassen sich anhand der Hardware-ID des Controllers auf dem
> Stick die passenden Formatierprogramme finden. Ist aber mühsam, manche
> sind nur auf chinesisch zu bedienen :D Als die Sticks noch teuer waren,
> hab ich das paar mal gemacht: neu low level formatieren mit dem tool,
> und dann gings wieder

Mir ist bei meiner Recherche vorhin tatsächlich ein für den Hersteller 
passendes Tool auf einer russischen Seite begegnet. War mir aber zu 
riskant. Auf der Hersteller-Webseite wurde ich leider nicht fündig.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Wer sagt dir das?

meine kaputten Flashspeicher, die lassen sich lesen aber nicht mehr 
löschen oder beschreiben! und irgendwo im Netz findet man da mehr 
Aussagen, aber wenn du weisst wie man die wieder in den R/W Mode bkeommt 
dann sage oder schreibe es!

Du kannst natürlich alle für unfähig erklären die ihre Flashspeicher 
nicht mehr beschreiben können, dabei liegst dann vermutlich zu 90% 
richtig weil der meiste Fehler ja immer vor dem PC sitzt.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Dietmar S. schrieb:
> Mir ist bei meiner Recherche vorhin tatsächlich ein für den Hersteller
> passendes Tool auf einer russischen Seite begegnet. War mir aber zu
> riskant.

Klar doch!
Die haben Messer zwischen den Zähnen und vergewaltigen die Karnickel im 
Stall.
Mindestens können die etwas, was du selbst nicht kannst.
Überleg mal, auf welcher technischen Stufe du selbst stehst.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> aber wenn du weisst wie man die wieder in den R/W Mode bkeommt dann sage
> oder schreibe es

Ich habe das nicht behauptet.

Ich finde nur so eine Verallgemeinerung sehr gewagt.

Ich habe selbst schon USB MSC implementiert, und daher ungefähr ein 
Gefühl, welche Freiheit der Programmierer da an vielen Stellen hat.

von Dietmar S. (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Klar doch!
> Die haben Messer zwischen den Zähnen und vergewaltigen die Karnickel im
> Stall.
> Mindestens können die etwas, was du selbst nicht kannst.
> Überleg mal, auf welcher technischen Stufe du selbst stehst.

Schreib doch eingeloggt, dann unterhalte ich mich mit Dir. Ansonsten 
Trollfabrik.

Beitrag #6623456 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6623473 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Wenn das ein Alcor Chip ist - da gibt es vom Hersteller selber Tools zur 
Diagnose und zur Reparatur.

http://www.flason.com/download/Alcor-mass-production-tools-ALCOR-MP-v18-05-29-00.html
https://flashdrive-repair.tumblr.com/post/79712492845/alcor-micro-sc708fc8708au6987au6990-format/amp

https://dannatiran.amebaownd.com/posts/9418509/

Wie immer bei Software aus nicht-offiziellen Quellen sollte man wachsam 
sein. Ich habe damit aber schon problemlos Fake USB Sticks mit Alcor 
Controller reparieren können, die sich z.B. als 8GB ausgaben, in 
Wirklichkeit aber nur 1GB hatten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> die Flash oder Controller gehen doch in den R/O Mode wenn die mögl.
> Schreibcyclen erledigt sind.
Alle, die ich bisher geplant kaputtgeschrieben habe (und das waren über 
200), machen ohne Meckern weiter bis zum Ausfall. Und der Ausfall 
äussert sich jeweils anders.

Joachim B. schrieb:
> meine kaputten Flashspeicher, die lassen sich lesen aber nicht mehr
> löschen oder beschreiben!
Ich habe hier ein paar in der "Prüfung beendet"-Kiste, die kann man 
augenscheinlich formatieren, beschreiben und auch wieder auslesen. Aber 
beim nächsten Einstecken zeigen die irgendeinen Unsinn an.

Oder welche, die lassen sich beschreiben und die Datei "nebenan" wird 
mit verändert.

Oder du kannst aus der Kiste auch welche mit beliebigen anderen kuriosen 
Effekten und Defekten haben.

Dietmar S. schrieb:
> auf der Platine wurde eine Diode abgerissen.
Ich würde da 2 Dioden vermissen. Wo hast du sie?

: Bearbeitet durch Moderator
von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Mit den Alcortools habe ich schon mal einen 4 GB Stick gerettet.
Der ist verreckt, weil die damals benutzte USB2-PCMCIA-Karte nicht
genug Spannung an den Stick geliefert hat.
Der Stick stellte sich dann aber als Massenspeicher voellig tot.

Der Stick hat nach einem neuen Beschreiben mit der Firmware wieder
gut funktioniert und tut dies heute noch.

Ob in der referenzierten URL aber nur "Gutes" ist, kann ich dir
natuerlich nicht sagen.

von Dietmar S. (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Wenn das ein Alcor Chip ist - da gibt es vom Hersteller selber Tools zur
> Diagnose und zur Reparatur.

>
> 
http://www.flason.com/download/Alcor-mass-production-tools-ALCOR-MP-v18-05-29-00.html
> 
https://flashdrive-repair.tumblr.com/post/79712492845/alcor-micro-sc708fc8708au6987au6990-format/amp

Danke für den Link. In dem Stick ist ein Alcor-Chip und er wird auch von 
dem Programm erkannt. Verändern lässt sich aber nichts, nicht mal 
löschen. Ich bekomme immer die Fehlermeldung "write error"

An einem anderen Stick kann ich es leider nicht ausprobieren, da alle 
die ich hier herumliegen habe einen anderen Chip haben.


Lothar M. schrieb:
> Dietmar S. schrieb:
>> auf der Platine wurde eine Diode abgerissen.
> Ich würde da 2 Dioden vermissen. Wo hast du sie?

Die zwei sind für LEDs vorgesehen und parallel, D1 scheint abgerissen 
und D2 war nicht bestückt. Im Gehäuse waren sie nicht. Vielleicht hatte 
es ja schon mal jemand geöffnet. Diese Art von Gehäuse lassen sich mit 
den Fingern einfach auseinanderziehen, wenn der Klappbügel ab ist.

von Johannes U. (kampfradler)


Lesenswert?

Helge schrieb:
> Manchmal lassen sich anhand der Hardware-ID des Controllers

Wie findet man denn diese Hardware-ID heraus?
Ich vermute ja mal, dass es sich dabei nicht um die ProductID handelt, 
die mir lsusb ausspuckt..
Kann man die Hardware-ID unter Linux auslesen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Johannes U. schrieb:
> Ich vermute ja mal, dass es sich dabei nicht um die ProductID handelt,
> die mir lsusb ausspuckt..

Doch, das ist sie. Es gibt aber zwei - die VendorID und die ProductID.

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

> Ich bekomme immer die Fehlermeldung "write error"

Das mag ja fuer das Filesystem im Flash gelten.
Die Firmware des Sticks sollte sich trotzdem neu scheiben lassen.
Wenn das Tool seinen Controller kennt, und die passende Groesse
einstellbar ist.

von Johannes U. (kampfradler)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Ich vermute ja mal, dass es sich dabei nicht um die ProductID

> Doch, das ist sie. Es gibt aber zwei - die VendorID und die ProductID.

Ah, OK, ja klar VendorID ist da auch noch,
die HardwareID ist dann beides in Kombination?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Johannes U. schrieb:
> die HardwareID ist dann beides in Kombination?

Eine Hardware ID in diesem Sinne setzt sich aus dem Hersteller und 
seinem Produkt zusammen. Der Terminus 'HardwareID' ist so bei USB nicht 
definiert.

von Dietmar S. (Gast)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
>> Ich bekomme immer die Fehlermeldung "write error"
>
> Das mag ja fuer das Filesystem im Flash gelten.
> Die Firmware des Sticks sollte sich trotzdem neu scheiben lassen.
> Wenn das Tool seinen Controller kennt, und die passende Groesse
> einstellbar ist.

Sorry, hier die korrekte Fehlermeldung: "30500 no support flash error"

Ich vermute was das Problem ist. Es wird zwar ein Flash-Speicher 
erkannt, bin mir aber nicht sicher ob es der Richtige ist. Erkannt wird 
ein 8GB Flash, der Stick hat aber nur 4GB. Leider ist der Chip entweder 
nicht beschriftet oder über Kopf eingebaut, so dass ich das Marking 
nicht lesen kann und damit auch keinen manuell auswählen.

Hmm... Google Übersetzer sagt die bösen Russen 
(Beitrag "Re: USB-Stick Schreibschutz lässt sich nicht entfernen") sagen, dass man 
bei diesem Fehler eine ältere Softwareversion versuchen soll. Das mach 
ich dann mal. (Ich hasse es wenn Dateien als .rar gepackt sind).

https://www.usbdev.ru/f/index.php?topic=453.0

Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr weiter mit dem Stick befassen, 
aber jetzt wird's doch spannend :)

Edit 18:58 Uhr: Auch mit den älteren Programmversionen kein Erfolg

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Dietmar S. schrieb:
> Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr weiter mit dem Stick befassen,

Wie hoch ist Dein Mindestlohn/h?
Was kostet ein frischer, schneller Stick? Aufwand>Nutzen.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Dietmar S. schrieb:
> Erkannt wird ein 8GB Flash, der Stick hat aber nur 4GB.

Es werden auch teildefekte Chips verbaut und anders gelabelt. Die 
Programme für die Sticks haben eine Formatier- und Verifizierfunktion 
drin. Bad blocks werden ausgeblendet in einer Kettentabelle, die im 
usb/speicherinterface hinterlegt ist. Die Kette enthält nur die guten 
Blöcke, auf die später mit lesen + schreiben zugegriffen werden kann. 
Der scan kann auch mal 2 Stunden dauern, wenn die Tabelle neu erstellt 
werden muß.

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

> Edit 18:58 Uhr: Auch mit den älteren Programmversionen kein Erfolg

Ich kann ja mal bei mir nach der Version suchen die bei mir
erfolgreich war. Irgendwo hab ich die noch :-).
Bei der konnte man die Groesse des Flashs einfach einstellen.
Kann sein das es da auch "automatisch" gab.
Und (Neu-)Formatieren konnte man den als Speicher benutzten
Flash mit der Software auch. Und das hat keine Stunden gedauert.
Offenbar waren da keine "teildefekten" Flashs verbaut
Den Stick benutze ich, wie ich schon schrieb, heute noch.

Also jetzt nicht voreilig aufgeben!

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Dietmar S. schrieb:
>> Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr weiter mit dem Stick befassen,
>
> Wie hoch ist Dein Mindestlohn/h?
> Was kostet ein frischer, schneller Stick? Aufwand>Nutzen.

Na wenn diese Arbeit tatsächlich entlohnt wird, dann wäre der Nutzen für 
ihn ja relativ hoch.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.